Ferrero Nutella & GO Testbericht

Hallöle liebe Nachkatzen,

„Nutella zum Mitnehmen“ klingt noch in meinen Ohren, als ich genervt meinen Wagen vor dem Supermarkt abstelle. Wer zum Geier braucht einen Brotaufstrich für unterwegs?


=== „Irgendwann muss ich dann doch am Produkt vorbei…“ ===

Offensichtlich nicht wenige, wie ich feststellen muss, denn wieso sonst sollte Ferrero diese Reklame im Radio senden? Und dann auch noch solch einen idiotischen, nerv tötenden, langweiligen Spot, dem es sicher nicht gelingen wird, irgendjemanden zum Kauf dieses mehr oder weniger sinnvollen Produkts zu überzeugen. Oder doch?
Und so laufe ich durch den Markt und mein Gehirn hat nichts weiter zu tun, als mir immer und immer wieder den Werbespot im Kopf abzuspielen, mit dem heimlichen Hintergrund, mir das Zeug wenigstens nur ein einziges Mal unter die Augen zu klemmen, damit ich vielleicht doch mitreden könnte. Also gut, denke ich mir doch keineswegs werde ich den direkten Weg zum Produkt nehmen, denn für blöde Werbung habe ich überhaupt nicht übrig.

Irgendwann muss ich dann doch am Produkt vorbei. Nun stand ich vor dem „Nutella & Go“- Ding, ein halbrundes Plastikdöschen mit der typischen Nutella – Aufmachung. Sogar Ansätze des weißen, schraffierten Deckels des gewöhnlichen Nutella- Glases sind sichtbar. Viel scheint ja nicht drin zu sein, im Produkt, denn der Dosengröße nach zu urteilen dürfte es sich hier mit Sicherheit um eine Winzigkeit der leckeren Creme handeln. Meine Gedanken schweifen weiter und gelangen letztendlich an den Punkt, in dem es um die „Verarbeitung“ des Käufers geht. Muss man sein Brot mit in den Park nehmen oder wie funktioniert das?
Nein, kann ich lesen, hier soll die Creme als eine Art Dipp funktionieren. Beigelegte, runde, zwei Zentimeter große, sogenannte Brotsticks fungieren als längliche Stullen, die man angesagterweise in die Nutella-Creme tunken kann. Na ich weiß ja nicht! Kann sowas wirklich das leckere, morgendliche Nutella – Brot ersetzen?

Okay, ich beschließe, den Test zu wagen. Für knappe € 1,20 nicht gerade ein Schnäppchen, dennoch ziehe ich mein Vorhaben durch.


=== „Die Brotsticks sind aus Weizenmehl, pflanzlichem Fett, Vollei, Salz…“ ===

Würde meine bessere Hälfte die Nährwerttabelle meiner Neuanschaffung entdecken, gäbe es bestimmt wieder ein riesen Taratata. Zwecks meines leichten Bauchansatzes, den ich (ganz ehrlich!) auch mit einer leichten Diät versuche abzubauen. Doch sowas funktioniert natürlich nur mit einem eisernen Willen und Tatendrang, den ich selbstverständlich besitze, doch wenn hier ein Zwang hinzu eilt, der meist in Form von sanfter Stränge aus dem Munde meiner zukünftigen Exverlobten stammt, fallen dies Willenskräfte einer Art Bockigkeit zum Opfer, die im Grunde nichts mehr mit einer Diät vereinbar wäre. Daher also erscheint es mir sinnvoller, meine bessere Hälfte hier mehr oder weniger im Unklaren zu lassen, dass sich dieses Zeug überhaupt im Haus befindet.

Auch wenn ich es nicht gern zugebe, dass mein Liebling diesbezüglich Recht hat, wenn sie meinen würde, dass es sich hierbei um das „Schlaraffenland für dicke Bäuche“ handelt. Würde ich die komplette Sache hier allein auffuttern (was höchstwahrscheinlich der Fall sein wird, wenn es schmeckt) wandern 259 Kalorien, 4,3 Gramm Eiweiß, 31,4 Gramm Kohlenhydrate und heftige 12,9 Gramm Fett in meinen Bauch. Na ja, dann könnte ich offiziell auf mein Abendessen verzichten…grins…, was ich natürlich nicht vorhabe, allein schon aus Geheimhaltungsgründen.

Die Brotsticks sind aus Weizenmehl, pflanzlichem Fett, Vollei, Salz, Malzextraktpulver und Backhefe zusammengesetzt. Mehr Zutaten kann die Nuss – Nougat – Creme aufweisen, denn hier fühlen sich Zucker, pflanzliche Öle, Haselnüsse, fettarmer Kakao (hier kann ich eventuell mal darauf hinweisen), Magermilchpulver, Vanillin und Sojalecithin zu Hause. Die Klassiker schlechthin. Im Grunde genommen könnte ich jegliche Arten von Schokocremes mit derselben Zutatenliste aufführen, die Inhalte sind identisch. Die Eine hat mal weniger von dem Einen, die andere wiederum mehr von dem anderen, na egal.

Hersteller des Ganzen ist keine geringere Firma wie Ferrero. Die Mutter alles Nuss – Nougat – Cremes, Goldkugeln, „Duplomaten“, Überraschungseiern, schokoladigen Nilpferden & Pinguinen, Kinderschokoladen und Milchschnitten.


