Potsdam Testbericht

Potsdam
ab 17,81
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Erfahrungsbericht von DerPrinz

Potsdam im Glanz der Geschichte

Pro:

Sehenswürdigkeiten des Weltkulturerbes

Kontra:

keines

Empfehlung:

Ja

Liebe yopi-Leser/innen,


Ich beschreibe heute eine Stadt mit viel Kultur und inmitten herrlicher Natur. Mein Reiseziel ist etwa 70 Km von meinem Wohnort entfernt und zugleich die Landeshauptstadt unseres Bundeslandes Brandenburg.
Wisst ihr schon, um welche Stadt es sich handelt? Ich sage nur "Sanssouci", und "Alter Fritz" und "Neues Palais"- na, macht es jetzt klick? Bestimmt.....


Die Lage und Anreise
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Es handelt sich um die Stadt Potsdam, wusstet ihr sicher.. Potsdam liegt südwestlich von Berlin, mitten im Herzen Brandenburgs also. Autofahrer orientieren sich am Ziel "Berlin", es ist über die A2 aus Richtung Hannover zu erreichen, weiter dann auf den Berliner Ring (A10) Richtung Frankfurt/Oder. Die Abfahrt Michendorf nehmen und in die Innenstadt fahren. Aus Richtung Süden erfolgt die Verbindung zur A10 über die A9, ebenfalls die Abfahrt Michendorf nutzen.
Vom Norden führt die A24 auf den Berliner Autobahnring (A10), bitte die Abfahrt Potsdam-Nord nehmen und die B273 in die Stadt fahren.
Potsdam verfügt über einen ICE-Bahnhof. Ausserdem ist die Stadt im Verkehrsverbund Berlin und mit den dortigen S-Bahnen gut zu erreichen.
Innerhalb der Stadt fährt die Strassenbahn, ein Auto braucht man nicht unbedingt.


Die Stadt im Wasser
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Potsdam ist eine Inselstadt mit etwa 130 000 Einwohnern. Besonders Luftbilder offenbaren die wunderschöne Lage am Ufer der Havel und von Havelseen umrahmt.
Die Umgebung und Teile der Stadt sind leicht hügelig- Obstplantagen säumen den Weg in die Stadt. Viel grün drumherum- viel Wasser und Wald, eine Stadt mit grossem Erholungswert.
Nördlich der Stadt liegt der Heilige See, an dessen Ufer Günter Jauch gebaut hat. Ebenso sind der Tiefe See und der Bornstedter See in oder bei Potsdam gelegen.


Die Historie
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Potsdam ist eine der ältesten Städte Brandenburgs und ist etwa 1000 Jahre alt.
Der Aufschwung der Stadt begann erst Mitte des 17. Jahrhunderts.
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Hohenzollern (1620-1688) erweckte das Städtchen aus seinem Dornrösschenschlaf.
Er kürte neben Berlin Potsdam zu seiner Residenz und begann mit dem Bau eines Schlosses (1664-1670).
Das Potsdamer Schloss wurde nach dem Vorbild holländischer Bauwerke errichtet. Toleranz zeichnete den damaligen Herrscher Brandenburgs aus, durch den Erlass des "Ediktes von Potsdam" 1685. Der Große Kurfürst holte die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten in die bevölkerungsarme Mark Brandenburg. Einwanderer aus Frankreich und Holland halfen beim Aus- und Umbau der Stadt.
In den fünfziger Jahren wurde das teils kriegszerstörte Stadtschloss genau wie die Garnisonskirche im Auftrage der DDR-Regierung abgerissen, wohl mehr als ideologischen Gründen.

