Pinnaclesystems Studio DV Testbericht

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ab 16,36
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Erfahrungsbericht von Charley

Wie Onkel Herbert seinen Urlaub interessanter macht

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Jetzt ist es an der Zeit, einen Erfahrungsbericht über mein neues Videoschnittprogramm zu schreiben. Eine Bedingung für meinen neuen PC war eine Festplatte, die so groß ist, dass ich mehrere Stunden Videoaufnahmen in digitaler Form dort abspeichern kann um sie dann nach entsprechender Bearbeitung wieder aufzuzeichnen.

Mein altes Schnittprogramm hat nur die einzelnen Sequenzen in stark abgespeckter Form aufgezeichnet. Das benötigte zwar sehr wenig Speicherplatz, aber das fertig geschnittenen Video musste dann vom Camcorder auf das Videoband überspielt werden. Dazu wurden die entsprechenden Szenen auf dem Urband aufgesucht und an der richtigen Stelle der Videorecorder zur Aufnahme gestartet. Die gesamte Steuerung dafür übernahm zwar der PC, aber beim Start und Stop des Recorders stimmte die Aufzeichnung nicht immer bildgenau, sodass es im fertigen Film immer wieder kleine Sprünge gab, die sich besonders in der untergemischten Musik bemerkbar machten. Außerdem waren beim Start einer neuen Szene die ersten Bilder häufig in sw bevor die richtigen Farben aufgezeichnet wurden.

Jetzt habe ich eine Festplatte mit 80 GB Kapazität und für eine Stunde Digitalband benötigt der PC etwa 15 GB Speicherplatz. Ich könnte also bis zu vier Stunden Videos aufnehmen, um sie zu bearbeiten. Beim Schnitt greift der PC immer wieder auf die Originalszenen zurück, sodass er nur wenig Speicher zur Registrierung der von mir erstellten Länge und Reihenfolge der einzelnen Tags benötigt. Wenn der Schnitt erledigt ist, die gewünschten Szenenübergänge eingefügt sind, die musikalische Umrahmung gestaltet wurde und alle Titel eingeblendet sind, kann dann der Film in digitaler Form wieder durch ein entsprechendes Aufnahmegerät aufgezeichnet werden. Darauf komme ich aber später noch einmal zurück.

Nun zum Programm

Es besteht aus einer Steckkarte für einen PCI Steckplatz, einem Firewire-Kabel und der Software, die auf zwei CD’s mitgeliefert wird. Die Installation ist denkbar einfach, wichtig ist aber die richtige Reihenfolge, in der man die einzelnen Geräte in Betrieb nimmt. Da mir das vorher niemand gesagt hat, war der erste Versuch ein Reinfall. Ich habe mir dann zunächst mehrere Tage Denkpause verordnet, bevor ich den nächsten Versuch gestartet habe.

Also los. Zuerst den Camcorder einschalten und an den PC anschließen, die Kamera auf Wiedergabe schalten. Jetzt den Computer hochfahren, aha, er erkennt ein neues Gerät und sucht den passenden Treiber dafür – erledigt. Er weiß also Bescheid, dass am Firewire-Ausgang eine Digitalkamera angeschlossen ist. Noch die Software für das Schnittprogramm installieren. Auch erledigt. Und nun kommt der spannende Moment, wo ..... .

Programm starten, ein Band aufzeichnen, die entsprechende Speicheradresse wählen und nun erscheint auf dem Monitor ein stilisierter Camcorder, der alle Bedienelemente zeigt, die sich mit der PC – Maus auch bedienen lassen. Also erst einmal probieren. Schneller Rücklauf, die Kamera schurrt los und spult das Band an den Anfang zurück. Nun die Wiedergabe starten. Ein an den Analogausgang des Camcorders angeschlossener Fernseher zeigt jetzt die aufgezeichneten Bilder. Klappt also.

Jetzt kann endlich mit der Aufzeichnung begonnen werden. . Dabei bietet mir das Programm vier Möglichkeiten, die Aufzeichnung in einzelne Szenen zu teilen. 1. automatisch nach Zeit und Datum, 2. automatisch nach Inhalt, 3. automatisch alle 10 Sekunden und 4. von Hand durch Betätigen der Leertaste. Alle diese Arten sind in Abhängigkeit vom Inhalt der Aufnahmen sehr nützlich. So habe ich beispielsweise die Kamera einmal mehr als 15 Minuten in einem Stück laufen lassen. Dabei war auch inhaltlich nirgends ein Sprung sichtbar. Dennoch brauchte ich nur etwas mehr als eine Minute daraus. Hier war die Teilung alle 10 Sekunden sehr nützlich.

