Various/Musical Tanz Der Vampire GA Testbericht

ab 7,03
Auf yopi.de gelistet seit 12/2006

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Erfahrungsbericht von Pippin

Reise auf den Flügeln der Nacht

Pro:

wundervolle Lieder mit sehr guten, teils humorvollen, teils ernsteren Texten, sehr gute Klangqualität

Kontra:

absolut nichts

Empfehlung:

Ja

Tanz der Vampire - Doppel-CD

Zum Äußeren:

Allein schon das Coverbild ist atemberaubend, so richtig zum reinbeißen eben. Und es macht zweifellos ganz schnell Lust auf mehr.
Das Booklet ist sehr gut aufgemacht, mit noch mehr Bildern, die Lust auf mehr machen und sämtlichen Liedtexten (zum Mitträllern?).

Allgemein:

Wenn man das Musical überhaupt nicht kennt (weder gesehen hat noch einigermaßen über den Inhalt informiert ist), wird es an manchen Stellen etwas schwierig sein, allein anhand der Musik nachvollziehen zu können, was da passiert.
Aber selbst dann ist das Ganze noch unheimlich bewegend und mitreißend.

Lieder:

Von sanften Balladen bis zu mitreißenden Rockstücken ist alles dabei.
Insgesamt sind es 31 Lieder verschiedenster Gattungen, an denen der geneigte Zuhörer sich erfreuen kann. Von kurzen impulsartiken Stücken bis zu zehnminütigen (oder noch längeren) ausführlich gesungenen Szenen reicht die Palette dieser CD.
Die Texte sind teils humorvoll, teils auch mal tiefergehend.
Einige der Lieder eignen sich sehr gut zum Mitsingen (bzw. eigentlich alle, man muss nur wollen...).

zu den Hauptfiguren:

Graf von Krolock - absolut unübertroffen - Steve Barton mit wundervoller Stimme und viel Gefühl
Sarah - jugendlich-naiv und kalt berechnend - einfach genial
Der ehrgeizige Professor - etwas schrullig aber sehr liebenswert, großartige sängerische Leistung
sein junger Assistent Alfred - manchmal leicht verwirrt und frisch verliebt - ebenfalls großartige Leistung des Interpreten

Das Ensemble ist von der sängerischen Leistung her ebenfalls sehr überzeugend, sei es nun als transsilvanische Dorfbewohner oder blutdürstige Vampire.


Fazit:
Kaufen und immer wieder hören ist ein Muss!


Und weil ich gerade nichts Besseres zu tun hatte… hier noch der Inhalt (und meine Meinung dazu) - damit keiner behaupten kann, er sei nicht gewarnt worden…

Im Detail:

1. Akt

Professor Abronsius und sein halbwüchsiger Assistent Alfred sind auf dem Weg nach Transsilvanien. Abronsius ist besessen von der Idee, die Existenz von Vampiren zu beweisen. Entsprechend groß ist seine Freude, als er, halb erfroren, in einem Wirtshaus aufwacht und um sich herum lauter Knoblauch sieht (Ensemble: Knoblauch).

Der Wirt, Chagal, hat eine Tochter, Sarah, die eine Schwäche fürs Baden hat. Alfred und Sarah sind sich auf Anhieb sympathisch ("So einen netten jungen Mann"). Doch es gibt da noch jemanden, der Interesse an Sarah hat: Graf von Krolock, seines Zeichens Vampir und Besitzer eines Schlosses Baujahr zwölfhundert nochwas, kommt zu Sarah ins Badezimmer und lädt sie zu sich ein ("Einladung zum Ball"). Für mich ist das eine der Stellen mit dem meisten Gänsehautfeeling. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass ich mir dieses eine Stück morgens auf dem Weg zur Arbeit fünf Mal hintereinander angehört habe. Und hin und wieder wünscht man sich, selbst so eine Einladung zu bekommen. "Ich geb dir, was dir fehlt" - welch ein grandioses Versprechen.
Und auch Sarah glaubt ihm. Das Leben in dem kleinen transsilvanischen Dorf ist nicht unbedingt das Richtige für eine junge Frau wie sie. Und als der Graf ihr dann auch noch schöne rote Stiefel überbringen lässt, steht ihr Entschluss fest. Gerade als sie gehen will, begegnet sie Alfred (wundervolles Duett.: "Draußen ist Freiheit"), den sie unter einem Vorwand zurück ins Haus schickt.

Der gute Professor (über den ich immer wieder schmunzeln muss...) hat natürlich längst mitbekommen, dass da etwas nicht so ganz mit rechten Dingen zugeht und ist entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen ("Wahrheit", besonders beeindruckend das gerollte "rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr").

