Mobilcom Telefon Pre-Selection Testbericht

Ich suchte die Möglichkeit zu einem ordentlichen Nebenverdienst.

Da das Thema billiger Telefonieren gerade, wie auch jetzt noch, voll „in“ war, kam mir das Angebot einiger Freunde mit ihnen für die Mobilcom Direktvertrieb zu arbeiten, gerade recht.

Meinen freie Zeit saß ich in einem Mobilcom Büro und telefonierte mir vorgegebene Leute durch, die die Mobilcom verdächtigte möglicherweise Interesse zu haben, weil sie auf einer Verbrauchermesse den Fehler gemavcht hatten, sich bei einer Verlosung zu beteiligen, - so wird man Mobilcom-Interessent, ganz ohne es sonderlich zu bemerken!

Da gerade das neue, bahnbrechende „kostenlos miteinander telefonieren, der sogenannte Ortsanschluß der große Renner in München war, stieg ich, wie man gebeten hatte, voll auf dieses Thema ein und versuchte, vom Büro wie auch von zuhause und auf meine Kosten möglichst viele Kandidaten davon zu überzeugen, wie gut das doch mit der Mobilcom helfe Geld zu sparen. Natürlich gabe es dafür auch erheblich mehr Geld pro Abschluß.

Erst einmalmußte ich feststellen, das die vermeintlichen Interessenten nichts anderes waren, als die Teilnehmer einer Molbilcom-Verlosung, die die Katen hatten ausfüllen müssen, weil sie nur so ein einer Verlosung auf einer Verbrauchermesse einen läppischen Preis hatten gewinnen können, - keine Spur von ehrlichen Anfragen, - nur eben: füllen sie da mal auf, wenn sie gewinnen, dann werden sie von uns hören, entsprechend wurde ich auch gebeten jedes Gespräch mit „sie erinnern sich doch, gewonnen haben sie nicht, aber wir haben da trotzdem ein tolles Angebot für Sie, jedes Gespräch zu beginnen. Ich fand das dümmlich, und fragte ob das wirklich so gut sei, doch die Anweisung lautete nun mal so, - jedes Gespräche begannt also quasi erst einmal neggativ. Entsprechend war auch die Reaktion der Leute am Telefon, - von belästigen sie mich nicht über danke, an der Mobilcom haben wir kein Interesse, meine Freunde haben mir inzwischen erzählt, dass die doch nicht so gut sind, ging es durch eine Vielzahl negativer Antwortmuster.

Ganz stolz war ich dann jedoch, als es mir, im Laufe mehrer Tage dann doch gelang, nach und nach Leute zu finden, die Interesse zeigten es mit der Mobilcom zu versuchen. Die Liste der Kunden wuchs.

Jetzt kam der schwerer Teil, - jeder Kunde musste für die 35 DM zzgl. MWSt, bzw. die 57,50 DM zzgl MWSt, die ich bekommen sollte erst einmal besucht und zum schriftlichen Abschluß gebracht werden.

Wer die Menschen kennt, und ihre bekannte geringe Vorliebe für Vertreterbesuche, kann sich denken, wie erfolgreich dieser Abschnitt war, - kurz und gut, es gingen Tage echter Arbeit und ganz schöner Kosten drauf, bis ich einen Stapel Unterschriften zusammen hatte.

Eigentlich hätte ich damit stolz das Geld zurückverdient, das ich ausgegeben hatte, um diese Mobilcom-Kunden zu gewinnen.

Damit wäre ich, nachdem so manches nicht lief, wie vorher gesagt, fast schon zufrieden gewesen. Doch es kam noch besser:

Als die Abrechnung nach etwas zwei Monaten kam, fehlte mein ganzes Geld.

Zuerst behauptete der Mobilcom-Direktor Essbauer, der mich wohl betreuen sollte, das Geld hätte wohl einer meiner Freunde eingesteckt, nachdem ich mit diesem gesprochen hatte, kamen erste Konturen in die Sache:

Da behauptete die Mobilcom mit einem Schrieb ein Anschluß könne nicht umgestellt werden, da der Anschluß-Inhaber bei der Post anders heiße als von mir angegeben, - dabei hatte ich gerade sowohl den Familiennamen des Bekannten, wie auch dessen auf der Telecom-Rechnung ausgedruckten Firmennamen beide angegeben, - später wusste ich aber auch warum sonst kaum etwas klappte:

Der auftragsgemäß von mir so sehr empfohlene Ortsanschluß war der Mobilcom technisch gar nicht möglich, - außer im Bereich des Olympiageländes, - doch da wohnen vielleicht 0,01% der Nutzer des 089-Orts-Netzes. Dann müssen Sie den Leuten eben klarmachen, dass sie erst einmal mit 01019 beginnen, - dann bekommen Sie Ihr Geld doch auch, war die lapidare Erklärung des Mobilcom-Direktors Essbauer, der für München zuständig war.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass unter den abgelehnten Orts-Anschlüssen auch der für meine arme, alte Mutter war, die sich schon so darauf gefreut hatte, und viele andere ältere Herrschaften aus ihrem Häuserblock mit zur Mobilcom gebracht hätte. Ihr brauche ich jedenfalls, wie einer Vielzahl /ehemaliger/ Freunde nicht mehr wieder mit „so einem Mist“ zu kommen. Besser hätte ich mich nicht blamieren können, und neben dem Schaden hatte ich auch noch den Spott zu verdauen.

Ich brauche wohl nicht zu erklären, dass damit die Aktion arbeiten mit der Mobilcom für mich endgültig beendet war.

Mein Rat: Finger weg von der Mobilcom, insbesondere von ihrem Direktvertrieb, mit denen ist, im wahrsten Sinne des Wortes kein Blumentopf zu gewinnen.