Comedian Harmonists (VHS) Testbericht

Comedian-harmonists-vhs-musikfilm
ab 16,11
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Erfahrungsbericht von eulenfan

Irgendwo auf der Welt

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich merke es schon: Mein Muster für meine Berichte werde ich nicht durchhalten können, denn obgleich dies einer meiner absoluten Favoriten ist, finde ich einfach nicht die passenden Worte, um meinen Bericht nach meinem neu entwickelten Muster zu schreiben. Also schreibe ich einfach wieder so, wie mein Kopf meinen Fingern diktiert. Es wird bestimmt wieder ein langer Bericht, nehmt Euch also Zeit!

Eines werde ich aber auch wieder an den Anfang stellen, nämlich einfach ein paar Gedanken/Fakten, die nicht unbedingt was mit dem eigentlichen Thema dieses Berichtes zu tun haben.

Fakt 1: Ich halte das Deutsche Kino für weitaus besser, als die Medien uns zu vermitteln suchen. Sicher, es gibt genügend Klamauk und Peinlichkeiten, aber hat die das internationale Kino nicht auch („Flodder“, „Dumm und Dümmer“, „Verrückt nach Mary“...)? Nein, im Ernst: Deutsche Filme brauchen sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken, und einige von ihnen werden meiner Meinung nach zu unrecht bei internationalen Filmfesten bzw. –preisen übergangen. Für mich haben deutsche Filme immer wieder eine große Anziehungskraft, und ich werde versuchen, in den kommenden Berichten mehr darauf einzugehen.

Fakt 2: Auch wenn ich noch so für internationale Schauspieler/innen schwärme, es gibt in Deutschland einige Akteure und Aktricen, deren Filme ich um nichts in der Welt verpassen möchte, und bisher bin ich noch nicht enttäuscht worden. Zwei Muss-ich-unbedingt-sehen-Kandiaten sind Ben Becker und der grandiose Heino Ferch. Und beide, neben etlichen anderen Stars des deutschen Kinos sind in „Comedian Harmonists“ zu sehen.
Der Titel ist Programm: „Comedian Harmonists“ erzählt die Geschichte der Karriere der erfolgreichsten deutschen Vokalgruppe aller Zeiten. Vergesst die Prinzen, die Toten Hosen, die Wise Guys, die Schwarzkittelfive und alle anderen deutschen Acts – die Comedian Harmonists sind nach wie vor das Maß aller Dinge. Ihre Schlager sind legendär, und ich wage zu behaupten, dass es kaum einen Deutschen gibt, der nicht mindestens einen Hit des Sextetts kennt und sogar mitsummen/-singen kann.

Am Anfang steht eine Anzeige, die der mittellose jüdische Musiker Harry Frommermann in die Zeitung setzt. Er sucht Sänger für eine A-Capella Gruppe nach dem Vorbild der amerikanischen Geangsformation The Revellers. Auf die Annonce hin meldet sich der Berliner Chorsänger Robert „Bob“ Biberti, und dieser schleppt schließlich die restlichen Sänger an: die Juden Roman Cycowski und Erich A. Collin singen gemeinsam mit Biberti im Theaterchor, der Bulgare Ari Leschnikow kellnert und trällert in einem kleinen Lokal und der deutsche Pianist Erwin Bootz verdient sich seine Brötchen in einem Bordell.

Nach vielen Monaten voller Proben in dem Bordell, in dem Erwin arbeitet (dafür müssen sie, sollten sie je erfolgreich werden, dort ein Gratiskonzert geben) präsentieren sich die sechs Männer einem Agenten, der sie jedoch gnadenlos abblitzen lässt. Harry, Bob, Erich, Roman, Ari und Erwin lassen sich davon aber nicht unterkriegen und starten einen neuen Versuch in einem Berliner Revuehaus – dieses Mal mit Erfolg. Der Besitzer des Revuepalastes verhilft Ihnen zu ihrem Namen: Weil sie bei ihrem ersten Auftritt noch namenslos sind, überlegt er laut: Ihr seid Komödianten, und Ihr seid harmonisch. Harmonische Komödianten, und es muss international klingen: Comedian Harmonists!“

