Erfahrungsbericht von Haramis
Es war einmal ein Eichhörnchen...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
... das löste eine Eiszeit aus. Und brachte uns einen Film, auf den ich nun schon seit Monaten gewartet hatte. Heute war es endlich soweit. Pünktlich zur ersten Vorstellung fand ich mich zusammen mit einer Freundin zwischen einer Meute schreiender, plärrender Kinder wieder, die alle nur das eine Ziel hatten: Kino 1 und den Beginn der Eiszeit...
Die Werbung für diesen Film lief ja schon letztes Jahr im Kino als Vorschau, dann hörte man erst einmal längere Zeit nichts mehr davon, so daß ich schon befürchtete, man hätte den Film abgesetzt. Vor ein paar Wochen dann ging die Werbung im Fernsehen los und das Warten hatte endlich ein Ende. Aber je länger man wartet, desto größer werden auch die Erwartungen. Und so kam es wohl, daß mich der Film nicht ganz so umgehauen hat, wie ich es erhofft hatte. Aber zuerst einmal möchte ich kurz erzählen, worum es überhaupt geht.
******
Inhalt
******
Da ist also dieses niedliche kleine Säbelzahneichhörnchen, das ganz hingerissen ist von der Nuß, die es ergattern konnte. Nun haben Eichhörnchen die Angewohnheit, ihre Beute zu vergraben, und so scharrt und scharrt das arme Vieh überall im Eis herum, doch der Boden ist einfach zu hart, um etwas darin zu vergraben. Dann, letztendlich, gibt der Boden doch ein wenig nach und mit sanfter Gewalt wird die Nuß in das Eis gebohrt. Leider etwas zu heftig, denn es entsteht ein gewaltiger Riß, der sich immer weiter durch das Eis zieht und doch tatsächlich eine richtige Eiszeit auslöst. Alle Tiere fliehen in den Süden. Alle? Nein, nicht ganz. Denn ein einsames Mammut bahnt sich seinen Weg in die entgegengesetzte Richtung...
Manfred das Mammut ist nicht das einzige Tier, das in der Kälte bleibt. Da ist nämlich auch noch das Faultier Sid (gesprochen von Otto Waalkes), das von seiner Familie schlichtweg "vergessen" wurde, was jedoch nicht unbedingt ein Versehen war, denn Sid ist ziemlich nervtötend. Das kriegt Manfred schon bald zu spüren, als er den vorlauten Sid vor zwei Nashörnern retten muß und ihn danach nicht mehr loswird.
Währenddessen wird ein Menschendorf von Säbelzahntigern überfallen. Sie wollen sich dafür rächen, daß die Menschen fast ihre ganze Sippe ausgerottet hatten und haben sich nun vorgenommen, es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen. Ganz besonders abgesehen haben sie es auf ein kleines Baby. Doch bei ihrem Angriff kann die Mutter mit dem Kleinen fliehen und es in Sicherheit bringen - direkt in die Arme von Manfred und Sid, die sich nach einigem Zögern des Kindes annehmen.
Die Säbelzahntiger geben aber keine Ruhe (andernfalls wäre auch der Film schon zu Ende). Sie senden einen aus ihrem Rudel aus, um das Kind zu suchen. Der Tiger Diego findet das Trio auch bald und schließt sich ihnen an, indem er vorgibt, sie zur Menschensiedlung zu führen. In Wahrheit aber lockt er sie direkt in einen Hinterhalt...
***********************
Was mir aufgefallen ist
***********************
Das erste, was mir bei "Ice Age" in den Sinn kam, war "Shrek on Ice". Was der Esel bei "Shrek" war, war Sid bei "Ice Age". Auch bei den einzelnen Dialogen und Gags fühlte ich mich oft an "Shrek" erinnert. Die Szene, in der Shrek den Baumstamm festhielt zum Beispiel, damit die Prinzessin darübergehen konnte, kam so ähnlich auch in "Ice Age" vor. Haramis. Wo bei "Shrek" der Esel mitsamt dem Baumstamm zurückschnellte, da flog bei "Ice Age" das Faultier, als die eisige Wippe nach oben ging, nachdem Manfred heruntergestiegen war.
Überhaupt waren die Figuren von Faultier und Esel sehr ähnlich konstruiert, und auch Manfred und Shrek sind praktisch "vom gleichen Schlag". Sid und der Esel sind beide sehr aufdringlich, sehr gesprächig und haben immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Ganz anders Manfred und Shrek. Die beiden sind eher von der "coolen" Sorte, nichts und niemand kann sie aus der Ruhe bringen, beide sind ein richtiger Fels in der Brandung und die Beschützer ihrer Begleiter.
