Graco Booster Basic Testbericht

Liebe Leserinnen und Leser,

während unserer Urlaubsvorbereitungen auf die Reise nach Kalifornien im Juli / August diesen Jahres tauchte die Frage auf, ob wir denn einen Kindersitz für unseren Jüngsten mitnehmen werden. Ob der Erfahrungen mit dem teils doch ein wenig ramponierten Gepäck auf dem Gepäckband waren wir uns sofort einig, dass unsere teuren Concord Kindersitze da bleiben werden, wo sie sind: zu Hause.

Nachdem ich alsdann recherchiert hatte, dass man je nach Autovermietung zum einen zwischen 8 und 10 Euro pro Tag an Zusatzkosten investieren muss, um selbigen im Fahrzeug zu haben, dann aber nicht weiß, was einen an Modell und Sitzkomfort fürs Kind erwartet, beschloss ich, zumindest eine Sitzerhöhung zum Mitnehmen zu erstehen, damit unser Jüngster im Auto nicht vom Dreipunktgurt stranguliert wird.

Zwar benötigen Kinder ab 6 Jahren in Kalifornien eigentlich keinen Kindersitz mehr, jedoch ist mir bis dato noch kein 6-jähriger unter die Augen gekommen, der schon ohne Sitzerhöhung vernünftig in einem PKW mit dem Dreipunktgurt angeschnallt werden kann, ohne dass dieser auf Halsschlagaderhöhe verläuft. Von dem schlechten Ausblick der Zwerge auf die Türinnenverkleidung wollen wir erst gar nicht sprechen ...

Nach einigen Recherchen beschloss ich, einen Hersteller zu wählen, der auch in den USA üblicherweise gekauft wird.

Meine Auswahl fiel sodann nach reiflicher Überlegung auf den Graco Booster Modell Gabriel.


**Kaufort und Kaufpreis***
Die Sitzerhöhung habe ich im Schlecker Online-Shop für 23,99 Euro erstanden. Dort war das Modell am günstigsten zu haben.



***Hersteller***
„Graco ist eine weltweite Marke, die seit fast 60 Jahren besteht.
Als 1942 die Firma Graco Metal Product in Philadelphia in den USA gegründet wurde, stellte sie allerdings keine Produkte für Kleinkinder und Säuglinge her. In den ersten 11 Jahren ihres Bestehens fertigte Graco Maschinen- und Fahrzeugteile für örtliche Fabriken. Als einer der Gründer aus dem Unternehmen ausschied, entschloss sich der verbleibende Partner dazu, seine eigenen Produktreihen herzustellen.

Zu dieser Zeit arbeitete einer von Gracos Mitarbeitern, David Saint, als Techniker und Buntglashandwerker für die Marke. Er war stolzer Vater von neun Kindern und hatte oft seiner Frau dabei zugeschaut, wie sie ein müdes Baby in einer Wiege im Hinterhof in den Schlaf wiegte. Er befasste sich näher mit diesem Problem und setzte sich an sein Zeichenbrett. 18 Monate später kam die erste aufziehbare Kinderwiege, die Graco Swyngomatic®, auf den Markt.

Von diesem Tag an war Graco im Babyproduktegeschäft. Und nach dem Verkauf von Millionen von Wiegen brachte Graco weitere Innovationen auf den Markt. 1987 entwarf Nate Saint, der Sohn des Swyngomatic-Erfinders, mit großem Erfolg die tragbaren Pack N' Play® Spielecken, die Laufstall und Reisebett in einem sind. Im folgenden Jahrzehnt führte Graco das Travel System ein, der erste Kinderwagen bei dem der Sitz in Sekundenschnelle zum Autositz umfunktioniert werden kann, so dass schlafende Babys zwischen Kinderwagen und Auto umgesetzt werden können, ohne dabei wach zu werden.