Als Sarah verschwunden ist und Chagal ihr nachgeht und im Wald tot und mit Bissspuren aufgefunden wird, ist der Professor völlig aus dem Häuschen. Die Dorfbewohner wollen sich der Realität nicht stellen und Chagals Frau wehrt sich vehement gegen sämtliche Versuche, das Herz ihres dahingeschiedenen Gatten mit einem Holzpflock zu durchstoßen.
Als Zuhörer/Zuschauer ahnt man schon, dass das nicht gut gehen kann. Und tatsächlich, Chagal wird ebenfalls zum Vampir. Und zwar zu einem jüdischen. An der Stelle musste ich wirklich lachen. Chagal geht auf seine Magd Magda los, die gerade noch über seine Tod sinniert hat ("Tot zu sein ist komisch"). Das Kruzifix nützt ihr aus den eben angeführten Gründen leider gar nichts, sie fällt dem Blutdurst Chagals zum Opfer, der schon zu Lebzeiten seine Finger nicht von ihr lassen konnte.

Der Professor, der gerade einen neuen Anlauf nehmen wollte, Chagals Herz zu durchstoßen, kommt zu spät. Immerhin erklärt Chagal sich jedoch bereit, ihn zum Schloss des Grafen zu führen.
Alfred und der Professor tappen also einmal mehr durch die transsilvanische Landschaft und erreichen schließlich den Herrschaftssitz seiner Exzellenz Graf von Krolock. Der Professor verliert sich in architektonische Betrachtungen während Krolock die Besucher recht herzlich willkommen heißt. Alfred ist von Anfang an nicht wohl bei der Sache, insbesondere, als er dem schwulen Sohn des Grafen, Herbert, vorgestellt wird.
Der Professor jedoch, der sich geschmeichelt fühlt, dass Krolock eines seiner Bücher gelesen hat, hat plötzlich keinerlei Bedenken mehr, die Gastfreundschaft des Blutsaugers anzunehmen.
Doch auch Alfred hat natürlich seine Gründe fürs Bleiben. Denn Krolock macht Andeutungen, die darauf schließen lassen, dass Sarah tatsächlich irgendwo im Schloss sein muss. Und er ermutigt Alfred, auch mal seine eigenen Wege zu gehen.
Und so endet der erste Akt in einem grandiosen Finale, als sich die schweren Türen des Schlosses hinter dem Professor und Alfred schließen während die Vampire sich bereits auf ihre nächste Mahlzeit freuen.


2. Akt

Sarah geht nachts durchs Schloss und begegnet dabei dem Grafen - der zweite Akt öffnet mit einer weiteren Gänsehautnummer - "Totale Finsternis", ein Duett zwischen Sarah und Krolock. Am Ende kann er sich gerade noch zusammenreißen und erinnert sich daran, dass er sich den Biss in Sarahs Hals für den Ball aufheben wollte.
Währenddessen schlafen der Professor und Alfred. Alfred hat einen sonderbaren Alptraum. Wenn man das Musical nie gesehen hat, fällt es an dieser Stelle außerordentlich schwer, nachzuvollziehen, was Alfred da sieht - die Musik lässt es höchstens erahnen - laut, wild und unberechenbar.
Er wacht auf, total erleichtert, dass es nur ein Traum war und erinnert sich wieder an seine Mission - Sarah retten. Auch der Professor erwacht nach dieser Nacht ausgeruht und munter und denkt weiter über seine Mission nach - die Welt vor den Vampiren zu retten.
Zusammen machen sich die beiden auf den Weg in die Gruft des Schlosses, wo der Graf und sein Sohn tagsüber in ihren Särgen ruhen. Leider geht auf dem Weg etwas schief und Alfred muss allein hinunter. Hier packt ihn die Panik, er ist völlig unfähig, das Herz des Grafen mit einem Holzpflock zu durchstoßen, sodass der Professor die Aktion abbrechen und sich retten lassen muss.
Diese Szenen sind wirklich komisch und bringen einen immer wieder zum Schmunzeln.
Das folgende Duett von Chagal und Magda, die ebenfalls in dieser Gruft liegen, stimmt mal heiter, mal nachdenklich ("Warum soll ich denn dein Blut nicht saugen, andre saugen schließlich auch an mir…").

