StarOffice 5.2 Testbericht

Wenn es doch ein voll funktionsfähiges Programm umsonst gibt. Star Office hat in meinen Augen alles, was man zu Hause braucht, um seine Arbeit zu erledigen. Kennen gelernt habe ich Star Office in der Version 5.1 . Damals war es gerade als Freeware freigegeben worden und ich habe es einmal aus Neugier auf meinem Rechner installiert.

Auf dem Computer benötigt das Programm dann gute 160 MB an Platz, für die Installation sind aber über 200 MB erforderlich, so man alles auf dem PC haben will. Ist das nicht erwünscht, dann muss auf die benutzerdefinierte Installation ausgewichen werden. Beim installieren sind auch die Benutzerdaten einzugeben, die z. B später in Formularen erscheinen. Eine Java Umgebung ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch besser. Die Installation selbst hat auf meinem Rechner etwa 10 Minuten gedauert, was ich als erträglichen Rahmen betrachte.

In der frei verfügbareb Version 5. 2, sind einige Verbesserungen gegenüber der letzten enthalten. So wurde die Datenbank, bisher die Schwachstelle dieses Office-Paketes, stark verbessert. Insgesamt hinterlässt das Programm bei mir aber einen gemischten Eindruck. Überhaupt nichts anfangen kann ich mit dem StarOffice Desktop. Will ich eine Anwendung aufrufen, dann muss ich dieses Teil mit starten. Sicher hat es auch seine Vorteile, zumal man Dokumente oder Dateien einfach durch das Eingeben des Namens bzw. des Pfades in der Browserleiste öffnen kann. Jedoch braucht der StarDesktop eine Menge an Systemressourcen. Wer wenig Arbeitsspeicher hat oder einen alten Prozessor, den nervt dieses Feature. Zumal es auch nicht abzuschalten ist.

Schwachstellen hat für mich außerdem die Tabellenkalkulation. Sie ist zwar im großen und ganzen o. K., aber von Lotus oder Excel bin ich mehr gewohnt. Bei Smart Suite gibt es z. B. schon vorbereitete Arbeitsblätter wie Stundenzettel, ein Bestellformular oder ähnliches. Lotus und Excel haben auch mehr Makrofunktionen, die Berechnungen erleichtern. Ansonsten ist StarCalc aber nicht schlecht. Problematisch gestaltet sich der Import von Formeln aus Excel. Meist kommt dabei nichts vernünftiges raus, sodass diese neu zu schreiben sind.

Die Textverarbeitung finde ich dagegen uneingeschränkt Klasse. StarWriter bietet eine Menge an vorgefertigten Dokumenten, die ich aber auch selbst weiter entwickeln oder nach meinen Wünschen gestalten kann. Die Bedienung ist einfach, und auch die Rechtsschreibprüfung braucht sich vor den anderen Programmen nicht Verstecken. Das Programm hat allerdings Probleme mit Dokumenten, die mit älteren OfficeProgrammen erstellt wurden. Außerdem können keine Dokumente, die mit dem Lotus-Office erstellt wurden, importiert werden.

Was die Datenbank angeht, so ist diese für den privaten Gebrauch ausreichend. StarOffice Draw hat mich nicht überzeugt, da sich die damit erstellten Bilder nicht von anderen Programmen öffnen lassen. Der Terminplaner ist ähnlich wie Outlook, den Internetteil des Programms nutze ich jedoch nicht. Denn sowohl der Browser, als auch das Mailprogramm entspricht nicht meinen Erwartungen. Beim öffnen und einfügen von Webseiten ist StarWriter Word Pro von Lotus aber um Längen voraus.
Einen dicken Minuspunkt habe ich dann noch für die Hilfefuktion zu vergeben. Diese ist in meinen Augen unübersichtlich und wenig funktionell. Zum einen liegt das an der Darstellung, zum anderen an der Navigation zwischen den Themen. Es mag ja damit zu tun haben, dass ich den Windows Standart gewöhnt bin. Sollte sich dieser Programmteil in diese Richtung entwickeln, dann wäre das aber sicher eine Hilfe. Zum anderen sind die Hilfetexte meist auch wenig hilfreich. Eine Verbesserung ist da dringend von Nöten.

Insgesamt ist StarOffice dennoch ein gutes Programm mit ein paar kleinen Bugs und Schönheitsfehlern. Aber für den Preis ist konkurrenzlos. Ich werde mir jedenfalls für den privaten Gebrauch kein Officeprogramm mehr kaufen.