Splash Festival Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von hagi
Splash-Review von 2004
Pro:
-geniales Line-Up, 2005 sogar billigere Karten (69€ im VVK) -tolle Atmosphäre, viele nette Leute, Party 24/7 -neben der Mainstage und der Reggae-Stage gibt es unzählige Stände, eine Freestyle-Bühne, Partyzelte, Breakdance, Graffiti,... -Badesee -umwer
Kontra:
-schwarze Schafe gibts immer... siehe Zeltplatz... -durch den Aggro-Hype ist das Publikum nich durchgehend angenehm... Deppen sind aber immernoch deutlich in der Unterzahl! -teure Getränkepreise im Gelände
Empfehlung:
Ja
Ich habe mich in meinem Bericht weniger um das Drum-Herum gekümmert, sondern eher um die Action auf der (HipHop)-Bühne, da das Drumh-Herum in den anderen Berichten schon gut beschrieben wurde!
Freitag
Splash!, das Siebte. Am Wochenende war Chemnitz mal wieder Anlaufpunkt Nummer 1 für Hiphop-Künstler und –Fans aus der ganzen Welt. Für mich war es das erste, doch gewiss nicht letzte mal!
Freitag gegen 13Uhr war Einlass aufs Festivalgelände und eine Stunde später ging es auf der Hauptbühne auch schon mit Redrama los. Es gibt sicherlich dankbarere Aufgaben als das Festival zu eröffnen, da der erste Act gewöhnlich mit recht kleinem Publikum rechnen muss, trotzdem hat Redrama einen sehr gelungenen Auftakt zum Splash!-Festival 2004 geboten. Den nächsten Act, Zombie Squad, habe ich verpasst da ich mir währendessen in aller Ruhe mal die zahlreichen Stände angeschaut habe, bei Chablife war ich wieder anwesend, deren Show ging in Ordnung ohne großartig herausgeragt zu haben. Weniger begeistert war ich von Rasul: Wer mit den Worten „The King Is Back“ auf die Bühne tritt, sollte auch etwas bieten, ich jedenfalls fand die Show recht langweilig, ohne Höhepunkte.
Sehr positiv überrascht war ich dann von Zion I, den ich bisher nahezu nicht kannte. Da stand jemand auf der Bühne, der etwas zu sagen hatte und trotzdem unterhalten wollte und dies ist auch geglückt.
Nächster auf der HipHop-Bühne war Afu-Ra, gemeinsam mit seiner Gruppe, den Perverted Monks. Zuerst spielten sie einige Songs vom Perverted-Monks-Album, die mich allesamt nicht begeistern konnten. Sobald aber Afu-Ra alleine auf der Bühne war und Lieder wie „Equality“ oder „HipHop“ performte, gewann die Show an Stimmung und es fanden sich auch mehr Leute ein.
Als nächster stand Bushido auf dem Programm. Ich hatte mir eine inhaltliche Entwicklung erwartet, immerhin hat er Aggro verlassen und scheint sich mit Azad, den ich sehr mag, gut zu verstehen. Weit gefehlt. Bushido war für mich der peinlichste und auch musikalisch schlechteste Auftritt auf dem Splash! 2004 überhaupt. Das fing schon bei seiner Crew an. Die Background“rapper“ haben mit ihrem Geschrei jeden Track total verkackt, mindestens genauso nervig waren jedoch Bushidos Kommentare zwischendurch. Dämliche Witze, Eigenlob, Werbung, Aggro-Disses und sinnfreies Rumgeplänkel domonierten die Show, die ab und zu von ein paar Songs unterbrochen wurde. Weiterhin verstehe ich nicht, warum ein beträchtlicher Teil des Publikums jubelt wenn Bushido erzählt dass er auf „euch alle“ scheißt, genauso wie natürlich auch Torch gedisst werden musste. Wie bereits erwähnt, für mich war das alles einfach nur grottenschlecht und auch musikalisch wurde nichts mitreißendes gebracht.
Umso mehr habe ich mich bei Blumentopf gefreut, als die Menge richtig gut abgegangen ist. Ich habe mir den Auftritt aus recht großer Entferung angeschaut und fand die Stimmung beeindruckend, genauso wie die Freestyles der Leute vom Topf. RESPEKT!
Bei den 5 Sternen war ich wieder näher dran an der Bühne, der Auftritt hat mir aber nicht so gut gefallen. Wobei mir die meisten Songs live trotzdem deutlich besser gefallen haben als auf CD.
