Nokia 6510 Testbericht
Erfahrungsbericht von xenophobe
Kann man damit auch telefonieren?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Vorwort
Neben Frau Heise abwehren, lautem (aber inzwischen nachbarnschonendem) Musikhören bzw. Filmgeniessen, leckerem Essen und Tanzen habe ich noch ein weiteres Hobby: technische Geräte testen.
Und heute werde ich Euch über einen jüngeren Spross aus der Nokia Handyfamilie berichten, dem Nokia 6510.
Basics
Das 6510 deutet durch die führende Sechs daraufhin, dass es sich um ein Businesshandy handelt. Nokia hat, zumindest in der Vergangenheit, neue Handys in die Sparten
3xxx (Lowend Handys),
5xxx (da lässt sich Nokia immer mal was anderes einfallen)
6xxx (Business Handys),
8xxx (Lifestyle Handys) und
9xxx (Lifestyle Handys und Nokia Communicator).
Die zweite Ziffer bezeichnete dann die Modellgeneration. Was ist aber nun passiert? Da kommen innerhalb weniger Wochen 6310 und 6510 auf den Markt und machen sich gegenseitig Konkurrenz?
Nein, denn das 6210 ist ja dem, meiner Ansicht nach, altbackenen Design des 6210 nachempfunden worden, während das 6510 eher den Schöngeist in Anzug und Krawatte oder vielmehr in Kostüm und Make- Up ansprechen soll.
Technische Daten
Als weitere Gimmicks sind folgende Details anzumerken:
Ein sogenanntes eWallet,ein integriertes UKW-Radio (Laufzeit bis zu 10 Stunden), Rechner, Spiele (Snake II, Pairs II, Space Impact, Bumper) updatebar.
Nach dem Kauf
Hat man sich gegen das 6310 entschieden und sich ein 6510 für ca. € 480 (ohne Kartenvertrag) zugelegt, so kann man einen relativ umweltfreundlichen, Nokia-typischen Pappkarton mit nach Hause nehmen, in dem sich folgende Teile tummeln:
Da man das Handy ja zuallererst zusammensetzen und aufladen muss und ihm dafür auch seine drei Stunden Zeit geben sollte (fürs aufladen, das Zusammensetzen haben auch Personen mit Feinmotorikdefizit schnell erledigt), hat man ausreichend Zeit die Bedienungsanleitung zu studieren (Ich weiss das macht sowieso kaum einer) und die CD ROM zu erforschen.
Wer darauf besondere Highlights sucht, der wird enttäuscht, denn neben der obligatorischen Nokia PC-Suite (Version 4.51), die u.a. dazu dient SMS am Rechner zu verfassen und das immerhin 500 Einträge fassende Adressbuch zu bearbeiten, findet man nur den Windows- Modemtreiber für das im Handy integrierte Modem, sowie die Bedienungsanleitung im PDF-Format und etwas uninteressantes Beiwerk, wie Flash-Animationen und ein Filmchen, damit sich für Nokia das Pressen der CD auch lohnt. Die Ladezeit kann man sich jedenfalls mit der mitgelieferten CD nicht vertreiben, was wahrscheinlich aber auch nicht von Nokia beabsichtigt war.
Es kann jetzt also laut Musik gehört oder gegessen werden ;)
Erster Eindruck
Wenn das Handy dann endlich geladen ist, hat man nun die Möglichkeit die Westentaschen Telefonzelle in Augenschein zu nehmen und erst mal nach Herzenslust herumzuspielen.
Das Handy ist in Form und Grösse eher dem 8210 nachempfunden, wobei es natürlich wesentlich besser ausgestattet ist und somit eher dem 8310 ähnelt. Das Cover im wertig wirkenden Champagnerfinish ist recht ordentlich verarbeitet, gegen passende eXpress-on-Cover austauschbar und weist die gleichen Mängel wie alle anderen Nokia-Cover auf.
Nach einiger Benutzung zerkratzen die Kunstoff- Displayabdeckung, sowie das weitere Cover und machen somit das Handy zunehmend unansehnlich.