Das absolute Highlight des Films war für mich das wiederholte Auftreten des Eichhörnchens. Nach all den Ausschnitten, die ich im Fernsehen gesehen hatte, hatte ich zuerst angenommen, daß das kleine Tierchen mit zu der Truppe um das Mammut gehört, doch in Wirklichkeit spielte es eigentlich nur eine Nebenrolle und tauchte immer wieder unvermutet auf. Genaugenommen sorgte es für die meisten Lacher, obwohl es eigentlich den ganzen Film über nichts anderes machte, als seiner Nuß nachzulaufen.
So drollig die Tiere auch waren, so schlecht fand ich die Darstellung der Menschen, insbesondere der des Babys. Die Tiere sahen fast schon echt aus und man merkte ihnen an, daß die Menschen, die sie geschaffen haben, sich wirklich ausführlich mit der Materie beschäftigt haben. Die Menschen hingegen wirkten unecht, kantig und schwerfällig. Bei dem Baby störte mich, daß es einen irgendwie "platten" Kopf hatte, also einen waagerechten Eierkopf sozusagen.
Die Story ganz allgemein dagegen fand ich recht gelungen, vielleicht nicht übermäßig originell, aber dennoch gut umgesetzt. Die Figuren kann man ruhig als klassisch bezeichnen, denn ihre Handlungsweisen waren vorauszusehen. Das Mammut zum Beispiel spielt den Harten, Unnahbaren, trotzdem schafft es das Baby natürlich, einen Beschützerinstinkt in ihm auszulösen. Sid, das vorlaute Faultier, bringt sich selbst immer wieder in brenzliche Situationen, als es sich beispielsweise mit den beiden Nashörnern anlegt oder sich mithilfe des Babys bei zwei weiblichen Faultieren beliebt machen will (und schließlich wieder bei den Nashörnern landet). Haramis. Auch die Rolle von Diego, dem Säbelzahntiger, ist klar. Er muß seine Rolle im Rudel behaupten und ihnen das Baby bringen, doch als Manfred ihm dann das Leben rettet, dürfte auch dem naivsten Zuschauer klar sein, daß der Tiger bald zum Kätzchen wird. Diego war übrigens meine Lieblingsfigur in dem ganzen Film, weil er wirklich gut gezeichnet war und auch von der Rolle her sehr überzeugend wirkte. Am besten gefallen haben mir seine Beißerchen, die kurzen, normalen Zähne in der Mitte und die Säbelzähne an den Ecken, die sich nahtlos in das Gebiß einfügten und nicht wie bei einigen alten Zeichentrickfilmen irritierend in der Gegend herumstanden.
********
Zum Film
********
Wie man es bei solchen Filmen gewohnt ist, dauerte auch "Ice Age" nicht besonders lange. Der Film fing ungefähr um 15.40 Uhr an und endete pünktlich um 17 Uhr. Die Handlung war sehr kurzweilig, so daß die Zeit wie im Flug verging.
"Ice Age" ist frei ab 0 Jahren. Im Gegensatz zu "Shrek" ist dies auch gerechtfertigt, denke ich. Bei "Shrek" war es zumindest bei uns so, daß meistens nur die Erwachsenen gelacht haben und die Kleinen ständig aufs Klo gerannt sind. Bei "Ice Age" hingegen blieben alle gebannt auf ihren Plätzen sitzen und die Gags dürften wohl auch die Kleinsten verstanden haben, dem Gelächter nach zu urteilen.
*****
FAZIT
*****
Ich war etwas enttäuscht von "Ice Age", da ich den Film als eine Art "Shrek"-Abklatsch empfunden habe. Trotzdem habe auch ich herzhaft gelacht, als das Eichhörnchen seine Nuß zu retten versuchte. Daß der Film an "Shrek" erinnert, stört im Grunde eher weniger. Ich gebe zu, daß ich mich köstlich amüsiert habe, auch wenn ich wohl zu den ältesten Zuschauern gehörte. Empfehlen kann ich "Ice Age" auf jeden Fall, für Jung und Alt - ab und an muß der Mensch eben auch ein bißchen kindisch sein dürfen ;-)
Was mir am allerbesten gefallen hat war, daß es nach langer Zeit der erste Kinofilm war, bei dem nicht ein einziges Handy geklingelt hat - danke!
