Return to Castle Wolfenstein (PC Spiel Shooter) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Ghostface

Nazis und Zombies abknallen - der Klassiker ist zurück!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Einleitung
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Seit einigen Tagen ist die deutsche Version von "Return to Castle Wolfenstein" (offizielle Abkürzung: "RtCW") erhältlich. RtCW ist ein einerseits lang erwartetes, andererseits aber aufgrund seiner heiklen Story und grafischen Darstellungen auch heftigst umstrittenes Spiel.


Spieltyp und Allgemeines
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Bei diesem Spiel handelt es sich um einen sogenannten Ego-Shooter. Man steuert hierbei den Titelhelden aus der "Ich"-Perspektive durch diverse 3D-Szenarien um bestimmte Aufgaben zu lösen um die jeweiligen am Anfang eines Levels vorgegebenen Missionsziele zu erfüllen. Wie die Bezeichnung "Shooter" ja schon erahnen läßt, geht es hierbei nicht gerade zimperlich zur Sache!

Daher sei bereits hier ausdrücklich erwähnt, daß allein schon allgemein aufgrund der brutalen
Spielhandlung und insoweit auch deren Detaillierter Darstellung dieses Spiel nur VOLLJÄHRIGEN und auch vom Kopf her bereits ERWACHSENEN Personen anzuraten ist!


Die Story
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Allgemein läßt sich RtCW auch in die Kategorie "Kriegsspiel" einordnen. Schauplatz ist die Zeit des zweiten Weltkriegs. Hier steuert Ihr einen Spezialagenten der Alliierten, der in geheimer Mission, meist völlig auf sich allein gestellt, oft nahezu unlösbar anmutende Aufgaben zu lösen hat.

Auch wenn ich anfangs skeptsch bezüglich des Hintergrundes war, habe ich mir das Spiel, zuerst nur aus Neugier, intensiver angesehen und muß sagen, daß es hinter meinen schlimmsten Befürchtungen doch positiv zurückbleibt (siehe auch unten unter "Kritisches").

Das Spiel Basiert auf dem wohl überhaupt ersten jemals anfang der 90er erschienenen Ego-Shooter
"Wolfenstein 3D". In diesem besagten Schloss Wolfenstein beginnt auch eure erste Mission, in der
Ihr zuerst einmal aus eurer Gefangenschaft und dem sicheren Tod entkommen müßt.

Im Lauf des Spiels werdet ihr mit der Beschaffung diverser Informationen über Geheimprojekte der Nazis beauftragt. So fügt sich langsam ein beängstigendes Puzzle zusammen, das ein perverses Projekt offenbart, in dem die Nazis unter anderem einen sogenannten "Übersoldaten", eine Art halbmenschlichen Cyborg, erschaffen wollen. Natürlich seit nur Ihr in der Lage dies zu verhindern.

Auch wenn die Story nicht die niveauvollste ist, so ist sie doch sehr gut umgestzt worden und durch das ganze Spiel zieht sich eine beängstigende, düstere und "Realismus" vermittelnde Atmosphäre.

Auch die Schauplätze sind abwechslungsreich. Von alten Schlössern und Kathedralen über Gebirgs-,
Flughafen- und Arktis-Level bis zu zerbombten Stadtruinen, U-Boot-Hangars und einem Hightech-Labor ist alles dabei.


Kritisches
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Wie oben bereits angesprochen, ist dieses Spiel durchaus umstritten! Dreh und Angelpunkt ist hierbei, neben der Tatsache dass Ego-Sooter neben ihrer grossen Beliebthiet ja ohnehin auch meist aufgrund des gewalttätigen Inhalts herber Kritik ausgesetzt sind, der Schauplatz "2. Weltkrieg" und die sehr detaillierte Darstellung der Nazi-Symbole in der amerikanischen Original-Version. Aus rechtlichen Gründen sind die Symbole daher in der deutschen Version verändert worden. Zudem ist die amerikanische Version aus selbigem Grund in Deutschland auch komplett verboten.

Ich möchte An dieser Stelle nun keine allzu komplexe Analyse über Gefahren sowie die Vor- und Nachteile solcher Vorgehensweisen und Regelungen führen, jedoch zumindest kurz darauf eingehen.