Einziger, wenn auch nur temporärer Ausweg: ein neues Cover kaufen und Nokia wieder steigende Umsätze bescheren.
Bei der Initialbenutzung ist von solchen Blessuren natürlich noch nichts zu sehen.
Die Tasten sind zwar relativ klein, aber dank geschickter Anordnung doch recht gescheit zu bedienen und bei Dunkelheit dank blauer Beleuchtung gut zu erkennen und vor allem zu identifizieren. Der Druckpunkt ist ordentlich und beschert auch Extrem- SMS- Schreibern keinen Muskelkater. Das Display ist toll gelungen und bietet schon bei ausgeschalteter Displaybeleuchtung einen wesentlich besseren Kontrast als z.B. das vielverkaufte 8210. Auch die Auflösung des Vollgrafikdisplays wurde gesteigert, so dass man trotz der geringen Abmessungen nicht auf die Darstellung von vier Textzeilen verzichten muss. Die Displaybeleuchtung, die inzwischen in pastellblau gehalten ist, aktiviert und deaktiviert sich nun, ähnlich den Siemens Handys, nicht mehr auf einen Schlag, sondern wird von ausgeschalteten Zustand betrachtet langsam heller und beschreitet bei der Deaktivierung den entgegengesetzten Weg.
Das Menü sind Nokia- typisch einfach gehalten und sehr intuitiv zu bedienen. Wer vorher schon einen Nokia- Faustkeil besaß, der wird sich trotz des enormen Funktionsumfangs sofort zurechtfinden.
Wer das eingebaute Radio testen will, der hat mit der Standardausstattung so seine Probleme, da entgegen des Lieferumfangs des 8310, beim 6510 kein Headset mitgeliefert wird, welches man aber zwingend benötigt. Dieses ist jedoch für rund € 20 beim gut sortierten Nokia Händler käuflich zu erwerben oder per Verhandlungsgeschick umsonst abzustauben.
Kann man damit auch telefonieren?
Auch wenn man es anhand der Ausstattung nicht sofort erahnen kann, ja das Telefon taugt auch zum telefonieren. Die Empfangsqualität entspricht in etwa dem relativ niedrigen Niveau des 8210, so dass man sicher sein kann, dass es im Kino niemanden stört, da es hier sowieso keinen Empfang hat. Ansonsten konnte ich während meiner Tests an den interessantesten Orten telefonieren ohne grössere Probleme gehabt zu haben.
Die Sprachqualität, die der Gesprächspartner zu Gehör bekommt ist tadellos. Der Lautsprecher allerdings, der die Sprache des Gegenübers an den 6510 Besitzer weiterleiten soll klingt bisweilen etwas blechern, wobei dieses Manko sich noch im Rahmen des erträglichen bewegt.
Die Sprachwahl funktionierte bisher immer einwandfrei und lässt sich nur durch unbekannte Worte aus der Ruhe bringen.
Kleiner Tipp am Rande:
Möchte man zum Beispiel gerne telefonieren, weiss aber nicht wen man anrufen möchte, dann macht man sich folgende Eigenart zu Nutze.
Man aktiviere die Sprachwahl und rufe aus vollem Halse: „A....loch“ oder ein anderes Schimpfwort in 8 von 10 Fällen hat man beim nächsten Versuch jemand anderen an der nicht vorhanden Strippe. Sozusagen eine Gesprächspartner-Zufallsvermittlung.
Datenübertragung
Das Infrarotauge (zu aktivieren über Menu und einen Druck auf 9) stellt die Verbindung zum Notebook oder PDA her und funktioniert bei ordentlicher Ausrichtung einwandfrei. Gegenüber dem 8210 kommt es ausserdem seltener zu Verbindungsabbrüchen. Die Übertragungsgeschwindigkeit per HSCSD ist natürlich gegenüber GSM nicht zu Vergleichen und lässt mobiles Surfvergnügen aufkommen, auch wenn man am Ende des Monats sein blaues Wunder erlebt. Aufgrund der unverhältnismässig teureren GPRS- Tarife habe ich die Verbindung hierüber noch nicht getestet und werde dieses wohl auch auf weite Sicht vorerst nicht tun.
