Erfahrungsbericht von andre-kr
Touristenfeindlichkeit in Deutschland?
Pro:
wunderschöne Altstadt
Kontra:
etwas schwache touristische Infrastruktur
Empfehlung:
Nein
Nun haben wir an den Wochenenden öfter mal Auflüge gemacht und mußten immer wieder das gleiche feststellen: Außerhalb der Touristenzentren ist Deutschland einfach unattraktiv. Ich würde als Ausländer nie auf die Idee kommen, aufs Blaue Deutschland zu bereisen. Warum, werde ich kurz erläutern:
1. Öffnungszeiten von Touristeninformationen sind mehr als unglücklich. Mir ist vorgekommen, daß dort dranstand: Wochentags von 10:00 bis 12:00 Uhr. Na toll.
2. Oft ist in kleineren Orten die Kirche das einzig sehenswerte. Oft hat man auch das Verlangen, mal das Innere zu sehen. Das kann man sich in Deutschland abschminken, Kirchen sind immer verschlossen.
3. Aufs Blaue Unterkunft zu suchen, kann schwierig werden. Oft sind die Herbergen schäbig, sind sie o.k. sind sie oft superteuer. Nicht selten ist das Personal schnippisch, genervt oder einfach nur unhöflich.
4. Ohne Auto in Deutschland unterwegs zu sein, wird teuer. Drei Tage mit dem Zug unterwegs, kann so teuer sein wie eine 14-tägige Urlaubsreise (ins Ausland selbstverständlich).
5. Hat man die "falsche Hautfarbe", ist individuell Reisen leider gefährlich. Gerade in deutscher Provinz herrscht eine dermaßene Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit, daß einem schlecht werden könnte. Diese Intoleranz ist latent und muß sich nicht immer so krass manifestieren wie in Grüppchen pubertierender und gröhlender Nazi-Jugentlicher. Ebenso Besucher aus Osteuropa müssen mit Anfeindungen rechnen.
Ich könnte sicherlich noch einige Punkte anführen, aber die wichtigsten sind genannt.
Dabei ist Deutschland eigentlich schön, und in der Touristengebieten sieht das Bild schon ganz anders aus. Aber wie gesagt, ich beschieb die "normale" Provinz. Mich würde es als Tourist jedenfalls dorthin nicht ziehen. Daß es in anderen Ländern ganz anders zugehen kann, brauche ich sicher nicht zu beschreiben. Wer einmal Frankreich, Griechenland, oder Spanien bereist hat, wird das wissen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-11 16:23:13 mit dem Titel T wie Tangermünde
Tangermünde und die Altmark kann ich als Wochenendausflug jedem empfehlen. Sehr eindrucksvoll war für mich schon die Stadtmauer mit Ihren Toren, die noch fast vollständig erhalten ist.
Ein weiterer Höhepunkt ist sicher die Burg. Diese wurde im 14. Jahrhundert von Karl IV. auf den Grundmauern einer Burg der askanischen Markgrafen errichtet. Tangermünde sollte zum Mittelpunkt der nördlichen Länder Karl IV. werden und den Handel von Prag, der bis nach Konstantinopel reicht, mit Lübeck, Hamburg und den skandinavischen Hansestädten verbinden.
Heute ist die Burg leider fast völlig zerstört und man kann nur eine Burgruine besichtigen. Von der Burg gelangt man schnell zur Stephanskirche. Hochgebaut überragt der gotische Bau die Häuser der Altstadt. Sein Turm bietet sicher eine ideale Gelegenheit, Stadft und landschaft zu überschauen. Leider wird dieser zur Zeit rekonstruiert, sodaß eine Besichtigung nicht möglich war. Innerhalb der Stadtmauern sind sehr viele alte Häuser in den letzten Jahren
umfassend rekonstruiert worden und erstrahlen im neuen Glanz. In diesem Zusammenhang soll noch das Rathaus erwähnt werden, welches den Marktplatz dominiert und um 1430 von einem Stettiner Baumeister erbaut wurde.
