Nightmare Concert (Horrorfilm) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 05/2005
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Summe aller Bewertungen
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Wuschel_F
Blutiges Verwirrspiel zwischen Realität und Film
Pro:
netter Film
Kontra:
etwas schwach ausgestattete DVD, etwas lahme Story
Empfehlung:
Ja
Sicherlich habt ihr alle schon lange auf den nächsten Horrorfilmbericht gewartet. Euer Warten hat ein Ende. Der nächste Film den ich euch vorstellen möchte, nennt sich „Nightmare Concert“ und mein Bericht bezieht sich auf die DVD-Version von Astro. Die DVD hat glaub ich etwas über 10€ gekostet, genau kann ich es aber nicht mehr sagen.
STORY
°°°°°°°°°
Viel Story gibt es in diesem Film eigentlich nicht, die Handlung sollte daher schnell zusammen gefasst sein.
Der berühmte Horrorfilmregisseur Dr. Lucio Fulci wird von seinen Werken eingeholt. Er kann langsam nicht mehr zwischen Film und Realität unterscheiden. Er leidet unter immer stärkere werdenden, blutigen Wahnvorstellungen. Er beschließt zu einem Psychiater zu gehen, der ihn von seinem Leiden heilen soll. Der sexuell frustrierte Psychiater, Prof. Egon Schwarz, gibt vor, ihn mittels Hypnose heilen zu wollen, statt dessen bläut er ihm ein, dass er immer wenn er einen bestimmten Ton hört einen Mord begeht – angeblich, denn eigentlich möchte der verwirrte Professor die Morde, die er begeht vertuschen. So geschehen bald grausige Morde an den Drehorten von Fulci und in seiner näheren Umgebung. Fulci weiß sich nicht mehr zu helfen und vertraut sich seinem Freund Gabrielli, einem Polizisten an. Dieser glaubt nicht, dass Fulci die Taten begangen hat und lässt ihn beobachten. Schnell wird auch der wahre Mörder gefasst…
DARSTELLER
°°°°°°°°°°°°°°°°
Lucio Fulci (Dr. Lucio Fulci), David L. Thompson (Professor Egon Schwarz), Jeoffrey Kennedy (Officer Gabrielli), Malisa Longo (Katya Schwarz), Ria De Simone (Sopran), Brett Halsey, Sacha Darwin, Robert Egon, Shillett Angel, Judy Morrow (Krankenschwester Lilly), Layla Frank, Georgia Moore, Paul Müller, Marco Di Stefano, Maurice Poli
Besonders viel ist zu den Darstellern nicht zu sagen, die wenigsten sind wirklich bekannt, aber es gibt doch etwas unbedingt Erwähnenswertes. Der besagte Dr. Lucio Fulci ist nämlich nicht nur in dem Film ein berühmter Horrorregisseur, sondern auch tatsächlich ein berühmter Horrorfilmregisseur und noch dazu der Regisseur eben dieses Films. Fulci spielt also sich selbst, d. h. er muss nicht viel spielen, es bedarf keinerlei spielerischen Talents denn er sollte wohl am besten in der Lage sein sich selbst zu verkörpern. Er wirkt ziemlich verwirrt, was natürlich auch so sein soll, wenn man unter Wahnvorstellungen leidet wird man wohl nicht anders wirken.
Der Professor, gespielt von David L. Thompson ist mir als Schauspieler sonst nicht bekannt. Seine rolle hier spielt er allerdings doch sehr gut und auch seine Mimik überzeugt mich durchaus. So stellt man sich doch einen psychopatisch veranlagten, frustrierten Ehemann vor ;-)
Die anderen Darsteller haben meist keine längeren Rollen und die Opfer müssen natürlich keine großartige schauspielerische Leistung zeigen.
