Samsung SGH-D600 Testbericht

Hallo!

Ich spare in meinem Bericht fast alle "harten Fakten" über das Samsung SGH-D600 aus, da diese leicht auf der Hersteller-Website nachgelesen werden können. Ich werde hier nur meine persönliche Erfahrung mit dem D600 ausführlich wiedergeben.

Die wichtigsten Daten in aller Kürze:
* Netze: Quad-Band
* Bauart: Slider
* Display: 240x320, 242.000 Farben
* Navigation: 5-Wege-Keypad
* Kamera: 2.0 Megapixel (incl. Fotolicht und Spiegel)
* Bluetooth
* MP3-Player
* TV-Out
* Java-Engine
* Lieferumfang:
+ Mobiltelefon
+ Akku (Li-Ion)
+ Stereo-Headset
+ Kabel: Handy -> Composite (TV-Out)
+ Handbuch
+ Software-CD (mit Samsung PC Studio 3.0)
+ USB-Datenkabel

Für mich ist das D600 das ausgereifteste Handy, dass ich bisher besessen habe (bisherige Modelle: Siemens S6, Siemens S35i, Siemens S45, Sony Ericsson K700i, Nokia 6600). Die Verarbeitung - insbesondere des Slidermechanismusses - sind sehr hochwertig, das Gerät vermittelt einen kompakten und sehr integrierten Eindruck. Jede Öffnung, jeder Anschluss des Handys ist durch einen am Gerät fixierten Gummiverschluss gut abgedichtet - Verstaubung wird so wirksam verhindert.

Das Display ist dank seiner Auflösung (240x320 Pixel), seiner Farbtiefe (ca. 242.000 Farben) und seiner Leuchtstärke brilliant und sucht unter aktuellen Modellen dieser Kategorie seinesgleichen.

Ebenso glasklar und brilliant wie das Display ist der Sound des D600. Dank Stereolautsprecher entsteht sogar ein räumlicher Eindruck, ich persönlich war sehr überrascht, wie gut Musik klingen kann, die über Handylautsprecher wiedergegeben werden.

Daraus ergibt sich der nächste Punkt: Der MP3-Player. Dank Speichererweiterung (TransFlash alias MicroSD) anders als beim D500 auch tatsächlich sinnvoll nutzbar, erschließt der Player über die bereits erwähnten Stereolautsprecher oder das zum Lieferumfang gehörende Headset dem Benutzer den Musikgenuss. Obwohl die Kopfhörer des Headsets nicht optimal zum Musikhören geeignet sind, ist auch hier der Klang wirklich passabel.

Mein persönliches Highlight des D600 ist allerdings die Videoaufnahme, die ich hier der Photofunktion mal vorweg nehmen möchte. Das Gerät zeichnet Videos mit 352x288 Pixeln und Ton als MPEG-4 auf und das in beachtlicher Qualität, meines Wissens nur getoppt vom Nokia N90. Außerdem beherrscht das D600 die für MMS übliche Auflösung von 172x144 in 3GP.

Die Photofunktion kann - trotz 2.0 Megapixel-Kamera - nicht mit den Top-Modellen in dieser Kategorie wie dem Sony Ericsson K750i oder dem Nokia N90 mithalten. Muss es aber auch nicht. Die Photos sind passabel und für den Gebrauch am PC sowie für Entwicklungen im 10x15 Format durchaus ausreichend. Lediglich die lange Verzögerung zwischen Betätigung des Auslösers und tatsächlicher Aufnahme ist ärgerlich, da schnelle Schnappschüsse hierdurch unmöglich werden.

Neben der Videofunktion gefällt mir besonders die durchdachte und gut umgesetzte Integration eines Office-Betrachters für Word-, Excel-, PDF-, PowerPoint- und HTML-Dateien. Diese Software arbeitet zuverlässig und macht aufgrund des guten Displays sogar auf einem Handy Sinn, um Geschäftsdokumente oder Präsentationen unterwegs durchzusehen.
Der besondere Clou des D600 ist aber die TV-Out-Funktion: Über den seitlichen Anschluss kann ein mitgeliefertes Kabel angeschlossen werden, dass in Composite-Ausgänge endet. Diese lassen sich an jeden geeigneten Fernseher, Videorekorder oder Beamer anschließen, dadurch wird der Fernseher zum Handydisplay. So lassen sich nicht nur Dokumente wiedergeben, sondern auch Videos und Photos.

Die Kommunikationsfunktionen des Handys sind vorbildlich, ebenso das Datenmanagment - insbesondere wegen der hervorragenden Software, die dem Telefon mitgeliefert wird. Über Outlookabgleich oder Synchronisation mit anderen Programmen kann ich leider nichts aussagen, da ich am PC keine Organizersoftware verwende.
Auf dem Handy sind aber sowohl der Kalender als auch die üblichen Beigaben - Stoppuhr, Wecker, Rechner etc. - vorbildlich gelöst und intuitiv zu bedienen. Da stören auch kleinere Übersetzungsfehler (das englische "Volume" wurde im Umrechner zu "Lautstärke" statt zu "Volumen" übersetzt) nicht.

Der einzige, für mich wirklich störende Faktor, ist die fehlende Möglichkeit, Java-Programme per Datenkabel oder Bluetooth auf das Handy zu installieren. Hier haben andere Hersteller bessere Lösungen gefunden. Glücklicherweise gibt es mittlerweile Möglichkeiten, diesen Mechanismus manuell in Betrieb zu nehmen, denn: Handyseitig ist diese Funktion - Installation per USB/Bluetooth - durchaus implementiert und aktivierbar.

Zum Schluss die Antwort auf die wichtigste Frage: "Für wen ist dieses Handy geeigenet?"
Ich empfehle dieses Handy jedem, dessen Hauptaugenmerk auf der Verarbeitung sowie auf den Telefonfunktionen eines Handys liegt, der darüber hinaus aber genug Spielkind geblieben ist, um die netten Multimediafunktionen eines Handys genießen zu können. Außerdem für jeden, der öfter kleinere PowerPoint-Präsentationen an variablen Orten hält und keine Lust hat, zu jeder Präsentation seinen Laptop mitzunehmen.

"Für wen nicht empfehleneswert?"
Für all diejenigen, die von einem Handy erwarten, dass es die Spielkonsole ersetzt (kann das D600 schon deshalb nicht, weil es kein Java3D unterstützt - was aber auch gar nicht nötig ist, um mal ein kleines Spiel zwischendurch zu wagen), den MP3-Player (dazu sind die Kopfhörer nicht gut genug, außerdem verfügt das Headset über einen propritären Anschluss) oder den PDA (es ist kein Smartphone sondern ein Handy).