Es liegt mir sehr auf dem Herzen, um Missverständnisse zu vermeiden, nochmals zu betonen, dass ich natürlich die Geschehnisse und die schrecklichen Verbrechen des Nazi-Regimes zutiefst
verachte und das unbedingt dauerhaft dafür gesorgt werden muss, dass solch abscheuliche Taten und die Verbreitung solch verheerender verbrecherischer Ideologien nie wieder möglich sind! Ebenfalls lehne ich Krieg und Gewalt grundsätzlich ab. Doch ein vernünftig denkender Mensch sollte durchaus in der Lage sein, reelle Gewalt und virtuelle Spielwelt zu trennen! Daher nochmals der Hinweis: Dieses Spiel ist nur geeignet für Erwachsene Menschen mit dem notwendigen Verständnis. Allgemein liegt das Gefahrenpotentiel für tatsächliche Gewalttaten meiner Meinung nach auch weniger in den Spielen und Filmen selbst. Vielmehr ist es auf Dinge wie eine falsche Erziehung, reele Erlebnisse oder allgemeine gesellschaftliche Misstände zurückzuführen.

Abstrakt betrachtet denke ich auch nicht dass die Darstellung von heiklen Symbolen und Bildern allein einen wirklich negativen Einfluss in diesem Sinne augeübt hätte. Viel schlimmer finde ich aber den eigentlich viel problematischeren Kern des Spiels. Denn die Story ist zwar durchaus spektakulär, aber wohl doch in soweit gerade bedenklich, da die technischen Möglichkeiten der Nazis masslos überzogen darstellt werden. Hierin sehe ich eine viel größere Gefahr, dass sich zwielichtige Gestalten daran zu sehr ergötzen könnten. Unter diesem Blickpunkt halte ich das herausschneiden der Symbole letztendlich auch für durchaus vertretbar und angesichts der Gefahren
für angemessen.

In diesem Sinne halte ich dieses Spiel weder für fördernd noch für schädigend.


Grafik & Sound
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Grafisch ist RtCW wohl mit mit das beste, was im Ego-Shooter Bereich zur Zeit geboten wird.

Sicher ist die Konkurrenz sehr groß, doch kann sich dieses Spiel sehr gut und markant von der Breiten Masse abheben.

Technisch basiert es auf einer Weiterentwicklung der legendären Quake III-Engine, welche ja wie auch RtCW ebenfalls aus der Softwareschmiede id3 stammt.

Die Optik ist natürlich variabel je nach gewählter Einstellung. Natürlich gewährleistet eine schnelle 3D-Grafikkarte eine hübschere Optik und einen besseren Spielfluss, aber auch mit älteren Karten kann das Spiel noch Spaß machen. Ich habe es z.B. mit einer alten Nvidia TNT2 PRO noch sehr ansehnlich und trotzdem relativ flüssig und gut spielbar auf einem 500 MHz celeron zum laufen bekommen.

Allgemein wurde auf eine hohe Detailtreue geachtet. Die Texturen sind sehr hochwertig, die Szenarien sind groß, komplex und sehr imposant gestaltet, die Figuren wirken sehr Lebensecht und diverse Gegenstände lassen sich physisch beeinflussen. Letzteres heisst einerseits das viele Dinge teils nur sinnlos zerstört werden können (z.B. Bilder, einige Fenster, Möbelstücke usw.) oder auch Sinnvollerweise langwierig "ausgeschaltet" werden können (z.B. zerstörbare Alarm-Melder). Andererseits wurden auch sehr interessante Effekte eingebaut. So fallen
beschossene Ritterrüstungen um und zerfallen in ihre Einzelteile oder Weinfässer stürzen aus der höhe herab und können ungünstig positionierten Gegnern durchaus grobe Kopfschmerzen verursachen.

Und dies ist erst der Anfang...

Ebefalls sehr gelungen ist die akkustische Untermalung des Spiels. Passend zur Situation erklingt eine sehr passende, teils antreibende bis bedrückende Hintergrundmusik, die gemeinsam mit
weiteren Effekten schon ansatzweise Film-Feeling aufkommen läßt. Auch die restlichen Sound-Effekte sind recht nett und detailiert an in die jeweiligen Scenarien eingepasst..

Ebenfalls sehr Ansehnlich ist das Animierte Intro und auch die 3D-Zwischensequenzen sind sehr hochwertig und gelungen.


Gegner & Waffen
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Als Gegner hat man es natürlich nicht nur mit diversen Nazibösewichten zu tun, sondern auch mit
einigen verschiedenen Zombie-Kreaturen, sowie den oben beschriebenen Cyborg-Kriegern. Die KI der
Gegner ist ganz in Ordnung und auch für Abwechslung im allgemeinen Verhalten und der Optik ist gesorgt.

Als Waffen steht das übliche Standardarsenal angefangen beim Messer bis hin zu diversen MG-Typen
zur verfügung. Auch sehr interessante Sniper-Gewehre, Flammenwerfer und weitere geheime High-Tech-Geschütze wird man im Verlauf des Spiels benutzen können. Zudem sind auch teils Schalldämpfer verfügbar. Es wurde hier grosser Wert auf Realitätsnähe gelegt, so dass sich durchaus wesentliche Eigenschaften und Unterschider bemerkbar machen.


