Schach Testbericht

Schach
ab 17,51
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  gut
  • Spaßfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von FrauNeedle

Das königliche Spiel

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als ich ungefähr 10 Jahre alt war, hat mein Vater mir das Schachspielen beigebracht. Schach war damals ein sehr beliebtes Spiel in unserer Familie. Meine beiden großen Brüder spielten sogar eine Zeitlang im Verein Schach. So kam es vor, daß wir auch zu Hause richtige Turniere veranstalteten...

Zuerst einmal möchte ich versuchen, die Grundregeln etwas näher zu bringen, für diejenigen, die das Spiel nicht kennen/können.

Das Schachbrett besteht aus einem Brett mit 8 x 8 quadratischen Feldern, also insgesamt 64 Felder. Die Felder werden nach Buchstaben und Zahlen benannt: Waagerecht die Buchstaben von A bis H und Senkrecht von 1 bis 8. Dieses Aufteilung erleichtert es, wenn man beispielsweise ein Spiel Zug um Zug aufschreiben möchte, oder man Fernschach (sprich: Sich nicht gegenüber sitzt beim Spiel) spielt.

Gespielt wird Schach zu zweit und jeder Spieler darf im Wechsel immer nur einen Zug machen, also eine Figur setzen.

Die Schachfiguren:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Bauer
Der Bauer darf von der Startposition ein oder zwei Felder geradeaus vorwärtsgehen, später dann immer nur noch ein Feld. Eine andere Figur schlagen darf er nur diagonal, dabei spielt es dann aber keine Rolle, ob die Figur schräg rechts oder links vor ihm steht.
Als angenehme Besonderheit bei dem Bauern ist, wenn er die letzte Reihe erreicht, kann man ihn in eine gewünschte Figur \"umwandeln\". Somit ist es möglich, daß man am Ende mit viel Glück (oder Geschick) sogar mit zwei oder drei Damen spielt :-)

Turm
Der Turm kann solange geradeaus ziehen, bis ihm der Weg durch eine andere Figur versperrt ist oder das Schachbrett zu ende ist. Hierbei spielt es keine Rolle, ob er waagerecht oder senkrecht zieht.

Springer
Der Springer (oder auch Pferd) ist die einzige Figur, die über eine andere Figur hinweg springen kann. Er macht einen Rösselsprung, das heißt, er geht ein Feld geradeaus und ein Feld diagonal.

Läufer
Der Läufer kann von seinem Feld aus diagonal laufen, bis er durch eine andere Figur gestoppt wird. Auch hierbei spielt es keine Rolle, in welcher Richtung er zieht.

Dame
Die Dame ist wohl immer die beliebteste Figur beim Schachspiel, da sie in alle acht Richtungen ziehen darf und es dabei auch keine Rolle spielt, wie weit sie dabei geht. Wichtig ist jedoch, daß sie während eines Zuges niemals die Richtung ändern darf.

König
Seine königliche Hoheit ist die Hauptperson in diesem Spiel. Ist er geschlagen, ist das Spiel verloren. Der König darf auch in alle acht Richtungen ziehen, jedoch immer nur um ein Feld. Er muß dabei aufpassen, daß er über kein bedrohtes Feld geht, oder sich gar auf ein bedrohtes Feld stellt.

Der König hat die Möglichkeit zu einer Rochade, daß heißt: Wenn zwischen dem eigenen Turm und dem König der Weg frei ist und beide Figuren noch nicht bewegt wurden, dann darf der König zwei Schritte machen und der Turm springt über den König und stellt sich neben ihn. Dieser Zug dient meistens dazu, den Turm aus seiner Ecke schneller herauszuholen.

Ziel des Spiels ist es, den König Schach-Matt zu setzen, das heißt, der König kann keinen Zug mehr machen, ohne daß er dabei bedroht ist, also im Schach steht.

Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit so ein Schachspiel zu beenden. die jedoch dem guten Spieler überhaupt nicht gefallen würde ;-)

Remis
Remis heißt nichts anderes wie Unentschieden. Hierbei gibt es 5 verschiedene Remis:

- Wenn es nicht mehr möglich ist, den Gegner ins Matt zu bringen. Meistens dann, wenn beide Spieler nur noch den König selbst und einen Bauern, Springer oder Läufer auf dem Spielfeld haben.

- Wenn man den Gegner bei jedem Zug schach setzt, der Gegner aber immer wieder ausweichen kann. Geht das über längere Zeit so, sollte man sich besser auf ein Remis einigen, da man sonst Jahre so weiterspielen könnte.

- Patt. Für einen guten Spieler ein Alptraum. Die Partie wird beendet, wenn der Gegner zwar nicht im Schach steht, aber beim nächsten Zug sich selbst ins Schach setzen müßte.

- Wenn bei einem Spieler zum dritten Mal hintereinander die gleiche Stellung der Figuren vorkommt.

- Wenn bei beiden Spielern 50 Züge getätigt wurden, ohne daß eine Figur geschlagen oder ein Bauer bewegt wurde.


Schach ist wahrlich ein königliches Spiel, was die grauen Zellen gewaltig anstrengen kann. Aber hat man die Regeln erst einmal verstanden, kann dieses Spiel für stundenlangen Spaß sorgen.

Meine längste Partie ist schon etliche Jahre her und dauerte über Monate. Damals, als die Telefonrechnung nocht nicht ins unermeßliche stieg, wenn man stundenlang am Telefon hing, sondern ein Anruf nur 23 Pfennig kostete, hatte ich mit meinem Bruder Schach über´s Telefon gespielt. Da kam es vor, daß wir tagelang über den nächsten Schachzug nachgedacht hatten und wirklich alle bestmöglichen Möglichkeiten studiert hatten, bevor wir den nächsten Zug tätigten. Das waren noch Zeiten *schwärm* :-)

Selbstverständlich durfte ein kleiner Schachcomputer nicht im Haushalt fehlen. Manchmal haben wir auch gar nicht selbst gespielt, sondern unsere Computer gegeneinander spielen lassen, um zu sehen, wer denn den besten elektronischen Spieler hatte *gg*

Ab und an überkommt es mich auch heute noch und ich installiere mir das nette BattleChess auf meinem PC. Das ist ein Spiel, daß nicht nur die grauen Zellen in Schwung hält, sondern auch noch etwas für´s Auge bietet. Die Figuren bieten auf dem Spielfeld eine richtige Schlacht... Der Turm verwandelt sich zu einem Steinmonster... Die Dame schwingt powackelnd ihren Umhang... :-)


Zum Abschluß noch ganz kurz etwas aus der Geschichte des Schachspiels:

Ursprünglich soll das Schachspiel im 6. Jahrhundert nach Christi Geburt in Indien erfunden worden sein. Damals hieß es noch Tschaturanga, wie die indische Armee, deren Ziel es damals wohl war, den feindlichen König gefangen zu nehmen..

Mehrere Wissenschaftler behaupten jedoch mittlerweile, daß die Entwicklungszeit des Urschachs bis zum heutigen Schach ungefähr 5000 Jahre dauerte. Das Schachspiel also viel älter ist, als bisher angenommen. Damals war das Spiel eine Kombination aus Strategie- und Würfelspiel und wurde wohl in China, Arabien, Persien, Mesopotamien und Griechenland gespielt. In einem Grab in Iran fand man einen kompletten Figurensatz aus der Zeit ungefähr 2350 Jahre vor Christi Geburt...

Danke fürs Lesen - FrauNeedle

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