Wasabi - Ein Bulle in Japan (DVD) Testbericht

***Wasabi ( 2003)***
Genre: Actionkommödie
Filmlänge: ca 90. Min
FSK: ab 16 Jahren
Produktion: Frankreich 2003
Distributor: Ufa Home Entertainment
Regie: Gérard Krawczyk
Darsteller: Jean Reno, Michel Muller, Ryoko Hirosue, Carole Bouquet

***Die DVD***
Ton: Deutsch und Französisch - Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Regionalcode: 2
Special features:
Regiekommentar von Gérard Krawczyk
Making of (15 Min)
Ausführliches Interview mit dem Regisseur
Karaoke auf Französisch (kleiner Französischkurs mit Jean Reno)
Featurette "Ryoko in Paris"
Europäische Kinoplakat-Entwürfe
Trailer

***Die Handlung***
Hubert Fiorentini (Jean Reno) ist Polizist in Paris. Seine Methoden der Verbrecherbekämpfung sind zwar sehr effektiv und setzen die Verbrecher außer Gefecht, entsprechen aber in der Regel nicht den Dienstvorschriften. Fiorentini ist ständig im Dienst. Selbst beim Golfen findet er noch Gelegentheit einen Autoknacker auf frischer Tat zu erwischen.
Dass Fiorentini niemals Feierabend macht liegt in doppeltem Sinne an seiner Vergangenheit als Geheimagent in Japan. Dort lernte er nicht nur seine Methode der Verbrechensbekämfung, sondern er traf dort auch Miko, die einzige Frau die er jemals liebte. Sie verließ ihn vor über 19 Jahren ohne Abschied oder ein Wort der Erklärung. Trotzdem hält er an den wenigen Erinnerungsstücken an Sie fest und ist nicht frei für die Avancen seiner schönen Freundin (Carole Bouquet).

Eines Tages erhält Fiorentini einen Anruf von einem Anwalt aus Japan. Miko ist gestorben und hat ihn als Alleinigen erben eingesetzt. Nur wenn er sofort nach Tokyo reist kann er sie noch einmal vor der Einäscherung sehen. In Tokyo wird Fiorentini völlig unerwartet von seinem ehemaligen Geheimdienstkollegen Momo (Michel Muller) abgeholt und der Miko's Anwalt eröffnet ihm auch, dass Fiorentini eine Tochter mit Namen Yumi (Ryoko Hirosue) hat und er als Ihr Vormund bis zu Ihrer Volljährigkeit in zwei Tagen eingesetzt wird. Yumi hat gerade einen Polizisten verprügelt und mag keine Polizisten. Selbst der harte Knochen Fiorentini ist platt. Er findet nicht den Mut, Yumi seine Vaterschaft einzugestehen und sie gleich wieder zu verlieren.

So stürzt sich Fiorentini mit Yumi in das Getümmel von Tokyo, um seine Tochter und ihr Leben besser kennenzulernen.
Schnell entdeckt Fiorentini, dass auf dem Konto seiner alten Liebe rund 200 Millionen Dollar liegen, Miko umgebracht wurde und seine Tochter von zwielichtigen Gangstern verfolgt wird. Zusammen mit Momo schafft er es jedoch nach einigen spannenden Szenen, das Geheimnis um Miko und Yumi zu lüften und die Gangster unschädlich zu machen.Am Ende gewinnt er das Vertrauen seiner Tochter und es gibt ein kleines Happy End.

***Kommentar***
Meine erste Reaktion auf diesen Film war: "Das ist ja fast wie ein französischer Dirty Harry". Aber das trifft es nicht so ganz. Während in den Dirty Harry Filmen niemals völlig erklärt wird, warum dieser so ein entwurzeltes Leben führt, kommt der Film Wasabi recht bald auf die Ursachen für Hubert Fiorini's fehlendes Privatleben.
Auch wenn die Zusammenfassung sich vielleicht so anhört ist Wasabi kein Problemfilm. Er beschränkt sich darauf, die Probleme eher anzureißen und nicht bis zum Schluß zu entwickeln. Zum Beispiel ist die erklärung dafür, dass Miko Fiorentini einfach so von einem Tag auf den anderen verlassen hat einfach etwas dünn. Das ist eine logische Schwäche. Andererseits wird der Film dadurch macht den Film aber andererseits auch zu einem unterhaltsamen Film.

Auch das Image von harten Burschen führt der Film nicht in aller Konsequenz aus. Fiorentini meistert die Auseinandersetzungen mit gemeinen Killern und Mafiabossen, dagegen schmilzt für seine Tochter und zittert gleichzeitig davor, dass sie ihn hassen könnte. Jean Reno spielt wie gewohnt auch diese Rolle glaubwürdig und überzeugt sowohl als schlagkräftiger Polizist wie als liebevoller und gleichzeitig unsicherer "frischgebackener" Vater, der in seine Rolle hineinwächst. Michel Muller gibt den etwas schusseligen, treuen Freund, der ebenfalls für ein paar komische Szenen sorgt und den zum Teil recht deutlichen Actionszenen die Schärfe nimmt. Ryoko Hirosue spielt ihre Rolle als Girlie und Tochter mit Witz und Dynamik. Allerdings finde ich einige Stimmungsschwankungen in dem Film ein wenig übertrieben. Das kann natürlich auch am Drehbuch liegen.

Insgesamt gebe ich vier Punkte für einen unterhaltsamen und temporeichen und trotzdem ansprechenden Film.

***Empfehlung***
Wasabi ist ein netter Film für Leute die Action mögen, aber eben nicht nur Action. Er hat auch komische Komponenten und nimmt sich dabei selbst auf den Arm. Der Film enthält ein paar dramatische und traurige Augenblicke, trotzdem ist er für einen netten unterhaltsamen Filmabend auf jeden Fall gut.