weitere Ausstattungsmerkmale
Unverzichtbar und nun endlich auch in einem Nokiahandy zu finden ist die automatische Tastensperre. Diese sperrt die Tasten nach einer frei wählbaren Zeit zwischen 10 Sekunden und 60 Minuten. Wer schon einmal vergessen hat die Tastensperre einzuschalten, sich dann halb auf das Handy gesetzt hat und dreissig Minuten später feststellt, dass man seit dreissig Minuten mit Frau Heise verbunden ist, der lernt so eine Funktion zu schätzen.
Eine weitere, praktische Funktion ist die wählbare Endzeit für Profile. So kann man zum Beispiel konfigurieren, dass das Handy nach 60 Minuten von lautlos auf Normalbetrieb umschaltet. So verpasst man nach einem Meeting keinen Anruf mehr, weil das Ding im Sacco steckt und man so den Vibrationsalarm nicht wahrnimmt.
Das eWallet (für Deutschpuristen elektronische Brieftasche) ist ein Feature, welches recht nett ist um Kreditkarteninformationen codegeschützt zu hinterlegen. Da Kreditkartennummern ja in aller Regel ellenlang sind, ein nettes Gimick. Laut Nokia sollen auch Servicetechniker nicht an die im eWallet gespeicherten Daten herankommen können.
Das integrierte Radio ist gegenüber denen in den Modellen 8310 und 5510 nur monoaural, bietet jedoch einen akzeptablen Klang und hilft so Wartezeiten zu überbrücken.
Die Diktiergerätfunktion bietet zu guter Letzt mit insgesamt drei Minuten Audiospeicherplatz, die Möglichkeit mehrere kurze Sprachnotizen aufzuzeichnen, die sich mit Namen versehen speichern und zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch aber auch manuell wiedergeben lassen.
Fazit
Das 6510 ist ein solides Businesshandy, dass aufgrund seines eher zurückhaltenden Designs, bei den Kollegen weniger abschätzige Blicke erwarten lässt als beispielsweise das 8310. Die neuen Features wie automatische Tastensperre und automatische Profilrückschaltung waren lange fällig und bei dem einen oder anderen Handy der Konkurrenz schon lange zu finden. Das Display ist hervorragend gelungen und mit der hellblauen Beleuchtung hervorragend auch im Dunkeln lesbar. SMS Fanatiker werden zwar die Möglichkeit der Nutzung verketteter SMS vermissen. Im Business hat man dafür aber eh wenig Anwendungsfälle. Die Spiele und das integrierte Radio sind nette Beigaben aber bei einem Businesshandy nicht wirklich zwingend. Insgesamt also ein nettes Handy zu einem angemessenen Preis. Schade nur, dass Nokia immer noch wenig wert auf Triband-Unterstzützung setzt, so dass man für Aufenthalte in Japan und dem amerikanischen Kontinent immer noch auf ein Zweithandy zurückgreifen muss.
04/2002 xenophobe
Neben Frau Heise abwehren, lautem (aber inzwischen nachbarnschonendem) Musikhören bzw. Filmgeniessen, leckerem Essen und Tanzen habe ich noch ein weiteres Hobby: technische Geräte testen.
Und heute werde ich Euch über einen jüngeren Spross aus der Nokia Handyfamilie berichten, dem Nokia 6510.
Basics
Das 6510 deutet durch die führende Sechs daraufhin, dass es sich um ein Businesshandy handelt. Nokia hat, zumindest in der Vergangenheit, neue Handys in die Sparten
3xxx (Lowend Handys),
5xxx (da lässt sich Nokia immer mal was anderes einfallen)
6xxx (Business Handys),
8xxx (Lifestyle Handys) und
9xxx (Lifestyle Handys und Nokia Communicator).
Die zweite Ziffer bezeichnete dann die Modellgeneration. Was ist aber nun passiert? Da kommen innerhalb weniger Wochen 6310 und 6510 auf den Markt und machen sich gegenseitig Konkurrenz?