MEINE MEINUNG ZUM FILM
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Die Idee ist wirklich gut. Dadurch, dass Fulci als Regisseur des Films einen Film über sich selbst als Regisseur dreht ist äußerst ungewöhnlich und erzeugt den selben Verschachtelungseffekt wie auch in „Evil Ed“, praktisch ein Film im Film und auch die Idee dass ein Mitarbeiter beim Horrorfilmdreh plötzlich Wahnvorstellungen bekommt wurde auch bei „Evil Ed“ wieder aufgegriffen. Seiner Zeit war diese Idee aber sicherlich revolutionär. Die Handlung ist wirklich nicht überragend, aber darauf wurde auch nicht das Hauptaugenmerk gelegt. Es ist vielmehr eine Art Experiment, es werden viele Splatterszenen aneinander gereiht, zum Teil in den Filmen die Dr. Fulci als Regisseur dreht, aber auch in seinen Wahnvorstellungen und letztendlich auch in der filmischen Realität. Dieser Effekt ist wirklich genial gemacht. Der Zuschauer wird zum Teil mit verwirrt, weil man am Anfang nicht sofort feststellen kann, ob die Splatterszenen aus einem Film stammen, die Fulci gerade dreht oder sich tatsächlich ereignen, oder ist es wieder eine Wahnvorstellung des Dr. Fulci??
Die Effekte sind zwar zum Teil nicht wirklich realistisch, z. B. am Anfang sieht man Katzen, die ziemlich eklig einen riesigen Berg rohes Fleisch und Gedärme etc. verputzen, wobei man sehr deutlich sieht, dass es sich nicht um wirkliche Katzen, sondern um Puppen handelt. Auch wenn es sicherlich schon jeder bemerkt hat möchte ich doch noch erwähnen, dass der Film sicher nichts für Leute mit Schwachen Nerven oder einem unruhigen Magen ist. Das Blut fließt in Strömen, dazu gibt es noch ein paar recht zügellose Softpornoszenen, was vor allem die Herren der Schöpfung erfreuen wird. Zu dem ist noch zu sagen, dass der Film in Deutschland in der ersten veröffentlichten Fassung deshalb auch um satte 20 Minuten!!!! Geschnitten war.
Es ist ein Film, in dem viel experimentiert wird, auch die Szene in der Fulci mit Worten die Mord und Totschlag, Lust und Verlangen beschreiben um sich wirft, während man eine Sex- und Gewaltorgie betrachtet ist etwas, was an den Nerven des Zuschauers zehren kann. Als sich letztendlich rausstellt, dass diese Szene sich nur in Fulcis Phantasie so abgespielt hat und er in Wirklichkeit das Studio verwüstet hat und der Dame, die eine Reportage über ihn drehen wollte, die Kleidung vom Leib gerissen hat ist man zum Teil noch mehr verwirrt, zum Teil ist es aber auch irgendwie lustig und äußerst geschickt gemacht.
Etwas komisch ist die Geschichte mit dem Psychiater und dessen Hypnose. So ganz hab ich das mit dem Ton nicht kapiert, aber wie gesagt, das Grundprinzip ist klar und geht auch auf.
Etwas schlecht gemacht finde ich die Synchronisation des ersten Opfers des Psychiaters, es wurde der Originalton beibehalten und eine Deutsche Synchronstimme spricht bzw. kreischt einfach drüber, noch dazu nicht wirklich überzeugend sondern eher gelangweilt. Ich weiß nicht, ob das mit Absicht so gemacht wurde, ich fand es eher nicht gelungen.
Besonders gut finde ich aber das Ende des Films und hier sollten nur diejenigen, die zu neugierig sind, oder den Film bereits kennen weiter lesen, weil ich doch kurz sagen muss, worum es geht
– SPOILER –
Am Ende sieht man Fulci mit der Krankenschwester auf seiner Jacht, man denkt alles ist vorbei, der Mörder ist gefasst, alles gut…die beiden gehen in die Kajüte hinunter dann ertönen Schreie und Fulci kommt mit einer Schüssel Körperteile zurück und spießt auch gleich ein Ohr als Angelköder an einen Haken – doch dann folgt die Auflösung und man sieht, dass es nur die Schlussszene zu seinem neuen Film war und die Krankenschwester lebt noch und beide fahren gemeinsam in den Urlaub. Ist doch wirklich nett gemacht das Ende, oder?
- SPOILER ENDE -
FILMINFOS
°°°°°°°°°°°°°°°
OT: Un Gatto nel cervello
Alternative Titel: A Cat In the Brain, Un gatto nel cervello (I volti del terrore)
Land: Italien
Jahr: 1990
Regie: Lucio Fulci
Länge: 89 Minuten
FSK: 18
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Bildformat: Vollbild
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Ländercode: 2 PAL
ZUR DVD
°°°°°°°°°°°
MENÜ
^^^^^^
Das Menü ist schön übersichtlich und man sieht Szenen aus dem Film umrandet mit viel Blut.
