Verhütung mit Implanon Testbericht

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Erfahrungsbericht von Anonym106

Hab's nach 3 Jahren endgültig entfernen lassen

Pro:

man muß an nichts denken nur ein Hormon wird direkt in den Blutkreislauf abgegeben Erbrechen und Durchfall haben keinen Einfluß auf die Wirkweise

Kontra:

bei Unverträglichkeit hat man viel Geld in den Sand gesetzt und seinem Körper geschadet

Empfehlung:

Ja

Im Mai 2003 hatte ich mir das Implanon setzen lassen. Aufgrund meiner hohen Cholesterinwerte und dem Thromboserisiko, das mit der Pille steigt, habe ich mich mit meinem Frauenarzt für das Implanon entschieden. Es sollte "gesünder" für meinen Körper sein, weil nur ein Hormon kontinuierlich in einer geringen Dosierung direkt in den Blutkreislauf abgegeben wird.

Das Einsetzen an sich war kein Problem. Kleine Betäubung und schon merkte ich nichts davon. Ich hatte einen Tag ein leichtes Ziehen im Arm, aber dann war's ok! Entgegen vieler Berichte im Internet mit Horrormeldungen wie "Blutergüsse", "Hämatome" etc. hatte ich keinerlei Beschwerden.

Im ersten halben Jahr war ich absolut begeistert. Ich hatte überhaupt keine Periode mehr, und ich mußte an nichts denken. Durchfall und Erbrechen kein Problem, keine Schweißausbrüche wenn man mal eine Pille vergessen hat... Und nur ein kleiner Punkt an der Innenseite des Oberarms erinnerte an den Einstich.

Langsam, aber sicher nahm ich allerdings immer mehr an Gewicht zu, und die Gesichtshaut wurde zusehends unreiner. Ich wurde sogar von Freunden angesprochen, was denn mit meiner sonst makellosen Haut los sei. Eine wollte mir sogar einen Gutschein für eine Kosmetikbehandlung schenken. Von Verwandten und Bekannten erntete ich mitleidige Blicke. Nicht nur, daß es unansehnlich aussah und man hätte meinen können, ich sei noch mitten in der Pubertät - es juckte auch stellenweise und tat manchmal richtig weh. Keine Gesichtspflege konnte helfen.

Meine Periode war mittlerweile auch wieder da. Etwa alle zwei Monate hatte ich eine leichte bis mittlere Blutung. Nach 1,5 Jahren hatte sich das einigermaßen eingependelt. Meine Tage kamen wieder jeden Monat, und auch etwas stärker, stellenweise auch sehr lang (10 Tage).

In den letzten 8 Monaten allerdings hatte ich meine Tage alle zwei Wochen. Mal stärker, mal schwächer, und alles in allem sehr unregelmäßig. Mein Gewicht bewegte sich mittlerweile in für mich schwindelnden Höhen.

Die Lust auf Sex hatte mit der Zeit extrem nachgelassen, mein Freund durfte nicht einmal die Brustwarzen berühren, darauf reagierte ich extrem empfindlich und aggressiv. Das turnte mich sofort ab! Ich wurde nicht mehr richtig feucht, mochte Berührungen an der Scheide gar nicht mehr leiden. In der Hinsicht also ein gutes Verhütungsmittel! :-( Und das kam alles so schleichend, daß ich es anfangs wohl nicht bemerkte. Auch meinem Freund fiel auf "als ich dich kennegelernt habe, warst du ganz anders. Nicht so aggressiv, und viel lustvoller" Wohlgemerkt waren wir vor dem Implanon schon etwas über ein Jahr zusammen!

In den regelmäßigen Besuchen beim Arzt berichtete ich von meinen Erfahrungen, die sich anfangs nur auf die unreine Gesichtshaut und die Regelmäßigkeit bzw. das Ausbleiben meiner Periode beschränkten. Gegen Ende allerdings brachte ich auch die Gewichtszunahme und die Lustlosigkeit etc. zur Sprache. Mein Arzt war sehr verständnisvoll, hat immer alles mitgeschrieben (dann haben wenigstens künftige Patientinnen noch was davon) und schließlich auch gemeint, dann würden wir das Stäbchen wohl besser rausnehmen.

Ich habe noch bis Mai 2006 durchgehalten und dann gleich einen Termin zur Entfernung vereinbart - ohne erneutes Einsetzen...

Mein Arzt hat mich untersucht, und wir hatten ein Gespräch über Alternativen, die für mich in Frage kommen. Die Pille wollte er mir nicht verschreiben, da sie ein zu großes Risiko für mich darstellt. Er schlug den Nuvaring oder die Spirale vor (meine Gebärmutter ist offensichtlich trotz bisheriger Kinderlosigkeit groß genug). Ich hatte mich auch schon für den Nuvaring interessiert und wollte jetzt eigentlich nach der dreijährigen Implanon-Zeit KEINEN implantierten Fremdkörper mehr in mir haben, den ich nicht selbst und zu jeder Zeit herausnehmen kann wenn ich meine daß etwas nicht stimmt. So entschied ich mich gegen die Spirale und für den Vaginalring. Dieser hat zwar dieselben Wirkstoffe wie die Pille, aber wesentlich niedriger dosiert. Der Arzt meinte, ich solle mein Blut regelmäßig kontrollieren lassen, damit wir meinen Cholesterinspiegel im Blick haben.

Jetzt trage ich seit drei Wochen den Nuvaring (gleich nach dem Entfernen vom Implanon eingesetzt) und bin eigentlich angenehm überrascht, wie fest er sitzt und wie einfach die Handhabung war. Mal sehen, wie sich die Verträglichkeit in den nächsten Wochen entwickelt. Mein Hautbild ist übrigens seit Entfernung des Stäbchens sehr viel besser! Das bestätigt mich in der Erfahrung mit dem Implanon...

Ich hoffe, der Bericht hat ein wenig geholfen. Ich freu mich für alle, die das Stäbchen gut vertragen! Ist wirklich eine super Sache wenn man damit zurechtkommt. :-)

11 Bewertungen, 5 Kommentare

  • LilaLisa

    10.06.2006, 17:23 Uhr von LilaLisa
    Bewertung: sehr hilfreich

    Richtig hilfreich, vielen Dank! LG Lisa ;-)

  • Django006

    10.06.2006, 13:56 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • sigrid9979

    10.06.2006, 13:43 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Spitzen Bericht

  • xsnowbunnyx

    10.06.2006, 13:18 Uhr von xsnowbunnyx
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich! :)

  • Estha

    10.06.2006, 12:36 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

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