Nokia 6600 Testbericht

ab 28,19
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
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Erfahrungsbericht von zerocool

Multifunktionsgerät

5
  • Design:  gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

***Wesentliche Ausstattung***
- 65000 Farben Display mit polyphonen 24stimmigen Klingeltönen
- VGA Kamera und Videofunktion
- WAP 2.0., XHTML, GPRS, HSCSD, Java
- SMS mit T9 Unterstützung, MMS, Email Client
- Wechselspeicherkarte (mitgeliefert 32 MB)
- Freisprechfunktion, Li Ion Akku
- Bluetooth und Infrarot
- Symbian Betriebssystem
Wer sich für die ganzen Daten interessiert, findet die bequem unter Nokia.de

-> Zwischenfazit: <-
7650 Kennern wird es gleich ins Auge fallen. Viel neues gibt es im 6600 nicht. Bluetooth unterstützt nun auch Headphones, das Display erhielt mehr Farben und MMC Speicherkarten werden nun unterstützt. Ansonsten sind die meisten Veränderungen im Detail passiert. So bietet das 6600 momentan alles was Stand der Dinge im Businessbereich ist. Nicht weniger – aber auch nicht mehr. Radio gibt es leider nicht.

***Design & externe Handhabung***
Das 6600 mit seinen 109 mm * 58 mm * 24 mm (H/LB) und seinen 128g Gewicht ist fast genauso groß wie das 7650 aber etwas bauchiger in der Breite. Dafür muss man nun keine zusätzliche Tastatur rausziehen. In der Haltung her liegt das Gerät an sich gut in der Hand, ein bisschen ungewohnt vielleicht der verlagerte Schwerpunkt. Beim Benutzen neigt das Hauptgewicht etwas nach oben hinten weg.

Der Joystick in der Mitte ist nun nicht mehr gummiert wie beim 7650, meiner Meinung nach aber etwas zu klein gerade. Insgesamt ist der ganze Tastaturblock einfach zu klein. Während die beiden oberen Ziffernreihen noch gehen, sind die beiden unteren einfach zu klein. Man erwischt oft und schnell die Nachbartaste, da der Tastenabstand viel zu klein und zu schwach ausgeprägt ist. Über die unterste Reihe kann man fast gleiten. Beim schnellen SMS tippen erwischt man mit Leichtigkeit 2 Tasten. Dafür find ich den Druckpunkt sehr angenehm. Fühlt sich irgendwie weich-gefedert an,
Sehr ungewohnt auch, dass die Tasten für Gesprächsannahme und – beendigung nicht direkt über den Tastenblock sind sondern relativ weit an der Seite. Das verwirrte anfangs doch etwas.

Das viele Plastik macht leider nicht gerade den hochwertigsten Eindruck. Trotzdem zeigt sich mein 6600 stabil gebaut, knarrt nicht. Der Akkudeckel geht etwas fummelig ab. Das Display ist leicht etwas nach unten versetzt, so dass Oberflächenverkratzung gut vermieden wird.

Unverständlich aber der Einbau der Speicherkarte. Diese ist hinter dem Akku eingebaut. So muss man jedes Mal beim Wechseln der Karte das Telefon abschalten und neu starten. Nokia liefert 32 MB gleich mit (6 MB Extra im Handy selbst), wovon die Hälfte circa mit Anwendungs und Testsoftware belegt ist. Aber die kann man ja löschen. Meine Empfehlung: Mediamarkt zb verkauft eine 256 MB Speicherkarte für 80 Euro. Damit umgeht man dann auch schön das vorzeitige Wechseln der Karte bei Speicherproblemen. Eine seitliche Einschubmöglichkeit wäre natürlich die schönste Lösung gewesen

Von den kabelgebundenen Anschlüssen her bietet das 6600 leider nur Netzkabel und Kopfhöreranschluss. Anders als beim 7650 wird das Headset nun unten angesteckt. Find ich schlecht gelöst, muss das Handy nun kopfüber in die Hemdtasche eingesteckt werden. Ebenfalls wirken die Löcher für Strom und Headset sehr ähnlich, so dass man in der Eile schnell das falsche erwischt.