Eine Legende ist geboren, und der Erfolg ist schnell da. Die Konzerte sind ausverkauft (Mary und Erna immer im Publikum), die Schallplatten gehen weg wie warme Semmeln. Doch es gibt auch Ärger: Das Deutschland der frühen 30er Jahre ist geprägt von unterschwelligem Antisemitismus und der allmählichen Machtübernahme der Nazis. Harry, heimlich verliebt in die deutsche Studentin Erna, die bei dem jüdischen Kaufmann Grünbaum arbeitet, muss sich nicht nur mit Anfeindungen von Ernas Studienkollegen auseinander setzen, sondern auch mit der offenen Schwärmerei von Bob für Erna, die darin gipfelt, dass die Studentin bei Bob in dessen neu erworbenes Haus einzieht. Mehr Glück in der Liebe hat dagegen Roman: das deutsche Revuegirl Mary nimmt nicht nur seinen Heiratsantrag, sondern auch den jüdischen Glauben an. Erich hingegen verlobt sich mit einer französischen Prostituierten.

Als die sechs einen Brief der Reichskulturkammer erhalten, deutet sich das Ende des Ensembles an. Die drei Deutschen bekommen zwar eine Auftrittserlaubnis, nicht aber die drei Juden. Dennoch, dank eines heimlichen Bewunderers und Förderers, dürfen sie weiter auftreten, müssen jedoch alle von „Nichtariern“ geschriebene Titel aus ihrem Repertoire nehmen. Das Ausland ruft aber nach dem Sextett und dem gesamten Repertoire, und die Konzertsäle platzen aus allen Nähten, wann und wo immer die Comedian Harmonists auftreten.

Deutschland ist mittlerweile fest in der Hand der Nazis, und der anfangs noch unterschwellige Judenhass entlädt sich immer offener: Eines Tages werden Harry und Bob Zeugen, wie eine Gruppe Jungnazis das Geschäft von den Grünbaums zerstören. Als der patriotische Deutsche Grünbaum einen Polizisten fragt, wieso dieser nicht eingegriffen hat, antwortet dieser kalt: „Verschwinde, Saujud!“

Die Lage in Deutschland ist also unerträglich geworden, und so nehmen die Freunde ein Auftrittsangebot aus New York praktisch mit Kusshand an. Auf einem riesigen Flugzeugträger halten Sie ein umjubeltes Konzert für die Marine ab, und ohne Angst können sie sich frei in New York bewegen und die Stadt erkunden. Diese Freiheit bleibt nicht ohne Eindruck: Roman, Harry und Erich überlegen laut, ob sie nicht in New York bleiben sollten, statt nach Deutschland zurückzukehren, wo die Situation sicher nicht besser geworden ist. Der begeisterungsfähige Ari stimmt sofort zu, und auch Erwin lehnt diesen Gedanken nicht unbedingt ab. Anders aber Bob: Er hat in Deutschland nichts zu befürchten und glaubt, die anderen würden überreagieren. Am Ende kehren die sechs doch nach Deutschland zurück, um dort weiter zu touren, wenn auch mit großem Unbehagen und mit einem deutlichen Bruch in ihrer Mitte.

Der nächste Schock offenbart sich für die Gruppe, als Ursula Bootz, Erwins jüdische Ehefrau ihm tränenüberströmt in der Garderobe eine Szene macht – wie sich herausstellt, hat Erwin von New York aus schriftlich die Scheidung eingereicht. Zwar streitet er ab, dass dies geschah, weil Ursula Jüdin ist, doch glauben will ihm das niemand so recht, nicht einmal Bob und Ari (Anmerkung: Erwin Bootz stritt noch bis zu seinem Tod ab, dass die Religion seiner Frau der Grund für die Scheidung gewesen sei – ob dies stimmt, darüber scheiden sich die Geister).