Es gibt eine Kapitelwahl, die ebenfalls sehr übersichtlich gestaltet ist. Man kann an 12 verschiedenen Stellen des Films wieder einsteigen.
EXTRAS
^^^^^^^
Hier gibt es nicht wirklich viel, lediglich eine 10-seitige Biografie und Filmografie des Regisseurs und einen Videoclip (Musiktrailer) von The Straws.
BILD-/TONQUALITÄT
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Das Bild ist wirklich gut, gestochen scharf ohne erkennbare Mängel. Der Ton ist auch in Ordnung, hier gibt es eigentlich nichts zu bemängeln.
Da es die erste und einzige ungeschnittene deutsche DVD-Fassung des Films ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als zur Astro DVD zu greifen, auch wenn diese an Extras nicht wirklich viel Überragendes zu bieten hat. Die Menüführung ist nicht schlecht und es gibt zumindest neben der Deutschen Tonspur auch noch eine Englische.
ZUM REGISSEUR
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Lucio Fulci gehört wohl unbestritten zu den ganz Großen des Horrorgenres, daher denke, ich, dass man ihm hier auch ein paar Zeilen widmen sollte.
Geboren wurde er am 17.06.1927 in Rom. Nachdem er in einer Familie aufwuchs, die fast nur aus Frauen bestand wurde sein Frauenbild nachhaltig auf negative Weise geprägt, was sich auch in seinen Filmen zeigt. Das wohl bekannteste Beispiel diesbezüglich ist „Der New York Ripper“, einer der wohl Frauenfeindlichsten (wenn nicht der Frauenfeindlichste überhaupt) der Filmgeschichte.
Zum Film kam Fulci allerdings erst 1952, davor war er Dr. der Medizin und arbeitete in einem Krankenhaus, erst nach seiner Kündigung beschloss er die Filmschule zu besuchen. Erst wollte er nur als Drehbuchautor arbeiten doch als er Geld brauchte nahm er ein Angebot als Regisseur an. Sein Erstlingswerk („Jeder Dieb braucht ein Alibi – I ladri“) floppte. Danach drehte er Musicals, Spaghetti-Western („Django – Sein Gesangbuch war der Colt“) und anderes. Erst 1969 drehte er seinen ersten „Horrorfilm“ „Una sull´altra (Nackt über Leichen)“ und wurde bekannt im „Giallo-Genre“. Er drehte Filme in den unterschiedlichsten Genres, aber am bekanntesten wurde er wohl durch seine Horrorfilme. Vor allem nachdem Romeros „Dawn of the Dead“ zum Kassenschlager wurde, wollten andere italienische Produzenten ähnliches auf den Markt werfen und hier war Fulcis Chance gekommen. Es folgten Filme wie „Ein Zombie hing am Glockenseil“ oder „Geisterstadt der Zombies“ und der Splatterboom flaute genauso schnell ab wie er gekommen war. Seine weiteren Werke blieben eher unbeachtet und nur den Szeneliebhabern bekannt. Am 13.03.1996 fiel er ins Zuckerkoma und erwachte nicht mehr.
Weitere Filme:
• Amulett des Bösen (1982)
• Dämonia (1987)
• The red monks (1988)
• When Alice broke the mirror (1988)
• Das Haus des Bösen (1989)
• Door to silence (1992)
FAZIT
°°°°°°°°
Wer blutige Horrorfilme ohne viel Story mag sollte sich diesen Streifen nicht entgehen lassen. Fulci hat einen interessanten und auch sehr vielschichtigen Splatterstreifen geschaffen der allerdings auch etwas schwer verdaulich ist und einige Längen aufweist. Wozu ich noch gar nichts gesagt habe, was auch nicht unbedingt zu einer Kaufentscheidung beitragen wird, ist die Covergestaltung. Das Cover der Astro-Version zeigt eine schwarze Katze, die ihren Kopf in einem blutigen Totenschädel steckt und ihre gelben Augen schauen durch die Augen des Totenschädels. Wie ich finde sehr gelungen. Aber zurück zum Film. An Extras hat die DVD zwar nicht viel zu bieten, dafür ist der Film aber ungeschnitten und auch was Bild- und Tonqualität angeht kann man nicht meckern. Ein doch recht ansehnlicher Film eines großen Meisters den man als Horrorfan gesehen haben sollte.