Nein, denn das 6210 ist ja dem, meiner Ansicht nach, altbackenen Design des 6210 nachempfunden worden, während das 6510 eher den Schöngeist in Anzug und Krawatte oder vielmehr in Kostüm und Make- Up ansprechen soll.
Technische Daten
- Gewicht: 84 g (mit Standard-Akku)
- Maße: 97 x 43 x 20 mm
- Standby: bis zu 350 Stunden
- Sprechzeit: bis zu 4 Stunden
- Ladezeit: ca. 3 Stunden
- Beleuchtetes, hochauflösendes Vollgrafik-Display
- Dualband tauglich (versteht sich von selbst)
- GPRS und HSCSD Unterstützung (maximal 4 Kanäle = max. 43,2 kb/s)
- Infrarotschnittstelle
- WAP Browser Version 1.2.1
- Sprachaufzeichnung (maximal 3 Minuten)
- Vibrationsalarm
- Adressbuch mit bis zu 500 Namen mit 3 Rufnummern und einem Textfeld.
(5 Nummern und 4 Texte je Eintrag maximal) - Bis zu 150 SMS oder 50 Bildmitteilungen (Speicher wird dynamisch alloziert)
- Kalender mit bis zu 500 Einträgen und Wochenansicht
- Aufgabenliste mit bis zu 30 Einträgen
- Uhr mit Wecker, Stoppuhr und Countdown- Timer
- Kurzwahl (bis zu 10 Nummern)
- sprachgesteuerte Wählfunktion (bis zu 15 Nummern)
- automatische Wahlwiederholung (bis zu 10 Versuche)
- Benutzerdefinierte Einstellungsprofile (z.B.: lautlos, draussen, drinnen .....)
- 35 mitgelieferte Klingeltöne und bis zu 5 variable Melodien (per SMS oder selbst gestrickt)
Als weitere Gimmicks sind folgende Details anzumerken:
Ein sogenanntes eWallet,ein integriertes UKW-Radio (Laufzeit bis zu 10 Stunden), Rechner, Spiele (Snake II, Pairs II, Space Impact, Bumper) updatebar.
Nach dem Kauf
Hat man sich gegen das 6310 entschieden und sich ein 6510 für ca. € 480 (ohne Kartenvertrag) zugelegt, so kann man einen relativ umweltfreundlichen, Nokia-typischen Pappkarton mit nach Hause nehmen, in dem sich folgende Teile tummeln:
- Handy,
- Ladegerät,
- Lithium Ionen Akku mit 750 mAh
- CD-ROM,
- Bedienungsanleitung.
Da man das Handy ja zuallererst zusammensetzen und aufladen muss und ihm dafür auch seine drei Stunden Zeit geben sollte (fürs aufladen, das Zusammensetzen haben auch Personen mit Feinmotorikdefizit schnell erledigt), hat man ausreichend Zeit die Bedienungsanleitung zu studieren (Ich weiss das macht sowieso kaum einer) und die CD ROM zu erforschen.
Wer darauf besondere Highlights sucht, der wird enttäuscht, denn neben der obligatorischen Nokia PC-Suite (Version 4.51), die u.a. dazu dient SMS am Rechner zu verfassen und das immerhin 500 Einträge fassende Adressbuch zu bearbeiten, findet man nur den Windows- Modemtreiber für das im Handy integrierte Modem, sowie die Bedienungsanleitung im PDF-Format und etwas uninteressantes Beiwerk, wie Flash-Animationen und ein Filmchen, damit sich für Nokia das Pressen der CD auch lohnt. Die Ladezeit kann man sich jedenfalls mit der mitgelieferten CD nicht vertreiben, was wahrscheinlich aber auch nicht von Nokia beabsichtigt war.
Es kann jetzt also laut Musik gehört oder gegessen werden ;)
Erster Eindruck
Wenn das Handy dann endlich geladen ist, hat man nun die Möglichkeit die Westentaschen Telefonzelle in Augenschein zu nehmen und erst mal nach Herzenslust herumzuspielen.