Graco Europe wurde im September 1997 gegründet. Die Filiale hat einen hervorragenden Ruf für innovative, sichere und hochwertige Produkte erlangt. Gracos engagiertes Forschungs- und Entwicklungsteam arbeitet ständig an Produkten, die genau an den Lebensstil, das Umfeld und das Budget heutiger Eltern angepasst sind. Dank der unschlagbaren Kombination von Qualität, Innovation und Preis-/Leistungsverhältnis wurde Graco zum führenden Hersteller von Kinderwagen und zum zweitwichtigsten Hersteller von Autositzen in Großbritannien.
Gracos Produktpalette umfasst Autositze, Kinderwagen, Reisesysteme, Reise-Kinderbetten, Wiegen und Einschlafhilfen.“

(Quelle: www.graco.de)
GRACO
- Central Europe -
Postfach 1418
D – 32112 Hiddenhausen
Email: [email protected]
Telephone: 05223-87 98 46



***Herstellerbeschreibung***
„Mit dem Graco „Booster“ erhalten Sie eine handliche, leichte Sitzerhöhung zum kleinen Preis! Der kompakte Umfang und sein geringes Gewicht erlauben es Ihnen, den Autositz ganz einfach zu transportieren. So kann die Sitzerhöhung schnell und einfach in den Zweitwagen umgesetzt werden. Auch als Zweitsitz z.B. im Auto der Großeltern eignet sich der „Booster“ hervorragend – nicht zuletzt aufgrund seines niedrigen Anschaffungspreises.

Natürlich kommt beim „Booster“ die Sicherheit nicht zu kurz. Integrierte Gurtführungen erleichtern Ihnen, Ihr Kind mit dem 3-Punkt-Fahrzeuggurt richtig zu sichern. Die Sitzerhöhung ist mit Armlehnen ausgestattet, die sich in der Höhe anpassen lassen und so optimal auf Ihren Sprössling abgestimmt werden können. Die Armlehnen schützen zusätzlich vor Verletzungen am Becken im Falle eines Seitenaufpralls.
Als kleines Extra sind zwei Getränkehalter im Sitz integriert, die bei Bedarf aus der Sitzfläche gezogen werden. Darüber hinaus ist der Bezug abnehmbar und in der Maschine waschbar.“



***Technische Details (der beiliegenden Kurz-Bedienungsanleitung entnommen)***
ECE-Gruppe: II-III
Gewicht des Kindes: 15 bis 36 kg
Alter des Kindes: ab 3,5 bis 12 Jahre
Befestigungsart: mit 3-Punkt-Fahrzeuggurt
Einbaurichtung: in Fahrtrichtung
besondere Eigenschaften: höhenverstellbare Armlehnen
2 ausziehbare Getränkehalter
für mehr Sicherheit: Seitenaufprallschutz
3-Punkt-Gurtsystem: Elemente zur optimalen Gurtführung
Sitzbreite (innen): 41 cm
Gewicht: 2,25 kg
im Lieferumfang enthalten: Element zur optimalen Gurtführung
Sitzbezug: 100% Polyester
Polsterung: 100% Polyester
Pflegehinweise: Maschinenwäsche bei 30°, Schonwaschgang



***Aussehen / Sitzkomfort / Handling***
Der Graco ist zu meiner Überraschung trotz des minimalen Gewichtes von gerade einmal 2,25 kg eine äußerst robuste Erscheinung. Der Korpus besteht aus massivem Kunststoff, lediglich der Bezug und dessen Polsterung sind aus Polyester und dementsprechend ansprechend pflegeleicht.
Der Korpus des Graco ist komplett in grau gehalten, auch die Armlehnen sind grau, der Bezug hingegen ist schwarz.

Kein Vergleich zu den Billig-Styropor-Keilkissen, die man sonst hierzulande zu kaufen bekommt! Er steht stabil auf dem Sitz und verrutscht nicht sofort, sobald ein Kind sich hineinsetzt. Bei den Sitzkeilen passiert es leider oft, das sie dem Kind sprichwörtlich unter dem Hintern wegrutschen.