Liebe Grüße vom blutigen Wuschel!
Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!
STORY
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Viel Story gibt es in diesem Film eigentlich nicht, die Handlung sollte daher schnell zusammen gefasst sein.
Der berühmte Horrorfilmregisseur Dr. Lucio Fulci wird von seinen Werken eingeholt. Er kann langsam nicht mehr zwischen Film und Realität unterscheiden. Er leidet unter immer stärkere werdenden, blutigen Wahnvorstellungen. Er beschließt zu einem Psychiater zu gehen, der ihn von seinem Leiden heilen soll. Der sexuell frustrierte Psychiater, Prof. Egon Schwarz, gibt vor, ihn mittels Hypnose heilen zu wollen, statt dessen bläut er ihm ein, dass er immer wenn er einen bestimmten Ton hört einen Mord begeht – angeblich, denn eigentlich möchte der verwirrte Professor die Morde, die er begeht vertuschen. So geschehen bald grausige Morde an den Drehorten von Fulci und in seiner näheren Umgebung. Fulci weiß sich nicht mehr zu helfen und vertraut sich seinem Freund Gabrielli, einem Polizisten an. Dieser glaubt nicht, dass Fulci die Taten begangen hat und lässt ihn beobachten. Schnell wird auch der wahre Mörder gefasst…
DARSTELLER
°°°°°°°°°°°°°°°°
Lucio Fulci (Dr. Lucio Fulci), David L. Thompson (Professor Egon Schwarz), Jeoffrey Kennedy (Officer Gabrielli), Malisa Longo (Katya Schwarz), Ria De Simone (Sopran), Brett Halsey, Sacha Darwin, Robert Egon, Shillett Angel, Judy Morrow (Krankenschwester Lilly), Layla Frank, Georgia Moore, Paul Müller, Marco Di Stefano, Maurice Poli
Besonders viel ist zu den Darstellern nicht zu sagen, die wenigsten sind wirklich bekannt, aber es gibt doch etwas unbedingt Erwähnenswertes. Der besagte Dr. Lucio Fulci ist nämlich nicht nur in dem Film ein berühmter Horrorregisseur, sondern auch tatsächlich ein berühmter Horrorfilmregisseur und noch dazu der Regisseur eben dieses Films. Fulci spielt also sich selbst, d. h. er muss nicht viel spielen, es bedarf keinerlei spielerischen Talents denn er sollte wohl am besten in der Lage sein sich selbst zu verkörpern. Er wirkt ziemlich verwirrt, was natürlich auch so sein soll, wenn man unter Wahnvorstellungen leidet wird man wohl nicht anders wirken.
Der Professor, gespielt von David L. Thompson ist mir als Schauspieler sonst nicht bekannt. Seine rolle hier spielt er allerdings doch sehr gut und auch seine Mimik überzeugt mich durchaus. So stellt man sich doch einen psychopatisch veranlagten, frustrierten Ehemann vor ;-)
Die anderen Darsteller haben meist keine längeren Rollen und die Opfer müssen natürlich keine großartige schauspielerische Leistung zeigen.
MEINE MEINUNG ZUM FILM
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Die Idee ist wirklich gut. Dadurch, dass Fulci als Regisseur des Films einen Film über sich selbst als Regisseur dreht ist äußerst ungewöhnlich und erzeugt den selben Verschachtelungseffekt wie auch in „Evil Ed“, praktisch ein Film im Film und auch die Idee dass ein Mitarbeiter beim Horrorfilmdreh plötzlich Wahnvorstellungen bekommt wurde auch bei „Evil Ed“ wieder aufgegriffen. Seiner Zeit war diese Idee aber sicherlich revolutionär. Die Handlung ist wirklich nicht überragend, aber darauf wurde auch nicht das Hauptaugenmerk gelegt. Es ist vielmehr eine Art Experiment, es werden viele Splatterszenen aneinander gereiht, zum Teil in den Filmen die Dr. Fulci als Regisseur dreht, aber auch in seinen Wahnvorstellungen und letztendlich auch in der filmischen Realität. Dieser Effekt ist wirklich genial gemacht. Der Zuschauer wird zum Teil mit verwirrt, weil man am Anfang nicht sofort feststellen kann, ob die Splatterszenen aus einem Film stammen, die Fulci gerade dreht oder sich tatsächlich ereignen, oder ist es wieder eine Wahnvorstellung des Dr. Fulci??