Danach war dann Sido dran. Nirgends konnte man eine so deutliche Spaltung des Publikums erkennen. Während die ersten Reihen mit Sido feierten, hörte man von weiter hinten nahezu nur Buh-Rufe, die auch an Sido nicht spurlos vorbeigingen. Sehr glücklich sah er jedenfalls nicht aus, auch wenn er immerwieder betont hat dass er drauf scheisst…
Schließlich stand noch Raekwon, The Chef, auf dem Programm. Die Show hat mich nicht so richtig vom Hocker gehauen, zumal er die Menge eigentlich nur mit Wu-Tang-Klassikern („Shimmy Shimmy Ya“, „M.E.T.H.O.D. Man“, „Nuttin Ta Fuck Wit“) und weniger mit seinen eigenen Sachen rocken konnte. Und ob das Versprechen, nächstes Jahr mit dem gesamten Clan nach Chemnitz zu kommen, gehalten wird? Schön wäre es ja…
So gegen 0uhr war das Programm auf der Main Stage also vorbei, die Party ging jedoch im Juice Tent weiter. Ich war ziemlich überrascht, dort noch die Jungs rund um Raekwon anzutreffen, ich hätte eher gedacht die fliegen direkt nach dem Auftritt wieder woanders hin… Live-Rap war leider nicht mehr drin, aber immerhin waren sie präsent und haben auch aufgelegt. Der Höhepunkt im Zelt war jedoch dann der Soundclash zwischen dem Phlatline Club Movement (Tefla & Jaleel, DJ Ron, DJ Shusta) und G.B.Z. Babbasoundz (Harris und Kollegen). In den ersten 3 Runden hatte jede Crew 15, 10 und dann 5 Minuten Zeit, das Publikum von sich zu überzeugen. Beliebter war von Anfang an GBZ, die DJs von Phlatline haben aber meiner Meinung nach eindeutig mehr Skills an den Tag gelegt. Songauswahl fand ich bei beiden Crews gleichermaßen gut!
Lustig wurde es dann ab Runde 4: Jede Crew hatte einen Song zu bringen, der bessere wird vom Publikum mit mehr Applaus belegt, in diesem Modus ging es 7 Runden weiter.
Während GBZ mit exklusiven Tracks von Harris glänzte, hatte Phlatline mit seinen Amitracks anfangs eher wenig entgegenzusetzen. Dies änderte sich, als sie eine Platte mit der großen Aufschrift „GBZ´s Lieblingsplatte“ hoch hielten und sie spielten… ich kann den Namen des Liedes nicht fehlerfrei schreiben, aber wer sich unsere aktuellen Single-Charts anschaut wird den Song auf den Plätzen 1 und 2 finden und es war auf jeden Fall lustig. Da jeder Crew aber pro Runde nur ein Song zustand und Phlatline nach ein paar Sekunden den nächsten brachte, musste D-Flame, der das ganze moderierte, einschreiten und disqualifizierte Phlatline für diese Runde.
Letztlich war GBZ beim Publikum klarer Sieger, trotzdem bekam auch Phlatline viel Applaus, berechtigterweise! Schade fand ich einige Buh-Rufe, die bei der gebotenen Show wirklich nichts zu suchen hatten! Danach haben GBZ und Phlatline zusammen weitergerockt, ich habe mich aber so langsam in Richtung eigenes Zelt bewegt, schließlich tun mit der Zeit die Füße weh wenn man den ganzen Tag vor irgendwelchen Bühnen steht…
Samstag
Leider wurde auch am Samstag niemand vor 13 Uhr aufs Gelände gelassen. Schade vor allem deshalb, weil man dadurch nicht wirklich Zeit zum baden hatte, wollte man den ersten Act auf der Bühne nicht verpassen. Jonesmann & Pal One durften (mussten?) als erste ran, auch hier nicht allzu viel Publikum, aber immerhin wurden es während des Auftrittes ein paar mehr Leute. Die Show hat mir gut gefallen, gespielt wurden Songs sowohl von älteren Solosachen als auch von ihrer gemeinsamen EP.
Wurzel 5 habe ich mir eigentlich nur angeschaut, weil ich bei Italo Reno & Germany noch in der ersten Reihe stehen wollte und besonders gut haben mir die Schweizer auch nicht gefallen. Ganz im Gegensatz zu Reno & Germany: So langsam füllte sich die Wiese vor der Bühne und die beiden Mindener Kosengos wussten die Leute anzuheizen. Als Unterstützung wurden dazu Olli Banjo und auch Curse auf die Bühne geholt und sie haben auch Songs von ihrem bald erscheinenden Album „Hart aber herzlich“ gespielt, darunter auch die erste Single „Bitch! (Wo ist mein Geld)“ und die B-Seite „10 Hoch 2“.
Gleich nach dem Auftritt sind die beiden noch zum Optik Records stand weitergegangen, um auch dort für gute Stimmung zu sorgen. Curse ist auch gleich mitgekommen und so stand einer weiteren guten Show nichts mehr im Wege.
Franky Kubrik habe ich in der Zeit auf der Main Stage verpasst, zu Mr. Lif & Akrobatik war ich wieder da und die Show hat mir auch gut gefallen! Außerdem waren sie neben Curse („Schaut euch unbedingt den neuen Michael-Moore-Film an!!“) die einzigen, die neben ihrer Show noch etwas Zeit für politische Kommentare hatten, auch das kam gut bei den Leuten an!
Dendemann danach hat mich nicht sonderlich beeindruckt, trotzdem eine solide Show ohne großartige Höhepunkte, wie ich fand.
Danach kam Harris – eine der besten Shows des Splash! Er hatte seinen eigenen „Club Harri“ auf der Bühne aufgebaut, inklusive eigener Bar und einer riesigen Jim-Beam-Flasche. Harris eben. Auf der Bühne waren neben ihm noch Sido, B-Tight, Banjo und einige andere vertreten und Sido hat bei Harris wahrscheinlich mehr Hände in der Luft gesehen als bei seiner eigenen Show, obwohl diese deutlich später war. Ein dickes Grinsen war bei Sido jedenfalls unverkennbar. Harris konnte auch soundmäßig voll überzeugen und er hatte noch vor IAM das beste Bühnebild!