In Nürnberg erfahren sie, wer bisher seine Hand schützend über sie gehalten hat: Der Nürnberger Gauleiter entpuppt sich als begeisterter Fan des Vokalensembles und lädt die Comedian Harmonists sogar zu sich nach Hause ein. Als er dort aber statt eines Harmonists-Schlagers lieber ein altes deutsches Volkslied hören will, besiegelt das endgültig das Ende: Harry begreift die unglaubliche Verbohrtheit der Nazis und bricht die Darbietung mitten im Lied ab, weil ihm schlecht wird. Auch danach singen sie das Lied nicht zu Ende, sehr zum Ärger des Gauleiters.

Einige Tage später bekommen sie die Quittung für diesen Fauxpas: Mit sofortiger Wirkung sind die Comedian Harmonists verboten, und das wird ihnen fünf Minuten vor Beginn des Konzertes mitgeteilt! Nur dieses eine Konzert dürfen sie noch geben, dann ist ein für alle Mal Schluss. Es ist ein bewegender Abschied, den die sechs Männer ihrem Publikum geben. Harry, der Erna im Publikum entdeckt hat, zitiert einen der schönsten Gassenhauer der Comedian Harmonists (Texttreue nicht ganz garantiert)

„Irgendwo auf der Welt
Gibt’s ein kleines Stückchen Glück
Irgendwo auf der Welt
gibt’s ein bisschen Seeligkeit

Wenn ich wüsst,
wo das ist,
ging ich in die Welt hinein,
denn ich möchte
einmal recht
so von Herzen glücklich sein“

Danach stimmt das Ensemble zum letzten Mal Gesang an, und das Publikum antwortet mit einer bewegenden Respektsbekundung: Schweigend erhebt sich jeder im Saal und zollt den Comedian Harmonists stumm Tribut, bevor ein tosender Applaus losbricht, der wie Hohn gegen die Engstirnigkeit der Nazis ist.

Doch auch dieser Respekt, dieser Erfolg ändert nichts daran, dass Harry, Erich, Roman und Mary in Deutschland nicht mehr sicher sind, und so entschließen sie sich, in die Staaten auszuwandern, während Erwin, Bob und Ari in Deutschland bleiben...


Nun, ich habe versucht, so viel wie möglich abzudecken von der Story des Films, ohne aber zu viele Szenen zu verraten, dennoch möchte ich an dieser Stelle noch einmal auf einige Szenen im besonderen eingehen, die mich besonders beeindruckt haben:

Da wäre zum ersten Romans Heiratsantrag für Mary zu nennen. Die beiden tanzen in einem leeren Saal einen Tango, und Roman erklärt Mary, was die besondere Schwierigkeit bei seinem Heiratsantrag ist: Er ist ein gläubiger Mensch und möchte diesen Glauben nicht aufgeben, auch nicht für seine Liebe, und deshalb muss Mary zum jüdischen Glauben übertreten.

Ähnlich wunderschön inszeniert die etwas später folgende Hochzeit, bei der die Details der jüdischen Zeremonie gut herausgestellt werden und uns diesen Glauben etwas näher bringen.

Die dritte Szene, die ich Euch ans Herz legen möchte, ist oben schon beschriebenes Abschiedskonzert der Harmonists. Schon beim Schreiben darüber lief mir immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken, so berührt bin ich von dieser Szene. Die Schweigeminute nach Beendigung des Liedvortrages hat etwas trauriges und gleichzeitig aufheiterndes.


Was für einen Eindruck hatte ich von diesem Film? Nun, einen durchweg positiven. Visuell gesehen, ist der Film hervorragend fotografiert worden, die Bilder sind stimmig und passend gewählt. Auf hastige Schnitte wurde bewusst verzichtet, die Kamera beobachtet und bringt den Zuschauer dennoch mitten hinein ins Geschehen.

Ein besonderes Lob an die Requisiteure sei an dieser Stelle auch ausgesprochen: Die Ausstattung ist passend und stimmt mit der Zeit des Geschehens überein. Besonders die Damenmode möchte ich hier herausstellen, denn diese ist meist besonders heikel. Oft liegt es an einer winzigen Nuance, dass die Kleidung nicht mehr der Zeit entspricht! Doch die Ausstatter haben viel Wert, sehr viel Wert auf Details gelegt, so dass es hier zu keinen schwerwiegenden Fehlern kam.

