Kärcher T 200 T-Racer Testbericht

Das Bodenreinigungsgerät T-200 Racer ist für gewöhnlich Zusatzzubehör, welches man für seinen Kärcher Hochdruckreiniger separat hinzukaufen muss. Kostenpunkt: Zwischen 50 und 65 Euro. Immer öfter jedoch findet man das Teil auch als Dreingabe beim Kauf eines neueren Modells des Herstellers. Je nach Preislage variiert eventuell noch die Version des beigelegten Goodies, denn es gibt ihn auch noch in den Versionen: T-50, T-100 und T-400. Unser K 4.80 MD Hochdruckreiniger kam zusammen mit der recht modernen, gehobeneren 200er-Variante ohne Aufpreis in unsere Dienste. Zunächst als im Prinzip recht unnötigen Mumpitz eingestuft, hat der gelb-schwarze Pott mit den Rotationsdüsen doch allmählich die Herzen der pharaonischen Familie erwärmt und erobert.

Die Racer-Aufsätze, welche explizit für die Reinigung von Terrassen (daher wohl auch das „T“ in der Bezeichnung) angepriesen werden, passen so ziemlich auf jedes Kärcher-Modell – mit Ausnahme der schweren Industrie-Brummer. Ältere, ohne das mittlerweile zum Standard gewordene Bajonett-Steck-System ausgestattete, Hochdruckreiniger des Hauses können via Adapter gefügig gemacht werden. Im Lieferumfang befinden sich neben dem eigentlichen rund 300 mm durchmessenden Reinigungsgerät noch zwei Strahlrohr-Verlängerungen, die im übrigen auch für alle anderen Kärcher-Lanzetten verwendet werden können – einzeln oder zusammen, je nach Anwendungsfall. Ansonsten ist der Racer bereits komplett vormontiert und somit betriebsbereit.

Den funktionalen Kern stellen sicherlich die beiden drehbar gelagerten Fächerdüsen dar. Ganz ähnlich dem Messer eines Rasenmähers rotieren diese an einem doppelseitigen Ausleger innerhalb des Gehäuses mit hoher Geschwindigkeit um die Zentralachse. Das Gehäuse ist aus schlagfestem Kunststoff gefertigt und hat Glockenform, den Abschluss zum Boden bildet eine kreisförmige, über den gesamten Außendurchmesser verlaufende Bürste von etwa 2 cm Höhe. Diese erfüllt sowohl den Zweck Unebenheiten zwischen Gehäuse und zu reinigender Fläche auszugleichen (Großer Vorteil gegenüber den offenen Lanzen: Spritzschutz), als auch als zusätzlicher Schrubber zu arbeiten, der Reinigung also eine zweite, mehr mechanische Komponente hinzuzufügen.

Der Vergleich mit einem Luftkissenfahrzeug drängt sich förmlich auf und das zugrunde liegende Funktionsprinzip bei der Bodenreinigung ist mit dem eines solchen Hovercrafts quasi identisch. Der T-Racer schwebt, sofern er locker aus dem Handgelenk geführt wird, dank des Wasserdrucks, selbstständig mit wenigen Millimetern über der Fläche und muss eigentlich nur dirigiert werden. Die so erzielte Reinigungswirkung reicht in den meisten Fällen auch aus. Hartnäckigere Verschmutzungen, wie z.B. stark vermooste Gehwegplatten etc., benötigen schon etwas mehr Anpressdruck, sowie längere Verweilzeit der Düsen über dem Untergrund. Wiederholte, kurze Vor- und Zurückbewegungen haben sich hierbei als hilfreich und Kräfte schonend erwiesen.

Während man bei der Bodenreinigung die mühselige Arbeit zumeist dem Reinigungsaufsatz überlassen kann, hat speziell der T-200 gegenüber seinen kleinen Brüdern einen weiteren, nützlichen Trick auf der Pfanne: Bequemere Wandreinigung. Er verfügt dazu über einen ergonomisch günstig angebrachten Haltebügel, über den man den, für die vertikale Arbeitsweise aus physikalischen Gründen, notwendigen Mehraufwand an Muskelschmalz auch auf das Gerät übertragen bekommt. Hierbei sind Verlängerungen in aller Regel nicht im Einsatz und der Pistolengriff des Hochdruckreinigers ist direkt mit dem Racer verbunden. So ist das Ganze an senkrechten Flächen wesentlich zielsicherer zu dirigieren. Selbstverständlich geht’s – situationsabhängig - auch mit Verlängerung(en), um etwa hohe bzw. entlegene Bereiche besser zu erreichen.

Fazit
Für die Fahrzeugpflege eignet sich das Teil übrigens nicht, dafür gibt es andere Aufsätze. Die Hauptvorteile liegen in der recht narrensicheren, bequemen Handhabung bei sehr guter Reinigungsleistung, sowie der gekapselten Arbeits-Methode. Jeder der schon einmal mit einer normalen Hochdruckdüse Bodenflächen bearbeitet hat, weiß dass grade die Schuhe und Hosenbeine hinterher genau so nass sind wie der Untergrund - von umherfleigenden Steinchen und anderem Driss mal abgesehen. Eine lohnenswerte Investition, jedoch nur wenn häufiger viele Quadratmeter an Boden oder Wandfläche zu reinigen sind - extra gekauft hätte ich den Racer aus diesem Grund wahrscheinlich nicht, bin aber von Vielseitigkeit und Wirkungsgrad angenehm überrascht worden.