Längst nicht so energiegeladen wie Harris kam CL Smooth auf die Bühne und die ganze Show war mir etwas zu langweilig. Und auch wenn einige Acts viel zu viel geredet haben, gerade hier hätte man sich doch sehr über ein Statement bezüglich Pete Rock gefreut, ich weiß bis heute nicht warum er nun nicht da war.
Richtig gerockt hat dann wieder Savas! Die Worte „Ich bin so begeistert wie ihr abgeht“ klangen bei keinem Anderen ehrlicher als bei Savas. Die Songauswahl fand ich sehr überraschend, da kaum Sachen vom RMX-Album gespielt wurden, dafür umso mehr ganz altes Zeug, wie LMS, Pimplegioneah, King Of Rap und Schwule Rapper. Bei dem Optik Records stand konnte man ja eine CD mit einigem exklusiven Material von Savas & co. erwerben, auch davon konnte man sich live überzeugen lassen. Am meisten habe ich mich jedoch gefreut, dass die Leute auch bei „Der beste Tag meines Lebens“, dem letzten Track, gerockt haben. Es heißt ja immer, alle mögen nur die alten Tracks von Savas, das war für mich ein Gegenbeweis!
Weil ich mittlerweile ziemlich k.o. vom stehen bzw. springen war, habe ich mich erstmal etwas weiter hinten hingesetzt. Sobald aber die Beginner on stage waren, hat mich nichts mehr unten gehalten. Bei Gustav Gans haben die Jungs dann die bereits aus dem Video bekannten Maskottchen mit auf die Bühne gebracht und ein Wettrennen der besonderen Art gemacht: das Publikum sollte sie zum See tragen, hat leider nicht ganz geklappt, wie Eizi sich das vorgestellt hatte, war trotzdem sehr lustig! Später sollte sich herausstellen, dass in einem der Kostüme Dendemann war, auch das war eine sehr gelungene Überraschung. Ein weiteres Highlight stellte die Breakdance-Show von DJ Mad dar, es war wirklich viel geboten! Der Sound kam auch nicht zu kurz und so wurden neben Songs vom aktuellen Album auch alte Sachen wie „Füchse“ gespielt, leider ohne Samy. Passenderweise war der letzte Song „Danke“ und für die vielen Hände in der Luft war ein fettes Danke auch wirklich angebracht!
Als letztes noch Busta Rhymes. Da ich am Samstag sehr viel vor der Bühne gestanden habe, war ich bei Busta Rhymes schon ziemlich fertig und das viele gequatsche hat mich ziemlich genervt. Am Anfang war das Ganze noch recht witzig und vom DJ mit vielen Effekten und Sounds hinterlegt, aber irgendwann hat mich das ganze Gelaber von Weed & Bitches nur noch genervt. Wenn dann ein Song gespielt wurde, hat Busta diesen meist nach ein paar Sekunden wieder abgebrochen um wieder zu labern. Wenn er gerappt hat, klang das Ganze allerdings geil, keine Frage! Aber er hat einfach viel zu wenig gerappt und dass der DJ erst eine halbe Stunde nur aufgelegt hat musste auch nicht sein, zumal die Songauswahl mit u.a. „Yeah“, „Move Bitch“, „I Don´t Give A Fuck“ auch nicht wirklich klasse war. Danach war ich müde und bin direkt ins Zelt…
Sonntag
Schonmal vorab: Sonntag war für mich der beste Tag auf dem Splash!
Angefangen mit Nico Suave, wo leider noch weniger Leute vor der Bühne standen als in den beiden Tagen davor und ich glaube Nico war auch etwas enttäuscht darüber, er sah jedenfalls nicht besonders glücklich aus. Highlight des Auftritts war der Song „Shine“ vom kommenden Suave-Album, wobei Doujah Raze und Shuko mit auf der Bühne waren. Hat mir gut gefallen, auch wenn ich leider vergebens auf den Song „Memories“ gewartet hatte, den ich mir insgeheim gewünscht hatte und ich war auch nicht der Einzige, wie sich in einigen Gesprächen auf dem Zeltplatz herausstellte.
Rhymin Simon kam als nächstes auf die Bühne, dazu Staiger und 2 bereits leicht bekleidete Ladies. Besagte Ladies waren dann auch das auffallendste an der ganzen Show, da sie zum Ende der Show garnichts mehr an hatten, musikalisch gesehen war der Auftritt aber sehr schwach. Sehr einfallslose Texte über Ficken und Blasen sind nicht nur auf CD langweilig, sondern auch auf dem Splash!.
Als nächstes habe ich mir ebenfalls aus sicherer Entfernung und im Sitzen (man kann ja nicht die ganze Zeit stehen…) Culcha Candela angesehen und angehört, die ich bis dahin nicht kannte. Die Mischung aus Rap, Reggae und RnB hat mir aber gut gefallen, schöne Abwechslung.
