Pretty Woman (VHS) Testbericht

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ab 69,67
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Erfahrungsbericht von gnoi_

Oh du wunderschöne Frau

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Man mag es kaum glauben, dass ich mir solch einen Film wie diesen zu Gemüte führe. Aber zum einem bin ich von Julia Roberts mehr als nur angetan und schließlich ist „Pretty Woman“ ja so was wie ein filmischer Klassiker. Und ich muss sagen zu Recht...


@@@ Story @@@

Viele werden ja schon wissen, worum es geht. Dennoch grob die Eckdaten. Edward Lewis (Richard Gere) ist ein Workaholic, der eine florierende Firma sein Eigenen nennt. Als er eines Tages in Beverly Hills einige Geschäfte zu erledigen hat, trifft er bei seiner Ankunft auf die Prostituierte Vivian (Julia Roberts). Jene wollte er eigentlich nur nach dem Weg zu seinem Apartment fragen, doch nach ein bisschen Smalltalk entscheidet er sich dazu, Vivian in sein Apartment einzuladen. Ohne es vordergründig darauf angelegt zu haben, schläft er anschließend mit der jungen hübschen Dame. Doch Edward scheint Gefallen an diesem armen Geschöpft zu haben, irgendwie will er ihr auch helfen sie, wenn auch nur für kurze Zeit, von der Straße zu bekommen. Da er weiterhin für geschäftliche Termine für die folgende Woche benötigt, macht er Vivian ein verführerisches Angebot. 3000 $ bietet er seiner Begleiterin an, die natürlich ohne zu zögern annimmt.
In der Folge sehen wir wie sich Vivian dem noblen Standart Edwards anpassen muss. Sie, die eigentlich in aufreizenden Klamotten herumläuft, muss sich neu einkleiden, diverse Manieren erlernen und Edward bei seinen Geschäftsessen usw. begleiten. Wie schwierig sich so etwas darstellen kann, wird schnell klar. Dennoch entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden immer mehr. Von Liebe kann man wohl nicht sofort sprechen, aber das Verhältnis wird von Tag zu Tag freundschaftlicher und angenehmer.
Edwards Job, der jenen viele Stunden des Tages einnimmt, führt dann aber auch zu einem kurzen Knacks in der Beziehung. Klar, Vivian ist eine Prostituierte und er der feine Herr Geschäftsmann. Besser ist es wohl, wenn niemand von der Beziehung erfährt, ansonsten stehen Probleme ins Haus.
Tja, und irgendwann sind die 7 Tage Begleitung verstrichen, ob die beiden dennoch ihr Glück finden oder ob die Beziehung danach abreißt, schaut ihr euch am besten wie immer selbst an...



@@@ Daten @@@

Regie: Garry Marshall
Darsteller: u.a. Julia Roberts und Richard Gere
Erschienen: 1990 (USA)
FSK: 12



@@@ Meine Meinung @@@

...wenn nicht schon geschehen, denn wie gesagt und wohl allgemein bekannt ist „Pretty Woman“ eine der schönsten Liebesromanzen (oder sagen wir besser Schnulzfilme) Hollywoods. Vordergründig war das allerdings gar nicht mal mein persönlicher Antrieb den Film zu schauen, vielmehr bin ich jedes Mal total begeistert Julia Roberts in all ihrer Pracht bewundern zu dürfen. So natürlich auch hier. Anfangs gefällt sie mir gar nicht so, weder äußerlich noch charakterlich. Sie mimt halt zu Beginn die anspruchslose Prostituierte. Voller Schminke und gekleidet in billigen Nuttenklamotten, macht sie doch einen eher negativen Eindruck. Doch schon bald erkennt man wie sich dieses, ich nenns mal einfach so, „hässliche Entlein“ in eine wunderbar galant auftretende Dame entwickelt. Versteht es nicht falsch Vivian wird in diesem Film nicht zu einer High Society Dame umgepolt, aber eine Änderung ist doch deutlich wahrnehmbar.
In allen nur erdenklichen Punkten fasziniert Julia Roberts in ihrer Rolle. Dieses wunderschöne Gesicht mit den großen Augen und den voluminösen Lippen, eine leibreizende Stimme und natürlich nicht zu vergessen ein makelloser Körper. Eine Traumfrau, der die Rolle der Vivian wie auf den Leib geschnitten zu sein scheint. Aber auch mimisch und gestisch gesehen gibt es nicht mal eine Szene, an der man sich vor lauter Unsinn an den Kopf fassen müsste. Einfach genial.


