C/O COMING OUT (gebundene Ausgabe) Testbericht

Ich habe eine Weile hin und her überlegt, ob ich mich hierzu nun äußern soll oder nicht.
Da ich aber nicht das recht habe, allein darüber zu schreiben ob ich unsere Geschichte veröffentlichen darf oder nicht habe ich sie erst einmal geschrieben, meinem Schatz geschickt und absegnen lassen. Denn sie hat nicht mehr und nicht weniger zu entscheiden als ich und alles andere wäre mir falsch vorgekommen.

Wer mir bisher aufmerksam gefolgt ist, und das sollte nicht allzu schwer gewesen sein, der wird es schon gemerkt haben, das ich sie und nicht er benutzt habe. Und ehe ich anfange um den heißen Brei herumzuschreiben, will ich auf den Punkt kommen. Ich liebe eine Frau und zwar das wunderbarste Wesen was es auf der Welt gibt und ich will hier eigentlich nur berichten, wie wir es nach einigen Widrigkeiten doch noch geschafft haben zusammenzukommen.

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Wir kennen uns mittlerweile seit zwei Jahren und haben uns über das Internet im Star Wars Rollenspiel kennen gelernt. Allerdings verging noch ein halbes Jahr ehe wir uns dann endlich mal persönlich auf einem User Treffen begegneten. Wir verstanden uns eigentlich auf anhieb recht gut und telefonierten dann auch regelmäßig. Es verging dann auch wieder fast ein halbes Jahr ehe wir uns persönlich wiedersahen.

Den ersten Denkanstoß gab es dann allerdings für beide vor etwa einem Jahr Silvester. Ein gemeinsamer Bekannter von uns behauptete steif und fest, dass wir ein Paar waren, was zum damaligen Zeitpunkt nicht korrekt war, sie war mit einem Kerl zusammen über dessen Charakter ich lieber schweige.
Zwischenzeitlich revidierte er die Meinung wieder, aber wir zwei hatten uns nun daran festgebissen dun dachten nur, wenn der meint wir wären ein Pärchen, dann kriegt er es auch. Er hat es uns zwar im Nachhinein nicht wirklich abgenommen und wollte das wir uns küssen. Doch da der Ex meiner Freundin dabei war, wollten wir dann doch nicht soweit gehen. Besonders da er sowieso schon fürchterlich eifersüchtig war und ihr dauernd vorwarf, dass sie mit mir durchbrennen würde.
Doch in dieser Situation kamen für uns beide schon die ersten Gefühle zueinander hoch, doch keiner traute sich etwas zu sagen, so dass fast noch ein weiteres Jahr ins Land ziehen musste, ehe es zu einem klärenden Gespräch kam.

An dieser Stelle muss ich vor allem meinen Vater danken, denn ohne ihn hätten wir wohl immer noch nicht darüber gesprochen. Es war genau der 20. Dezember letztes Jahr, als er zu mir meinte er hätte das Gefühl, dass zwischen uns mehr wäre als eine normale Freundschaft und wenn dem so wäre er sehr enttäuscht von mir.
An dieser Stelle musste ich dann erst mal schwer schlucken, doch mein Vater meinte etwas anderes als ich dachte. Er fuhr ruhig fort und sagte, dass er nicht von mir enttäuscht wäre wenn ich sie lieben würde, sondern nur wenn ich mich nicht trauen würde es ihm und meiner Mutter zu sagen. Zu dem Zeitpunkt ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen.

Da ich allerdings immer noch unsicher war und mir selbst nicht so recht eingestehen wollte was denn nun zwischen uns war, dachte ich, dass ich es einfach mal ansprechen sollte. Ich wusste ja nicht wie ihre Gefühle waren und was passieren würde wenn es rauskam. Ob dann unsere Freundschaft zerbrechen würde, oder ob sich gar nichts ändern würde oder sogar, was ich kaum zu hoffen wagte, dass sie die selben Gefühle für mich hegt.
Es folgte ein zwei stündiges Gespräch, bzw. Telegramm, in dem sich niemand traute etwas konkret auszusprechen und das Wort \"man...\" sehr beliebt war. Bis dann schließlich von ihr kam, dass wir das man doch mal durch wir ersetzen sollten.
Es stellte sich also heraus, dass wir beide dieselben Gefühle hegten und sie genauso wie ich dieselben Befürchtungen hatte, dass wenn sie es aussprach unsere Freundschaft in die Brüche gehen könnte.

Nun stellte sich für uns nur noch ein anderes Problem, wie sollten wir das unseren Eltern am Besten erklären und wie würden sie reagieren. Über drei Ecken herum, aus dem Fernsehen und dem Internet hört man ja immer alle möglichen Geschichten, die nicht besonders positiv ausgingen und teilweise in gestörten Familienverhältnissen endeten.
Bei meinen Eltern habe ich mir allerdings nicht so viele Gedanken gemacht, da sie wirklich sehr liberal sind und sich von nichts schocken lassen. Aber bei ihren Eltern wussten wir es nun gar nicht. Doch auch hier hatten wir uns unnötig Sorgen gemacht, meine Mutter meinte, ich solle das tun was mich glücklich macht und mein Vater, dass er es schon lange gewusste hatte.
Ihre Mutter meint zwar immer noch das es eine Phase ist, aber wenn\'s denn schon sein muss, dann bin es ja immerhin ich. Während es ihrem Vater ziemlich egal war. Im Endeffekt haben es unsere Eltern, meine mehr als ihre, durchaus positiv aufgenommen.

Auch unser Freunde haben es gelinde gesagt mit Begeisterung aufgenommen. Der Verlobte meiner besten Freundin meinte er hätte es doch gleich gewusst. Er hatte mir bereits vor einem halben Jahr gesagt, dass wir ein hübsches Pärchen sind. Und auch meine anderen guten Freunde, fanden es toll und freuten sich das ich glücklich bin.
Den besten Kommentar an dieser Stelle bekam ich von einer guten Bekannten. Als ich es ihr erzählte, kam die trockene Antwort: \"Und? Soll ich nun hysterisch schreien und in Ohnmacht fallen?\" Was sie dann als alter Rollenspieler im Telegramm auch gekonnt umsetzte.

Im Nachhinein war die Bemerkung meines Vater das Beste was uns passieren konnte, weil es dadurch zu dem Gespräch was uns endlich zusammenbrachte.
Wir sind nun mittlerweile seit fast einem Vierteljahr zusammen (klingt besser als drei Monate) und ich habe das Gefühl das ich sie von Tag zu Tag mehr Liebe. Wir sehen uns zumindest jeden tag online und telefonieren so oft wie möglich, besonders Sonntags, weil wir über 300km auseinander wohnen.
Leider können wir uns auch nicht so oft sehen wie wir wollen, da ich durch die Uni und sie nun durch die Schule sehr eingeschränkt ist. Aber das ist kein Hindernis und spornt einem nur noch mehr an.

Ich liebe dich über alles, Tigerchen, und nichts kann uns trennen, egal was passiert.

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J\'ai versé une larme dans l\'océan, dès qu\'elle sera trouvée, je cesserai de t\'aimer.

(Ich verlor eine Träne im tiefen Ozean, erst wenn sie gefunden wird, werde ich aufhören dich zu lieben.)