Sex and the City Testbericht

No-product-image
ab 17,78
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(13)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Tub_thumper

Vier Frauen auf der Suche nach dem Glück

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Dienstag auf Pro 7 gibt es ab 21:15 seichte Unterhaltung rund um das Thema Beziehungen und Sex. Aus Amerika ist dabei die Serie \"Sex and the City\" importiert worden. Momentan wird die dritte Staffel gezeigt. Die einzelnen Geschichten handeln von unberheirateten Frauen in ihren 30-ern, die sich über das Thema Sexualität austauschen und darüber philosophieren. Im Mittelpunkt steht daber Carrie, die zumeist Überleitungen zwischen einzelnen Handungssträngen moderiert.

Hauptdarstellerinnen
Carrie Bradshaw
Carrie ist Kolumnistin für den New Yorker Star. Ihre Kolumne \"Sex and the City\" beschreibt verschiedene Aspekte der Sexualität. Das Thema wird durch ihr Erfahrungen und die ihrer besten Freundinnen meist vorgegeben. Privat ist sie auf der Suche nach dem richtigen Mann. Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit auch auf Twens. Sie versucht dann, deren (sexuelle) Welt zu verstehen. Neben ihren drei Freundinnen trifft sie sich auch häufiger mit ihrem schwulen Freund Stanford. Mit diesem zieht sie durch diverse Parties in der New Yorker Szene.

Hauptdarstellerin Sarah J. Parker drückt der Sendung natürlich ihren Stempel auf. Als Carrie ist sie der Typ, der versucht alles mögliche was Sexualität betrifft zu erkunden und ihre Theorien in ihrer Kolumne aufzuschreiben. Sie versucht dabei immer Phänomene aufzuschreiben oder einzelne Themen wie beispielsweise Sex und Poltik miteinander zu verknüpfen.

Samantha Jones
Samantha ist die am nymphoman veranlagteste von den vieren. Sie ist blond, schlank, sieht gut aus und ist eigentlich immer bereit für ein sexuelles Abenteuer. Ich habe keine Folge gesehen, bei der sie nicht mindestens einmal im Bett gelandet ist. Bei der Wahl ihrer Partner ist sie meistens auf optische Aspekte fixiert, der Charakter spielt in der Regel keine Rolle. Allerdings mag sie offensichtlich das Spiel mit wechselnden Partnern. Sie hat ohnehin eine Vorliebe für starke Männer, also solche, die nicht zu machohaft sind, sondern ihren eigenen Willen durchsetzen wollen. Beruflich ist sie erfolgreiche Besitzerin einer PR-Agentur.

Als Luder spielt Kim Cattrall in dieser Serie eine gute Rolle. Sie ist auch rein optisch ein Frauentyp von dem ich sagen kann, dass er viele Männer anspricht. Samantha wird von ihr einerseits als für alle offen aber andererseits auch als nicht von jedem zu kriegende Frau gut dargestellt.

Miranda Hobbes
Miranda ist eine gute Anwältin. Sie hat zwar mit Steve einen Freund, doch eigentlich läuft die Beziehung nicht so ganz rund. Sie hat irgendwie Probleme, sich auf eine Beziehung richtig einzustellen. Vor allem mag sie ihre Unabhängigkeit. Da verursacht es Probleme, wenn Steve beispielsweise zu Miranda ziehen will. Wenn es darum geht, für den Partner da zu sein, braucht sie meist ein bisschen länger Zeit.

Miranda wird von Cyntia Nixon gut gespielt. Es gelingt ihr gut, den Charakter von Miranda als unterkühlt erscheinen zu lassen. Die Probleme von Miranda sich zu öffnen werden von ihr glaubwürdig umgesetzt.

Charlotte York
Obwohl auch Charlotte einen hohen Männerverschleiß hat, wählt sie doch deutlich besser aus als Samantha. Der schnelle Sex steht bei ihr nicht an erster Stelle. Sie ist ohnehin ein bisschen schüchtern. Pikanterweise gibt sie sich in einer Folge als Mann für eine Fotositzung anders. Anstatt der zurückhaltenden Frau, die ihre Gefühle eher bedeckt hält, gibt sie sich in dem Moment als forscher Mann und lässt diesen freien Lauf. Ansonsten zeichnet sie sich dadurch aus, dass sie an die große Liebe glaubt und bereit ist für ihre Liebe viel zu geben.

Kristin Davis spielt Charlotte. Ich finde auch die Besetzung wie die anderen auch ziemlich gelungen. Charlotte selbst ist mir charakterlich am liebsten, weil sie zwar teilweise naiv an das Thema Lieber herangeht, aber immer nach dieser sucht und nicht wie Samantha auf das schnelle Abenteuer aus ist.

Folge:
Eine Folge besteht meistens aus einer Problematik, die im Mittelpunkt steht. Beispielsweise ging es in der Folge vom 15.10.02 mit dem Namen Hinternislauf um das Thema schnelles Trennen von Beziehungen, oder wie sich Carrie Bradshaw ausdrückt \"Deal Breaker\" - wobei sich der Deal auf das eingehen in eine Beziehung bezieht.