Danach kam Olli Banjo, der mir immer unsympatischer wird, und das lag garnichtmal an Sido, der mit auf der Bühne war. Dass Olli sehr provokant auftritt, ist ja nicht neu, aber bereits die Zeile „ich bin tolerant wie ein Nazi“ auf der neuen Single finde ich etwas nachdenklich… auf der Bühne hat er noch einige Vergleiche in der Richtung gebracht und ich finde das ziemlich unnötig.
Abgelöst wurde Olli von Wildchild, die eine solide Show boten, ohne erwähnenswerte Highlights, aber einfach gute Musik!
Von Azad hatte ich mir ziemlich viel erhofft und wurde ziemlich enttäuscht. Man hat ihn nur sehr schwer verstanden und die neuen Songs haben mich alle, außer „Phoenix“, nicht begeistert. Das Highlight am Ende war dann „A“, aber auch hier trübte die schwere Verständlichkeit das Vergnügen.
Danach kam etwas Verwirrung in das bis dahin minutengenau eingehaltene Programm: Statt IAM trat Curse mit seiner Live-Band, den Pimp-Lizzards, auf. Schade für Curse dass er eher ran musste und vor allem schade für alle, die evtl. später auf Curse gewartet haben, aber Curse hat dafür umso mehr gerockt! Während der Nachmittag bisher eher ruhig war, schien es nun richtig loszugehen und Curse legte sich auch mächtig ins Zeug. Zwischendurch holte er noch einmal Reno & Germany auf die Bühne, um ihnen die Chance zu geben, vor versammeltem Publikum ihre Single live vorzustellen, aber Highlight war dann das Ende der Show. Es gab bereits einige Künstler, die 5 Minuten eher von der Bühne gegangen waren um dann eine „überraschende“ Zugabe zu spielen. Curse hatte aber bereits seine gesamte Zeit ausgenutzt und war von der Bühne gegangen, bis er sich den tausenden „Zugabe“-Schreien nicht mehr erwähren konnte und wieder on stage war. Während das DJ-Pult bereits abgebaut wurde, rappte er Acapella „Wahre Liebe“, jedoch schaffte er es nicht bis zum Ende, da er plötzlich, mitten in der Strophe, ohne Strom vor der Menge stand. Ich fand das sehr schade und auch unfair, zumal, wie sich später herausstellte, Zeit en masse vorhanden war. Aber das Feedback des Publikums fand ich unglaublich und als Curse-Fan auch richtig geil.
Die Umbauarbeiten wurden noch von Curse-Rufen geprägt, doch als Samy Deluxe die Bühne betrat, war wieder alles in Ordnung. Wie bereits Curse überzeugte auch Samy Deluxe durch optimalen Sound und beste Verständlichkeit, außerdem verzichtete er auch auf unnützes Gelaber und rappte lieber 50 Minuten nahezu am Stück. Die Single „Zurück“ gefällt mir weniger und ich hatte schon Befürchtungen fürs Album, die wurden dann aber ziemlich schnell weggeblasen. Dicke Flows, lustige Reime und auch Texte mit Aussage, wieder alles dabei und alles ging richtig gut ab! Das Highlight war aber „Sneak Preview“ am Ende der Show, hier sind noch einmal alle gesprungen und es herrschte eine super Stimmung! Die wurde etwas gedrückt, als eine verdächtig lange Pause folgte. Zwar war für IAM bereits ein aufwändiges Bühnenbild aufgebaut und einige Leute mit IAM-Jacken sprangen auf der Bühne umher, aber irgendwie ging es nicht los. Irgendwann trat dann jemand aus Azads Crew auf die Bühne um zu sagen, dass ein Rapper noch nicht da ist und dieser gerade mit einem Rettungshubschrauber eingeflogen wird, da das Flugzeug ausgefallen ist und er versuchte die Leute noch etwas anzuheizen, was aber nur teilweise glückte. Hier habe ich mich dann richtig geärgert, dass sie Curse zuvor den Strom abgedreht hatten. So haben wir eine Stunde gewartet, da hätten sie den guten Curse doch auch seine Rhymes beenden lassen können? Sehr schade.
Um die Pause erträglicher zu machen, legte DJ Kitsune noch ein wenig auf, bis IAM dann schlielich vollzählig on stage waren. Der Auftritt war dann bereits im Dunkeln und gehörte auch zu den besten des diesjährigen Splash!´s, auch hier war wieder der letzte Track der, der am meisten zum Bouncen einlud: „Noble Art“, auch ohne Redman und Method Man sehr gelungen!
Dann leider eine Enttäuschung für mich, Max Herre. Wobei man ihm nicht wirklich die Schuld geben kann, aber es war einfach zu langweilig, zu ruhig, vor allem nachdem es ja nun schon deutlich später als geplant war und alle auf Mobb Deep warteten. Er hat einige Freundeskreis-Lieder und auch neues Zeug gespielt, alles komplett ohne DJ und nur mit Band.
Besser spät als nie dann endlich MOBB DEEP! Im Gegensatz zu Raekwon und Busta Rhymes sehr wenig Gerede, dafür ein Klassiker nach dem Anderen, hat mir insgesamt sehr gut gefallen und war ein würdiger Abschluss des SPLASH! 2004.