Außenantennenanschluss? Serielles Datenkabel? Leider nicht vorhanden. Schade, dass Nokia nicht an einem USB Anschluss gedacht hat. Der Nokia N-Gage bietet dies mittlerweile schon. So ist man entweder zur Bluetooth oder zur Infrarotübertragung gezwungen. Ich wette, dass viele eher einen USB Anschluss haben als einen Bluetoothanschluss.

-> Zwischenfazit: <-
Das 6600 ist ein ordentlich verbautes Gerät. Businessuser werden aber, besonders bei dicken Fingern, mit der zu kleingeratenen Tastatur ihre Probleme bekommen. Außenantennanschluss wegzulassen ist ärgerlich für Autofahrer. USB Anschluss wäre gerade wegen der Speicherkarte wünschenswert gewesen.

***Akkuleistung und Netzstabilität***
Im Netz selbst zeigt sich das Handy bei mir in guter Verfassung. Im Test mit 2 Freunden, die den gleichen Netzbetreiber hatte, fiel mir oft aus, dass mein Gerät auch in Häusern besser das Netz halten konnte als deren Handys (hier T610). Während ab und zu deren gar kein Netz hatten, zeigte meins noch 1nen Strich an. Homezone Anzeige von O2/ Viag Interkom funktioniert auch von Anfang an beim 6600 (beim 7650 gab es da ja noch Probleme).

Die Akkuleistung ist leider der Pferdefuß beim 6600. Mein Handy hält bei normaler Benutzung (wenig Kurztelefonate, einige SMS, ab und zu mal email abrufen und Wap) 3 volle Tage durch. Das wars. Bei kompletter Nichtbenutzung konnte ich 4 volle Tage rauskitzeln. Die von Nokia angegebenen 10 Tage erreich ich nicht mal annähernd. Der Verbrauch steigt stark proportional zur Nutzung. Ich hatte auch schon kein Problem damit, das Gerät nach circa 1,5-2 Tagen komplett leer zu bringen. Besonders die Kamera und GPRS Verbindungen lassen den Akku dahinschmelzen. Ich bin etwas von der Akkuleistung enttäuscht. Im Schnitt kann ich sagen, das 6600 hält einen Tag länger als das 7650. Mein Sgh E700 hält da 4 Tage durch und das mit Dualdisplay. Zum Vergleich: Das P900 von Sonyericson soll bis zu 480 Stunden durchhalten. Für Nokias momentan stärkstes Buisnesshandy momentan also nicht gerade eine rühmliche Leistung. Zudem ist die Anzeige nicht zuverlässig. Erst zeigt das Handy fast voll an. Dann schalt ich es mal ab und wieder an, plötzlich ist nur noch die Hälfte da. Besonders wenn nur noch 3 Striche (etwas unter halbvoll) angezeigt wird, ist vorsicht geboten. Binnen einem Tag ist das Handy leer. Hm.

-> Zwischenfazit: <-
Während die Netzstabilität in Ordnung ist, gibt die Akkuleistung zu wünschen übrig. Gerade wer mit dem doch wirklich interessanten Betriebssystem viel rumspielt und dessen Möglichkeiten ausnutzt, wird oft Bekanntschaft mit dem Stromkabel machen müssen.


***Akustik & Visuelles***
Die polyphonen Töne sind 24 stimmig und nett anzuhören. Gegenüber dem 7650 aber auch hier keine Veränderung. Ich hab einmal das gleiche Midi in das 40 stimige SGH E700 und das 6600 geladen und man hört schon klangliche Unterschiede. Jedoch wurde endlich der Lautsprecher verbessert. Höchste Lautstärke ist zwar nicht wirklich ultra laut, aber jetzt auch in der Tasche wirklich hörbar. Auch die integrierte Freisprechfunktion ist wesentlich lauter und so kann man auch beim Autofahren unter normalen Umständen darüber was verstehen. Die Hörmuschellautstärke des Telefonsansicht ist okay. Bei zu lauter Umgebung ( zb Gespräche im Cafe) wäre eine weitere Stufe angebracht gewesen, hier tut man sich doch schwer etwas zu hören.

Integrierte Klingeltöne gibt es einige. Äußerst ärgerlich: Einmal ein Klingelton im Nokia, kann man es nie mehr verschicken. Da nützt es auch nichts, dass man das Midi selbst eingespielt hat per Bluetooth – Nokia lässt es im gesicherten Speicher. Nur die eigenen Realaufnahmen etc lassen sich weiter verschicken: Hier muss ich deutlich sagen, dass mich das ungemein ärgert. Sowohl mein Sonyericson als auch Samsunggerät lassen midi Töne weiterverschicken. Nette MMS bauen mit Weihnachtsmidi etc kann man also vergessen. Die Töne selbst erklingen etwas blechernd aus dem Lautsprecher.

