Thema Stillen Testbericht

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Erfahrungsbericht von AnnaH

Stillen - so lange wie möglich, und wie es für Mutter und Kind beglückend ist !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Stillen ist das natürlichste aber auch das schönste , was eine Mutter für ihr Baby tun kann , wenn es irgendwie geht. Sobald eine Frau schwanger wird , werden bei ihr die Milchdrüsen gebildet , der Körper bereitet sich auf diese Aufgabe vor .Gleich nach der Geburt sollte man das Baby anlegen , da fließt bereits die Vormilch . Das ist noch recht wenig Milch ,aber dafür umso nährstoffhaltiger .Die Milch bildet sich dann nach Bedarf . Je mehr das Baby zieht, bekommt es auch umso mehr Milch ab. Der Körper produziert so viel oder wenig wie gebraucht wird . Damit es auch bei Mehrlingen reicht . Meine Kinder hatte ich alle vier natürlich auch gestillt. Bei meinem ersten Kind Michael floß die Milch nur so. Wenn er trank , war es wie wenn ein Hahn geöffnet wurde ,der andere Hahn lief gleich mit . Ich war ständig bätschnaß . In der Klinik teilte ich das Zimmer mit drei anderen Frauen , eine davon war Italienerin . Sie hatte sehr viel Besuch , diese setzten sich sogar auf mein Bett . Ich musste halt vor ihnen stillen , es war mir damals sehr peinlich , aber wo hätte ich hinsollen . Die Italienerin konnte nicht so gut stillen , aber bei mir spritze die Milch nur so . Ihr Besuch setzte sich also auf mein Bett . Sie waren voll des Lobes. Ah , wie schön , eine Mama , und so viel Milch . Michael trank an der einen Brust , und an der Anderen lief die Milch . Ich hätte nebenher noch einen Schoben (Milchflasche) abfüllen
Können .Ich bekam Auffangschalen in den Still-BH . Das sind harte Tubberschüsselchen , die dann mit Milch gefüllt wurden .Mich nervte die viele Milch nur. Es ist ja nicht wie früher , dass man die Milch verkaufen konnte . Jetzt in Aids Zeiten gewiss nicht . Meine Tante hatte auch so viel Milch ,sie hatte sie noch verkaufen können ,und von dem Geld Babyschuhe gekauft . Da ich mit der vielen Milch ja nichts anfangen konnte störte sie mich nur , ich hatte einfach keine Geduld bis sich die Sache von alleine einpendelt . Als ich von der Klinik kam ging ich mit Berty meinem ersten Mann in die Wilhelma .Das ist ein großer Zoo in Stuttgart , Michael blieb so lange mit Schobele bei meiner Mutter .Meine Brüste wurden steinhart , es war ja so viel Milch da , und keiner trank sie .Ich ging heimlich auf die Toilette , und strich die Brüste aus , die Milch musste einfach raus , es tat höllisch weh .Ich war heilfroh , als ich Michael wieder holen konnte , meine Lektion hatte ich gelernt . Ich konnte nicht einfach ohne Kind fortgehen . Ich war halt überhaupt noch jung und ungeduldig . Ich konnte nicht warten
Bis sich die Brüste auf den Milchbedarf eingestellt hatten .Also fragte ich die Hebamme , sie empfahl mir ein Tee , durch den weniger Milch fließen sollte .Nur dummerweise versiegte die Milch jetzt ganz.