Weit weniger Erfreuliches spielte sich nachher leider noch auf dem Zeltplatz ab, weil einige Leute meinten, ein eingezäuntes Mixery Camp stürmen zu müssen. Immer mehr Leute fanden sich dort ein und auch Tränengas half nur bedingt, bis schließlich noch die Polizei anrücken musste. Das hatte dann allerdings den positiven Nebeneffekt, dass alle Deppen dort waren und alle anderen neben oder vor ihren Zelten saßen, da niemand schlafen wollte oder konnte und so konnte man noch einige neue Kontakte knüpfen. Insgesamt ein geiles Splash! mit unrühmlichem Abschluss, aber trotzdem:
C YA NEXT YEAR!
Freitag
Splash!, das Siebte. Am Wochenende war Chemnitz mal wieder Anlaufpunkt Nummer 1 für Hiphop-Künstler und –Fans aus der ganzen Welt. Für mich war es das erste, doch gewiss nicht letzte mal!
Freitag gegen 13Uhr war Einlass aufs Festivalgelände und eine Stunde später ging es auf der Hauptbühne auch schon mit Redrama los. Es gibt sicherlich dankbarere Aufgaben als das Festival zu eröffnen, da der erste Act gewöhnlich mit recht kleinem Publikum rechnen muss, trotzdem hat Redrama einen sehr gelungenen Auftakt zum Splash!-Festival 2004 geboten. Den nächsten Act, Zombie Squad, habe ich verpasst da ich mir währendessen in aller Ruhe mal die zahlreichen Stände angeschaut habe, bei Chablife war ich wieder anwesend, deren Show ging in Ordnung ohne großartig herausgeragt zu haben. Weniger begeistert war ich von Rasul: Wer mit den Worten „The King Is Back“ auf die Bühne tritt, sollte auch etwas bieten, ich jedenfalls fand die Show recht langweilig, ohne Höhepunkte.
Sehr positiv überrascht war ich dann von Zion I, den ich bisher nahezu nicht kannte. Da stand jemand auf der Bühne, der etwas zu sagen hatte und trotzdem unterhalten wollte und dies ist auch geglückt.
Nächster auf der HipHop-Bühne war Afu-Ra, gemeinsam mit seiner Gruppe, den Perverted Monks. Zuerst spielten sie einige Songs vom Perverted-Monks-Album, die mich allesamt nicht begeistern konnten. Sobald aber Afu-Ra alleine auf der Bühne war und Lieder wie „Equality“ oder „HipHop“ performte, gewann die Show an Stimmung und es fanden sich auch mehr Leute ein.
Als nächster stand Bushido auf dem Programm. Ich hatte mir eine inhaltliche Entwicklung erwartet, immerhin hat er Aggro verlassen und scheint sich mit Azad, den ich sehr mag, gut zu verstehen. Weit gefehlt. Bushido war für mich der peinlichste und auch musikalisch schlechteste Auftritt auf dem Splash! 2004 überhaupt. Das fing schon bei seiner Crew an. Die Background“rapper“ haben mit ihrem Geschrei jeden Track total verkackt, mindestens genauso nervig waren jedoch Bushidos Kommentare zwischendurch. Dämliche Witze, Eigenlob, Werbung, Aggro-Disses und sinnfreies Rumgeplänkel domonierten die Show, die ab und zu von ein paar Songs unterbrochen wurde. Weiterhin verstehe ich nicht, warum ein beträchtlicher Teil des Publikums jubelt wenn Bushido erzählt dass er auf „euch alle“ scheißt, genauso wie natürlich auch Torch gedisst werden musste. Wie bereits erwähnt, für mich war das alles einfach nur grottenschlecht und auch musikalisch wurde nichts mitreißendes gebracht.
Umso mehr habe ich mich bei Blumentopf gefreut, als die Menge richtig gut abgegangen ist. Ich habe mir den Auftritt aus recht großer Entferung angeschaut und fand die Stimmung beeindruckend, genauso wie die Freestyles der Leute vom Topf. RESPEKT!
Bei den 5 Sternen war ich wieder näher dran an der Bühne, der Auftritt hat mir aber nicht so gut gefallen. Wobei mir die meisten Songs live trotzdem deutlich besser gefallen haben als auf CD.
Danach war dann Sido dran. Nirgends konnte man eine so deutliche Spaltung des Publikums erkennen. Während die ersten Reihen mit Sido feierten, hörte man von weiter hinten nahezu nur Buh-Rufe, die auch an Sido nicht spurlos vorbeigingen. Sehr glücklich sah er jedenfalls nicht aus, auch wenn er immerwieder betont hat dass er drauf scheisst…
Schließlich stand noch Raekwon, The Chef, auf dem Programm. Die Show hat mich nicht so richtig vom Hocker gehauen, zumal er die Menge eigentlich nur mit Wu-Tang-Klassikern („Shimmy Shimmy Ya“, „M.E.T.H.O.D. Man“, „Nuttin Ta Fuck Wit“) und weniger mit seinen eigenen Sachen rocken konnte. Und ob das Versprechen, nächstes Jahr mit dem gesamten Clan nach Chemnitz zu kommen, gehalten wird? Schön wäre es ja…
So gegen 0uhr war das Programm auf der Main Stage also vorbei, die Party ging jedoch im Juice Tent weiter. Ich war ziemlich überrascht, dort noch die Jungs rund um Raekwon anzutreffen, ich hätte eher gedacht die fliegen direkt nach dem Auftritt wieder woanders hin… Live-Rap war leider nicht mehr drin, aber immerhin waren sie präsent und haben auch aufgelegt. Der Höhepunkt im Zelt war jedoch dann der Soundclash zwischen dem Phlatline Club Movement (Tefla & Jaleel, DJ Ron, DJ Shusta) und G.B.Z. Babbasoundz (Harris und Kollegen). In den ersten 3 Runden hatte jede Crew 15, 10 und dann 5 Minuten Zeit, das Publikum von sich zu überzeugen. Beliebter war von Anfang an GBZ, die DJs von Phlatline haben aber meiner Meinung nach eindeutig mehr Skills an den Tag gelegt. Songauswahl fand ich bei beiden Crews gleichermaßen gut!