Der "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) setzte die Bautätigkeit fort und machte Potsdam vollends zur Garnisons- und Beamtenstadt.
Die "Blütezeit" Potsdams beginnt aber erst ab 1740 und ist untrennbar mit dem Namen Friedrich II.(1740-86) verbunden. Der Sohn des Soldatenkönigs wurde bekanntlich auch Friedrich der Große genannt.
Friedrich II verwandelte Potsdam in eine repräsentative Residenzstadt. 1744 begann das grosse Bauen: Ausbauarbeiten im Stadtschloss und im darauffolgenden Jahr der Grundstein für Schloss Sanssouci.
"Sanssouci" wurde ein Hort der Philosophie und der Kunst- Friedrich versammelte bedeutende Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts um sich, um zu debattieren und zu musizieren, z.B. auch Voltaire. Die bedeutendsten Baumeister dieser Zeit arbeiteten für den König Preussens, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, Carl von Gontard und Georg Christian Unger. Sie schufen unter anderem das Neue Palais, die Bildergalerie und die Neuen Kammern und hinterließen auch im Stadtbild von Potsdam noch heute ablesbare Spuren ihres Könnens.
Friedrichs II erwies sich ebenso als tolerant und pfiffig- um 1750 holte er sich religiös verfolgte böhmische Einwanderer ins Land und siedelte sie vor den Toren der Stadt Potsdam an. Es entstand die Weber- und Spinnerkolonie Nowawes, der heutige Stadtteil Potsdam-Babelsberg. "Jeder solle nach seiner Facon glücklich werden" war ja sein Leitspruch.
Das 19. Jahrhundert begann mit dem Einzug Napoleons in Potsdam. Für zwei Jahre wurde die Stadt das Hauptkavalleriedepot der französischen Armee, danach rückten teils russische Truppen in die Stadt ein.
Friedrich Wilhelm IV (1840-1861) setzte die Arbeit seines berühmten Vorfahren auf seine Art fort. Der feinsinnige König ließ durch seinen Architekten Karl Friedrich Schinkel und den königlichen Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné zwischen 1826 und 1862 eine Vielzahl prächtiger Anlagen gestalten. Er liess Schloss Charlottenhof, die Orangerie, die Anlage des Pfingstberges, die Friedenskirche und die Heilandskirche in Sacrow erbauen.
Nach 1871 wurde Potsdam nicht nur preussische Residenz, sondern auch die des deutschen Kaiserreiches. Die deutschen Kaiser Wilhelm I, Friedrich III und Wilhelm II residierten mit Glanz und Gloria und mit Pickelhaube in Potsdam.
Das grosse Bauen war vorbei, 1913- 1916 entstand mit dem Schloss Cecilienhof im Neuen Garten der letzte Schlossbau der Hohenzollern. 1918 endete mit der Abdankung des deutschen Kaisers auch die Ära Potsdams als Residenzstadt.
1933 rückten die Nazis Potsdam in ein unrühmliches Licht mit ihrem "Tag von Potsdam" am 21.03.1933. 1945 wurde die Innenstadt Potsdams durch Bomben schwer getroffen, Teile des Stadtschlosses und der Garnisonskirche sanken in Schutt und Asche. 1945 wurde in Potsdam vom 17. Juli bis 2. August die Potsdamer Konferenz der Siegermächte des 2. Weltkrieges abgehalten.
In der DDR wurde Potsdam Hauptstadt des Bezirkes Potsdam. Nach der Wende 1989 begann wiederum eine grosse Bauwelle: Die Potsdamer Altstadt wurde so gut es gin restauriert, ebenso viele Teile der Schlossanlagen.


Die Schlösser und Gärten
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Die Schlösser und Gärten gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und werden dementsprechend gehegt und gepflegt. Ab und an sind einzelne Räume geschlossen, wegen Restaurierungsarbeiten. Ich versuche nun die wichtigsten Schlösser und Anlagen im und um den Park von Sanssouci zu beschrieben. Übrigens enstanden im Rahmen der Bundesgartenschau 2001 neue Gartenflächen um Bornstedt, und ein Biosphärenreservat.