Auf der anderen Seite haben wir den Workaholic Edward (Richard Gere). Ich sag’s mal so, schauspielerisch kann man dem Guten beileibe nichts vorwerfen, schließlich nimmt man auch ihm seine Rolle stets ab. Nervend wie in jedem Gere Film finde ich aber stellenweise die deutsche Synchronstimme. Zwar „männlich“ bzw. markant, aber viel zu monoton. Gefühle kommen damit zwar auch rüber, aber bei weitem nicht so gut wie das mit einer emotionaleren Stimme der Fall wäre. Den Filmspaß trübt das ganze aber keineswegs. Im Gegenteil.

Klar ist wohl, dass der Film von diesen beiden Darstellern alleine geführt wird. Alle anderen Darsteller grenze ich jetzt mal kurzerhand aus, da sie im Grunde nur gelegentlich etwas beisteuern zur Story, aber eigentlich keine große Bewandtnis haben.


Storymäßig muss man schon zugeben, dass hier keine wahnsinnig neue Idee verbraten wurde, aber wie das ganze dann umgesetzt wird ist doch sehr beeindruckend. Von Beginn an hab ich mit Spannung verfolgt wie sich die Beziehung zwischen Vivian und Edward entwickelt. Irgendwie hat man ja die ganze Zeit vor Augen, dass der Film in einem hollywoodtypischen Happy End endet, was nicht heißen soll, dass dadurch Langeweile entstehen würde. Statt dessen bekommen wir ein emotional geprägtes modernes Märchen serviert; im Film selbst wird ab und an Schneewittchen als Vergleich angebracht, was wohl auch ganz passend ist.
Interessant fand ich vor allem inwiefern es Vivian gelingt sich in die Welt ihres Begleiters einzuleben. Wie sie die folgenden Situationen bewältigt ist doch sehr interessant anzuschauen.


Um den kompletten Film aber nicht auf Vivian zu konzentrieren, sehen wir praktisch als Parallelhandlung das Arbeitsleben Edwards. Jener ist zu Beginn noch der beinahe skrupellose, wenn auch immer noch menschliche, Geschäftsmann, der während der gemeinsamen Woche mit Vivian stark in seiner Einstellung geprägt wird und auch sein Verhalten entsprechend ändert. Das ganze stellt eine wohlige Abwechslung zu der sonst stattfindenden Vivian-Edward-Handlung dar, dennoch gefallen mir die Szenen mit der hübschen Vivian dann doch einen Zacken besser.



Ich will das ganze jetzt mal nicht unnötig in die Länge ziehen und komme am besten mal zu meinem...

@@@ Fazit @@@

Zunächst habe ich ja echt gedacht, „ach was willst de mit so nem Schnulz?“, aber als ich den Film eben gesehen hab, muss ich doch sagen, dass mir solche Art von Schnulz sehr gut gefällt. Endlich mal wieder ein Film, der durch seine Schauspieler und eine interessante, wenn auch nicht innovative, Story überzeugen kann. Langweilig war mir zu keiner einzigen Minute, und das will was heißen. Einfach ein emotional geladener, richtig schön mitanzusehender Film, der eigentlich jedem zu empfehlen ist, der bei Lovestories nicht komplett abwinkt.


Bis denn

Euer gnoi

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