Volleyball Testbericht

Schon bei der Gründung des Moerser SC im Jahre
1985 waren Erfolge vorprogrammiert. Die rasante
Entwicklung der Volleyballabteilung erstaunte Öffent-
lichkeit und Sportexperten. Mit dem Versuch Hoch-
leistungssport und Beruf in Einklang zu bringen, sorgte
der MSC mit dem "Moerser Modell" bundesweit für
Schlagzeilen und Aufsehen.

Schon im der zweiten Saison (86/87) erreichte der
Moerser SC das Pokalhalbfinale, wurde Erster
in der 2. Bundesliga Nord und stieg in die 1. Liga
auf. Im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur höchsten
deutschen Spielklasse gelang die Qualifikation zum
CEV- Europapokal.

Der Name Moers wurde im Sport auf nationaler und
internationaler Ebene ein fester Begriff. Das lag vor
allem an Präsident Günter Krivec. Er sorgte dafür, dass
die Fans in Moers Volleyball- Sternstunden erleben
durften. Er kaufte Weltklassespieler wie Frank Winkler,
Chang Cheng Liu und Bogdan Jalowietzki, die die
gesamte Bundeliga ausblockten. Old Schmetterhand
"Magic Schorsch" Georg Grozerin in Bestform fand
auf der ganzen Welt keinen, der es mit ihm aufnehmen
konnte.

Die "Moerser Riesen" gewannen im Jahr 1990 als erste
deutsche Herrenmannschaft den CEV- Europapokal.
1991 wurde der MSC deutscher Pokalsieger und 3.
im Europapokal. 1992 wurde der Moerser SC vor 2000
Zuschauern im heimischen Sportzentrum deutscher
Meister und das ohne Superstar Georg Grozer, der
verletzt war. Dieser Erfolg ließ auch die größten
Kritiker verstummen, die sagten der MSC wäre in
Wirklichkeit der "SC Grozer". Der deutsche Pokalsieger
1993 hieß wiederum Moerser Sportclub.

Mit dem Gewinn des dt. Pokals 1993 begann der geplante
Umbruch. Die Spitzenspieler zogen sich vom Leistungs-
sport zurück. Junge Spieler kamen. Doch mit diesen
Spielern rutschte der MSC ins Mittelmaß ab, sodass sich
Präsident und Sponsor Günter Krivec
eine neue Mannschaft kaufte. 1996 verpflichtete er 3
frischgebackene holländische Olympiasieger von
Atlanta: Peter Blange, Ronald Zootsma und Robert
Grabert. Dazu gesellte er die deutschen Nationalspieler
Marco Liefke, Stefan Hübner und Alexander Wedler und
taufte das Team in "Moerser Adler" um.

Der Kauf dieser Spieler stellte ein finanzielles Wagnis dar,
doch alle Expertne, darunter auch Krivec, gingen davon aus
das das Moerser "Dream Team" den Europapokal, den
dt. pokal und die Meisterschaft gewinnen würden.
Mit diesen Titeln wären die Spieler finanziell tragbar gewesen.

Der MSC schied jedoch früh im Europapokal und dt. Pokal
aus. Dies war jedoch kein Hals- und Beinbruch, solange man
den Meistertitel nach Moers holen würde. Es sah auch alles
danach aus, als ob dies gelinge. Moers führte ungeschlagen
die tabelle an. Doch dann die Katastrophe in den Play- Offs.
Die Moerser Spieler zeigten sich arrogant und überheblich
und schieden sang- und klanglos im halbfinale aus.


Der Stabschien über dem Moerser Sportclub gebrochen.
Schulden in Höhe von mehreren hunderttausend DM.
Präsident Krivec tilgte diese aus seinem Privatvermögen.
Der MSC kaufte nur noch zweitklassige ausländische Spieler
um schuldenfrei zu bleiben. Dem angepeilten Höhenflug der
"Moerser Adler" für die Ewigkeit folgte der Absturz in die
zweite Liga.

Jetzt bemüht sich der Moerser SC mit einem neuen konzept
Liga eins zu erreichen. 17 und 18jährige Spieler bilden die
Mannschaft zusammen mit 3 älteren Führungsspielern. Dies
scheint sich auszuzahlen. Der MSC steht in der Relegation um
den Aufstieg.

Für die Relegation hat sich Krivec eine Überraschung ausgedacht,
die in ganz Deustchland für Aufsehen sorgen wird.
Wartet es ab.