Brother MFC-235C Testbericht

Heute möchte ich euch mal über den neuen Drucker meiner Eltern berichten.
In den Semesterferien oder auch sonst besuche ich öfters meine Eltern und so habe ich bemerkt, dass sie endlich ihren uralten Drucker rausgeschmissen haben und sich ein neues Gerät gekauft haben. Dabei handelt es sich um den Brother MFC-235 C.


Aussehen
Das Gerät hat eine Größe von 39,8 x 17 x 37 cm (B/H/T) und ist damit nicht gerade klein von der Grundfläche her, aber doch recht niedrig, was es nicht so wuchtig wirken lässt, wie z.B. meinen Pixma MP830 von Canon. Trotz des Gewichtes von 8kg wirken manche Teile, wie z.B. der Scannerdeckel geradezu dünn und zerbrechlich.
Das Gehäuse ist in schwarz und hellgrau gehalten und komplett aus Hartplastik.
Auf dem Scannerdeckel prangt der Brother Schriftzug, im vorderen Bereich befinden sich die Bedienelemente und das kleine 1- zeilige Display.
Vorne unten sieht man den Papierauswurf, den man auch noch etwas ausziehen kann.
Zieht man ihn zu weit nach vorne, öffnet man direkt die Papierkassette für bis zu 100 Blatt im Din-A 4 Format.


Anschlüsse
Der Stromanschluss und die beiden Anschlüsse fürs Faxen befinden sich an der rechten Seite ganz hinten. Dadurch lässt sich der Drucker auch Direkt an die Wand stellen, da alle Kabel seitlich abgehen.
Der USB Anschluss für den PC ist im Innern des Gerätes angebracht.
Um an ihn zu gelangen muss man nicht nur den Deckel öffnen, sondern auch die Scannauflage hochklappen, was sich manchmal als sehr umständlich herausstellt.
Da ist dann der USB Anschluss und das Kabel muss quer durch das Gerät gelegt werden und kommt an der linken hinteren Ecke wieder heraus.
An der Vorderseite gibt es noch den PictBridge Anschluss für kompatible Kameras oder eben USB Sticks.


Patronen
In den Drucker müssen 4 Patronen. Schwarz, Gelb, Cyan und Magenta.
Natürlich liegen dem Drucker zuerst die Originalpatronen von Brother bei, doch da sie nicht über einen Chip oder ähnliches verfügen, gibt es jede Menge kompatible Billigpatronen, die die Druckkosten enorm senken können.


Druck
Ich war sehr gespannt, was dieses Gerät so kann.
Aus den 4 Farben der Patronen sollen mit 1,5 pl Tröpfchen Funktion 6 Farben entstehen und somit die Qualität von 6 Farbdruckern erreicht werden.
Die maximale Auflösung liegt bei 6000dpi.
Er soll 20 Blatt farbig und 25 Blatt schwarz/weiß pro Minute drucken können.
Das habe ich gleich mal getestet.
Bei Texten ist das Druckergebnis mit der höchsten Qualität durchaus ausreichend. Da kann auch mein Pixma nicht viel mehr ausrichten. Allerdings kann ich die Geschwindigkeitsangaben nicht bestätigen, denn es dauert doch recht lange, bis der Drucker überhaupt mal anfängt was zu drucken.
Flüsterleise, wie in der Anleitung beschrieben, ist er auch beim besten Willen nicht.
Beim Ausdrucken von hochauflösenden Graphiken und Fotos kommt er jedoch an seine Grenzen.
Größer als 10x15 sollte man lieber keine Fotos ausdrucken wollen mit diesem Gerät. Hier zeigt sich schon ein deutlicher Unterschied zu meinem Drucker.
Ansonsten kann man auch alles Mögliche einstellen, wie Druckqualität, Größe usw.
Die Möglichkeit des Duplexdrucks, also des beidseitigen Drucks gibt es leider nicht.


