Die drei ??? 135 - Fluch des Piraten (Hörbuch) Testbericht

Während ich heute Morgen endlich meine Stoffvorräte verkleinert und mir neue Tischläufer genäht habe, habe ich mir ein Hörspiel der drei Fragezeichen angehört: "Fluch des Piraten".

_Wer sind überhaupt die drei Fragezeichen???


Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind die drei Fragezeichen: junge Detektive, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jeden Fall zu übernehmen, so knifflig er auch sei. Spezialisiert sind sie auf mysteriöse Vorkommnisse.
Die Eltern von Justus sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, seitdem lebt er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, der einen Schrottplatz in Rocky Beach, Kalifornien, betreibt.
Auf diesem Schrottplatz haben sich die drei Jungs (mittlerweile Teenager) ein kleines Detektivbüro eingerichtet.
Justus Jonas ist der erste Detektiv, da er etwas dicker ist und deshalb besser mit dem Kopf arbeiten kann als Verbrechern nachzujagen. Peter Shaw ist die Sportskanone und damit der zweite Detektiv. Für die Recherchen und Archivarbeit ist der dritte Detektiv Bob Andrews verantwortlich.
"Wir übernehmen jeden Fall" steht auch auf den Visitenkarten der Drei. Klar, dass sie schon viele spannende, mysteriöse und brenzlige Fälle gelöst haben. Klar auch, dass die drei für die Polizei von Rocky Beach fast schon unersetzbare Helfer geworden sind.

"Die drei Fragezeichen – Fluch des Piraten" ist der 135. Fall der jungen Detektive.

_Worum geht es in diesem Fall???


Althena, eine Detektivkollegin der drei Fragezeichen, kommt völlig aufgeregt auf den Schrottplatz von Titus Jonas gerannt. Sie wird von einem Mann verfolgt und drückt Justus auf ihrer Flucht ihre Digitalkamera in die Hand.
Peter rennt Althena und ihrem Verfolger zwar hinterher, aber er schafft es nicht sie einzuholen und sieht nur noch, dass Althena in einen Bus gesprungen ist und ihren Verfolger scheinbar abhängen konnte.

In der Zentrale schauen Justus, Peter und Bob sich die Bilder von Althenas Kamera an und entdecken dort neben zwei Fotografien von einem Brief auch ein Bild von dem Piratenschiff "Black Rose". Auf einem der Brief-Fotos kann Justus im Hintergrund noch eine Hand mit einem Revolver erkennen. Da ist für die drei Fragezeichen klar, dass Althena in Gefahr schwebt und dass sie ihr unbedingt helfen müssen.
Da sie auf einem anderen Bild eine Dame in einem Altersheim erkennen, fangen die drei dort mit ihren Ermittlungen an.
Die alte Dame heißt Sarah Livingston und erzählt den drei Detektiven, dass sie Althena beauftragt hat, um ein Geheimnis zu lösen. Der Brief, den Althena fotografiert hat, ist von Mrs. Livingstons Bruder Franco, der auf die schiefe Bahn geraten ist und vor einigen Jahren goldene Tierskulpturen gestohlen und versteckt hat.
Für das Leben Francos interessierte sich auch vor einiger Zeit der sagenumwobene Filmregisseur Dennis Brown, der das Leben Francos verfilmen sollte, sich aber doch irgendwann spontan dazu entschloss den Piratenfilm "Fluch des Piraten" zu drehen.
"Fluch des Piraten" soll nun neu verfilmt werden, weshalb die drei Fragezeichen die Produzentin Elvira Zuckerman aufsuchen von der sie spontan dazu eingeladen werden, auf der Insel "Free Island" nach geeigneten Filmschauplätzen zu suchen.
Die Reise auf die einsame Insel kommt Justus, Peter und Bob sehr gelegen, haben sie doch gerade in Francos Brief auch einen Hinweis auf die Insel gefunden.

Ob dort der Schatz versteckt ist?