Erfreulich ist, dass man die Armlehnen mit leichtem Zug auf dieselben höhenverstellen kann; dies erleichtert das Durchführen der Dreipunktgurtes in optimaler Höhe der Sitzposition des Kindes. Je höher die Lehne, desto höher verläuft der untere Gurtteil am Kindes. So hat man die Sicherheit, dass der untere Teil des Beckengurtes auch da Halt bietet, wo er soll. Bei den handelsübliche Keilkissen hat man hier keine Möglichkeit der Einflussnahme; oftmals verläuft der untere Teil des Dreipunktgurtes dann nicht auf Beckenhöhe sondern je nach Größe des Kindes zu hoch oder zu tief.
Auch dies ein enormer Pluspunkt.

Ein wenig Sorge bereitete mir die große Sitzfläche, denn unser Jüngster ist eine recht zierliche Erscheinung und füllt daher die Sitzfläche bei weitem nicht aus. Jedoch stellte sich beim Probesitzen heraus, dass dies keine Schwierigkeiten bereitet. Die hierzulande vertriebenen Kindersitze fallen doch ein wenig knapper aus, was die Sitzflächenbreite anbelangt. Dies liegt wohl daran, dass Kinder in den USA nicht unbedingt größer, dafür aber meist breiter sind als die unsrigen ***Augenroll***.

Ein großes Hurra lösten natürlich die beiden Getränkehalter im Sitz aus, die das Kind bei Bedarf problemlos aus- oder einklappen kann, ohne dass es hier gesonderter Hilfestellung bedarf.

Gefallen hat mir auch, dass eine Rückenlehne zu dem Modell nachgekauft und nachgerüstet werden kann. Dies war mir wichtig, da ich nicht wusste, ob unser Jüngster auf dieser Sitzerhöhung gut angeschnallt werden konnte. Ein Blick auf die Homepage bei Toys’R US in USA verriet mir, dass ich ohne Probleme eine passende Rückenlehne für knappe 35 Euro dazukaufen kann, falls dies erforderlich wäre.

Bislang musste ich den Sitz noch nicht großartig reinigen, denn zum einen schmutzt der dunkle Bezug nicht so stark, zum anderen reichen ein feuchtes Mikrofasertuch und warmes Wasser grundsätzlich zur Polsterpflege aus.

Unser Sohn hat sich in dem Sitz pudelwohl gefühlt und inzwischen ist der Graco auch in meinen PKW mit eingezogen, für den „Notfall“. Dieser tritt momentan mindestens einmal am Tag auf ***Lach***. Schön auf Abwechslung bedacht thront Monsieur mal in seinem angestammten Concord-Modell, mal auf dem Graco.

Über kurz oder lang werde ich wohl doch noch eine Rückenlehne nachkaufen, denn sollten wir mal eine längere Strecke fahren, wird es dann wohl Krach geben, weil Mutter auf dem sichereren Sitz mit zusätzlicher Lehne und Kopfstütze besteht ...



***Zusammenfassung***
Eine hervorragende Sitzerhöhung, die ich allen, die einen Notsitz für Gastkinder oder aber eine Sitzerhöhung für Ihre etwas älteren Kinder benötigen, wärmstens empfehlen kann.
Der Graco Booster kostet zwar mehr als die Styropor-Variante, ist dafür aber bedeutend sicherer und komfortabler!

Ich vergebe hier guten Gewissens eine uneingeschränkte Kaufempfehlung und volle 5 Sterne!

Nun bleibt mir noch, wie immer für Lesungen und Kommentare brav im Voraus zu danken. Bewertungen nehme ich selbstverständlich sehr gerne in Kauf :-)))

schmusenase.

P.S.: Bericht wurde bzw. wird auch auf anderen Portalen unter dem gleichem Nick veröffentlicht!