Weathered - Creed Testbericht

Weathered-creed
ab 8,26
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Erfahrungsbericht von Senilm

Die Rockin`Florida Sunshine Boys !

4
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  gut

Pro:

Die Jungs haben was gelernt...

Kontra:

aber setzen dennoch auf die alten Songmuster

Empfehlung:

Ja

Hallo und willkommen,

Creed sind heute ein weiteres und zugleich auch ein letztes Mal Thema einer Meinung von mir.
Ihr neues Album \"Weathered\" steht auf dem Programm und wer meine beiden vorhergegangenen Meinungen über die Vorgängeralben gelesen hat, wird wissen das ich dem kritisch gegenüber stehe.

I. DIE BAND
( DIESER TEIL IST AUS MEINEN VORHERIGEN MEINUNGEN ÜBER CREED KOPIERT )
Die Band aus Tallahassee-Florida besteht aus dem Sänger und Refrainproleten Scott Stapp, dem Saitenzupfer und Gitarrenmassakrierer Mark Tremonti sowie dem Schlagzeugspielenden Schwermetaller Scott Phillips.
Eine Band für die es schnell steil bergauf ging, vielleicht sogar zu schnell.
1996 von Scott Stapp und Mark Tremonti als HighSchoolBand gegründet, lösten Sie sich kurzzeitig wieder auf um jedoch nur wenige Monate danach wieder zueinander zu finden.
Mit dem Drummer Scott Phillips und dem später wieder ausgestiegenen Bassisten Brian Marshall erhielt die Band bereits nach wenigen Gig`s einen Majorlabeldeal.

Und dann gings rasant bergauf...
Denn bereits ihr erstes Album \"My own Prison\" erreichte Platinstatus und feierte vor allem in den Staaten riesige Erfolge.
Mit vier Billboard No.1 Singles aus diesem Album gingen Creed in die Musikgeschichte ein und wurden zum Rock - Act des Jahres 1998 gewählt.

Mit ihrem im Spätsommer 1999 erschienen Album \"Human Clay\" konnten das Trio ihren Erfolg noch erweitern, über 10 Mio. Platten wurden verkauft und Creed`s Erfolg breitete sich mit Singles wie \"Higher\" und \"What if\" auch auf den europäischen Kontinent aus.

Creed wurden zum Rock Act des Jahres 1999 gewählt und halten mit der angesprochenen Single \"Higher\" immer noch einen Airplay Rekord - 18 Wochen an der Spitze !

2001 haben Creed nun ihr neues Album veröffentlicht, mit dem altbekannten Produzenten Kurzweg an Ihrer Seite soll es wieder genausoviel Erfolg haben wie die beiden Vorgänger, eins steht jetzt schon fest - es ist ein Album für Amerikaner.

II. DAS ALBUM

Auf dem Cover ist ein Baum mit mächtigen Stamm zu sehen, in welchem die Gesichter des Trios zu erkennen sind. Ein orange-roter Hintergrund mit einem weiteren Baum macht das Szenario perfekt.
Das Booklet ist vorbildlich, Playlist, Texte und ein paar ganz nette Bilder und Spielereien sind hier zu finden - toll !

Doch wollen wir nun zur Musik kommen...

Den Anfang macht \"Bullets\", mit einem temporeichen Gitarrenakkord beginnend baut der Titel eine leicht bedrohliche Atmosphäre auf. Mit Hintergrundgestammel wird das Tempo konsequent angetrieben - bis es dann plötzlich in einem wahren Gewitter explodiert.
Bombastische Bassattacken prasseln auf uns nieder, schrammende Gitarren zerfetzen unser Gehör und Scott Stapp ertönt mit mehr als nur energischem Einsatz.
Die Leistung die er hier bringt verdient Respekt, von klarem bestimmten Ton hin zu wutentbrannt brüllend gibt er hier alles zum besten.
Ein ungewöhnlich hartes, temporeiches Stück - selbst für Creed.

Weitaus melodischer beginnt \"Freedom Fighter\".
Beschwingt rhytmisch sorgen hier Gitarre und Schlagzeug für ein harmonisches Zusammenspiel.
Scott Stapp klingt deutlich beruhigt und singt mit heller Stimme \"your eyes stare at me... and i hope those eyes don`t steal my freedom\". Scott Stapp klingt hier tlw. richtig emotional berührt und sein Einsatz geht konform mit dem Gitarrenakkord.
Jedoch erwartet uns bei diesem Titel wieder das für Creed schon zum Markenzeichen gewordenen \"Wachwerden\" zum Refrain. Konsequent wird Energie gesammelt um diese dann im Refrain in einer riesigen Explosion herauszulassen - bei diesem Song in Form von wummernden Bassgitarren, harten Riffs und trommelndem Schlagzeugeinsatz, zu welchem Scott Stapp sich brüllend in seiner Rolle als tonbestimmendes Element bestätigt. Schade drum...