Das Handy ist in Form und Grösse eher dem 8210 nachempfunden, wobei es natürlich wesentlich besser ausgestattet ist und somit eher dem 8310 ähnelt. Das Cover im wertig wirkenden Champagnerfinish ist recht ordentlich verarbeitet, gegen passende eXpress-on-Cover austauschbar und weist die gleichen Mängel wie alle anderen Nokia-Cover auf.
Nach einiger Benutzung zerkratzen die Kunstoff- Displayabdeckung, sowie das weitere Cover und machen somit das Handy zunehmend unansehnlich.
Einziger, wenn auch nur temporärer Ausweg: ein neues Cover kaufen und Nokia wieder steigende Umsätze bescheren.
Bei der Initialbenutzung ist von solchen Blessuren natürlich noch nichts zu sehen.
Die Tasten sind zwar relativ klein, aber dank geschickter Anordnung doch recht gescheit zu bedienen und bei Dunkelheit dank blauer Beleuchtung gut zu erkennen und vor allem zu identifizieren. Der Druckpunkt ist ordentlich und beschert auch Extrem- SMS- Schreibern keinen Muskelkater. Das Display ist toll gelungen und bietet schon bei ausgeschalteter Displaybeleuchtung einen wesentlich besseren Kontrast als z.B. das vielverkaufte 8210. Auch die Auflösung des Vollgrafikdisplays wurde gesteigert, so dass man trotz der geringen Abmessungen nicht auf die Darstellung von vier Textzeilen verzichten muss. Die Displaybeleuchtung, die inzwischen in pastellblau gehalten ist, aktiviert und deaktiviert sich nun, ähnlich den Siemens Handys, nicht mehr auf einen Schlag, sondern wird von ausgeschalteten Zustand betrachtet langsam heller und beschreitet bei der Deaktivierung den entgegengesetzten Weg.
Das Menü sind Nokia- typisch einfach gehalten und sehr intuitiv zu bedienen. Wer vorher schon einen Nokia- Faustkeil besaß, der wird sich trotz des enormen Funktionsumfangs sofort zurechtfinden.
Wer das eingebaute Radio testen will, der hat mit der Standardausstattung so seine Probleme, da entgegen des Lieferumfangs des 8310, beim 6510 kein Headset mitgeliefert wird, welches man aber zwingend benötigt. Dieses ist jedoch für rund € 20 beim gut sortierten Nokia Händler käuflich zu erwerben oder per Verhandlungsgeschick umsonst abzustauben.
Kann man damit auch telefonieren?
Auch wenn man es anhand der Ausstattung nicht sofort erahnen kann, ja das Telefon taugt auch zum telefonieren. Die Empfangsqualität entspricht in etwa dem relativ niedrigen Niveau des 8210, so dass man sicher sein kann, dass es im Kino niemanden stört, da es hier sowieso keinen Empfang hat. Ansonsten konnte ich während meiner Tests an den interessantesten Orten telefonieren ohne grössere Probleme gehabt zu haben.
Die Sprachqualität, die der Gesprächspartner zu Gehör bekommt ist tadellos. Der Lautsprecher allerdings, der die Sprache des Gegenübers an den 6510 Besitzer weiterleiten soll klingt bisweilen etwas blechern, wobei dieses Manko sich noch im Rahmen des erträglichen bewegt.
Die Sprachwahl funktionierte bisher immer einwandfrei und lässt sich nur durch unbekannte Worte aus der Ruhe bringen.
Kleiner Tipp am Rande:
Möchte man zum Beispiel gerne telefonieren, weiss aber nicht wen man anrufen möchte, dann macht man sich folgende Eigenart zu Nutze.
Man aktiviere die Sprachwahl und rufe aus vollem Halse: „A....loch“ oder ein anderes Schimpfwort in 8 von 10 Fällen hat man beim nächsten Versuch jemand anderen an der nicht vorhanden Strippe. Sozusagen eine Gesprächspartner-Zufallsvermittlung.