Das Display vom 6600 strahlt nun in 65000 Farbenpracht. Es hat eine gute Helligkeit. Die Farbpracht erscheint mir bei den Samsungmodellen aber einfach stärker. Besonders die Symbole im Menü wirken sogar Farbschwächer als im 7650 (besonders der Farbton Gelb).

-> Zwischenfazit:<-
Das Display ist groß, hell und gut leserlich. Etwas mehr Farbbrillanz wäre wünschenswert. Die polyphonen Töne sind mit den 24 Stimmen ordentlich, viele Handys bieten aber bereits 32 oder gar 40 Stimmen an. Die Freisprechfunktion und Klingeltonlaustärke wurde wirklich verbessert, könnte aber noch einen Tick lauter sein. Besonders die Telefonhörerlautstärke ist manchmal etwas zu leise bei lauter Umgebung. Kurzum: Das 6600 bietet hier Standard.


***Kamera & Videofunktion***
Nokias 6600 hat die gleiche Kamera wie im 7650. Es schießt Bilder in VGA Qualität der Auflösung 640x480. Neu ist ein 2fach Zoom. Leider ist der Zoom nicht stufenlos – es gibt keine Zwischenschritte. Neu ist auch eine Selbstauslöserfunktion in den Schritten 10, 20 oder 30 Sekunden. Die Bildqualität ist an sich okay. Sie haut nicht vom Hocker aber ist ordentlich. Nachtbilder können ebenfalls gemacht werden durch eine Verlängerung der Belichtungszeit. Da können trotzdem schwacher Lichtquelle gute Bilder geknipst werden. Leider aber 2 Nachteile: 1) Das Objekt darf sich nicht zu schnell bewegen, sonst schliert das Bild extrem. Zudem neigt das Bild ab und zu zu verrieseln.

Generell stimmen Auslösersignal und Bildeinfang nicht überein. Das Bild wird erst eine knappe Sekunde nach dem Signal verschossen. Das führt dazu, dass Personen sich zu schnell wieder wegdrehen. Ist das Bild im Kasten kann ich es nochmals zoomen/ Vergrößern und drehen. Das gezoomte Bild lässt sich allerdings nicht abspeichern.

Insgesamt ist die Kamera für Schnappschuss aufnahmen nicht so toll geeignet. Besonders an den Kamerafunktionen hat Nokia kaum etwas gemacht. Nachträgliche Bildbearbeitung ist nicht möglich, Effektbearbeitung ebenfalls nicht. Serienbildfunktion gibt es auch nicht. Dumm auch, dass die Leuchtregulierung nicht beeinflussbar ist. Wer mal die Kamera vom SGH-E700 ausprobiert weiß, was man alles anstellen kann und wie viel Spaß so was dann auch macht.

Videos nimmt das 6600 nun auch auf (was man dem 7650 nachträglich beibringen konnte). Die Videos sind okay. Äußerst schlecht gelöst aber, dass höchstens 15 Sekunden aufgezeichnet werden können, selbst wenn man direkt auf der Speicherkarte speichert. Durch den integrierten RealVideoplayer können auch Videostreams angeschaut werden.

-> Zwischenfazit <-
Ehrlich gesagt bin ich hier von der Leistung enttäuscht. Gegenüber dem 7650 hat sich nicht wirklich was verbessert bis auf dem Zoom, der nicht mal stufenlos ist. Bearbeitungs- und Effektprogramme sind total vergessen worden. Die Videofunktion ist nett, aber unsinniger Weise auf 15 Sekunden beschränkt. Wer mehr will muss bei Nokia kostenpflichtig per Software nachrüsten.