Der Ton macht die Musik, und das besonders bei Musicals oder Musikerbiografien (zu letzterer Kategorie zählt dieser Film ja) – doch auch hier wurde meiner Meinung nach ganze Arbeit geleistet. Die Nachsynchronisation war sauber, so dass die Sprache mit den Lippenbewegungen übereinstimmt (ist leider bei anderen deutschen Filmen nicht immer der Fall). Zudem ist der Klang sauber, ohne Rauschen oder Verzerrung, und die digital aufbereiteten Tonaufnahmen der Comedian Harmonists strahlen in neuem Glanz.

Musikalisch gesehen wurden genau die richtigen Titel übrigens ausgewählt: Dass „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Veronika, der Lenz ist da“ nicht fehlen dürfen, ist ganz klar, doch auch mit den anderen verwendeten Titeln wurde nicht daneben gelangt. Oben genanntes „Irgendwo auf der Welt“ oder auch das „Zum Abschied“ sind einfach bezaubernd und für mich die schönsten Titel überhaupt der Comedian Harmonists. Eine Geschichte, die mir übrigens ebenfalls prima gefiel, war der Vokalise-Gesang in der Kneipe, nachdem der Agent sie abgelehnt hat – unbedingt mal genau hinhören! So was haben die Comedian Harmonists nämlich tatsächlich gemacht: Instrumente mit ihren Stimmen imitiert!

Und die Schauspieler? werden manche jetzt vermutlich fragen. Zu Recht, denn diese darf man keinesfalls unter den Tisch fallen lassen! Ulrich Noethen als Harry Frommermann gab in diesem Film sein Kinodebut, und er ist einfach großartig. Überdreht, wie Frommermann oft war, aber auch manchmal düsteren Gedanken nachhängend, portraitiert Noethen den kleinen Juden einfühlsam und intensiv.
Von Max Tidof ist man großes gewöhnt, und so präsentiert sich der Münchener gewohnt souverän in der Rolle des Bulgaren Ari. Der Akzent ist ausgereift und glaubwürdig, Tidof ist einfach die perfekte Besetzung gewesen!
Heinrich Schafmeister gibt den „heimlichen“ Juden Erich A. Collin wunderbar: Collin, der sich immer als Deutscher und nicht als Jude fühlte, verstellte sich zum Aristokraten mit Monokel und Zigarillo mit Mundstück so perfekt, dass kein Deutscher hinter dieser Fassade einen Juden vermutete – ihm wurde praktisch sein Familienbuch zum Verhängnis, aus dem hervorging, dass er ein reiner Jude war. Schafmeister ist zwar deutlich größer als Collin (die Comedian Harmonists waren alle ungefähr gleich groß, Schafmeister überragt den Rest um einen halben bis einen Kopf), doch auch er ist die perfekte Besetzung. Etwas steif und doch warmherzig gibt er den Widerspruch Erichs, Jude zu sein aber sich nicht so zu fühlen, in beeindruckender Weise wieder.
Kai Wiesinger spielt den Pianisten Erwin Bootz. Ein Chaot, der oft verschläft und dann zu spät kommt und nicht immer ganz so loyal ist, aber dennoch sich als wunderbarer Freund entpuppt. Auf alle Fälle ein Ritterschlag für Wiesinger, den er sich redlich verdient hat!
Ben Becker ist gewohnt souverän in seiner Rolle als Berliner Schnauze mit Herz, Robert Biberti. Ihn interessiert die Religion seiner Freunde nicht wirklich, und doch ist er überrascht, als er erfährt, dass nicht nur Harry ein Jude ist, sondern auch Roman und später Erich als Juden klassifiziert werden. Obgleich die Freundschaft zu den anderen ihm das wichtigste ist, kann Bob nicht umhin, sich in Harrys Freundin Erna zu verlieben und sie schließlich sogar zu erobern. Becker poltert und brummt sich durch den Film, doch wirkt nie überdreht oder überzogen, sondern immer unglaublich sympathisch.
„Das ist mein Job!“ Das war Ben Beckers Antwort auf die Frage, wie es war, seine Schwester „so“ zu küssen. Die, Meret, spielt nämlich Erna, und der Kuss ist nicht unbedingt harmlos. Ähnlich wie ihr Bruder ist auch sie eine typische Berliner Schnauze, und stellt die junge Studentin mit viel Gefühl dar.
Katja Riemann ist schon ein Superstar in Deutschland, und dann übernimmt sie eine so kleine Rolle wie die der Mary? Klein mag sie sein, aber sie ist bedeutend und Riemann besonders ans Herz gewachsen. Ich kann mir, muss ich gestehen, mittlerweile auch niemanden anderes für die Rolle der Mary vorstellen. Die Riemann bietet hier eine ihrer besten Vorstellungen überhaupt, so dass mir dieser Film deutlich lieber ist als manche ihrer „großen Rollen“.
Rolf Hoppe darf nicht unerwähnt bleiben! Er hat mich in meiner Kindheit als König durch etliche Märchenfilme begleitet, doch dass er wandelfähig ist, hat Hoppe schon oft bewiesen. Die Rolle des Nürnberger Gauleiters schien auf ihn wie zugeschnitten zu sein. Obgleich er sehr sympathisch wirkt, merkt man doch die Gefahr, die von ihm ausgeht.
Und nun zum besten: Heino Ferch! Wie schon irgendwo da oben angedeutet, ist er einfach einer der besten Schauspieler für mich. Er erfüllt seine Rollen immer mit soviel Persönlichkeit und Charisma, dass dies über die Leinwand oder die Mattscheibe hinauszugehen scheint. Auch in der Rolle des Roman ist Ferch wieder einmal schlicht und ergreifend grandios. Roman, der heimatliebende Deutsche und gläubige Jude, der Ruhepol, der Schlichter. Während der ähnlich ruhige Erich sich meist raushält und nichts sagt, gibt Roman seine (realistischen) Gedanken zum Besten und schafft es, die Gegenparteien zu Kompromissen zu bewegen. Seine Liebe zu Mary ist praktisch physisch fühlbar. Heino Ferch bringt all das so perfekt herüber, wie man es von ihm gewöhnt ist und wie es einen doch immer wieder überrascht.