_Meine Meinung


Irgendwie weiß ich nicht so recht, was ich von diesem Hörspiel halten soll. Ich kann nicht sagen, dass ich es schlecht finden würde, aber in Begeisterungsstürme versetzt es mich auch nicht und es gibt doch einiges, was mich beim Zuhören nervt.
Es fängt damit an, dass die drei Fragezeichen dem Gangster den Namen Ray Liolotta nennen, weil er dem Schauspieler mit den stechenden Augen so ähnlich sieht.
Der Schauspieler heißt aber Ray Liotta und im Buch zu diesem Fall der drei Fragezeichen ist er auch richtig benannt. Wahrscheinlich musste man den Namen aus rechtlichen Gründen abändern, aber mir stößt es jedesmal übel auf, wenn im Hörspiel der Name "Liolotta" fällt.

Weiterhin finde ich es etwas seltsam, dass Althena laut Peters Aussage entkommen konnte und sie hinterher doch davon ausgehen, dass sie von dem Mann geschnappt wurde, obwohl es darauf gar keine Hinweise gibt.
Ganz gut gefallen hat mir hingegen die Herangehensweise an den Fall, denn die drei Fragezeichen zeigen mal wieder, dass sie den Titel "Detektive" wirklich verdienen. Auf einem von Althenas Fotos fällt Justus das Emblem eines Altersheims auf und dort beginnen sie dann auch logischerweise mit den Ermittlungen und tasten sich peu á peu an den Fall ran.
Ein ganzes Stück näher kommen sie der Sache allerdings, als die Produzentin Elvira Zuckerman den dreien plötzlich und unerwartet den Job als Filmkulissen-Sichter anbietet.
Das finde ich dann wieder etwas unrealistisch, wie eine Frau darauf kommt, drei Jungs, die ich überhaupt nicht kennt, für drei Tage auf eine einsame Insel zu schicken, nur um die Originalschauplätze des Films "Fluch des Piraten" zu finden.
Vor allem sagen die drei Fragezeichen auch nur zu, um auf der Insel nach dem Schatz zu suchen. Schauplätze für den Film suchen sie keine, wenn man von den offensichtlichen wie dem Schiffswrack und dem Wasserfall mal absieht.

Die Vorkommnisse auf der Insel werden dann wieder sehr nett geschildert. Man kann die einsame Insel mit ihrem Schiffwrack, dem Strand und dem Wasserfall förmlich vor sich sehen und man kann sich auch gut vorstellen, wie Peter ins Wasser fällt und dann sein kaputtes Handy wutentbrannt von sich wirft.
Auf der Insel wird mir persönlich aber zu viel Action in den Fall eingebaut. Da brennt das Schiffswrack plötzlich, die drei bemerken, dass sie doch nicht allein auf der Insel gibt und es gibt einen Tauchgang, bei dem Peter ein Skelett unter Wasser entdeckt. Dann werden die drei Detektive noch von dem Gangster bedroht und treffen plötzlich noch auf eine für einen Kampf mit Gangstern bestens ausgerüstete Person. Das ist mir am Ende einfach etwas sehr viel auf einmal und wird dann auch unlogisch - dazu möchte ich jetzt aber nicht mehr verraten, sonst müsste ich Euch hier die Auflösung des Falls präsentieren.

Generell stört mich an dieser Hörspielfolge, dass der Fall im Ganzen nicht so schlüssig ist und ich nur schwer einen Zugang dazu bekomme. Es fehlen einfach Hintergrundinfos zu Franco und seinem ominösen Brief. Dass er ein Dieb war und seiner Schwester kurz vor seinem Tod bei einer Gefängnisrevolte einen Brief geschrieben hat, genügt mir einfach nicht, um mich von Anfang an zu fesseln.
Die drei Fragezeichen gehen zwar am Anfang schön strukturiert vor, aber dennoch kommt das Ganze nur schwer in Fahrt und ist am Ende dann fast nicht mehr zu bremsen und endet zu abrupt.

_Wer sind die Sprecher???


Erzähler – Thomas Fritsch
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Pilot - Gerhart Hinze
Max - Traudel Sperber
Liolotta - Peter Striebeck
Althena - Steffi Kirchberger
Sarah Livingston - Rosemarie Wohlbauer
Elvira Zuckerman - Konstanze Ullmer

_Mein Fazit


"Fluch des Piraten" ist guter Durchschnitt bei den drei Fragezeichen Hörspielen. Die Folge ist weder so gut noch so schlecht, als dass sie länger im Gedächtnis bleibt.