Victor Vox Allgemein Mobilfunk (E-Netz) Testbericht

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ab 17,34
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Erfahrungsbericht von Greifenklaue

VictorVox: Saftladen sonder gleichen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ja, ja, wir kennen es ja noch: YOPI hat unsere Berichte gelöscht. Respekt! Der VV-Bericht ist schon vom letzten Jahr, daher habe ich die DM-Tarife gelassen, zumal es diesen speziellen Tarif auch nicht mehr gibt. aber im Bericht geht es im wesentlichen auch um die Praktiken von Victor Vox, die leider MIES sind!!! Dazu auch ein kleines UPDATE am Ende.

Normalerweise wäre es ein normaler Bericht geworden, mit 3 oder 4 Punkten, da man halbwegs zufrieden war. Dann kam jedoch VV mit der Deaktivierungsgebühr... Doch der Reihe nach.

Weihnachten vor gut zwei Jahren schenkte mir mein Vater ein Victor Vox D1-Nokia 5110, bei dem die Konditionen durchaus gut waren. 10 Mark GG, 10 Mark Mindestumsatz, die GG allerdings rund 13 mal ersetzt (durch VV und dem verkaufenden Geschäft), vernünftige Tarife von 39 Pf bis 1,99 DM. Allzusehr will ich darauf nicht eingehen, für die Zeit jedenfalls akzeptabel, heute gibt es ihn eh nicht mehr (VV hat sicherlich über 50 Tarifoptionen in D1, D2 und E plus-Netz). Als Option gab es die Happy Hour, jeden Tag von 19 – 20 Uhr für die Hälfte (19 Pf) ins deutsche Festnetz – gute Sache, zumal ich in meiner Studentenwohnung in Magdeburg keinen Festnetzanschluß hatte und mir die HH optimale Ersparnis brachte.

Mein Vater, begeistert vom Preis (unter 100 DM), legte sich ebenfalls das selbe Handy zu, Tarifoption allerdings „regional“. Hier hatte man, im Gegensatz zu City mit fester Vorwahl (welche es auch bei VV gab) vergünstigte Bedingung zum Ortsnetz, in dem man sich befand.

So waren sowohl Tarife, Netzabdeckung (D1-Netz, ist ja immer sehr zuverlässig) als auch Abrechnung zufriedenstellend. Die SMS-Preise wurden durchs Umstellen auf die VV-Zentrale auch nochmal billiger, allerdings wohl auch unzuverlässiger.

Ein halbes Jahr vor Auslaufen des Vertrages hörte ich von ersten Unregelmäßigkeiten: eine Sendung in der ARD berichtete von ständigen falschen Rechnungen in der City-Option bei VV. Anschließend berichtete ein Bekannter meinem Vater von einer Deaktivierungsgebühr von 70 DM, die er auch anstandslos zahlte.

Verwundert machte ich mich also auf Suche nach Informationen (hier kann man www.teltarif.de wiklich empfehlen) und stellte schnell fest, daß diese Praxis illegal und vom Gericht verboten war. Danach splittete VV diese Gebühr in drei teile und unterlag erneut vor Gericht. Von daher war ich dann überrascht, als VV trotz zwei Urteilen gegen sich diese auch von uns verlangte (zwei Mal für beide Verträge natürlich).

Mit Hilfe einiger Briefe, die ich ebenfalls aus dem Netz grub, schrieb auch ich einen Brief an VV, den ich hier mal so wiedergebe:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Erstaunen registrierte ich ihre letzte Rechnung, indem sie mir eine kaschierte Deaktivierungsgebühr in Höhe von nahezu 70 DM berechnen – mit Erstaunen deswegen, da diese Praktik offensichtlich rechtswidrig ist.

Sollten sie hierzu Informationen benötigen, empfehle ich Ihnen die Lektüre des gegen Ihre Firma Victor Vox gesprochenen Urteils vom LG Düsseldorf vom 11.07.2001 (Az. 12 O 506/2000).

Darüberhinaus ist in vergleichbaren Fällen im Urteil des LG München und Urteil des LG Potsdam vom 18.02.1998 festgestellt worden, daß ein dermaßen hoher Aufwandsersatz unangemessen sei.

Daher entziehe ich Ihnen die Abbuchungserlaubnis zu meinem Konto XXX ab sofort.
Für den Fall, daß sie die Rechnung XXX trotzdem abbuchen, behalte ich mir vor, diesen Betrag zurückzubuchen!

Die tatsächlichen Kosten abzüglich der gesplitteten Deaktivierungsgebühr in Höhe von 11,66 DM dürfen Sie mir selbstverständlich in Rechnung stellen und werden umgehend von mir bezahlt. Bitte lassen Sie mir eine Rechnung zukommen.

Sollten Sie jedoch auch weiterhin auf die Deaktivierungsgebühr bestehen, schalte ich augenblicklich meinen Anwalt ein.

MfG,


PS.: Dieser Brief geht Ihnen sowohl postalisch als auch via Fax zu.“

Und tatsächlich, VV bestätigte die Gutschrift für eines der Handys, buchte das Geld trotzdem ab und stellte fest, daß ich es auch wieder eine Woche später ebenfalls zurückbuchte.

Da danach eine neue, etwas mysteriöse Rechnung einflatterte, rief ich also den Service an. Der war im übrigen gut zu erreichen (ist ja auch nicht immer selbstverständlich). Dort bat ich um Rückruf (!), wodrauf man sich einließ und die Dinge konnten geklärt werden. Während die letzte Rechnung tatsächlich korrekt war (bloß eben unübersichtlich), schrieb man mir beide Deaktivierungsgebühren gut. Und man schaffte es gar, die allerletzte Rechnung für beide Handys zusammenzuziehen (nachdem sie 23 mal getrennt kam).

Eine weitere, kleinere Schweinerei am Rande war, daß die Kündigung nicht nach 2 Jahren, sondern nach 2 Jahren und 6 Tagen angenommen wurde (?), aber wir wollen ja nicht kleinlich werden.

Fazit: Ich verstehe nicht, warum VV nicht die 70 Märker auf´s Handy draufrechnet, etwas weniger Kunden wären zwar die Folge, mit Sicherheit aber zufriedenere und damit langfristigere. Naja, vermutlich mahnen die Deaktivierungsgebühr so wenige an, daß es sich wirklich lohnt.
Also, wehrt Euch!

UPDATE: Mittlerweile hat VV diese Praxis wohl aufgegeben, wie ich in einem Newsletter von teltarif lass. Offizielle Begründung ist, dass die Kunden für die Deaktivierungsgebühr kein Verständnis aufbringen würden und so sauer auf VV wären, folglich auch keine weiteren Verträge mit VV machen. Brilliante Erkenntnis. Mir dünkt, dass die vielen negative Berichte mal durchgesickert sind.

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