Park Sanssouci
Im ca. 300 ha grossen Schlosspark von Sanssouci sind sie zu sehen, die Schlösser und Gartenanlagen, die im 18. Jahrhundert unter Friedrich II. und im 19. Jahrhundert unter Wilhelm IV. entstanden sind. Ursprünglich ein Terrassengarten, wurde der Park Friedrichs grösster Bauplatz. Die Aussicht von hier auf Potsdam war fantastisch, der König liess darum seine Schlösser hier errichten und an den Hängen weiterhin Wein und Gemüse anbauen.
Den sogenannten "Ruinenberg" spickte Friedrich mit künstlichen Ruinenteilen nach antikem Vorbild, die ein Wasserbecken verbergen sollten. Fontänen sollten aus dem Becken sprudeln vom Berg, nur eimal erlebte der König diese Fontänen live. Erst mit Aufkommen des Dampfmaschinensystems konnten die Wasserspiele funktionieren- durch ein Dampfmaschinenhaus. Das Haus wurde im 19.Jahrhundert im Stil einer alten Moschee erbaut und ist noch heut ein Schmuckstück in der Neustädter Havelbucht.
Der Barockgarten wurde im 19. Jahrhundert dann zum (englischen) Landschaftspark mit italienischem Flair umgestaltet- von Preussens "Märchenkönig" Friedrich Wilhelm IV.


Schloss Sanssouci

Das Schloss überhaupt- Schloss Sanssouci, was soviel wie "Ohne Sorge" bedeudet. Es ist das Wahrzeichen Potsdams. Das Schloss wurde von 1745 bis 1747 vom Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff nach Vorstellungen und Skizzen des Königs auf dem terrassierten Weinberg errichtet. Hier rutschte ich schon mit Filzlatschen über den Marmor der verschiedenen Säle. Für ein Königsschloss finden sich in Sanssouci nur relativ wenige prunkvolle Räume, nur 10 -12.
Friedrich der Große nutzte es als Sommerresidenz. Das Schloss gilt als Hauptwerk deutscher Rokokoarchitektur. Ausgestellt sind Meisterwerke von Watteau, Panini und vom Hofmaler A. Pesne. Geöffnet ist das Schloss vom 1. April - 31. Oktober von 9 - 17 Uhr, vom 1. November - 31. März: 9 - 16 Uhr (Montags geschlossen). Die meisten anderen Schlösser sind in der Regel auch von 9-17 Uhr geöffnet.
Übrigens ist der "Alte Fritz" auch am Rande des Schlosses begraben worden- neben seinen Hunden. Seine Pferde liess er auch er auch etwas weiter entfernt bestatten.

Das Neue Palais
Das Neue Palais war das Gästeschloss für Friedrich II und wirkt gegenüber Sanssouci wie ein Koloss. Das Bauwerk entstand von 1763 bis 1769 nach Plänen von Johann Gottfried Büring, Heinrich Ludwig Manger und Carl von Gontard. Das Riesenschloss hat 200 Gemächer, etwa 60 davon können derzeit besichtigt werden. Beeindruckend ist zum Beispiel der Grottensaal mit seinen feinen Mosaikarbeiten und die Marmorgalerie. 428 Sandsteinfiguren bewachen das Schloss.

Chinesisches Teehaus
China war zu Friedrichs Zeiten gross in Mode- deshalb liess der König sich ein Stück chinesicher Kultur in seinen Park bauen. Er pflegte im Sommer dort gern zu speisen.
Von 1754-1757 erschuf Johann Gottfried Büring dieses chinesische Haus.
Es gilt als wichtigstes Beispiel der europäischen Chinoiserie des 18. Jahrhunderts. Zum Glück ist heut kein China-Imbiss dort eingezogen, sondern eine ansehnliche Porzellansammlung.
Das "Drachenhaus" (1770) zwischen Belvedere und Orangerie gelegen, ist ebenso ein Beispiel des "China-Kults" im 18. Jahrhundert. Heute ist hier ein Cafè untergebracht.

Bildergalerie
Die Bildergalerie für die Gemälde des Königs Friedrich II. östlich vom Schloss Sanssouci.
Sie gilt als der erste eigenständige Museumsbau auf deutschem Boden. Sie stammt vom Baumeister Johann Gottfried Büring. Ausgestellt sind bedeutdente Werke italienischer, niederländischer und flämischer Meister, so z.B. von Caravaggio, Rubens, Reni, Rembrandt und van Dyck.

Neue Kammern
Geht man vom Schloss Sanssouci in westliche Richtung, erblickt man die "Neuen Kammern". 1745 bis 1747 entstanden diese Gebäude nach Entwürfen Knobelsdorffs zunächst als Orangerie. Von 1771-1775 wurden die Kammern dann zu noblen "Schlaf-Kammern" für Gäste der Hohenzollern. Georg Christian Unger zeichnete als Bauherr. In der Nähe der Kammern dreht die nachgebaute "Historische Mühle" seine Windräder und lädt zu einer Besichtigungstour ein (hier wird noch richtig Mehl gemahlen).