***Datendienste & Übertragungsarten ***
(GPRS, SMS, MMS, EMAIL, Bluetooth, Speicherkarte…)
Endlich bietet Nokia den Wapstandard 2.0 an. Dank GPRS lässt sich auch hier flott surfen. HSCSD ist ebenfalls mit an Bord, wird aber nicht von allen Netzbetreibern unterstützt. Nokia liefert auf seiner Karte den Opera Browser mit. Wer die Karte wie ich gegen eine größere austauscht, kann unter opera.com kostenlos den Browser nachrüsten und auf der neuen Karte installieren. Der Opera Browser macht Spaß. Webseiten lassen sich damit darstellen und verschiedene Anzeigemodi dabei nutzen. Hier merkt man aber deutlich, das GPRS nicht unbedingt die flotteste Übertragungsart ist. Manchmal dauert es ewig, bis eine Seite da ist. Nett ist auch, dass die GPRS Daten immer mitgezählt und angezeigt werden. Ermöglicht etwas die Kostenkontrolle.

SMS schreiben wirkt sich auf Grund der kleinen Tastatur etwas schwierig aus, geht aber noch, sofern man nicht all zu schnell und ziellos darauf rumtippt. Neu ist die integrierte Smiliefunktion. Aus 3 Punkten wird zum Beispiel automatisch ein Smilie: ... -> :-) . Ebenfall können nun Textpassagen markiert, in den Zwischenspeicher kopiert und jederzeit neu eingefügt werden. So könnte man eine Schlussfloskel somit abspeichern und flott anhängen. Die Schreibhilfe T9 ist abschaltbar und über eine neue zusätzliche Tasten kann man schnell in den Symbol oder Zahlenmodus wechseln. Überschreitet man die Höchstanzahl an Buchstaben für eine SMS fügt das Gerät automatisch eine weitere an. Beim schreiben selbst merkt man das nur an der Anzahl des Buchstabenzählers und des SMS Zählers. Gut auch, dass das Gerät noch mal davor warnt, wenn mehr als eine SMS abgeschickt werden muss.
Generell ist der Mitteilungsbereich ähnlich wie im PC aufgebaut. Man praktisch vom Eingangs- über den Ausgangs, Ordner-, Emailbereich usw hin und her wechseln und somit schnell und effizient was suchen. Schlecht aber, dass die Darstellung der SMS Buchstaben immer minimal bleibt. Es gibt keine Vergrößerungsmöglichkeit der Darstellung. Für Weitsichtige Menschen sicherlich nicht so schön.

Bei MMS hat Nokia dazugelernt und lässt nun auch mehrseitige MMS zu. Wie aber oben schon erwähnt, kann man nichts aus den Klingeltonbereich einfügen – außer Sprachaufzeichnungen und Realtonaufnahmen. Hier tritt bei mir wahrer Frust auf, schränkt es doch stark ein, eine MMS mit netter Hintergrundmusik zu versehen (zb eine Happybirthday MMS). Auch keine wave Dateien lassen sich mit verschicken. Nokia meinte hierzu zu mir, sie unterstützen eben Copyright etc. Das ist alles schön und gut, nur wenn ich selbst was erbastelt hab am Rechner und es dann reinspiele und gleichzeitig jedes dahergelaufene Sonyericson und Samsung Handy alles verschicken kann find ich das nicht mehr so toll.
Ansonsten ist der Bau einer MMS mit dem 6600 einfach. MMS dürfen bis zu 100kb groß sein.

Am meisten schätz ich im Nokia den email Clienten. Mit etwas Wissen lassen sich leicht die Pop3 Serverabfragen. Bei mir klappt das Abrufen von emails von Web.de und O2online.de einwandfrei. Aber auch hier gibt es Tücken: Zum einen verbleibt nach dem Löschen der Email die Überschrift der email weiterhin in der Liste (dies kann nicht geändert werden) bis zur nächsten Verbindung und beim Antworten einer SMS kann auch nicht eingestellt werden, dass der Originaltext mit „<“ eingerückt wird. Viele schreiben ja so ihre Emails als Direktantwort im Textformat. Bei mir zeigt sich auch ein komischer Fehler: Eine von mir gelöschte Email erscheint mit der Überschrift immer wieder einmal, ist mal wieder weg, mal wieder da...