\"Who`s got my back?\" beginnt ungewöhnlich mit sphärischen Tönen und Indianergesängen.
Wunderbar stimmig atmosphärisch durch Trommeln aufgeheizt gewinnt das ganze schnell an Atmospärischer Dichte, welche dann allerdings leise ausklingt und in ein spärisches Brummen übergedeht, welches in den ersten Gitarrentönen seinen hellen Wendepunkt findet. Scott Stapps erste Töne lassen erstaunt und verwundert zurück. Nichts mehr von diesem energischen Brüllen - nein, emotional beeinflusster, weicher Gesang tönt da plötzlich aus den Lautsprechern - es ist aber unverkennbar Scott Stapp ! Die Gitarrentöne werden eindringlicher, impulsanter und so erhebt sich auch Stapps Stimme.
Nach einem kurzen ruhigen Gitarrensolo setzt dann wachrüttelnd der Schlagzeuger mit einer fast schon brutal wirkenden Vehemenz ein. Hämmernd bearbeitet er die Drums - im Gegensatz dazu ertönen weiterhin die liebliche Gitarrenmelodie und Scott Stapps ruhiger Gesang - aber leider nicht mehr für lange !
Denn auch hier gibt die Bassgitarre wieder den Einstand für den Infernogleichen Refrain.
Mit einer dermassen mitreissenden Energie ertönt uns plötzlich ein Hurrikan aus Instrumenten entgegen ! Scott Stapp brüllt mit einer Inbrunst, daß es einen erschaudern lässt. Ein Wahnsinnseinsatz ... welchem dank des Schlagzeugers eine gewisse Aggresssion nicht abgesprochen werden kann ! Hervorragend !

\"Signs\" beginnt gleich von Anfang an mit Riffs und donnernden Schlagzeugbeats und Bässen !
Scott Stapp geht energisch, angefeuert von den Bässen, mit tiefbetonter Stimme in seinen Einsatz !
Eine bedrohliche Welle der Bassgitarren begleitet den Titel, selbst in seinen eher ruhigen, melodischen Phasen - welche durch Stapp`s Stimme getragen werden.
Während Scott Stapp unsere Moderne kritisch zerlegt, werden wir von den Instrumenten hin- und hergerissen - bis zum alles zermürbenden Ende, in welchem ein Donnergrollen über uns hinwegrollt und Stapp mit göttlicher Stimme unsere Lautsprecher erzittern lässt! Hut ab, vor dieser Gesangsleistung !

Der nächste Titel wirkt fast schon wie von einer anderen Band, lockere verträumte Gitarren zaubern uns eine wundervolle Melodie ins Ohr. Scott Stapp begeistert schnell mit seinem bestimmt, energischem Einsatz welcher sich wunderbar mit dem Gitarrenspiel ergänzt. Um gänzlich die Melancholie zu fördern kommen auch Geigen zum Einsatz, welche sich von einem schleppenden Schlagzeuger begleiten lassen. Aber dieser Song wäre kein Creed Song, wenn nicht auch hier der Bassist wieder ordentlich zulangen dürfte.
Und mit dessen Einsatz ist es dann auch erstmal wieder vorbei mit der Ruhe, aus vollem Halse brüllend macht uns Stapp deutlich klar, daß jetzt starke Nerven und Ohrstöpsel gefragt sind. Der Refraingesang ist eingängig und die Gitarren tun ihr bestes dies noch zu unterstützen - nur wechselt mir der Titel nach dem ersten Refrain zu schnell in die ruhige und danach wieder in die brutal, instrumentalgewaltige Phase.

Die erste Singleauskopplung \"My sacrifice\" ist der nächste Titel. Beginnend mit einem verträumten Gitarrenakkord harren wir der Dinge die da kommen mögen - und die kommen plötzlich !
Der Bassist stimmt den ersten Ton an und gibt damit den Einsatz für hart greifende Riffs, energisch trommelnde Drums und einen Scott Stapp welcher motiviert wie selten zu Werke geht.
Getragen von den gewaltigen Saiteninstrumenten breitet sich seine Stimme schnell im Gehör aus und lockt mit seinem inbrünstig, emotional angestimmten Refrain den Ohrwurm hervor.
Schleppende Gitarren treiben den Titel vor sich her und Scott Stapp darf in einer kurzen Phase der Besinnung ein gut klingendes Solo schmettern.
Eine gute Wahl, diesen Titel als Single auszukoppeln !