Belvedere Klausberg
Das Belvedere ist ein zweigeschossiger Pavillion auf dem Gipfel des Klausberges. Es ist das letzte Gebäude, das unter Friedrich II in Sanssouci entstanden ist. Von hier bietet sich eine gute Aussicht in Blick in den Park Sanssouci. Das Bauwerk brannte im Krieg völig aus und
musste aufwändig rekonstruiert worden.


Schloss und Park Charlottenhof
Für mich noch reizvoller als das pompöse Sanssouci und das Neues Palais sind die verpielten romatischen Bauwerke des frühen 19. Jahrhunderts. Zu denen zählt Schloss und Park Charlottenhof. Nach italienischem Vorbild schufen der Architekt Karl-Friedrich Schinkel und der Gartenkünstler Peter Joseph Lennè 1826-29 ein Gesamtkunstwerk des preussischen Klassizismus. Auftraggeber war der Kronprinz Wilhelm IV und dessen Gemahlin Elisabeth.
Zahlreiche Originalmöbel sind noch erhalten und machen den Bummel durch das "Preussische Arkadien" zu einem Vergnügen.

Römische Bäder
Ein weiteres Stück Italien mitten in Potsdam- die Römischen Bäder. 1829 - 1840 wurden diese Gebäude nach den Wünschen von Friedrich Wilhelm IV. von Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius errichtet. Antike und Romantik als Lebensgefühl jener Epoche- zu sehen im Gärtnerhaus mit Teepavillon, im Gehilfenhaus, beim Gang durch die Große Laube, durch die Arkadenhalle und das Römisches Bad. Das preussische Florenz nahm Gestalt an.

Das Marmorpalais und der Neue Garten, Cecilienhof
Das Marmorpalais ein weiteres Kleinod im Potsdamer Schlösser-Reigen. Seit 1787 wurde daran gewerkelt, diesmal für Friedrich Wilhelm II nach Plänen Carl von Gontards. Der frühklassizistische Bau wurde aber erst Jahre später vollendet-1845 nämlich. Sehenswert hier der Konzertsaal, das Vorzimmer und das orientalische Kabinett, von Carl Gotthard Langhans, der die Arbeit Gontards fortsetzte. Der Neue Garten nördlich der Altstadt ist die zweite grosse Parkanlage in Potsdam. Im neuen Garten steht auch das Schloss Cecilienhof, der letzte Schlossbau der Hohenzollern in Potsdam (1913-17 im englischen Landhausstil erbaut). Hier fand die schon erwähnte Potsdamer Konferenz der Siegermächte des 2. Weltkrieges statt, heute erinnert eine Gedenkstätte daran.


Die Orangerie
Wilhelm IV. hatte noch nicht genug Italien-Flair in seinem Park, so liess er die Orangerie im Park Sanssouci wie eine florentinische Villa von 1850-1864 erbauen. Und mehr noch: Kopien von Statuen italienischer Meister säumen das Gebäude und im Hauptraum des Schlosses hängen 47 Kopien von Raffael, deshalb auch Raffaelsaal.
Ansonsten diente die Orangerie der Aufbewahrung der grossen (tropischen) Kübelpflanzen in der Winterzeit.

Krongut Bornstedt
Das jüngst restaurierte Juwel in Potsdam ist nur wenige Schritte oberhalb der Orangerie zu entdecken. Es handelt sich um das Krongut Bornstedt, am Bornstedter See gelegen. Im Stil eines "italienisches Dörfchen" haben sich hier die preussischen Herrscher einen Landsitz erster Güte geschaffen. Seit einem Jahr erst ist es "auferstanden aus Ruinen" und bietet eine Mischung aus Hofladen, Gastronomie und Museum. Das ehemalige Mustergut der Hohenzollern ist zum Event-Tempel geworden. Das Spezial-Bier „Bornstedter Büffel“ wird im alten Hof-Brauhaus serviert, zu deftigen märkischen Speisen. Neben der Hofbrauerei bietet noch eine Hof-Bäckerei ihre Waren feil, ebenso eine Weinscheune und ein Cafè.