=== „Hmm… genau so stelle ich mir einen Snack vor…“ ===

Und nun sollte ich mich wohl durchgehend dem „Nutella zum Mitnehmen“ widmen. Auf der Rückseite der Verpackung ist sogar beschrieben, was der „Nutella-Dummi“ mit den Cerealien machen soll. Brotsticks + Nuss – Nougat-Creme = Lecker! Nun denn!

So ein Stick is´ja nu nicht wirklich lang. Schätzungsweise zwei bis drei Zentimeter an Länge bringt so ein Teil zu Stande. Alle dreizehn beinhalteten Stängchen finden sich mit 13 Gramm wieder, was wohl, nach Adam Ries und Eva Zwerg bedeuten würde, dass ein Stäbchen mit einem Gramm zu Buche schlägt. In sage und schreibe 39 Gramm Nutella – Creme „pikse“ ich solch ein Brotstick ein. Wider Erwarten verschwindet gerade mal ein viertel von dem Brot in der Schokolade. Wieso eigentlich? Dafür dass die halbrunde Verpackung hier ziemlich groß ist und gerade einmal an die Länge der Stäbchen heranreicht, müsste doch Selbiges in der Schokocreme verschwinden – was es aber, wie schon erwähnt- nur zu einem Viertel tut. Verpackungsbetrug? Erst jetzt erspähen meine Äugelein den Pfeil auf der Vorderseite der Verpackung, der mit dem Wort „Füllhöhe“ bezeichnet ist und sehr offensichtlich die wahre Menge im Vornherein präsentiert und regelt. Mein Fehler!

Eine weitere Frage eröffnet sich mir: Werden denn alle Sticks mit der lecker Creme betunkt werden können oder wird es beim elften Mal dippen einen Engpass geben?

Ich merke, dass mein Zweifel hingegen der Tiefenmenge der Nutella-Geschichte völlig umsonst sind, denn wie im Geiers Namen sollte ich diesen Stick je wieder aus dem Dipp heraus bekommen? Zweiter Vorteil: So ein Brotteilchen eignet sich ungenierbar für zwei bis dreimaliges Dippen bis es als klitzekleines Krümelchen im Munde verschwunden ist. Geil!
Und die Creme? Ja, natürlich! Ist tatsächlich das Nutella, welches ich mir morgens aufs Brot schmiere. Völlig identisch, völlig lecker! Sie haftet perfekt an den Sticks, ohne Anstalten zu machen abzudriften. Die Festigkeit ist so optimiert, dass die Creme einfach und problemlos darin versinken kann und ohne großartige „Bruchstellen“ herausgezogen werden kann. Hmm… genau so stelle ich mir einen Snack vor.

Apropo Snack! Soeben hat sich eine weitere, neue Frage ergeben: Wieso sind ausgerechnet dreizehn der legeren Sticks drin, nicht zwölf oder vierzehn? Lieber wären mir natürlich Letztere Zahl, denn ich habe das dreizehnte Stäbchen erreicht und in dem Döschen vor mir ist tatsächlich noch etwas von der Nuss-Nougat-Creme. Genau so viel, dass ein bis zwei der Stängchen noch „vollgedippt“ werden könnten! Nur habe ich tatsächlich keinen mitgelieferten „Stullenersatz“ mehr. Ärgerlich! Hat der Hersteller tatsächlich die Portion so eingetimed, dass noch etwas „Bonuscreme“ für eine Scheibe Brot übrig bleibt? Oder habe ich es tatsächlich einmal fertig gebracht sparsam mit einer Süßigkeit umzugehen? Ich weiß es nicht. Beide Frage erscheinen recht unglaubwürdig und nicht wirklich umsetzbar. Egal, denken wir nicht länger darüber nach und kommen schnellstens zum Fazit des Berichtes!


=== „Verdammt!“ ===

Et voilá! Da isses!

„Nuttella & go“ ist eine nette Erfindung aus dem Hause Ferrero. Ob man es sich nun wirklich bei diesen Temperaturen antun sollte, diesen süßen Snack mit auf Reisen, in den Park oder zum Badesee mitzunehmen wage ich dezent zu bezweifeln. Allerdings ist die Kombination aus Nuss-Nougat-Creme und Brotsticks eine ideale Naschgelegenheit so einfach nebenher beim TV-sehen, arbeiten oder sogar Berichteschreiben. Doch Vorsicht: Hier sind mörderische Dickmacher im Spiel!

Dank des recht hohen Preises von € 1,20 ist die 52-Gramm – Box nicht gerade ein Schnäppchen. Auch hier ist es bestimmt ratsam, wenn man in den Supermärkten einen kleinen Preisvergleich anstrebt. „Nutella & go“ ist zwar kein Sattmacher, dennoch bringt der Magen (Dank der Schokocreme) ein angenehmes Völlegefühl zu Stande, was immerhin zehn bis fünfzehn Minuten anhält.

Könnte ich hier Sterne für die abgrundtief langweiligste Werbung eines Produktes im Radio vergeben, wären hier bereits mehr Punkte im Spiel als ich zur Verfügung hätte. Doch gut, dass sowas keine Rolle spielt! Denke ich etwas länger darüber nach, muss ich gestehen, dass der Werbespot ja irgendwie sein Ziel erreicht hat! Verdammt!
Für „Nutella & go“, das sogenannte „Nutella zum Mitnehmen“, kann ich leckere fünf Sterne verticken und jedem raten, sich mal so ein Halbschächtelchen zuzulegen.


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