Die Effekte sind zwar zum Teil nicht wirklich realistisch, z. B. am Anfang sieht man Katzen, die ziemlich eklig einen riesigen Berg rohes Fleisch und Gedärme etc. verputzen, wobei man sehr deutlich sieht, dass es sich nicht um wirkliche Katzen, sondern um Puppen handelt. Auch wenn es sicherlich schon jeder bemerkt hat möchte ich doch noch erwähnen, dass der Film sicher nichts für Leute mit Schwachen Nerven oder einem unruhigen Magen ist. Das Blut fließt in Strömen, dazu gibt es noch ein paar recht zügellose Softpornoszenen, was vor allem die Herren der Schöpfung erfreuen wird. Zu dem ist noch zu sagen, dass der Film in Deutschland in der ersten veröffentlichten Fassung deshalb auch um satte 20 Minuten!!!! Geschnitten war.
Es ist ein Film, in dem viel experimentiert wird, auch die Szene in der Fulci mit Worten die Mord und Totschlag, Lust und Verlangen beschreiben um sich wirft, während man eine Sex- und Gewaltorgie betrachtet ist etwas, was an den Nerven des Zuschauers zehren kann. Als sich letztendlich rausstellt, dass diese Szene sich nur in Fulcis Phantasie so abgespielt hat und er in Wirklichkeit das Studio verwüstet hat und der Dame, die eine Reportage über ihn drehen wollte, die Kleidung vom Leib gerissen hat ist man zum Teil noch mehr verwirrt, zum Teil ist es aber auch irgendwie lustig und äußerst geschickt gemacht.
Etwas komisch ist die Geschichte mit dem Psychiater und dessen Hypnose. So ganz hab ich das mit dem Ton nicht kapiert, aber wie gesagt, das Grundprinzip ist klar und geht auch auf.
Etwas schlecht gemacht finde ich die Synchronisation des ersten Opfers des Psychiaters, es wurde der Originalton beibehalten und eine Deutsche Synchronstimme spricht bzw. kreischt einfach drüber, noch dazu nicht wirklich überzeugend sondern eher gelangweilt. Ich weiß nicht, ob das mit Absicht so gemacht wurde, ich fand es eher nicht gelungen.
Besonders gut finde ich aber das Ende des Films und hier sollten nur diejenigen, die zu neugierig sind, oder den Film bereits kennen weiter lesen, weil ich doch kurz sagen muss, worum es geht
– SPOILER –
Am Ende sieht man Fulci mit der Krankenschwester auf seiner Jacht, man denkt alles ist vorbei, der Mörder ist gefasst, alles gut…die beiden gehen in die Kajüte hinunter dann ertönen Schreie und Fulci kommt mit einer Schüssel Körperteile zurück und spießt auch gleich ein Ohr als Angelköder an einen Haken – doch dann folgt die Auflösung und man sieht, dass es nur die Schlussszene zu seinem neuen Film war und die Krankenschwester lebt noch und beide fahren gemeinsam in den Urlaub. Ist doch wirklich nett gemacht das Ende, oder?
- SPOILER ENDE -
FILMINFOS
°°°°°°°°°°°°°°°
OT: Un Gatto nel cervello
Alternative Titel: A Cat In the Brain, Un gatto nel cervello (I volti del terrore)
Land: Italien
Jahr: 1990
Regie: Lucio Fulci
Länge: 89 Minuten
FSK: 18
Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Bildformat: Vollbild
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Ländercode: 2 PAL
ZUR DVD
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MENÜ
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Das Menü ist schön übersichtlich und man sieht Szenen aus dem Film umrandet mit viel Blut.
Es gibt eine Kapitelwahl, die ebenfalls sehr übersichtlich gestaltet ist. Man kann an 12 verschiedenen Stellen des Films wieder einsteigen.
EXTRAS
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Hier gibt es nicht wirklich viel, lediglich eine 10-seitige Biografie und Filmografie des Regisseurs und einen Videoclip (Musiktrailer) von The Straws.