Anlage Pfingstberg
Wegen der schönen Aussicht bot sich der Pfingstberg ebenso für eine Bebauung an.
So entstanden der von Schinkel geschaffene Pomonatempel 1801( übrigens sein erstes Bauwerk), und das von 1847 bis 1863 errichtete Schloss Belvedere (von den Architekten Ludwig Persius, Friedrich Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse). Der musische Italienfreak Friedrich Wilhelm IV stand wieder dahiner, wer sonst?
Lieblich auch die Parkanlage von Peter Joseph Lenné.


Schloss und Park Babelsberg, Medienstadt
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Eher ein Stück England in Potsdam findet man in Babelsberg, dem grössten Potsdamer Stadtteil zwischen Potsdam und Berlin gelegen. Die Glienicker Brücke verbindet Potsdam mit Berlin-Wannsee. Der romantische Schlosspark Babelsberg ist eine weitere grosse Parkanlage der Stadt. Überall Seen ringsum- der Tiefen See und der Jungfernsee, dazu das Wasser der Havel. Peter Joseph Lenné und Fürst von Pückler-Muskau gaben dem Landschaftspark seine unverwechselbare romantische Gestalt.
Das bekannte Schloss Babelsberg war mehr als 50 Jahre der Sommersitz Kaiser Wilhelms I. und seiner Gattin Augusta von Sachsen-Weimar. 1833 gab Wilhelm, Prinz von Preussen, Karl Friedrich Schinkel den Auftrag zu diesem neogotischen Schloss, welches Ludwig Persius und 1845 Johann Heinrich Strack vollendeten. Ein echtes Schmuckstück ist der Tanzsaal mit seinem Sternenhimmel.
Ein Gang durch den Park lohnt echt- neben dem märchenhaften Schloss finden sich noch das Kleine Schloss und das Dampfmaschinenhaus am Ufer der Havel. Daneben gibt es noch den Flatowturm, die Gerichtslaube, den Marstall und das Matrosenhaus zu sehen.

Babelsberg ist auch die "Filmstadt" in Potsdam. Auf dem Gelände der ehemaligen UFA und der DEFA entstanden über 3000 Filme (z.B. Münchhausen, Blauer Engel). Soaps wie GZSZ werden hier teils auch gedreht in den modernen Filmstudios. Der "Filmpark Babelsberg" mit seiner "Studiotour" bietet eine Art Stunt-Show und viele weitere Attraktionen.


Die Innenstadt (mit Alexandrowka und Holländischem Viertel)
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Der Alte Markt mit der Nikolaikirche (wird restauriert), dem Alten Rathaus und dem ehemaligen Stadtschloss ist das Zentrum Potsdams. Die Reste des Schlosses existieren nur noch als "Fortunaportal" und als Marstall, in dem heute das Filmmuseum untergebracht ist. Der Lustgarten ist auch ein Bestandtteil des Stadtschlosses gewesen- die Ringerkolonnaden sind wieder erstanden und das Neptunbassin. Leider wurde alles Sehenswerte weggesprengt oder zugeschüttet- Stadtschloss, Garnisonskirche und Stadtkanal, der wie ein venezianischer Canale durch die Stadt geflossen ist. Die Heilig-Geist-Kirche wurde durch einen Neubau ersetzt. Haupteinkaufsmeile der Stadt ist die Brandenburger Strasse, die heut leider viele leere Geschäfte aufweist. Das "Brandenburger Tor", das "Jägertor" und das "Nauener Tor" begrenzen die Altstadt. Am Ende der Brandenburger Strasse schliesst sich der Bassinplatz an, wo Markt abgehalten wird.
Der Neue Markt ist ein Musterbeispiel barocker Platzgestaltung, schmucke Bürgerhäuser zieren den Platz.
Mein Favorit in Potsdam ist das "Holländische Viertel", das besteht aus vier Karrees mit etwa 150 Backsteinhäusern in holländischem Backstein-Stil. Die Spitzgiebel und die Farben rot-weiss versetzen einen wirklich nach Amsterdam. Zwischen 1734-40 liesss Friedrich II. holländische Handwerker nach Potsdam holen und für sie diese Kolonie bauen. Heut ist die Kolonie noble Wohngegend- edle Restaurants, Galerien und Cafès sind hier zu finden ("Fliegender Holänder"). Zu DDR-Zeiten war das Areal dem Verfall preisgegeben. Langsam aber zieht neues Leben ins Viertel.
Eine weitere "ausländische" Kolonie wurde für russische Militärangehörige nach den Napoleonkriegen errichtet- Alexandrowka. 1826-27 entstanden diese schmucken Holzhäuser auf Wunsch Friedrich Wilhelm III zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund Zar Alexander I.. Zwölf russische Gehöfte bilden "Alexandrowka", zu der auch eine russisch-orthodoxe Kapelle (1829) auf dem nahen "Kapellenberg" gehört.
Bausünden in Form von Plattenbauten veruntalten leider viele Stellen im Potsdamer Zentrum.