Neben Infrarot bietet das 6600 nun ja auch endlich Bluetooth sowohl für Daten als auch Sprachübertragungen. Die Nutzung von Bluetooth find ich genial. Bereits für 30 Euro gibt es im Mediamarkt Bluetoothadapter für den PC und nach etwas Einrichtarbeit kann man bequem Daten hin- und herschaufeln.
Besonders clever ist, wer ein vertrautes Gerät mit Bluetooth koppelt („Koppelung“) und schließlich autorisiert. Zum Beispiel das Handy eine Bekannten. Dann kann man über die Notizfunktion Nachrichten schreiben und kostenlos innerhalb 10m ungefähr hin und her schicken. Durch die Autorisierung muss der Empfänger auch nicht einmal mehr den Empfang bestätigen. Wie SMS schicken also.
Wie aber auch schon bei MMS kann man per Bluetooth keine Nokiabilder, SMS oder Klingeltöne und Softwareanwendungen NICHT weiterleiten. Videoaufnahmen und Fotobilder allerdings schon.

Bei den ganzen Möglichkeiten ist es natürlich ungemein wichtig, dass ein großer Speicher zur Verfügung steht. Das 6600 bietet intern 6 MB (Circa 4,5 sind davon wirklich frei) und kann mit Karten weiterhin hochgeschraubt werden. In meinem Fall hab ich eine 256 MB Karte eingelegt. Hier hat Nokia aber etwas total bescheuert gemacht. Es ist kein direkter Zugriff auf die Speicherkarte möglich. Das bringt 2fach Nachteile: Zum einen muss man immer über Menüs auf die Karte zugreifen: Am Beispiel Bilder muss man erst über Galerie, Album etc gehen. Wer seine Daten auf der Karte direkt und komplett sehen will hat Pech. Unter Bilder gibt es nur Bilder, unter Sound nur Sound usw... Man findet zwar unter der Galerie das meiste, aber die eingespielten Programme nicht. Dafür muss man wieder zu einem anderen Menü wechseln.

Extrem ärgerlich aber, wenn man Daten ins Handy von anderen Handys schickt. Hier wirkt der interne Speicher wie ein Falschenhals. Alles was größer ist als der freie interne Speicher wird abgewiesen. Eine Datei mit 6 Mb kann also unmöglich zum Beispiel über Bluetooth eingefügt werden. Die direkte Auswahl der Speicherkarte als Ablageort ist nicht möglich.

Jedoch kann man über die Nokia Suite Daten direkt auf die Karte schicken. Das ist aber total umständlich. Denn bis man die Suite zum laufen bekommt mit dem Bluetoothadapter. Erst vertrug sich mein Bluetooth Dongle nicht mit der Suite, dann hatte die Suite einen Fehler (der Nokia bekannt ist, „geben Sie einen gültigen Namen für ihr Handy ein“ kommt immer wieder manchmal). Dann hat es endlich geklappt. Hier können Daten so groß sein, wie man Platz auf der Karte hat. Die Suite konvertiert dabei automatisch die Daten in ein für das 6600 lesbare Format.

-> Zwischenfazit:<-
Bis auf die USB Schnittstelle bietet Nokia hier fast alles an, was nötig ist. Unsinnige midi Einschränkungen bei MMS Versand und der Gang über den internen Speicher beim Einspielen großer Daten über andere mobile Geräte bremsen den Spaß am Gerät, da kein direkter Zugriff auf die Speicherkarte möglich ist, außer man nutzt die Suite. Und wer hat die Suite zb schon auf einem anderen Handy oder PDA installiert?


***Menü (Software/angebot) & Benutzung***
Wer einmal wie ich ein Symbian Betriebssystem Telefon in Benutzung hatte, wird schnell von den unzähligen Möglichkeiten begeistert sein. Hier gibt es aber von meiner Seite aus scharfe Kritik an Nokia. Nokia war äußerst knausrig mit Zusatzsoftware auf dem 6600. So ist kein Mp3 Player installiert (was mein Ngage ja schon kann). Gerade mal 2 Spiele liefert Nokia auf dem Handy selbst mit aus. Und die, ebenso die kostenlos nachrüstbaren, sind immer die gleichen und langweilen mittlerweile.
Es ist trotzdem möglich MP3s ohne einen MP3 Player auf dem Handy abzuspielen. Und zwar muss man diese wieder über die Suite einspielen. Dabei werden die MP3s konvertiert fürs 6600. Das Fazit ist erschreckend fast. Das Lied klingt dann meiner Meinung nach ziemlich lasch und ist viel leiser. Als Klingelton schlecht zu benutzen. Ich frag mich wozu der ganze Umstand. Das P900 kann das viel besser. Grmpf! Zudem kann man, während man ein Lied abspielen lässt, nichts mehr am Gerät machen. Entweder – oder.

