Über Themen mit B Testbericht

Heute möchte ich euch mal wieder einen Film in meiner Sean Astin Reihe* vorstellen. Ich glaube kaum, das schon jemand davon gehört hat - es ist ein ziemlich alter Disneyfilm, der es selbst in USA nie auf DVD geschafft hat - aber dafür bei uns wenigstens auf VHS.

*** B.R.A.T PATROL ***

Entstanden ist dieser Film 1986, Sean war damals 15 Jahre alt und hatte kurz vorher die Goonies abgedreht. Es handelt sich um einen echten Jugend-Abenteuerfilm - wobei ich mir vorstellen könnte, das er Jugendliche heute gar nicht mehr ansprechen würde (dann schon eher Kinder zwischen 10/12 Jahren), denn es ist ein typischer Film der 80 Jahre. Erwachsene werden ihn wohl sowieso eher aus Nostalgiegründen gucken - oder weil sie, wie ich, meinen, alles mit sean Astin sehen zu müssen ;)

Aber ich will gar nicht lange darum herum reden, sondern lieber gleich mit dem

*** INHALT ***

des Films beginnen, dann wisst ihr wenigstens gleich, was euch hier erwartet.

Der Film spielt auf einer Militärbasis. Eigentlich sollte hier ja Zucht und ordnung herrschen - doch nicht alle jugendlichen sind bereit, sich den Gegebenheiten anzupassen. So gründen sie die B.R.A.T. Patrol - vier Jungen und ein Mädchen. Wenn irgendwo auf dem Stützpunkt Unfug angestellt wird, fällt der Verdacht sofort auf die Fünf (meistens zu Recht, denn sie wollen sich so gar nicht in irgendwelche Regeln halten sondern lieber ganz normale jugendliche sein.)

Eines Tages erfahren sie zufällig davon, das auf dem Stützpunkt eine Gruppe Schmuggler tätig ist, die geheimes, militärisches Material verkaufen will. Zuerst versuchen sie noch, ihre Eltern und den Leiter des Stützpunktes zu informieren - aber die glauben nur an einen weiteren Scherz der B.r.a.t Patrol und nehmen sie gar nicht ernst.

Was bleibt also übrig, als die Sache selbst in die hand zu nehmen?

Mehr möchte ich euch über den Inhalt jetzt nicht verraten, obwohl - wenn ihre meine

*** MEINUNG ***

über den Film lest, dann werdet ihr vielleicht doch noch das eine oder andere erfahren (und euch den Rest denken können, denn der Film ist ganz sicher nicht überraschend).

Eines gleich vorweg: wer als erwachsener einen spannenden Unterhaltungsfilm sucht, der ist hier falsch. Bestenfalls kann man den Film als spannenden Kinderfilm bezeichnen - ich denke schon, das Kinder zwischen 10/12 Jahren dem Film eine gewissen Spannung zugestehen würden, ältere jugendliche werden ganz schnell gelangweilt abschalten. Und Erwachsene dürften sich an diesem Film nur dann erfreuen, wenn sie ihn noch aus ihrer Jugendzeit kennen und einfach mal in Erinnerungen schwelgen wollen.

Dieser Film ist ganz klar KEIN Meisterwerk, auch wenn sich Walt Disney als Produktionsfirma dahinter versteckt. Aber er ist auch nicht abgrundtief schlecht, wenn man das Genre und die zeit berücksichtigt, in der dieser Film gedreht wurde.

Zumindest ist er recht amüsant - ich muss gestehen, ich liebe jeden einzelnen der B.r.a.t Patrol. Es sind jugendliche, voller Tatendrang und Überschwang - immer wieder zu kleinen Streichen bereit. Aber es wird nie bösartig sondern ist eher originell, was sie sich einfallen lassen.

Manchmal gibt es ein bisschen Klamauk zu sehen, etwa wenn sich die B.r.a.t Patrol mal wieder mit einer Gruppe "echter Soldatenkinder" anlegt (geschniegelt und gestriegelt und damit das genau Gegenteil der B.r.a.t. Patrol) und sie dabei die Eisdiele des Stützpunkts in ein Schlachtfeld aus Schokoladeneis und Milchshakes verwandeln. Aber dieser Klamauk ist dieser Art Film angemessen und fällt nicht unangenehm aus der Reihe.

Die Geschichte um den Schmugglerring ist (wie man es häufig in solchen Jugendgeschichten findet) ein wenig überzogen und unrealistisch dargestellt. Ich denke nicht, das sich Schmuggler von einer Bande Halbwüchsiger dermaßen über den Tischen ziehen lassen würden. Ich vermag diesen Handlungszweig nicht ernst zu nehmen - was aber nicht heißt, das er mir absolut nicht gefällt. Er ist zwar unrealistisch dargestellt, trotzdem mag ich es, zu sehen, welche Tricks sich die jugendlichen einfallen lassen, um die Schmuggler zu überlisten. Es ist einfach witzig - spritzig dargestellt - und das ist mehr, als man von manch einer aktuellen Komödie für Erwachsene behaupten kann.

Jetzt noch eine kleine Anmerkung am Rande: die bezeichnung B.R.A.T kommt von dem Schlachtruf der B.r.a.t Patrol: "Born raised and trapped!“


*** SCHAUSPIELERN ***

Ich denke, die meisten Namen werden heute eher unbekannt sein. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an Brian Keith aus der Vorabendserie "Lieber Onkel Bill"? Der spielt in diesem Film den Colonel der Militärbasis - und ist sicher der bekannteste Name in diesem Film.