Die Werbung für diesen Film lief ja schon letztes Jahr im Kino als Vorschau, dann hörte man erst einmal längere Zeit nichts mehr davon, so daß ich schon befürchtete, man hätte den Film abgesetzt. Vor ein paar Wochen dann ging die Werbung im Fernsehen los und das Warten hatte endlich ein Ende. Aber je länger man wartet, desto größer werden auch die Erwartungen. Und so kam es wohl, daß mich der Film nicht ganz so umgehauen hat, wie ich es erhofft hatte. Aber zuerst einmal möchte ich kurz erzählen, worum es überhaupt geht.
******
Inhalt
******
Da ist also dieses niedliche kleine Säbelzahneichhörnchen, das ganz hingerissen ist von der Nuß, die es ergattern konnte. Nun haben Eichhörnchen die Angewohnheit, ihre Beute zu vergraben, und so scharrt und scharrt das arme Vieh überall im Eis herum, doch der Boden ist einfach zu hart, um etwas darin zu vergraben. Dann, letztendlich, gibt der Boden doch ein wenig nach und mit sanfter Gewalt wird die Nuß in das Eis gebohrt. Leider etwas zu heftig, denn es entsteht ein gewaltiger Riß, der sich immer weiter durch das Eis zieht und doch tatsächlich eine richtige Eiszeit auslöst. Alle Tiere fliehen in den Süden. Alle? Nein, nicht ganz. Denn ein einsames Mammut bahnt sich seinen Weg in die entgegengesetzte Richtung...
Manfred das Mammut ist nicht das einzige Tier, das in der Kälte bleibt. Da ist nämlich auch noch das Faultier Sid (gesprochen von Otto Waalkes), das von seiner Familie schlichtweg "vergessen" wurde, was jedoch nicht unbedingt ein Versehen war, denn Sid ist ziemlich nervtötend. Das kriegt Manfred schon bald zu spüren, als er den vorlauten Sid vor zwei Nashörnern retten muß und ihn danach nicht mehr loswird.
Währenddessen wird ein Menschendorf von Säbelzahntigern überfallen. Sie wollen sich dafür rächen, daß die Menschen fast ihre ganze Sippe ausgerottet hatten und haben sich nun vorgenommen, es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen. Ganz besonders abgesehen haben sie es auf ein kleines Baby. Doch bei ihrem Angriff kann die Mutter mit dem Kleinen fliehen und es in Sicherheit bringen - direkt in die Arme von Manfred und Sid, die sich nach einigem Zögern des Kindes annehmen.
Die Säbelzahntiger geben aber keine Ruhe (andernfalls wäre auch der Film schon zu Ende). Sie senden einen aus ihrem Rudel aus, um das Kind zu suchen. Der Tiger Diego findet das Trio auch bald und schließt sich ihnen an, indem er vorgibt, sie zur Menschensiedlung zu führen. In Wahrheit aber lockt er sie direkt in einen Hinterhalt...
***********************
Was mir aufgefallen ist
***********************
Das erste, was mir bei "Ice Age" in den Sinn kam, war "Shrek on Ice". Was der Esel bei "Shrek" war, war Sid bei "Ice Age". Auch bei den einzelnen Dialogen und Gags fühlte ich mich oft an "Shrek" erinnert. Die Szene, in der Shrek den Baumstamm festhielt zum Beispiel, damit die Prinzessin darübergehen konnte, kam so ähnlich auch in "Ice Age" vor. Haramis. Wo bei "Shrek" der Esel mitsamt dem Baumstamm zurückschnellte, da flog bei "Ice Age" das Faultier, als die eisige Wippe nach oben ging, nachdem Manfred heruntergestiegen war.
Überhaupt waren die Figuren von Faultier und Esel sehr ähnlich konstruiert, und auch Manfred und Shrek sind praktisch "vom gleichen Schlag". Sid und der Esel sind beide sehr aufdringlich, sehr gesprächig und haben immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Ganz anders Manfred und Shrek. Die beiden sind eher von der "coolen" Sorte, nichts und niemand kann sie aus der Ruhe bringen, beide sind ein richtiger Fels in der Brandung und die Beschützer ihrer Begleiter.
Das absolute Highlight des Films war für mich das wiederholte Auftreten des Eichhörnchens. Nach all den Ausschnitten, die ich im Fernsehen gesehen hatte, hatte ich zuerst angenommen, daß das kleine Tierchen mit zu der Truppe um das Mammut gehört, doch in Wirklichkeit spielte es eigentlich nur eine Nebenrolle und tauchte immer wieder unvermutet auf. Genaugenommen sorgte es für die meisten Lacher, obwohl es eigentlich den ganzen Film über nichts anderes machte, als seiner Nuß nachzulaufen.