Das Programm ist so konfiguriert, dass immer nur 18 Minuten Video in einer Datei gespeichert werden. Das hat mich am Anfang irritiert, hat sich aber als ganz praktisch erwiesen. Man muss nach bestimmten Sequenzen nicht mehr so lange suchen, wenn man die richtige Datei erwischt hat. Wenn alle Aufnahmen im Kasten sind kann man daran gehen, sie in die gewünschte Reihenfolge zu bringen und unnötige langweilige Passagen wegzuschneiden. Da man letztendlich das fertige Produkt einem erlauchten Zuschauerkreis vorführen will ist es ratsam, die Länge des fertigen Bandes mit etwa 20 Minuten zu begrenzen. Das ist nämlich der Zeitpunkt, an dem Opa Max einzuschlafen droht und das wollen wir doch vermeiden

Wie heißt denn nun dieses aufregende Programm? Nun es gibt verschiedene Firmen, die so etwas bieten. Da ich aber schon als erstes Schnittprogramm ein Pinnacle Studio 400 hatte, ich habe es schon einmal in einem früheren Beitrag beschrieben, habe ich wieder zu Pinnacle Systems gegriffen und mir Studio DV Version 8 gekauft. Meinem Geiz habe ich es zu danken, dass ich nicht Studio DV plus gekauft habe, hier hätte ich die Möglichkeit, das fertige Video auch analog auf einen Videorecorder zu übertragen. Da ich darauf verzichtet habe, musste ich mir etwas einfallen lassen, wie ich das digitale Signal wieder aufzeichnen kann. Also noch einmal in die Tasche greifen und ein Programm kaufen das es mir gestattet, den Camcorder so zu konfigurieren, dass er das Signal auch über den DV Ausgang wieder aufnehmen kann. Jetzt kann ich über den PC die Kamera wie einen Videorecorder betreiben und die fertigen Filme in digitaler Qualität, das heißt verlustfrei wieder auf ein Band aufzeichnen um davon die gewünschte Anzahl Kopien zu ziehen.

Der erste Film war natürlich der vergangene Urlaub. Hier waren einmal die Erinnerungen noch frisch und ich konnte mich mit meinem neuen Spielzeug so richtig austoben. Einige Mitglieder bei Yopi haben schon befürchtet, ich würde Euch verlassen und mich wissen lassen, dass ich schon vermisst wurde. Aber erst musste das Video fertig sein. Daher habe ich mich drei Wochen nicht bei Yopi angemeldet. Ich wusste, wenn ich erst einmal reinschaue, dann beiße ich mich an den vielen interessanten Berichten fest und komme nicht zu meinem Filmschnitt. Also erst das eine und dann das andere.

Ob mir der Film letztlich gelungen ist wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wenn ich ihn meinen Reisebegleitern zeige. Aber das spielt hier keine Rolle.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Die Verpackung - ja die war schön bunt bedruckt und kann anschließend im Papiercontainer entsorgt werden. Die Bedienungsanleitung - die vergessen wir mal schnell wieder, die ist nämlich eine Katastrophe. Zu meinem alten Programm hatte ich ein schönes Handbuch, in dem alle Funktionen ausführlich beschrieben waren, diesmal lag nur eine Kurzanleitung bei die ganze 10 Seiten lang war. Aber ich hatte ja noch das alte Handbuch und die Erfahrungen, die ich früher gemacht habe. Die Funktionen haben sich nämlich kaum verändert, sie nur noch erweitert worden. Der Preis ist im Übrigen geringer, als vor zwei Jahren der Preis für Pinnacle Studio 400.

Die Software, mit der man bei einen digitalen Camcorder den DV Ausgang zum DV Eingang umprogrammieren kann, darf übrigens nicht mehr vertrieben werden. Die Kamerahersteller haben das untersagt. Warum eigentlich?

So, nun viel Spaß für alle, die ihre Videos auf diese eise auch einmal bearbeiten wollen

Euer Charley

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