7 Jahre später bekam ich mein zweites Kind Daniel .Daniel war eine zarte Frühgeburt, und wurde durch Kaiserschnitt geboren . Bei ihm hatte ich noch Vollnarkose .Er kam dann gleich in die Kinderklinik , und ich musste die Milch für ihn abpumpen. Am nächsten Tag raffte ich meine Kraft zusammen und ging in die Kinderklinik .Sie verabreichten ihm gerade von meiner Muttermilch .Er hatte nur 9 Gramm getrunken , nun überlegten sie ob sie gleich eine Infusion anlegen sollten . Ich sagte , nein , ich wolle ihn erst stillen .Sie hatten Bedenken ,dass er Kraft habe zum ziehen . Ich beharrte auf meinen Mutterinstinkt ,und hob das Baby aus dem Wärmebettchen . Er trank 35 Gramm . Und von Mahlzeit zu Mahlzeit wurde es mehr .Daniel war und ist ein kleiner Geniesser . Im schmeckt es halt .Es war ihm alles zu wenig . Nach 4 Monaten fütterte ich zu . Erst trank Daniel die Busen leer , und dann noch die Flasche . Durch mein Zufüttern brachte ich aber auch die Milchproduktion durcheinander ,es kam immer weniger Milch .Erst brauchte Daniel lange bis er die Busen leer trank , und dann musste ich ja erst noch Schoben machen . Das war mir bald zu doof , und er stillte sich quasi selbst ab . Zwei Jahre später wurde meine Tochter Johanna geboren, ein kleines Engelchen , ganz zart .
Sie ist sehr empfindlich , und bekam Neurodermititis . Ihre Haut sah fürchterlich aus . Bei Neurodermitis hilft nur so lange wie möglich stillen. Also stillte ich meine Johanna zwei Jahre . Danach kam Annika auf die Welt ,ich brauchte die Milch für Annika . Außerdem wollte ich auch nicht mehr .Ich bin zwar mit Leib und Seele Mutter und habe sehr gerne lange gestillt .
Aber irgendwann war es einfach zuviel , Johanna hatte ja längst Zähne , und fand es nach dem sie genug hatte witzig reinzubeißen . Sie wollte auch bei Nacht ständig trinken . Das war ja schon praktisch , da sie eh bei uns im Bett schlief , bis zum Alter von vier Jahren .Aber sie wollte auch zwischendurch nur nuckeln , aber nicht am Schnuller , nein an der Mama . Es war nicht mehr schön , ich wurde so langsam fast aggresiv gegen sie .Danach kuschelte sie sich ganz an den Papa , und aus dem Mamakind wurde ein Papakind . Damit kann ich leben , im Moment kuschelt sie trotzdem wieder gerner zu mir . Bei Annika klappte die Stillerei auch ganz gut , aber irgendwie hatte ich nach einem drei viertel Jahr trotzdem genug . Nun habe ich meine Busen und meinen Körper lange genug in den Dienst meiner Kinder gestellt . Annika reichte das alles auch nicht , sie ist auch ein kleines Dickerchen , diese Fertigmilch ist einfach kalorienreicher und sättigender . Meine Magermilch reichte ihr einfach nicht mehr, und sie verspeiste ja mittlerweilen schon einiges .Ich glaube ich habe meinen Kinder genug Milch und Mutterliebe gegeben . Wenn wir irgendwann vielleicht noch ein Kind bekommen sollten (Im Moment ist wirklich keines geplant , aber wer weiß was die Zeit noch alles bringt ) , dann würde ich es wieder so ein halbes bis ein Jahr stillen , und wenn es Mutter und Kind mögen warum nicht auch länger . Nur wenn ein Kind mal drei Jahre oder mehr trinkt , dann fällt das abstillen schwer . Ich kenne eine Mutter aus dem Kindergarten , ihr 3. Kind ist so alt wie Daniel . Sie hatte die Kleine gut drei Jahre gestillt . Dann kam die Kleine aus dem Kindergarten , und musste erst bei der Mama trinken . Sie versuchte sie nun abzustillen . Sie verband sich ihre Busen und sagte das sei giftig , die Mama sei ganz arg krank , sie könne jetzt wirklich nicht trinken , sonst würde sie auch krank und müsse sterben . Das waren einige durchgeweinte Nächte , und dann hat es geklappt .Sie konnte abstillen .



Für Ciao und Yopi-Sabine Luz .
Kirchentellinsfurt,den 26.Dezember 2002

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