Scannen
Der Scanner hat eine optische Auflösung von 2400 x 600 dpi.
Die Auflagefläche ist nur wenige cm größer als DinA4.
Zum Scannen von Büchern kann der Deckel hinten ebenfalls bis zu 2 cm angehoben werden, dass der Deckel parallel zur Auflagefläche steht und somit die geringsten Störelemente auftreten.
Man kann direkt auswählen, was man mit der gescannten Datei machen möchte.
Es gibt die Option Scan-to-Email bei der die Datei mit geringer Auflösung gescannt wird und komprimiert wird, damit sie als Email Anhang perfekt ist.
Weiter gibt es Scan-to- Bild/Text/Datei und PDF, was die gescannte Datei direkt ins PDF Format umwandelt und so auf dem PC speichert.
Die Auflösung ist jetzt sicher nicht soo toll und es gibt manchmal doch schon deutliche Bildfehler, gerade, wenn man die Datei dann wieder ausdruckt, doch für den Hausgebrauch und das scannen von Texten ist der Scanner durchaus brauchbar.
Die verschiedenen Scan-to Funktionen sind sehr praktisch und sparen Zeit, doch erfordern sie auch etwas Übung, da man sie sowohl über den PC als auch am Drucker direkt einstellen muss.
Einfach PC anschließen und auf Scannen am Drucker drücken, das langt nicht.


Kopieren
Der Kopierer hat eine optische Auflösung von 1200 x 600 dpi, was ich nicht ganz verstehe, da normalerweise bei so Multifunktionsgeräten das Kopieren einfach eine Kombination aus Scannen und Drucken ist und somit die identischen Auflösungen ausweisen sollte.
Naja, das tun sie hier jedenfalls schon mal nicht.
Der Kopiervorgang geht recht zügig und ist auch ohne angeschlossenen PC möglich.
Man kann alles direkt am Drucker einstellen, sei es die Auflösung oder den Kontrast.


Fax
Das Gerät verfügt auch über eine Faxfunktion, die meine Eltern leider nicht nutzen, wodurch ich recht wenig zu deren Qualität sagen kann.
Das Fax hat die Kurzwahlfunktion, besitzt einen Rufnummernspeicher für 40 Nummern und einen Empfangsspeicher für bis zu 170 Seiten.


Preis
Meine Eltern haben das Gerät in einer Aktion der Penny Märkte zu einem Preis von 79 Euro gekauft.
Diverse Internetshops bieten das Gerät für 80-90 Euro an.


Fazit
Was erwartet man für 79 Euro von einem Multifunktionsgerät??
Herausragende Ergebnisse in Druck-/Scann- und Kopierqualität hoffentlich nicht.
Wer ein Gerät für den normalen Hausgebrauch sucht, ist hier sicher gut bedient.
Zum Drucken von Texten, kleinen Graphiken und auch mal einem 10x15 cm Urlaubsfoto ist der Drucker ausreichend.
Für mich wäre der Drucker mittlerweile nichts mehr.
Ich muss für die Uni oftmals Vorlesungen ausdrucken die aus über 100 Seiten bestehen, teils mit Text, teils mit Graphiken.
Dafür brauche ich einfach eine Duplexdruckfunktion.
Nicht nur um Blätter zu sparen, nein, anders würde ich die ganzen Vorlesungen gar nicht in Leitzordner und in mein Regal bringen.
Das finde ich ist auch das größte Manko dieses Druckers, denn beidseitiges Drucken ist doch wirklich etwas Praktisches wodurch man Papier, Platz und beim versenden von Briefen auch Porto spart.

Was mich auch stört, ist die Lautstärke.
Es fängt schon an beim Papier einziehen.
Da die Papierkassette direkt unter dem Druckkopf liegt, wird das Blatt eingezogen und erst mal nach oben gezogen und gedreht. Dadurch hört man immer einen komischen Papierlärm der dann vom eigentlichen Druckvorgang abgelöst wird.
Durch diese komische Art des Papiertransports kommt es auch öfters mal zum Papierstau und man muss das Blatt aus dem Innern des Geräts fischen.

Die Bedienung am Gerät ist recht einfach, da die Beschriftung der Tasten komplett auf Deutsch ist. Das Display ist durch seine geringe Größe nicht gerade das Übersichtlichste, aber man gewöhnt sich daran.

Wer also einen günstigen Drucker sucht, für den es auch überall günstige Patronen gibt, der ist hiermit sicherlich gut bedient.

Wer jedoch etwas Hochwertiges sucht für sein Home Office, wer viel Drucken oder Kopieren muss, der sollte sich lieber nach Modellen mit Duplexdruck und vielleicht sogar automatischem Dokumenteneinzug wie meinem Canon Pixma MP830 (siehe Bericht) umsehen.