Mehrere Damen erleben meist zeitgleich ähnliche Ereignisse. Beispielsweise trifft Carrie einen Mann, der allerdings keine Raucherin mag. Leider kommt sie aber von den Zigaretten nicht los. Daher scheitert die Beziehung.
Ihrer Freundin Charlotte geht es genau umgekehrt: weil ihr Date ein schlechter (und obendrein uneinsichtiger) Küsser ist, lässt sie ihn sausen.
Samantha lernt in einem Lokal einen attraktiven Mann kennen. Das Problem ist allerdings die Hautfarbe, denn er ist Afroamerikaner. (Was übrigens schlecht übersetzt und ins Deutsche synchronisiert wurde mit \"afrikanisch amerikanisch\".) Seine Schwester mag es nämlich nicht, wenn sich ihr Bruder mit einer weißen trifft. Da er jedoch an seiner Schwester hängt, zerbricht die Beziehung, weil er auf die Meinung seiner Schwester wert legt und sie auf einen Mann, der selbstbewusst ist zu seiner Meinung zu stehen.
Der schwule Stanford hat sein Glück auch vermeintlich gefunden. Auf einer Party lernt er einen Mann kennen, der allerdings ein außergewöhnliches Faible für Keramikpuppen hat. Sein Bett ist gefüllt mit diesen Puppen. Es kommt wie es kommen muss: Stanford kann seine Gefühle nicht zurückhalten. Dabei fällt eine Puppe vom Bett. Danach ist nicht nur deren Gesicht entzwei.
Eine Außenseiterrolle nimmt (wie gewöhnlich) Miranda ein. Ihr Freund hat einen Freiwurf in einem Basketballspiel gewonnen. Dieser wird von der Mittellinie des Feldes ausgeführt und wenn der Teilnehmer trifft, gewinnt er eine Million. Miranda glaubt nicht an ihren Freund. Daher lässt es sie zunächst kalt und zeigt kein Interesse an seinem Traum. Allerdings steht sie am Ende der Folge auf dem Basketballplatz und feuert Steve beim Üben an.

Wie man sieht, verlaufen die Handlungsstränge der Serie meistens unabhänig voneinander. In der Regel sind es die Treffen der Hauptdarstellerinnen, die die Geschichten untereinander verbinden. Andere behandelte Themen sind beispielsweise der \"Generationenkonflikt\" und die Unterschiede zwischen Frauen in den 20-ern und 30-ern oder aber auch das Thema Homo- beziehungsweise Bisexualität.

Meinung:
Im Mittelpunkt stehen nicht die sexuellen Handlungen, sondern vielmehr eine Analyse der Gedanken und Verhaltensweise. Carrie ist in ihren Schilderungen immer um eine möglichst sachliche Darstellung bemüht. Daher schafft es die Serie meiner Meinung nach hervorragend, die Themen aufzugreifen ohne wirklich platt zu sein. Anders als es der Name vermuten lässt geht es nicht um das Präsentieren nackter Haut, sondern um eine Darstellung von Sexualität aus dem Auge einer Frau.

Romantische Stimmung kommt meiner Ansicht nach in den gezeigten Folgen dieser Staffel eher weniger auf. Charlotte, Miranda und Carrie sind zwar auf der Suche nach dem perfekten Partner. Dabei kommt es zu verschiedenen Partnern. Dabei hat jede der drei in einer neuen Folge einen anderen. Dass die Damen bei ihren diversen Dates nett ins Lokal essen gehen, versteht sich. Aber mehr als ein kurzer Flirt wird in dieser Staffel nicht draus, auch wenn insbesondere Charlotte sich nach einem romantischen Leben sehnt.

Was die Synchronisation ins Deutsche betrifft, ist diese an manchen Stellen weniger gelungen. Da die Sendung jedoch eher weniger vom Humor lebt im Vergleich zu der Story, wirkt sich die eine oder andere nicht so gelungene Übersetzung nicht so aus wie bei einer Sendung, bei der es beispielsweise auf Wortspiele ankommt. Daher finde ich, dass die synchronisation ziemlich gut gelungen ist.

Die Dialoge sind meiner Meinung nach die Stärke des Films. Diese wird auch in der synchronisierten Fassung deutlich. Man merkt dass die Dialoge allein durch die Wortwahl sehr authentisch sind und darauf abzielen das Befinden der Personen in ihren eigenen Worten darzustellen.

Eigentlich halte ich 25 Minuten für etwas wenig um gleich 4-5 Handlungsstränge gut darzustellen. Schließlich sollte sich ein Geschehen auch entwickeln können. Trotzdem halte ich die Darstellung insgesamt für ziemlich gelungen, denn durch die Kürze werden die erzählten Geschichten nicht langweilig. Außerdem wird bewirkt, dass die vorkommenden sexuellen Handlungen ausgeblendet werden und meistens nur Bezug genommen wird auf das wesentliche davor und danach. Und aus diesen Geschehnissen zieht \"Sex and the City\" ihren Reiz.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass ich mit dieser Serie einen Tag amüsant ausklingen lassen kann. Sowohl die Hauptdarstellerinnen als auch die Geschichten sind meistens gut gelungen. Daher halte ich die Sendung für eine ziemlich gute Abendunterhaltung, die ich mir nicht nur gelegentlich anschaue. Ich muß vielleicht dazu sagen, dass ich nicht die ersten Staffeln geschaut habe, sondern erst seit der dritten Staffel, die immerhin schon ein paar Folgen läuft, Stammseher bin. Die Mischung der Charaktere ist (wenn auch typisch) sehr gelungen und wirken auf mich sympathisch.

Danke für\'s Lesen, Tub_thumper

49 Bewertungen