Lustig wurde es dann ab Runde 4: Jede Crew hatte einen Song zu bringen, der bessere wird vom Publikum mit mehr Applaus belegt, in diesem Modus ging es 7 Runden weiter.
Während GBZ mit exklusiven Tracks von Harris glänzte, hatte Phlatline mit seinen Amitracks anfangs eher wenig entgegenzusetzen. Dies änderte sich, als sie eine Platte mit der großen Aufschrift „GBZ´s Lieblingsplatte“ hoch hielten und sie spielten… ich kann den Namen des Liedes nicht fehlerfrei schreiben, aber wer sich unsere aktuellen Single-Charts anschaut wird den Song auf den Plätzen 1 und 2 finden und es war auf jeden Fall lustig. Da jeder Crew aber pro Runde nur ein Song zustand und Phlatline nach ein paar Sekunden den nächsten brachte, musste D-Flame, der das ganze moderierte, einschreiten und disqualifizierte Phlatline für diese Runde.
Letztlich war GBZ beim Publikum klarer Sieger, trotzdem bekam auch Phlatline viel Applaus, berechtigterweise! Schade fand ich einige Buh-Rufe, die bei der gebotenen Show wirklich nichts zu suchen hatten! Danach haben GBZ und Phlatline zusammen weitergerockt, ich habe mich aber so langsam in Richtung eigenes Zelt bewegt, schließlich tun mit der Zeit die Füße weh wenn man den ganzen Tag vor irgendwelchen Bühnen steht…
Samstag
Leider wurde auch am Samstag niemand vor 13 Uhr aufs Gelände gelassen. Schade vor allem deshalb, weil man dadurch nicht wirklich Zeit zum baden hatte, wollte man den ersten Act auf der Bühne nicht verpassen. Jonesmann & Pal One durften (mussten?) als erste ran, auch hier nicht allzu viel Publikum, aber immerhin wurden es während des Auftrittes ein paar mehr Leute. Die Show hat mir gut gefallen, gespielt wurden Songs sowohl von älteren Solosachen als auch von ihrer gemeinsamen EP.
Wurzel 5 habe ich mir eigentlich nur angeschaut, weil ich bei Italo Reno & Germany noch in der ersten Reihe stehen wollte und besonders gut haben mir die Schweizer auch nicht gefallen. Ganz im Gegensatz zu Reno & Germany: So langsam füllte sich die Wiese vor der Bühne und die beiden Mindener Kosengos wussten die Leute anzuheizen. Als Unterstützung wurden dazu Olli Banjo und auch Curse auf die Bühne geholt und sie haben auch Songs von ihrem bald erscheinenden Album „Hart aber herzlich“ gespielt, darunter auch die erste Single „Bitch! (Wo ist mein Geld)“ und die B-Seite „10 Hoch 2“.
Gleich nach dem Auftritt sind die beiden noch zum Optik Records stand weitergegangen, um auch dort für gute Stimmung zu sorgen. Curse ist auch gleich mitgekommen und so stand einer weiteren guten Show nichts mehr im Wege.
Franky Kubrik habe ich in der Zeit auf der Main Stage verpasst, zu Mr. Lif & Akrobatik war ich wieder da und die Show hat mir auch gut gefallen! Außerdem waren sie neben Curse („Schaut euch unbedingt den neuen Michael-Moore-Film an!!“) die einzigen, die neben ihrer Show noch etwas Zeit für politische Kommentare hatten, auch das kam gut bei den Leuten an!
Dendemann danach hat mich nicht sonderlich beeindruckt, trotzdem eine solide Show ohne großartige Höhepunkte, wie ich fand.
Danach kam Harris – eine der besten Shows des Splash! Er hatte seinen eigenen „Club Harri“ auf der Bühne aufgebaut, inklusive eigener Bar und einer riesigen Jim-Beam-Flasche. Harris eben. Auf der Bühne waren neben ihm noch Sido, B-Tight, Banjo und einige andere vertreten und Sido hat bei Harris wahrscheinlich mehr Hände in der Luft gesehen als bei seiner eigenen Show, obwohl diese deutlich später war. Ein dickes Grinsen war bei Sido jedenfalls unverkennbar. Harris konnte auch soundmäßig voll überzeugen und er hatte noch vor IAM das beste Bühnebild!
Längst nicht so energiegeladen wie Harris kam CL Smooth auf die Bühne und die ganze Show war mir etwas zu langweilig. Und auch wenn einige Acts viel zu viel geredet haben, gerade hier hätte man sich doch sehr über ein Statement bezüglich Pete Rock gefreut, ich weiß bis heute nicht warum er nun nicht da war.