BILD-/TONQUALITÄT
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Das Bild ist wirklich gut, gestochen scharf ohne erkennbare Mängel. Der Ton ist auch in Ordnung, hier gibt es eigentlich nichts zu bemängeln.
Da es die erste und einzige ungeschnittene deutsche DVD-Fassung des Films ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als zur Astro DVD zu greifen, auch wenn diese an Extras nicht wirklich viel Überragendes zu bieten hat. Die Menüführung ist nicht schlecht und es gibt zumindest neben der Deutschen Tonspur auch noch eine Englische.
ZUM REGISSEUR
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Lucio Fulci gehört wohl unbestritten zu den ganz Großen des Horrorgenres, daher denke, ich, dass man ihm hier auch ein paar Zeilen widmen sollte.
Geboren wurde er am 17.06.1927 in Rom. Nachdem er in einer Familie aufwuchs, die fast nur aus Frauen bestand wurde sein Frauenbild nachhaltig auf negative Weise geprägt, was sich auch in seinen Filmen zeigt. Das wohl bekannteste Beispiel diesbezüglich ist „Der New York Ripper“, einer der wohl Frauenfeindlichsten (wenn nicht der Frauenfeindlichste überhaupt) der Filmgeschichte.
Zum Film kam Fulci allerdings erst 1952, davor war er Dr. der Medizin und arbeitete in einem Krankenhaus, erst nach seiner Kündigung beschloss er die Filmschule zu besuchen. Erst wollte er nur als Drehbuchautor arbeiten doch als er Geld brauchte nahm er ein Angebot als Regisseur an. Sein Erstlingswerk („Jeder Dieb braucht ein Alibi – I ladri“) floppte. Danach drehte er Musicals, Spaghetti-Western („Django – Sein Gesangbuch war der Colt“) und anderes. Erst 1969 drehte er seinen ersten „Horrorfilm“ „Una sull´altra (Nackt über Leichen)“ und wurde bekannt im „Giallo-Genre“. Er drehte Filme in den unterschiedlichsten Genres, aber am bekanntesten wurde er wohl durch seine Horrorfilme. Vor allem nachdem Romeros „Dawn of the Dead“ zum Kassenschlager wurde, wollten andere italienische Produzenten ähnliches auf den Markt werfen und hier war Fulcis Chance gekommen. Es folgten Filme wie „Ein Zombie hing am Glockenseil“ oder „Geisterstadt der Zombies“ und der Splatterboom flaute genauso schnell ab wie er gekommen war. Seine weiteren Werke blieben eher unbeachtet und nur den Szeneliebhabern bekannt. Am 13.03.1996 fiel er ins Zuckerkoma und erwachte nicht mehr.
Weitere Filme:
• Amulett des Bösen (1982)
• Dämonia (1987)
• The red monks (1988)
• When Alice broke the mirror (1988)
• Das Haus des Bösen (1989)
• Door to silence (1992)
FAZIT
°°°°°°°°
Wer blutige Horrorfilme ohne viel Story mag sollte sich diesen Streifen nicht entgehen lassen. Fulci hat einen interessanten und auch sehr vielschichtigen Splatterstreifen geschaffen der allerdings auch etwas schwer verdaulich ist und einige Längen aufweist. Wozu ich noch gar nichts gesagt habe, was auch nicht unbedingt zu einer Kaufentscheidung beitragen wird, ist die Covergestaltung. Das Cover der Astro-Version zeigt eine schwarze Katze, die ihren Kopf in einem blutigen Totenschädel steckt und ihre gelben Augen schauen durch die Augen des Totenschädels. Wie ich finde sehr gelungen. Aber zurück zum Film. An Extras hat die DVD zwar nicht viel zu bieten, dafür ist der Film aber ungeschnitten und auch was Bild- und Tonqualität angeht kann man nicht meckern. Ein doch recht ansehnlicher Film eines großen Meisters den man als Horrorfan gesehen haben sollte.
Liebe Grüße vom blutigen Wuschel!
Danke fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!!
29 Bewertungen, 1 Kommentar
-
04.06.2005, 21:31 Uhr von snakerboy
Bewertung: sehr hilfreich...blutiger Film ohne viel Story?...Ich sag nur Braindead :-)....greetz...SnaKe...
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