Nach dem Einschalten des Telefons darf man so circa eine Minute fast warten, bis das Gerät betriebsbereit ist. Das stört mich an sich nicht, da ich mein Gerät kaum ausschalten muss, eher da schon, dass sich bei manchen Anwendungen das System eine Gedenksekunden erlaubt, bevor es sie ausführt. Auch etwas komisch: Eine angekommende SMS steht circa 1-2 Sekunden eher auf der Anzeige, als Vibrationsalarm und Tonsignal erklingen.
Wechselt man die Speicherkarte und die damit installierten Programme erkennt das das Gerät nicht und zeigt weiterhin die Symbole und Ordner an, obwohl ja kein Inhalt zur Verfügung steht. Ansonsten was die Software bei mir recht stabil und nur einmal abgestürzt bislang. Mein 7650 blieb da viel öfters gerne mal stecken.

Bei mir zeigte das System aber auch schon mal zwei Macken. Nach der Installation vom Opera war das Symbol nicht im Menü. Das Programm konnte nicht aufgerufen werden. Nach einigen Tagen jedoch was es plötzlich da. Für die Carehotline von Nokia nicht erklärbar. Die mit „Neue Mitteilung“ belegte Softkeytaste führt den Befehl manchmal nicht aus. Starte ich das Gerät neu, funktioniert es wieder.

Das Hintergrundbild in der Standardansicht kann wie schon beim 7650 beliebig geändert werden- Animierte Hintergründe gibt es aber immer noch nicht. (Kann mit Zusatzsoftware angeblich gemacht werden). Beim Bildschirmschon bleibt Nokia immer noch langweilig und lässt nur einen Balken auf und ab laufen, der entweder einen Text, oder Datum und Uhrzeit anzeigt. Auch hier kann Zusatzsoftware mehr aus dem Telefonrauskitzeln. Im Bildschirmschonermodus zeigt Nokia entgangene Anrufe als auch SMS in Abwesendheit in kleinerer Schrift an als beim 7650. Unsinnig!

Das Menü selbst kann nun auch mit Themen gestaltet werden, die Einfluß auf den Hintergrund im Menübaum, auf die Symbole usw Einfluss nimmt. 3 Stück sind kostenlos dabei. 1 kann man kostenlos per Wap gleich nachrüsten von Nokia. Schön ist, dass man die Anordnung der Symbole im Gerät beliebig verschieben kann, zusätzliche Ordner öffnen und seine eigene Struktur aufbauen kann. Verschieden Symbole oder die Veränderung bestehender bietet Nokia aber nicht an.

Toll ist der Kalender im Gerät. Er bietet Tages, Wochen und Monatsansicht und kann mit Alarmmeldungen ausgestattet werden. Es gibt auch eine Aufgabenliste und Notizfunktion. Obligatorisch ist auch ein Rechner mit am Bord, können Sprachmemos und Sprachkommandos gemacht werden.

Das Telefonbuch kann mit Fotos ausgestattet werden, die dann erscheinen, wenn der betreffende anruft. Leider sind die jedoch ziemlich winzig. Beim T610 zb erscheint da Foto über den gesamten Bildschirm. SMS Eingang wird weiterhin einfach als SMS angezeigt. Auch hier erkennt das T610 zb gegebenenfalls den Versender und zeigt im Hintergrund das Bild des Senders. Wie immer: Zusätzliche Software (siehe unten) bietet hier mehr Möglichkeiten.

Wie gewohnt gibt es die Nokia die verschiedenen Profileinstellungen. Hier ärgert mich aber, dass unter Lautlos (Kurzmitteilungssignal aus) beim SMS Emfpang auch nicht mal mehr das Gerät vibriert. Man muss es also zumindest piepen lassen. Zudem fehlt der Flugzeugmodus. Das Gerät kann ohne Netzbetreiberverbindung nicht genutzt werden. Mein N-gage kann das schon und der hat auch Symbian drin.

Etwas verwirren kann, dass viele Menübefehle entweder über die Softkeytasten oder dem Joystick entweder gleich oder verschiedenartig ausgeführt werden. Das ist jedoch eher selten und gerade die Steuerung über den Joystick erleichtert den Umgang mit dem Gerät ungemein.