Richtig gerockt hat dann wieder Savas! Die Worte „Ich bin so begeistert wie ihr abgeht“ klangen bei keinem Anderen ehrlicher als bei Savas. Die Songauswahl fand ich sehr überraschend, da kaum Sachen vom RMX-Album gespielt wurden, dafür umso mehr ganz altes Zeug, wie LMS, Pimplegioneah, King Of Rap und Schwule Rapper. Bei dem Optik Records stand konnte man ja eine CD mit einigem exklusiven Material von Savas & co. erwerben, auch davon konnte man sich live überzeugen lassen. Am meisten habe ich mich jedoch gefreut, dass die Leute auch bei „Der beste Tag meines Lebens“, dem letzten Track, gerockt haben. Es heißt ja immer, alle mögen nur die alten Tracks von Savas, das war für mich ein Gegenbeweis!
Weil ich mittlerweile ziemlich k.o. vom stehen bzw. springen war, habe ich mich erstmal etwas weiter hinten hingesetzt. Sobald aber die Beginner on stage waren, hat mich nichts mehr unten gehalten. Bei Gustav Gans haben die Jungs dann die bereits aus dem Video bekannten Maskottchen mit auf die Bühne gebracht und ein Wettrennen der besonderen Art gemacht: das Publikum sollte sie zum See tragen, hat leider nicht ganz geklappt, wie Eizi sich das vorgestellt hatte, war trotzdem sehr lustig! Später sollte sich herausstellen, dass in einem der Kostüme Dendemann war, auch das war eine sehr gelungene Überraschung. Ein weiteres Highlight stellte die Breakdance-Show von DJ Mad dar, es war wirklich viel geboten! Der Sound kam auch nicht zu kurz und so wurden neben Songs vom aktuellen Album auch alte Sachen wie „Füchse“ gespielt, leider ohne Samy. Passenderweise war der letzte Song „Danke“ und für die vielen Hände in der Luft war ein fettes Danke auch wirklich angebracht!
Als letztes noch Busta Rhymes. Da ich am Samstag sehr viel vor der Bühne gestanden habe, war ich bei Busta Rhymes schon ziemlich fertig und das viele gequatsche hat mich ziemlich genervt. Am Anfang war das Ganze noch recht witzig und vom DJ mit vielen Effekten und Sounds hinterlegt, aber irgendwann hat mich das ganze Gelaber von Weed & Bitches nur noch genervt. Wenn dann ein Song gespielt wurde, hat Busta diesen meist nach ein paar Sekunden wieder abgebrochen um wieder zu labern. Wenn er gerappt hat, klang das Ganze allerdings geil, keine Frage! Aber er hat einfach viel zu wenig gerappt und dass der DJ erst eine halbe Stunde nur aufgelegt hat musste auch nicht sein, zumal die Songauswahl mit u.a. „Yeah“, „Move Bitch“, „I Don´t Give A Fuck“ auch nicht wirklich klasse war. Danach war ich müde und bin direkt ins Zelt…
Sonntag
Schonmal vorab: Sonntag war für mich der beste Tag auf dem Splash!
Angefangen mit Nico Suave, wo leider noch weniger Leute vor der Bühne standen als in den beiden Tagen davor und ich glaube Nico war auch etwas enttäuscht darüber, er sah jedenfalls nicht besonders glücklich aus. Highlight des Auftritts war der Song „Shine“ vom kommenden Suave-Album, wobei Doujah Raze und Shuko mit auf der Bühne waren. Hat mir gut gefallen, auch wenn ich leider vergebens auf den Song „Memories“ gewartet hatte, den ich mir insgeheim gewünscht hatte und ich war auch nicht der Einzige, wie sich in einigen Gesprächen auf dem Zeltplatz herausstellte.
Rhymin Simon kam als nächstes auf die Bühne, dazu Staiger und 2 bereits leicht bekleidete Ladies. Besagte Ladies waren dann auch das auffallendste an der ganzen Show, da sie zum Ende der Show garnichts mehr an hatten, musikalisch gesehen war der Auftritt aber sehr schwach. Sehr einfallslose Texte über Ficken und Blasen sind nicht nur auf CD langweilig, sondern auch auf dem Splash!.
Als nächstes habe ich mir ebenfalls aus sicherer Entfernung und im Sitzen (man kann ja nicht die ganze Zeit stehen…) Culcha Candela angesehen und angehört, die ich bis dahin nicht kannte. Die Mischung aus Rap, Reggae und RnB hat mir aber gut gefallen, schöne Abwechslung.
Danach kam Olli Banjo, der mir immer unsympatischer wird, und das lag garnichtmal an Sido, der mit auf der Bühne war. Dass Olli sehr provokant auftritt, ist ja nicht neu, aber bereits die Zeile „ich bin tolerant wie ein Nazi“ auf der neuen Single finde ich etwas nachdenklich… auf der Bühne hat er noch einige Vergleiche in der Richtung gebracht und ich finde das ziemlich unnötig.
Abgelöst wurde Olli von Wildchild, die eine solide Show boten, ohne erwähnenswerte Highlights, aber einfach gute Musik!