Puh, durchhalten, nur noch ein paar Zeilen! Ich habe viel geschrieben und beschrieben. Fehlt eigentlich nur noch mein persönliches Fazit. „Comedian Harmonists“ ist ein Film, der bewegt und nachdenklich stimmt. Obgleich die Machtübernahme der Nazis nicht im Vordergrund steht, überlegt man, wie es sein konnte, dass ein paar kranke Hirne so etwas wundervolles wie die Comedian Harmonists zerstören konnten und dem Land, das so etwas Wertvolles hervorgebracht hatte, die Unschuld nehmen konnten. Bewegend ist der Film in vielerlei Hinsicht: Die Freundschaft der sechs Männer, die Liebe der Deutschen Mary zu dem Juden Roman, die Dreiecksgeschichte Bob – Erna – Harry und viele andere Aspekte spielen hier hinein. Trotz des nicht unbedingt glücklichen Endes stimmt mich der Film immer ruhig und froh. Nicht fröhlich, doch ich bin dann irgendwie mit der Welt und mir im Reinen.

Meine Mutsch stellte mich vor eine besonders schwierige Aufgabe: Da ich (man sieht’s ja), meist viele Worte zum Beschreiben brauche, forderte sie von mir ein einziges Wort, das den Film am besten beschreibt, eher wollte sie ihn nicht sehen. Ein Wort? Oh Gott! Also gut, ein Wort.

„Bittersüß.“

Ein Wort. Na also, es geht doch.


(Dieser Bericht wurde von eulenfan auch bei dooyoo.de und ciao.de veröffentlicht)

6 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Mesalina

    10.05.2002, 14:27 Uhr von Mesalina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Text heißt (erweitert): "Irgendwo auf der Welt gibt's ein kleines Stückchen Glück und ich träum davon in jedem Augenblick. Irgendwo auf der Welt gibt's ein bißchen Seligkeit und ich träum davon schon lange