So drollig die Tiere auch waren, so schlecht fand ich die Darstellung der Menschen, insbesondere der des Babys. Die Tiere sahen fast schon echt aus und man merkte ihnen an, daß die Menschen, die sie geschaffen haben, sich wirklich ausführlich mit der Materie beschäftigt haben. Die Menschen hingegen wirkten unecht, kantig und schwerfällig. Bei dem Baby störte mich, daß es einen irgendwie "platten" Kopf hatte, also einen waagerechten Eierkopf sozusagen.
Die Story ganz allgemein dagegen fand ich recht gelungen, vielleicht nicht übermäßig originell, aber dennoch gut umgesetzt. Die Figuren kann man ruhig als klassisch bezeichnen, denn ihre Handlungsweisen waren vorauszusehen. Das Mammut zum Beispiel spielt den Harten, Unnahbaren, trotzdem schafft es das Baby natürlich, einen Beschützerinstinkt in ihm auszulösen. Sid, das vorlaute Faultier, bringt sich selbst immer wieder in brenzliche Situationen, als es sich beispielsweise mit den beiden Nashörnern anlegt oder sich mithilfe des Babys bei zwei weiblichen Faultieren beliebt machen will (und schließlich wieder bei den Nashörnern landet). Haramis. Auch die Rolle von Diego, dem Säbelzahntiger, ist klar. Er muß seine Rolle im Rudel behaupten und ihnen das Baby bringen, doch als Manfred ihm dann das Leben rettet, dürfte auch dem naivsten Zuschauer klar sein, daß der Tiger bald zum Kätzchen wird. Diego war übrigens meine Lieblingsfigur in dem ganzen Film, weil er wirklich gut gezeichnet war und auch von der Rolle her sehr überzeugend wirkte. Am besten gefallen haben mir seine Beißerchen, die kurzen, normalen Zähne in der Mitte und die Säbelzähne an den Ecken, die sich nahtlos in das Gebiß einfügten und nicht wie bei einigen alten Zeichentrickfilmen irritierend in der Gegend herumstanden.
********
Zum Film
********
Wie man es bei solchen Filmen gewohnt ist, dauerte auch "Ice Age" nicht besonders lange. Der Film fing ungefähr um 15.40 Uhr an und endete pünktlich um 17 Uhr. Die Handlung war sehr kurzweilig, so daß die Zeit wie im Flug verging.
"Ice Age" ist frei ab 0 Jahren. Im Gegensatz zu "Shrek" ist dies auch gerechtfertigt, denke ich. Bei "Shrek" war es zumindest bei uns so, daß meistens nur die Erwachsenen gelacht haben und die Kleinen ständig aufs Klo gerannt sind. Bei "Ice Age" hingegen blieben alle gebannt auf ihren Plätzen sitzen und die Gags dürften wohl auch die Kleinsten verstanden haben, dem Gelächter nach zu urteilen.
*****
FAZIT
*****
Ich war etwas enttäuscht von "Ice Age", da ich den Film als eine Art "Shrek"-Abklatsch empfunden habe. Trotzdem habe auch ich herzhaft gelacht, als das Eichhörnchen seine Nuß zu retten versuchte. Daß der Film an "Shrek" erinnert, stört im Grunde eher weniger. Ich gebe zu, daß ich mich köstlich amüsiert habe, auch wenn ich wohl zu den ältesten Zuschauern gehörte. Empfehlen kann ich "Ice Age" auf jeden Fall, für Jung und Alt - ab und an muß der Mensch eben auch ein bißchen kindisch sein dürfen ;-)
Was mir am allerbesten gefallen hat war, daß es nach langer Zeit der erste Kinofilm war, bei dem nicht ein einziges Handy geklingelt hat - danke!
25 Bewertungen, 4 Kommentare
-
06.06.2002, 17:44 Uhr von Wurzelchen2
Bewertung: sehr hilfreichGut beschrieben. Richtig fesselnd. Fass so, als würde man im Film sitzen
-
21.03.2002, 22:42 Uhr von DerMolf
Bewertung: sehr hilfreichWir haben uns schon bei der Vorschau weggebrüllt vor Lachen! Das Eichhörnchen ist der Hammer! Gruß, der Molf
-
21.03.2002, 22:42 Uhr von Pakki
Bewertung: sehr hilfreichIch habe nur die Vorschau gesehen, vielleicht gehe ich auch in diesem Film. Danke für diesen Bericht.
-
21.03.2002, 22:37 Uhr von butterkeks
Bewertung: sehr hilfreichDen möchte ich auch gerne sehen. Gruß Drea
Bewerten / Kommentar schreiben