Die Jugendlichen der B.r.a.t Patrol werden gespielt von: Jason Presson, Joe Writh, Dustin Berkovitz und Nia Long. Wie gesagt, die Namen sagen (zumindest mir) jetzt nichts - was aber dem Spiel der damals zum Teil noch recht jungen Schauspieler keinen Abbruch tut.

Sicher leisten sie keine unvergessliche Arbeit, so ist der Film aber auch nicht angelegt. Er will auf nette Art unterhalten und richtet sich dabei vor allem an ein junges Publikum. Dafür ist das Spiel der jungen Darsteller gut bis sehr gut.

Besondern gefällt mir der kleine Squeeze, gespielt von dem damals sechsjährigen Dustin Berkovitz. Er spielt hier seine erste Filmrolle und gerade bei ihm habe ich immer das Gefühl, das er wenig spielt und einfach nur er selbst ist: ein frecher, kleiner Lausbub.

Die andere drei spielen vielleicht ganz so erfrischend echt, aber trotzdem nicht hölzern oder überzogen. So kann ich an den Darstellern im Film eigentlich nicht wirklich etwas aussetzen.

Ich weiß, ihr wartet jetzt auf mein Stichwort:

*** SEAN ASTIN ***

Klar, er spielt in dem Film die Hauptrolle, den Anführer der B.R.A.T. Patrol.

Ich finde schon, das man ihm die Erfahrungen anmerkt, die er beim Dreh von den Goonies sammeln durfte. Er spielt tatsächlich am besten von allem - ist ein vorlauter Jugendlicher mit vielen Flausen im Kopf, der es aber eigentlich nie wirklich böse meint.

Man muss ihn gern haben - selbst der Major des Stützpunktes, der ihn mehr als einmal für seine Streiche rügen muss, kann sich seinem Charme nicht ganz entziehen. Leonard ist ein "geborener Anführer" - er versteht es auf eine witzige Art, die Arbeit an "seine Untergebenen" zu delegieren und für sich selbst immer den besten, bequemsten Part auszuwählen. Kein wirklich feiner Zug - und trotzdem wird es von seinen Freunden ungefragt akzeptiert.

Ob es aus Sicht von Eltern wünschenswert ist, wenn sich jüngere Zuschauer gerade an Leonard ein Vorbild nehmen, lass' ich mal dahin gestellt ;). Erwachsene werden sein Auftreten wohl mit einem Schmunzeln im Gesicht genießen können. Was sicher auch an der charmanten Art von Sean liegt - er braucht nur sein unwiderstehliches Lächeln einzusetzen (und das war damals schon ganz Sean) und jeder liegt ihm zu Füssen.

Okay, ich höre ja schon auf. Ihr habt wahrscheinlich schon gemerkt, das ich Sean in dieser Rolle sehr gern mag. Es ist allerdings unbestreitbar nicht das Beste, was er gespielt hat - es ist eine größere Rolle in einem mittelprächtigen Film - nicht mehr und nicht weniger.

Kommen wir jetzt zu einigen nackten

*** FAKTEN ***

rund um den Film.

B.R.A.T. Patrol
B.R.A.T. Patrol - Im Geheimauftrag der Airforce

1986 gedreht in USA fürs Fernsehen
Disney Produktion
1988 in Deutschland auf VHS erschienen

Regie: Mollie Miller
Drehbuch: Michael Patrick Goodman und Chris Carter (ja, der Macher von Fersehserien wie Akte X)

In USA hat der Film eine Altersangabe ab sechs Jahre, die deutsche VHS eine FSK von 12 Jahren. Letzteres erschient mir mal wieder viel zu hoch gegriffen (vor allem, wenn man bedenkt, welche Filme heute schon ab 12 Jahren im Kino zu sehen sind). Dieser Film ist harmlos - er enthält keine echten Gewaltszenen - und wenn schon mal einer der Schmuggler die Kinder bedroht, dann geschieht das auf eine kindgerechte Art und Weise.

Kaufpreis: neu ist die VHS nicht mehr zu bekommen, gebraucht zwischen 5,-- und 20,-- Euro - man muss ein wenig danach suchen, dann kann man auch ein relativ günstiges Angebot ergattern.

*** MEIN FAZIT ***

Bestimmt kein großes Kino sondern ein kleiner, in Maßen spannender Jugendfilm der 80er Jahre. Als Erwachsener würde ich ihn mir nicht unbedingt ansehen (es sei denn als Sean Astin Fan ;) oder einfach aus Nostalgiegedanken heraus) - aber ich kann mir vorstellen, das Kinder zwischen 8/10 Jahren ihn durchaus witzig und spannend finden werden. Es ist eben eher Familienunterhaltung als alles andere.

@ Priscalein - Juli 2008
Dieser bericht erscheint auf verschiedenen Meinungsforen und in etwas abgeänderter Form auch auf meiner Homepage www.seanastin-filmzone.de

*als großer Sean Astin Fan habe ich beschlossen, das es Zeit wird, das die Welt ein wenig mehr von ihn und seinen Filmen erfährt - denn seine Karriere beschränkt sich keinesfalls auf Goonies und Herr der Ringe. Darum habe ich mich entschieden, so nach und nach seine Filme (aber auch anderes) vorstellen - und dabei immer seinen Part an der Sache ein klein wenig im Auge zu behalten. Ansonsten findet ihr hier nichts anderes als einen ganz normalen Produktbericht, an dem ihr hoffentlich ein bisschen Spaß habt!