Außerdem sollte man den Hafen besichtigen. Geht man von der Stadt hinunter zum Hafen kommt man an den alten Wehrtürmen vorbei. Mit dem Hafen erlebte die Stadt ihren großen wirtschaftlichen Aufschwung, von dem heute nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Eine gute Informationsquelle vor dem Auflug oder der Reise ist sicher
http://www.tangermuende.de.
Wenn man mit dem Auto auch lange Zeit vor dem Ziel bereits die Landstraße benutzen muß, kann man es von Berlin kommend in ca. 75-90 min erreichen. Plant man nur einen Tagesausflug so sollte man rechtzeitig aufbrechen, um möglicht viel erleben zu können. Wir sind also gegen 8.00 Uhr in Berlin losgefahren und hatten Tangermünde gegen 9.00 Uhr erreicht.
Zu unserem großen Entsetzen hat die Stadtinformation nur zu folgenden Zeiten geöffnet:
April-Oktober November-März
Mo. bis Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr 10.00 bis 17.00 Uhr
Sa. und So. 11.00 bis 16.00 Uhr 13.00 bis 16.00 Uhr
Das war dann doch etwas unverständlich, denn in der heutigen Zeit hätte ich mindestens eine Telefonnummer erwartet, an die ich mich wenden kann bzw. hätte sicher auch der Zeitungsladen die Verteilung einiger Propekte gern übernommen. Deshalb meine Empfehlung solche Touren vorher besser planen und sich erkundigen, wann die Besichtigung möglich ist.
Aber in dieser Beziehung erwarte ich von vielen Städten in Brandenburg oder Sachsen-Anhalt, dann wahrscheinlich doch zu viel. Trotz allem soll der schlechte Service hier nicht im Mittelpunkt stehen, denn es gibt auch in der Umgebung noch viel zu sehen. Wir haben anschließend noch Stendal und das Kloster Jerichow besucht, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
Doch auch in Stendal standen wir vor dem Problem, daß der Dom meist nur nach vorheriger Anmeldung zu besichtigen ist.
1. Öffnungszeiten von Touristeninformationen sind mehr als unglücklich. Mir ist vorgekommen, daß dort dranstand: Wochentags von 10:00 bis 12:00 Uhr. Na toll.
2. Oft ist in kleineren Orten die Kirche das einzig sehenswerte. Oft hat man auch das Verlangen, mal das Innere zu sehen. Das kann man sich in Deutschland abschminken, Kirchen sind immer verschlossen.
3. Aufs Blaue Unterkunft zu suchen, kann schwierig werden. Oft sind die Herbergen schäbig, sind sie o.k. sind sie oft superteuer. Nicht selten ist das Personal schnippisch, genervt oder einfach nur unhöflich.
4. Ohne Auto in Deutschland unterwegs zu sein, wird teuer. Drei Tage mit dem Zug unterwegs, kann so teuer sein wie eine 14-tägige Urlaubsreise (ins Ausland selbstverständlich).
5. Hat man die "falsche Hautfarbe", ist individuell Reisen leider gefährlich. Gerade in deutscher Provinz herrscht eine dermaßene Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit, daß einem schlecht werden könnte. Diese Intoleranz ist latent und muß sich nicht immer so krass manifestieren wie in Grüppchen pubertierender und gröhlender Nazi-Jugentlicher. Ebenso Besucher aus Osteuropa müssen mit Anfeindungen rechnen.
Ich könnte sicherlich noch einige Punkte anführen, aber die wichtigsten sind genannt.