Was bietet Potsdam?
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Das Flair einer kleinen Großstadt mit viel Geschichte. Ein Theater (Hans-Otto-Theater), ein Schlosstheater im Neuen Palais, Kinos, eine Universität, zahlreiche Forschungsstätten wie die Fachhochschule, Filmhochschule, eine Spielbank. Shoppen ist in der Brandenburger Strasse angesagt, Einkaufscenter befinden sich am Hauptbahnhof und im Stadtteil "Am Stern".
Schlösser- aber das hatten wir ja schon.
Szenelokale sind im Holländischen Viertel zu finden. Das "Cafè Heider" am Nauener Tor ist meine Empfehlung in Sachen Gastronomie. Mein Hauptaugenmerk lag auf den Schlössern und Gärten von Potsdam, verzeiht mir, falls ich die eine oder andere Attraktion der Stadt vergessen haben sollte.
Potsdam liegt an der Havel- Havelschiffe der "Weissen Flotte" fahren bis nach Berlin und ins Umland. Anlegestelle befindet sich unterhalb der Langen Brücke.
Die prominenten Potsdamer möchte ich noch einmal erwähnen. Günter Jauch, der sein "Schloss" am Heiligensee bezogen hat, und der viel Sponsoring für die Stadt betreibt. Und dann ist Wolfgang Joop ein geborener Potsdamer, den es nach der Wende imer wieder hier her zieht (Zweitwohnsitz).


Infos zu Übernachtungen
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Es gibt Unterkünfte aller Kategorien in Potsdam, so z.B. 18 Hotels (ein sehr stilvolles ist z.B. das Hotel "Voltaire"). Bitte wendet euch an die

Tourist-Information
Touristenzentrum am Alten Markt
Friedrich-Ebert-Straße 5
14467 Potsdam

0331-275580
0331-2755829



Umgebung von Potsdam
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Da wäre die Inselstadt Werder zu nennen, berühmt durch ihr "Baumblütenfest" in jedem Frühjahr. In Caputh ist befindet sich ein barockes Schloss und das Wohnhaus von Albert Einstein ist zu besichtigen. Die Heilandskirche im Dörfchen Sacrow nördlich von Potsdam ist auch sehenswert. Na und Berlin liegt vor den Stadttoren!


Fazit
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Potsdam ist eine sehenswerte Stadt- hat (zu) viel Kultur und viel Natur zu bieten. Die Schlossanlagen prägen die Stadt an der Havel. Der "Alte Fritz" verhalf der Stadt zu Weltruhm. Es ist trotzdem eine Kleinstadt geblieben- ohne viel Hektik, bequem auch zu Fuss zu durchstreifen. Besonders reizvoll ist es, die Stadt von der Wasserseite her zu betrachten. Ich hoffe, ich hab euch nicht zu viel genervt mit Kunst, Kultur und Architektur, aber das blieb in den Fall leider nicht aus.

Den Bericht habe ich in ählicher Form bei Ciao gepostet.


© DerPrinz für yopi am 01.11.2003

78 Bewertungen, 1 Kommentar

  • glowhand

    26.11.2005, 23:05 Uhr von glowhand
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg christian