Steuerung & Spielbarkeit
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Die Steuerung entspricht den üblichen Ego-Shooter-Standards und ist für die komplexität des Spiels noch sehr gut zu handhaben. Wie üblich kommen hierfür Tastatur und Maus zum Einsatz.

Neben üblichen Bewegungsabläufen wie Gehen, Laufen, rennen, Seitwärtsschritten, Ducken, Springen und Klettern gibt es auch noch weitere exclusive Kleinigkeiten wie z.B. die Möglichkeit mit dem Fuss zuzutreten (so kann man übrigens auch Handgranaten zum Gegner "zurückkicken".. allerdings könnte dieser auch das gleiche tun.. womit dieses kleine Fussballspiel ein böses Ende nehmen könnte).

Eine weite der vielen kleinen Besonderheiten die ich bisher noch nicht aus anderen Spielen kannte ist zum Beispiel die Möglichkeit, einen Stuhl mit einer Hand aufzunehmen und ihn als Deckung oder Schlagwerkzeug zu benutzen! Hiebei kann man auch noch eine Einhand-Waffe tragen, die man allerdings nicht nachladen kann solange man noch das sperrige Möbelstück in der anderen Hand trägt!


Single- und Multiplayer-Mode
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Der Singleplayer-Mode ist zwar durchaus spielenswert, aber ist man erstmal durch, so hält der Spielspass nicht allzu lang.

Spätestens jetzt sollte man sich einmal den Multiplayer-Modus ansehen! Was einem heir geboten
wird ist wirklich atemberaubend.. In diversen Vorgefertigten Scenarien (einige sind auch aus den
Single-Player-Levels übernommen) müssen bestimmte Missionsziele erfüllt werden. Hier spielen jeweils zwei Teams gegeneinander, die Alliierten und die Nazis.

Die Missionsziele sind vielfältig und erfordern ein wirkliches Teamplay. Mit stupidem "Drauflosballern" kommt man hier nicht sehr weit. Die verfügbaren Server lassen teilweise bis über 30 Teilnehmer pro Spiel zu! Allerdings sollte man für solche Spiele über eine angemessene Internetanbindung verfügen (mindestens ISDN).


Technische Anforderungen & Sonstiges
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Als Mindestforaussetzung solltet Ihr folgendes haben:

- Win 95 / 98 / ME / NT 4.0 / 2000 / XP
- P II bzw. Athlon CPU mit mind. 400 MHz
- 128 MB RAM
- 16 MB 3D-Grafikkarte (OpenGL)
- DirectX 8.0 Treiber
- CD-ROM Laufwerk
- Soundkarte
- Maus + Tastatur

Die Installation selbst benötigt ca. 800 MB Festplattenplatz. Solltet Ihr nur 128 MB Speicher
haben, ist aber verstärkt zu berücksichtigen, daß das Spiel noch massenhaft Platz für zusätzlichen virtuellen Arbeitsspeicher benötigt.

Wer Bilder und weitere Infos oder auch Tipps und ähnliches sucht kann entweder auf der offiziellen Homepage unter www.castlewolfenstein.com vorbeischauen oder sich auf einer der zahlreichen Fanseiten (z.B. www.planetwolfenstein.de) informieren.

Wer sich vor dem Kauf erstmal ein etwas intensiveres Bild machen möchte kann sich von der oben angegebenen Homepage zum Spiel auch erstmal eine kostenlose Single- bzw. Multiplayer-Demo Downloaden..


Fazit
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Technisch ist Return to Castle Wolfenstein ein sehr empfehlenswerter Ego-Shooter. Die Story ist, soweit man sich mit ihr anfreunden kann, ausreichend komplex und stimmig und sorgt für die passende Spielatmosphäre. Eine grosse Stärke liegt zudem im Multiplayer-Mode der meiner Meinung nach einer der besten dieses Genres ist! Insgesamt ein umstrittenes Spiel mit vielen Highlights.

11 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Genialissimo

    12.02.2002, 18:52 Uhr von Genialissimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich stimme deiner Beschreibung zu.Trotzdem finde ich man soll die Zensur nicht übertreiben,man sollte lieber dafür Sorgen das nicht jeder Elfjährige in Deutschland dieses Spiel besitzt. Dann lieber eine Altersgrenze und dafür auch ne

  • Hackett82

    12.02.2002, 17:50 Uhr von Hackett82
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das Spiel ist zwar nicht schlecht, aber wegen der Zombies doch recht unreal. Deine Überschrift finde ich geschmacklos! Bye hackett

  • hderichs

    12.02.2002, 17:50 Uhr von hderichs
    Bewertung: sehr hilfreich

    Jau, das geht schon ab, aber Medal of Honor stellt das nochmal weit in den Schatten. Trotzdem sehr guter Bericht.