\"Stand here with me\" beginnt nach einer kurzen Ruhephase mit einem temporeichen, rifflastigen sofort ins Ohr zu gehen. Der Schlagzeuger trommelt uns das Fell weich und öffnet die Pforten für Scott Stapps energisch bestimmten Gesang, der manchesmal wirklich alles in Grund und Boden brüllt und dann wieder mit bestimmt aggressivem Ton begeistert. Hier beben die Lautsprecher ! Was mir persönlich am besten gefällt ist das vehemente Riff, das sich unter Scott Stapp`s Stimme legt. Beim Solo der Saiteninstrumente wird ausserdem klar gemacht was diese wirklich mit einem Song anstellen können, das was hier an Virtuosität gezeigt wird grenzt schon fast an Genialität !
Was jedoch nicht ausser acht gelassen werden darf, ist die allgegenwärtige Präsenz von Scott Stapp welcher jederzeit dominierend über die Instrumente tönt!

Der Titeltrack \"Weathered\" kommt als nächstes, deutlich ruhiger klingt der Titel bestimmt von Scott Stapps Stimme und einem melodischen Gitarrenspiel.
Doch wär es ja kein Creed Song, wenn man uns nicht auch hier wieder ein brachiales Refraininferno bieten würde - diesmal eingeleitet vom donnernden Schlagzeugeinsatz, welchem schnell wummernd, hämmernde Bässe folgen. Scott Stapp legt sich tonal bestimmend mit kräftiger Stimme darüber und bringt so den Titel auch, von einer treibenden Gitarre motiviert, zu Ende.

Der nächste Titel \"Hide\", begeistert von vornherein mit seinem ins Ohr gehenden Gitarrenspiel.
Weiche, melodische Akkorde umströmen das Ohr und Scott Stapps energisch, bestimmten Einsatz.
Der Schlagzeuger trommelt Takt angebendend midtempo vor sich hin und lässt dabei den anderen Instrumenten den Vorrang. Die Strophen arbeiten immer wieder auf den deutlich kraftvolleren, geladeneren Refrain hin und so geht der Titel ständig von ruhigeren in energischere Phasen über.

\"Don´t stop dancing\" und Scott Stapp erklingt von Anfang an mit richtig warmherziger Stimme und lässt sich von Gitarren begleiten, inbrünstig emotional langanhaltend ertönt seine Stimme dann im vom Bass getragenen Refrain.
Schnell geht es jedoch wieder in die melodische Phase über - und uns wird klar das auch dieser Titel wieder, ähnlich wie der Vorgänger - vehement Energie ansammelt für den Refrain. Und so ist es dann auch, trommelnd, hämmernd, krächzend ertönen die Instrumente und laut tönend lässt Scott Stapp seinem Organ freien Lauf - und als sich die Instrumente beruhigt haben, wird er dann plötzlich von einer engelsgleich singenden Frauenstimme begleitet, welche Stapp`s Stimme optimal beeinflusst. Diese Stimme kommt dann auch im energischen Refrain wieder zum Einsatz ! Gut klingend....

Der letzte Titel ist \"Lullaby\".
Ein verträumter Akustikgitarrenakkord gibt den leisen Einstand, zu welchem sich Scott Stapp mit bestimmter, aber zurückhaltender Stimme legt - dabei erreicht er manchesmal sogar hohe Tonlagen !
Der Titel wirkt wie ein Ausgleich auf die instrumentalen Donnerwetter, welche noch kurz vorher auf uns niedergegangen sind. Balsam fürs Ohr und die Seele sozusagen....

III. MEIN FAZIT

Ich bin positiv überrascht muss ich sagen !
Persönlich hatte ich bei diesem Album ehrlich gesagt den Absturz von Creed in die Poprock-Sphäre ( zusammen mit Bon Jovi u.a. ) erwartet - aber nein, Sie rappeln sich noch einmal auf und beweisen mit harten Speedbrettern a la \"Bullets\" und weichen, melodischen Tönen in \"Lullaby\" das Sie auch anders können. Dennoch herrscht in den restlichen Titeln das altbekannte - und bewährte Creedrezept vor, stimmiger Aufbau des Titels bis zum explosiven Refrain in welchem dann donnergrollend alle Instrumente und Scott Stapp auf Höchsteinsatz laufen !
Ist dieses Rezept im Vorgängeralbum \"Human Clay\" eher langweilig und wenig motiviert wirkend umgesetzt worden, so steckt diesmal deutlich mehr Passion und auch Ehrgeiz dahinter, wie mein persönlicher Lieblingstitel des Albums \"Who´s got my back\" beweist!

Vier redlich verdiente Sterne....

IV. SONSTIGES

Unter www.creednet.com gibts die News und alles andere nützliche zur Band ....
während sich die Fans in www.creedworldwide.com treffen !

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