Der Flugzeugmodus fehlt dem Gerät. Wer sein Telefon also als PDA ohne Netzverbindung weiter nutzen will, hat Pech.


-> Zwischenfazit<-
Nokia hätte viel viel mehr mit der Software anstellen können. Das Symbian Betriebssystem zeigt sich soweit recht stabil. Der Individualisierung sind unsinnige Grenzen gesetzt. Es ist ärgerlich, dass vieles erst nachgerüstet werden muss, was Spaß macht. 2 Spiele hauen auch nicht unbedingt von Hocker. Die Verbesserungen vom 7650 zum 6600 sind fast unbedeutend.

***Zusatzsoftware***
Unter www.handango.com und www.smartsam.de kann man kostenpflichtig sein 6600 aufrüsten. Hier Zeigt sich erst, was wirklich mit dem Gerät als möglich ist. Interessantes Software sicherlich der MP3 Player. Auch Nokia bietet Software auf seiner Seite an im Softwaremarketbereich, jedoch find ich allgemein viele Sachen einfach zu teuer. Auf Ebay wird auch das ein oder andere Progrämmchen versteigert.
Das Angebot von Nokia selbst ist mau. Zudem ist die Softwareseite in Englisch gehalten.

Als Insidertipp gilt sicherlich www.aikon.ch. Hier gibt es massig Software für Symbiangeräte.

Achtung!:
Auf eines sollten 6600 Besitzer unbedingt merken: Installieren Sie nur Software, die auch wirklich für das 6600 freigegeben wurde. Software für das 7650 und 3650 kann (und hat, wie ich schon gelesen habe) ihr System auf dem 6600 kaputt machen. Hierfür haften Sie komplett selbst.


***Fazit***
+ 65000 Farbendisplay
+ alle nötigen Buisnessfunktionen
+ Wechselspeicherkarten
- Kamera mässig
- umständliches Karten wechseln
- mäßige Akkuleistung
- schwache Zusatzsoftwareausstattung (kein MP3 anfangs, etc...)

Das 6600 bietet im wesentlichen alle nötigen Businessfunktionen und macht einen ordentlichen Eindruck. Insgesamt wirkt das Gerät eher wie ein facegeliftetes 7650 auf mich. Alles was beim 7650 mal bemängelt wurde, wurde ausgemerzt (besseres Display, Wechselspeicherkarten, besserer Lautsprecher) jedoch was wirklich neues bietet es überhaupt nicht. So fällt der Umstieg vom 7650 auf das 6600 kaum ins Gewicht. Wer eh nur selten was speichert fährt mit dem 7650 immer noch sehr gut. In vielen Punkt geizt Nokia zu stark mit Ausstattung – besonders im Softwarebereich. Hier muss vieles kostenpflichtig nachgerüstet werden. Hier trumpft das Sonyericson P900 wahrlich auf. Wer hier mal ein Blick auf das Datenblatt wirft (Touchscreen, Mp3 Player, Office Dokument Viewer etc...) sieht, was eigentlich alles mit Symbian möglich ist. Dem 6600 fehlt etwas der „Boah“ Effekt. Von Nokia hab ich ehrlich gesagt etwas mehr erwartet. Als 7650i zum Beispiel hätte man das Gerät auch betitulieren können. Viele Funktionen scheitern nur an der Knausrigkeitn von Nokia – vieles muss kostenpflichtig nachgerüstet werden (Mp3 Player usw). Vielleicht hätte Nokia selbst etwas mehr beim eigenen Ngage schauen sollen und die USB Schnittstelle und Flugzeugmodus zb mit integrieren sollen. Da bietet der N-Gage selbst einfach mehr fürs Geld und das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis.
Für 599 ist das Gerät meiner Meinung nach wirklich zu teuer. Den doppelten Preis gegenüber dem 7650 rechtfertigt das Wechselspeicherkarte und Sprachbluetooth alleine nicht. Ich hab ehrlich gesagt einfach mehr erwartet vom 66

Ansonsten für Neueinsteiger sicherlich ein tolles Gerät, gerade das Symbian Betriebssystem macht durch seine zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten Spaß und die Wechselspeicherkarten bieten dem Anwender nun fast keine Grenzen mehr.

8 Bewertungen, 1 Kommentar

  • PrinceofLies

    14.09.2006, 13:51 Uhr von PrinceofLies
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlich