Robotwars Testbericht

Das RTL 2 einfach nur grottenschlecht ist, habe ich ja bereits an anderer Stelle hinreichend und meiner Ansicht nach in ausführlichster Weise ans Ciao-Mitglied gebracht. Eine der besonderen Blüten dieses Prachtsenders ist allerdings Robot Wars, was bedeutet, die Sendung hat ihren ureigenen Verriss sauer verdient. Wieso VL das schon wieder gesehen hat? Es war Sonntag, ich hatte einen Kater, hing auch der Couch herum – abgesehen davon muß ich mir manchmal Trash jedweder Art reinziehen.

Die Sendung wird samstags und sonntags zu unterschiedlichen, nicht nachvollziehbaren Sendezeiten an den Zuschauer gebracht.

Konzept:
So wie ich das überblicke, hat man englische Folgen eingekauft, geschnitten und ihnen eine deutsche Moderation verpasst. Ich zitiere hier einen ehemaligen Klassenkameraden: „das kommt von die Inzucht auffe Insel!“ oder Obelix „die spinnen, die Briten!“. Unsere britischen Freunde haben nun mal einen etwas seltsamen Humor oder Geschmack oder eben nicht. Anders kann ich mir das Zustandekommen dieses Schwachfugs nicht erklären, vielleicht fehlt mir auch ein Y-Chromosom oder so was in der Art, sind doch relativ wenig Frauen unter den Teilnehmern selbst vertreten. Sprechen wir also ruhig von erwachsenen Männern, allerdings eben Briten, die in mühseliger Kleinstarbeit und zum Teil für ein Schweinegeld (= 10000 Euro) und mehr, eine Fahrbahre Mülltonne zusammenfrickeln, die dann einen sogenannten Kampfrobot darstellen soll und zu allem Übel dann auch noch einen meist höchstdämlichen bis unaussprechlichen Namen erhält. Die Viecher haben dann Kettensägen oder Hämmerchen als Waffen – manche sind auch origineller. Diese Möchtegern-R2D2s können letztendlich ferngesteuert werden. In vier Runden treten dann 3 dieser Blechbüchsen gegeneinander an. Ziel ist: den/die Gegner kampfunfähig in der sogenannten Arena zu hinterlassen. Dies geschieht z. B. durch technischen Defekt, durch Umkippen, in eine Grube werfen oder man treibt sie in die Arme der Hausrobots. Hausrobots hängen ebenfalls in der Arena herum und bewachen die Ecken. Sie sollen wohl Pep in die ansonsten lahme Veranstaltung bringen, sind recht professionell entwickelt und bringen Leistung. Derartige Robots als Kandidaten wären da wohl eher wünschenswert. Außerdem sind die Hausrobots recht nett anzuschauen – im Sinne von optisch gut gemacht, und sie können Gegner wirklich effektiv plätten, im Gegensatz zu den meisten Kandidaten. Sollte in einer Runde kein Robot zugrundegehen, gibt es eine Jury, die den schlechtesten herauskegelt. In der nächsten Runde treten nun nur noch zwei Treteimer gegeneinander an, möge der bessere gewinnen. Wiederum zwei der Gewinner treten noch mal im KO-System gegeneinander an, bis zwei fahrbare Rasenmäher überbleiben, welche die zweifelhafte Ehre haben, in einer Finalsendung (RTL 2 überträgt keine Sorge) gegen weitere Gewinner anzutreten, bis der Robot aller Robots übrig bleibt. Um das alles noch hübsch dramatisch abzurunden, besitzt die Arena Flammenwerfer für feurige Effekte – macht sich optisch einfach prima! Sollte man beim Profi-Wrestling auch einführen.

Nun wurde sogar eine Weltmeisterschaft angekündigt, für die ein deutsches Kampfgokart namens Golem zusammengeschraubt wird. In einer Folge von Malcolm mittendrin, sah ich, daß auch uns Amis von dieser Sendung heimgesucht werden. Also ist der Wahn nicht rein britisch.

Was man zugeben muß, ist das gewisse Technikfreaks den Zusammenbau sicher als Herausforderung ansehen, die man vielleicht sogar anerkennen sollte. Schade nur, wie viel Kohle dafür sinnlos herausgehauen wird. Da gibt es bessere Roboter in Computerspielen – und die sind billiger.

Und dann die Moderation, soweit man davon sprechen kann:
Hat doch RTL 2 keine Kosten und Mühen gescheut, Oberhackfresse Nominator Christian aus irgendeiner Big Brother Staffel dafür aufzustellen (Stichwort „es ist geil ein Arschloch zu sein“) – der Ruhrpott ist zutiefst betroffen. Sein verbales Ausdrucksvermögen entspricht dem einer kranken Amöbe und reicht gerade mal für „Scheißhausparolen“ – färbt leider gerade voll auf mich ab. Außerdem scheint er nicht nur immer fetter zu werden, auch kein Frisör will mehr etwas mit ihm zu tun haben. Oder er hat in die Starstromleiste eines Robots gegriffen.. Ist ja auch egal. Im zur Seite setzt man dann Co-Moderatoren, die auch schon im BB-Haus kreisten und deren IQ nur ganz knapp über dem von Chrissi daherwabert – Tendenz fallend. Eigentlich gut, daß man den Ton der Glotze abschalten kann. Genaugenommen hätte ich mal so richtig Spaß, wenn diese Hausrobots den Chrissi mal so richtig gegen die Wand klatschen. Er passt nicht einfach zur Sendung, er macht sie nur noch schlimmer!

Was ist positiv? Der Ausschalt- und der Stummschaltknopf des Fernsehers erhalten einen ganz anderen Stellenwert. Das ist doch auch herrlich.

Folgende Roboter verbergen ihr Antlitz in Scham: R2D2, 3PO, Bender