Ubisoft Splinter Cell (Xbox Spiel) Testbericht

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ab 6,91
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Erfahrungsbericht von Krazed

Hart gekocht

Pro:

- hochpräzise Steuerung - glaubhafte Story mit Spannung - fotorealistische Grafik - stimmungsvoller Sound

Kontra:

- unglaublicher Schwierigkeitsgrad - hoher Frustfaktor - keine Action

Empfehlung:

Ja

Geschmeidig wie eine Katze schleicht der muskulöse Mann in Schwarz sich durch die Schatten der Kellerräume. Doch gerade, als er um die nächste Ecke biegen will, ertönen plötzlich Schritte, und er drückt sich geistesgegenwärtig an die nasse Backsteinmauer, wartet mit angehaltenem Atem ab, bis der Nachtwächter mit seiner Taschenlampe an ihm vorbeimarschiert ist. Dann schnellt er aus seinem Versteck hervor, packt den Unformierten von hinten und streckt ihn mit einem wohl plazierten Schlag auf den Hinterkopf zu Boden.

Der Mann in Schwarz ist Sam Fisher, der von Bestseller-Autor Tom Clancy erdachte Terroristenschreck des Agenten-Krachers Splinter Cell, und die oben beschriebene Szene wird der geneigte Spieler mehr als einmal durchleben.

Im Gegensatz zu den Kollegen Bond (Agent im Kreuzfeuer) und Bristow (Alias) ist Sam Fisher nämlich nicht die Sorte Agent, die im Zweifelsfall auch mit einem Schießeisen in jeder Hand und ein paar behertzen Kung-Fu-Aktionen seine Mission erfüllen kann. Hier ist Stealth gefragt; also schleichen, verstecken, abwarten und -- bestenfalls -- überrumpeln. Ein Nahmkampfsystem ist in Splinter Cell gar nicht erst enthalten, und die Munition in der eigenen Waffe (sofern man überhaupt mit auf den Weg bekommt) ist streng limitiert. Hier geht\'s nicht um Action, sondern Gedudld und (relativen) Realismus.

So wird auch die von Tom Clancy eigens für das Spiel entwickelte Geschichte durch eine Reihe fantastisch animierter Zwischenszenen stetig weitergesponnen, wobei Agent Fisher dem mysteriösen Terroristen Nikolaze immer näher kommt und sich selbst damit immer größerer Gefahr aussetzt. Typische Schurken, High-Tech-Gimmicks und ähnlichen Klimbim sucht man hier vergebens; geboten wird vielmehr eine Geschichte, die so theoretisch geschenen könnte.

Knackige Story, eine fast fotorealistische Grafik und ein passend subtiler Sound lassen dieses Spiel klar aus der Masse hervorstechen.

Genauso überraged wie die restlichen Komponenten ist allerdings auch der Schwierigkeitsgrad des Agenten-Spiels. Schon die Steuerung zu meistern und im Gedächtnis zu behalten erfordert einige Übung, doch auch wer das schafft, kann sich durch einen falschen Schritt, einen Knopfdruck, eine Sekunde der Ungeduld das ganze Level verderben. Splinter Cell wurde in 100%iger Präzisionsarbeit entwickelt -- und erwartet nun dasselbe vom Spieler.

Außerdem zu beachten ist, dass der Stealth-Modus, so herausragend und einzigartig er auch sein mag, auf Kosten der Videospiel-typischen schnellen Action konzipiert wurde, die hier gänzlich fehlt und nicht ein einziges mal aufblitzt.

Insofern sind die Vorzüge des Titels zwar nicht zu verleugnen, machen ihn aber gleichzeitig praktisch unzugänglich für Einsteiger oder Gelegenheitsspieler. Profis und Hobby-Strategen aber werden ihre blanke Freude haben!

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