Dabei ist Deutschland eigentlich schön, und in der Touristengebieten sieht das Bild schon ganz anders aus. Aber wie gesagt, ich beschieb die "normale" Provinz. Mich würde es als Tourist jedenfalls dorthin nicht ziehen. Daß es in anderen Ländern ganz anders zugehen kann, brauche ich sicher nicht zu beschreiben. Wer einmal Frankreich, Griechenland, oder Spanien bereist hat, wird das wissen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-11 16:23:13 mit dem Titel T wie Tangermünde
Tangermünde und die Altmark kann ich als Wochenendausflug jedem empfehlen. Sehr eindrucksvoll war für mich schon die Stadtmauer mit Ihren Toren, die noch fast vollständig erhalten ist.
Ein weiterer Höhepunkt ist sicher die Burg. Diese wurde im 14. Jahrhundert von Karl IV. auf den Grundmauern einer Burg der askanischen Markgrafen errichtet. Tangermünde sollte zum Mittelpunkt der nördlichen Länder Karl IV. werden und den Handel von Prag, der bis nach Konstantinopel reicht, mit Lübeck, Hamburg und den skandinavischen Hansestädten verbinden.
Heute ist die Burg leider fast völlig zerstört und man kann nur eine Burgruine besichtigen. Von der Burg gelangt man schnell zur Stephanskirche. Hochgebaut überragt der gotische Bau die Häuser der Altstadt. Sein Turm bietet sicher eine ideale Gelegenheit, Stadft und landschaft zu überschauen. Leider wird dieser zur Zeit rekonstruiert, sodaß eine Besichtigung nicht möglich war. Innerhalb der Stadtmauern sind sehr viele alte Häuser in den letzten Jahren
umfassend rekonstruiert worden und erstrahlen im neuen Glanz. In diesem Zusammenhang soll noch das Rathaus erwähnt werden, welches den Marktplatz dominiert und um 1430 von einem Stettiner Baumeister erbaut wurde.
Außerdem sollte man den Hafen besichtigen. Geht man von der Stadt hinunter zum Hafen kommt man an den alten Wehrtürmen vorbei. Mit dem Hafen erlebte die Stadt ihren großen wirtschaftlichen Aufschwung, von dem heute nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Eine gute Informationsquelle vor dem Auflug oder der Reise ist sicher
http://www.tangermuende.de.
Wenn man mit dem Auto auch lange Zeit vor dem Ziel bereits die Landstraße benutzen muß, kann man es von Berlin kommend in ca. 75-90 min erreichen. Plant man nur einen Tagesausflug so sollte man rechtzeitig aufbrechen, um möglicht viel erleben zu können. Wir sind also gegen 8.00 Uhr in Berlin losgefahren und hatten Tangermünde gegen 9.00 Uhr erreicht.
Zu unserem großen Entsetzen hat die Stadtinformation nur zu folgenden Zeiten geöffnet:
April-Oktober November-März
Mo. bis Fr. 10.00 bis 18.00 Uhr 10.00 bis 17.00 Uhr
Sa. und So. 11.00 bis 16.00 Uhr 13.00 bis 16.00 Uhr
Das war dann doch etwas unverständlich, denn in der heutigen Zeit hätte ich mindestens eine Telefonnummer erwartet, an die ich mich wenden kann bzw. hätte sicher auch der Zeitungsladen die Verteilung einiger Propekte gern übernommen. Deshalb meine Empfehlung solche Touren vorher besser planen und sich erkundigen, wann die Besichtigung möglich ist.
Aber in dieser Beziehung erwarte ich von vielen Städten in Brandenburg oder Sachsen-Anhalt, dann wahrscheinlich doch zu viel. Trotz allem soll der schlechte Service hier nicht im Mittelpunkt stehen, denn es gibt auch in der Umgebung noch viel zu sehen. Wir haben anschließend noch Stendal und das Kloster Jerichow besucht, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat.
Doch auch in Stendal standen wir vor dem Problem, daß der Dom meist nur nach vorheriger Anmeldung zu besichtigen ist.
12 Bewertungen, 1 Kommentar
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12.04.2002, 20:12 Uhr von sandwarrior
Bewertung: sehr hilfreichSehr schön beschrieben, ich fahr da öfters durch. gruß Sandwarrior
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