Derweil hat der Professor voller Begeisterung eine Bibliothek ausfindig gemacht. Alfred beschließt, dass es an der Zeit ist, eigene Wege zu gehen ("Für Sarah") und entdeckt Sarah beim Baden.
Sie hat überhaupt keine Lust mit ihm zu fliehen, sondern freut sich auf den Tanz mit dem Grafen.
Die nun folgenden Szenen sind zwar lustig, aber nicht unbedingt atemberaubend. Alfred kommt nämlich nach einer Weile noch mal zurück, weil er denkt, er höre Sarah singen. Tatsächlich ist es jedoch Herbert, der gerade sein Bad nimmt. Er will eben über Alfred herfallen, als der Professor voll Empörung über dieses ungehörige Benehmen dazwischen geht.
Der Abend und damit die Nacht des Balles rückt immer näher. Der Professor und Alfred befinden sich gerade auf dem Turm, als sie von Krolock überrascht werden, der sich diesmal von seiner wahren Seite zeigt - mal wieder eine Stelle zum Gruseln.
Kurz darauf öffnen sich die Gräber und die Vampire machen sich auf zum Ball ("Ewigkeit"). Nicht unbedingt eines meiner Lieblingsstücke, vielleicht für meinen Geschmack etwas zu schrill.
Krolock steht an den Gräbern und denkt über all die Menschen nach, denen er den Tod bzw. die Verdammnis des ewigen Lebens als Vampir gebracht hat ("Die unstillbare Gier"). Ein Stück, das sehr ruhig beginnt, zwischendrin deutlich emotionaler und etwas lauter wird und am Ende mit einer prophetischen Aussage endet. Wieder einmal Gänsehautfeeling. An dieser Stelle fühlt man richtig mit von Krolock mit und erlebt sehr eindringlich seine inneren Kämpfe. Oder, wie Alfred sich ausdrückt: "Sie haben Gefühle!". Was der Professor mit einem Schulterzucken abtut, für ihn zählen die Fakten. Fakt ist, dass der Mitternachtsball beginnt. Fakt ist auch, dass der Professor daran teilnehmen möchte. Also werden geschwind zwei Vampire überfallen und deren Kleidung geklaut und angezogen erscheint auch schon von Krolock mit einer weiteren (man möge mir verzeihen) Gänsehautnummer ("Ballsaal"). Ein relativ langes Stück mit Solo-, Ensemble- und Instrumentalpassagen. Auch hier wird es unter Umständen schwierig, anhand der Musik die Handlung nachzuvollziehen. Sarah wird endlich gebissen und der Tanz beginnt. Alfred und der Professor schlagen sich wacker, werden jedoch leider enttarnt. Gerade als die Vampire sich auf das Trio (Sarah, Alfred, Professor) stürzen wollen, um sie auszusaugen, formen Alfred und der Professor aus zwei Kerzenständern ein Kreuz. Die Vampire können nichts tun und die drei entkommen.
Draußen im Wald scheint die Welt dann endlich wieder in Ordnung. Aber auch nur beinahe. Während der Professor eifrig Notizen macht, um endlich den wohlverdienten Nobelpreis zu erhalten, wird Sarah zum Vampir und macht auch gleich noch aus Alfred einen Blutsauger.
Das Musical endet mit einem meiner absoluten Lieblingsstücke - mitreißend und unvergesslich - der "Tanz der Vampire". Die Vampire machen sich bereit für die Weltherrschaft.


(Hinweis: Unter dem Namen Maja_Beutlin schreibe ich auch für ciao.de)

55 Bewertungen, 19 Kommentare

  • try_or_die87

    01.10.2008, 14:00 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße

  • Zzaldo

    16.07.2008, 00:38 Uhr von Zzaldo
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse geschrieben. LG Stephan

  • hjid55

    02.01.2008, 21:38 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • moniseiki

    28.12.2007, 18:14 Uhr von moniseiki
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki

  • Mondlicht1957

    22.09.2007, 18:13 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG pet

  • Puenktchen3844

    03.04.2007, 01:01 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    ‹^› ‹(•¿•)› ‹^› Liebe Grüße aus Berlin

  • sandrad198

    01.04.2007, 09:39 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    ** Liebe Grüsse **

  • anonym

    01.04.2007, 01:16 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße :o)

  • mousebear

    01.04.2007, 00:09 Uhr von mousebear
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da war ich mit meiner Frau auch schon drin. Einfach klasse. LG mousebear

  • angi3000

    27.03.2007, 22:13 Uhr von angi3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse!

  • HiRD1

    27.03.2007, 21:35 Uhr von HiRD1
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~ SH. Gruß, Ralf ~~

  • anonym

    27.03.2007, 20:22 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • lena016

    27.03.2007, 20:07 Uhr von lena016
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG

  • anonym

    27.03.2007, 20:03 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • waltraud.d

    27.03.2007, 19:20 Uhr von waltraud.d
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Regan

    27.03.2007, 19:11 Uhr von Regan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tanz der Vampire wollte ich immerschon als Musical sehen...hatte bisher aber leider nie die Gelegenheit. mfG Regan

  • barbu

    27.03.2007, 18:45 Uhr von barbu
    Bewertung: sehr hilfreich

    prima bericht!

  • Vicky

    27.03.2007, 18:41 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    * Sehr hilfreich - Vic *

  • Sabate

    27.03.2007, 18:12 Uhr von Sabate
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Todd