Von Azad hatte ich mir ziemlich viel erhofft und wurde ziemlich enttäuscht. Man hat ihn nur sehr schwer verstanden und die neuen Songs haben mich alle, außer „Phoenix“, nicht begeistert. Das Highlight am Ende war dann „A“, aber auch hier trübte die schwere Verständlichkeit das Vergnügen.
Danach kam etwas Verwirrung in das bis dahin minutengenau eingehaltene Programm: Statt IAM trat Curse mit seiner Live-Band, den Pimp-Lizzards, auf. Schade für Curse dass er eher ran musste und vor allem schade für alle, die evtl. später auf Curse gewartet haben, aber Curse hat dafür umso mehr gerockt! Während der Nachmittag bisher eher ruhig war, schien es nun richtig loszugehen und Curse legte sich auch mächtig ins Zeug. Zwischendurch holte er noch einmal Reno & Germany auf die Bühne, um ihnen die Chance zu geben, vor versammeltem Publikum ihre Single live vorzustellen, aber Highlight war dann das Ende der Show. Es gab bereits einige Künstler, die 5 Minuten eher von der Bühne gegangen waren um dann eine „überraschende“ Zugabe zu spielen. Curse hatte aber bereits seine gesamte Zeit ausgenutzt und war von der Bühne gegangen, bis er sich den tausenden „Zugabe“-Schreien nicht mehr erwähren konnte und wieder on stage war. Während das DJ-Pult bereits abgebaut wurde, rappte er Acapella „Wahre Liebe“, jedoch schaffte er es nicht bis zum Ende, da er plötzlich, mitten in der Strophe, ohne Strom vor der Menge stand. Ich fand das sehr schade und auch unfair, zumal, wie sich später herausstellte, Zeit en masse vorhanden war. Aber das Feedback des Publikums fand ich unglaublich und als Curse-Fan auch richtig geil.
Die Umbauarbeiten wurden noch von Curse-Rufen geprägt, doch als Samy Deluxe die Bühne betrat, war wieder alles in Ordnung. Wie bereits Curse überzeugte auch Samy Deluxe durch optimalen Sound und beste Verständlichkeit, außerdem verzichtete er auch auf unnützes Gelaber und rappte lieber 50 Minuten nahezu am Stück. Die Single „Zurück“ gefällt mir weniger und ich hatte schon Befürchtungen fürs Album, die wurden dann aber ziemlich schnell weggeblasen. Dicke Flows, lustige Reime und auch Texte mit Aussage, wieder alles dabei und alles ging richtig gut ab! Das Highlight war aber „Sneak Preview“ am Ende der Show, hier sind noch einmal alle gesprungen und es herrschte eine super Stimmung! Die wurde etwas gedrückt, als eine verdächtig lange Pause folgte. Zwar war für IAM bereits ein aufwändiges Bühnenbild aufgebaut und einige Leute mit IAM-Jacken sprangen auf der Bühne umher, aber irgendwie ging es nicht los. Irgendwann trat dann jemand aus Azads Crew auf die Bühne um zu sagen, dass ein Rapper noch nicht da ist und dieser gerade mit einem Rettungshubschrauber eingeflogen wird, da das Flugzeug ausgefallen ist und er versuchte die Leute noch etwas anzuheizen, was aber nur teilweise glückte. Hier habe ich mich dann richtig geärgert, dass sie Curse zuvor den Strom abgedreht hatten. So haben wir eine Stunde gewartet, da hätten sie den guten Curse doch auch seine Rhymes beenden lassen können? Sehr schade.
Um die Pause erträglicher zu machen, legte DJ Kitsune noch ein wenig auf, bis IAM dann schlielich vollzählig on stage waren. Der Auftritt war dann bereits im Dunkeln und gehörte auch zu den besten des diesjährigen Splash!´s, auch hier war wieder der letzte Track der, der am meisten zum Bouncen einlud: „Noble Art“, auch ohne Redman und Method Man sehr gelungen!
Dann leider eine Enttäuschung für mich, Max Herre. Wobei man ihm nicht wirklich die Schuld geben kann, aber es war einfach zu langweilig, zu ruhig, vor allem nachdem es ja nun schon deutlich später als geplant war und alle auf Mobb Deep warteten. Er hat einige Freundeskreis-Lieder und auch neues Zeug gespielt, alles komplett ohne DJ und nur mit Band.
Besser spät als nie dann endlich MOBB DEEP! Im Gegensatz zu Raekwon und Busta Rhymes sehr wenig Gerede, dafür ein Klassiker nach dem Anderen, hat mir insgesamt sehr gut gefallen und war ein würdiger Abschluss des SPLASH! 2004.
Weit weniger Erfreuliches spielte sich nachher leider noch auf dem Zeltplatz ab, weil einige Leute meinten, ein eingezäuntes Mixery Camp stürmen zu müssen. Immer mehr Leute fanden sich dort ein und auch Tränengas half nur bedingt, bis schließlich noch die Polizei anrücken musste. Das hatte dann allerdings den positiven Nebeneffekt, dass alle Deppen dort waren und alle anderen neben oder vor ihren Zelten saßen, da niemand schlafen wollte oder konnte und so konnte man noch einige neue Kontakte knüpfen. Insgesamt ein geiles Splash! mit unrühmlichem Abschluss, aber trotzdem:
C YA NEXT YEAR!
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