Datenübertragung
Das Infrarotauge (zu aktivieren über Menu und einen Druck auf 9) stellt die Verbindung zum Notebook oder PDA her und funktioniert bei ordentlicher Ausrichtung einwandfrei. Gegenüber dem 8210 kommt es ausserdem seltener zu Verbindungsabbrüchen. Die Übertragungsgeschwindigkeit per HSCSD ist natürlich gegenüber GSM nicht zu Vergleichen und lässt mobiles Surfvergnügen aufkommen, auch wenn man am Ende des Monats sein blaues Wunder erlebt. Aufgrund der unverhältnismässig teureren GPRS- Tarife habe ich die Verbindung hierüber noch nicht getestet und werde dieses wohl auch auf weite Sicht vorerst nicht tun.
weitere Ausstattungsmerkmale
Unverzichtbar und nun endlich auch in einem Nokiahandy zu finden ist die automatische Tastensperre. Diese sperrt die Tasten nach einer frei wählbaren Zeit zwischen 10 Sekunden und 60 Minuten. Wer schon einmal vergessen hat die Tastensperre einzuschalten, sich dann halb auf das Handy gesetzt hat und dreissig Minuten später feststellt, dass man seit dreissig Minuten mit Frau Heise verbunden ist, der lernt so eine Funktion zu schätzen.
Eine weitere, praktische Funktion ist die wählbare Endzeit für Profile. So kann man zum Beispiel konfigurieren, dass das Handy nach 60 Minuten von lautlos auf Normalbetrieb umschaltet. So verpasst man nach einem Meeting keinen Anruf mehr, weil das Ding im Sacco steckt und man so den Vibrationsalarm nicht wahrnimmt.
Das eWallet (für Deutschpuristen elektronische Brieftasche) ist ein Feature, welches recht nett ist um Kreditkarteninformationen codegeschützt zu hinterlegen. Da Kreditkartennummern ja in aller Regel ellenlang sind, ein nettes Gimick. Laut Nokia sollen auch Servicetechniker nicht an die im eWallet gespeicherten Daten herankommen können.
Das integrierte Radio ist gegenüber denen in den Modellen 8310 und 5510 nur monoaural, bietet jedoch einen akzeptablen Klang und hilft so Wartezeiten zu überbrücken.
Die Diktiergerätfunktion bietet zu guter Letzt mit insgesamt drei Minuten Audiospeicherplatz, die Möglichkeit mehrere kurze Sprachnotizen aufzuzeichnen, die sich mit Namen versehen speichern und zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisch aber auch manuell wiedergeben lassen.
Fazit
Das 6510 ist ein solides Businesshandy, dass aufgrund seines eher zurückhaltenden Designs, bei den Kollegen weniger abschätzige Blicke erwarten lässt als beispielsweise das 8310. Die neuen Features wie automatische Tastensperre und automatische Profilrückschaltung waren lange fällig und bei dem einen oder anderen Handy der Konkurrenz schon lange zu finden. Das Display ist hervorragend gelungen und mit der hellblauen Beleuchtung hervorragend auch im Dunkeln lesbar. SMS Fanatiker werden zwar die Möglichkeit der Nutzung verketteter SMS vermissen. Im Business hat man dafür aber eh wenig Anwendungsfälle. Die Spiele und das integrierte Radio sind nette Beigaben aber bei einem Businesshandy nicht wirklich zwingend. Insgesamt also ein nettes Handy zu einem angemessenen Preis. Schade nur, dass Nokia immer noch wenig wert auf Triband-Unterstzützung setzt, so dass man für Aufenthalte in Japan und dem amerikanischen Kontinent immer noch auf ein Zweithandy zurückgreifen muss.
04/2002 xenophobe
29 Bewertungen, 2 Kommentare
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03.05.2002, 15:38 Uhr von katze35
Bewertung: sehr hilfreichhoppla, wieso sind manche Funktionen nicht bei meinem S45 von Siemens zu finden ??? gruss Katze
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25.04.2002, 16:50 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSo sollte ein Handybericht aussehen und es ist einer der wenigen wirklich guten hier. :o) lg Daniel
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