BenQ-Siemens M65 Testbericht

Es war mal wieder soweit, ein neues Handy darf es sein - nachdem auch mein letztes bisherigen Handy in der Familie dankbar weitergereicht wird.

Eigentlich habe ich nur eine Anforderen neben dem Telefonieren und hin und wieder einer SMS: Robust muss es sein. Ich kenn micht doch. Wenn vom Eifelturm ein Handy fällt, stehe garantiert ich oben.

Nun gibt es Handys zum totwerfen - ich jedoch habe mich für das Siemens M65 entschieden, das mir aus mehreren Gründen gefiel - und mir übrigens empfohlen wurde.

Zum einen hat es ein großes Display mit einer kräftigen und vor allem einstellbaren Beleuchtung. Diese ist in der höchsten Stufe so stark, so das dies im Notfall als Taschenlampe für Arme durchgeht. Da aber jedes Handy nur einen begrenzten Platz zur Verfügung hat, hat man zugunsten des Displays die Tastatur verkleinert. Bei der Bedienung ist also Fingerakkrobatik gefragt - noch dazu ist die mittlere Tastenspalte in einem anderen Design als die restlichen Tasten, was die Bedienung nicht gerade erleichtert. Die legendären \"Wurstfinger\" sollte man also nicht haben. Ist das Gerät noch in einer Handytasche untergebracht, wird das Tastendrücken durch die Folie zum Schätzakt.

Schon mein altes Siemens A55 hatte einen Schwachpunkt, den man im Zuge der Weiterentwicklung bei Siemens brav beibehalten hat: Die Tastatursperre. Sie wird durch das drücken einer Taste gesetzt und gelöst und es ist genau diejenige, die in einer Tasche die höchste Wahrscheinlichkeit besitzt gedrückt zu werden - die Rautentaste #. Nokia macht es vor: Zwei Tasten gleichzeitig heißt die Lösung.

Die Bedienung über die graphischen Menüs klappt sehr gut - wenn auch nicht ohne Handbuch, welches umfangreicher und besser gegliedert sein dürfte. Etwas nervig sind die Animationen beim Ein- und Ausschalten - zudem dauern die Vorgänge in meinen Augen zu lange.

Zum Thema Robustheit:
Es macht in der Tat einen sehr robusten Eindruck, welcher durch die mitgelieferte Metallschine verstärkt wird. Die einzige Schwachstelle ist das Display, welches jedoch trotz seiner Größe robuster ist als bei einigen anderen Herstellern und Modellen. Ist das Display einmal verkratzt, hat man ein Problem - die Außenschale ist nicht Austauschbar wie z.B. beim A55 aus dem gleichen Haus.

Ein Bekannter - Eigentümer eines Fuhrunternehmens - bescheinigt diesem Modell eine gewisse Baustellentauglichkeit. Es ist Spritzwasser- und Staubgeschützt, die kritischen Öffnungen für die Kamera und das Ladeberät können mit mitgelieferten Gumminoppen verschlossen werden. Bei diesen haben sich die Designer allerdings nicht mit Ruhm bekleckert. Sind die Noppen aufgesetzt, bekommt das Gerät einen billigen Eindruck.

Seitens der Funktionalitätn bietet das Teil alles, was man heute so braucht. Freisprecheinrichtung, IrDA, Notitzmöglichkeiten, Telefonbuch mit Bild, Klingeltöne zum selbstaufnehmen und allen möglichen Schnickschnack. Was fehlt (zumindest für so manch einen) ist Bluetooth, MP3 Playerfunktionen und UMTS-Fähigkeit.

Das Gerät liegt insgesamt gut in der Hand, wirkt etwas schwerer und ist nicht zu klein geraten. Praktisch ist der kleine Joystick in der Mitte, mit dem sich (auch mit Handschuh) alle wichtigen Funktionen erreichen lassen.

Die Sprachqualität ist recht gut - es geht aber besser, was der Mitbewerber Nokia bei seinen Modellen beweißt. Auch der Empfang ist bei den Finnen besser, sprich in unserem Keller hat das alte Nokia 6210 bei bleichem Netzbetreiber noch Netzzugang währende die Siemens Geräte hier passen müssen. Die Freisprechqualität ist relativ gut.

Die Akkulaufzeiten liegen so in der Mitte. Sie sind nicht kurz, die Mitbewerber bieten jedoch Geräte mit mit höheren Laufzeiten. Bei permanentem Telefonieren ist nach rund zwei bis drei Stunden bei vollem Akku Ende Gelände - in meinen Augen zu kurz. Im Geschäftseinsatz bedeutet das jeden Tag Akku laden.

Fazit:
Ein in der Tat robustes Outdoor-Handy mit großem Display. Vergleicht man die technischen Daten mit anderen Geräten, liegt es auf der Höhe der Zeit, kann aber weder durch besondere Vorteile glänzen noch sind besondere Nachteile bekannt.

Für wen geeignet:
Sportler, Wanderer, Handwerker, für alle die ein robustes Teil im wesentlichen zum telefonieren brauchen und der technische Schnickschnack nicht ganz so wichtig ist.

Für wen weniger geeignet:
Für reine Geschäftsleute, die sehr viel telefonieren. Hier sind die Akkulaufzeiten zu kurz und der Austausch des Akkus durch den Metallbügel jedesmal eine kleine Operation.
Des weiteren hat es nicht die Kompaktheit eines Klapphändys, das zusammengefaltet erheblich kleiner ist und ausgeklappt besser zum telefonieren geeignet ist.