Lackschaden (gebundene Ausgabe) / Susanne Fröhlich Testbericht

Susanne Fröhlich kommt zur Leipziger Buchmesse. Juchu, rief meine Tochter, weil sie schon einige ihrer Bücher mit bester Unterhaltung gelesen hatte. Der „Lackschaden“ musste her … Meine Tochter hatte die letzte Prüfung zum Master bestanden, und was macht Mutter ??? sie besorgt Töchterchen das Buch und freut sich, dass sich Töchterchen freut *gg* - und gemeinsam haben wir nun die Meinung nieder getippt.

Daten zum Buch:
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• Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
• Verlag: Krüger, Frankfurt; Auflage: 2 (8. März 2012)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3810506737
• ISBN-13: 978-3810506733
• Größe und/oder Gewicht: 19,4 x 13,4 x 2,8 cm
PREIS: 16,99 Euro

Die Autorin:
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Susanne Fröhlich, geboren 1962 in Frankfurt am Main, ist erfolgreiche Fernseh- und Rundfunkmoderatorin. Sie hat mehrere Sachbücher und Romane geschrieben, die alle zu Bestsellern wurden. Susanne Fröhlich lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Taunus.
Quelle: amazon.de

Kurze Leseprobe:
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»Keine weiteren Informationen«, antwortet Kati bestimmt, »aber regt euch nicht auf. Kein Grund zur Sorge.« Was soll denn das nun wieder heißen? Ein eindeutigesNein war das jedenfalls nicht. Ich bin am Grübeln. Aus vielerlei Gründen. Betrügen Männer ihre Frauen, weil sie zu Hause keinen Sex haben, oder weil sie nicht genug bekommen können und sowohl zu Hause als auch sonst wo jede Menge Sex haben wollen? Wie wäre es für mich, wenn Christoph der Mann wäre, mit dem Kati »versauten Sex« hat? Ich wäre wütend, keine Frage, gedemütigt, es wäre mir peinlich. Aber würde es mich unglücklich machen, mich verzweifeln lassen? Komischerweise eher nicht. Das jedenfalls ist mein erstes Gefühl. Und was sagt das jetzt über unsere Beziehung aus? Anita unterbricht meine Gedanken. »Die Nächste bitte!«, ermuntert sie die Runde. Anita, Anna, Leonie, Franzi und Jacky fehlen noch. Ich bin unsicher, ob ich noch mehr hören will. Irgendwie zieht mich das hier mental runter. Anita, die immerhin für alles verantwortlich ist, ergreift das Wort: »Bei uns ist zwei Mal die Woche normal. Die ganz große Leidenschaft ist weg, aber wir tun es einfach. Weil es dazugehört und manchmal ja auch eine nette Sache ist.« Sex – eine nette Sache? Ist das nicht ein bisschen profan? Oder liegt hier einer meiner entscheidenden Denkfehler? Erwarte ich zu viel? Habe ich wenig Sex, weil ich ihm zu viel Bedeutung beimesse? Ist das die Krux? Sollte man es einfach tun, so wie man sich die Zähne putzt (vielleicht nur nicht ganz so oft!)?

Mit Leidenschaft geschrieben, so, wie die Autorin im wahren Leben rüberkommt, so sind auch immer wieder ihre Bücher: ehrlich, offen, modern, auf den Punkt gebracht, herzlich, aber auch sexy und frisch. UND NATÜRLICH FRÖHLICH !!!

Im Buch geht es um alltägliche Probleme und Begebenheiten, wie sie sicher jeder mehr oder weniger im eigenen Leben erlebt. Die Kinder werden größer und gehen ihrer eigenen Wege, die Ehepartner haben sich nichts mehr zu sagen, die Schwiegerleute werden älter und brauchen Abwartung und man selbst (bzw. FRAU) ist auch nicht mehr die, die man mal war, auch Frau wird älter und spürt das natürlich seelisch und körperlich. Ein Buch also, wie es das Leben schreibt – mit Themen, die das Leben schreibt – unterhaltsam mit einem lächelnden Auge aber herzlich und einfühlsam geschrieben.

Das mit dem Älterwerden die Lust am Leben und der Spaß nicht vorüber sein muss, das macht uns Susanne Fröhlich in ihrem Buch anhand der fiktiven Geschichte (man möchte meinen, sie hat auch autobiografische Züge eingebaut) klar.

Die Protagnostin nennt Susanne Fröhlich – Andrea Schnidt – Sie ist in den Wechseljahren mit den klassischen Symptomen behaftet. Die Probleme in der Familie machen ihr zusätzlich zu schaffen. Die Kinder haben keine Lust auf Schule und reden nicht mehr mit ihr über ihre Probleme und der Mann, der geht lieber golfen, als sich um seine Familie zu kümmern. So ist da noch Rudi, der Schiegerpappa, der immer jemanden um sich haben möchte – und Andrea kommt sich ausgenutzt vor und hat die Gedanken, dass sie also nur die Putzfrau der Familie ist, deren seelisches Glück allen anderen egal ist.

Eigentlich eine stinknormale Geschichte, aber Susanne Fröhlich schafft, daraus einen sprühend lustigen und doch tiefsinnigen Roman zu schreiben, der sicher nicht „nur“ für Frauen lesenswert ist. Meine Tochter ist 22 und hatte absolutes Lesevergnügen, weil sie sich in die Handlung eingedacht hat. Sie hat den Inhalt der Handlung auf Mütter und Familien in Ihrem Umfeld bezogen und kam immer wieder zu mir und las mir stellen vor, wo sie meinte, genauso ist es in der Realität, die Leute müssten das Buch lesen, dann würde es ihnen sicher besser gehen, sie würden das Leben vielleicht nicht so unbedingt tot ernst nehmen – sich aber Gedanken machen, wie man es zu eigenen Vorteil ändern kann.



Unterhaltsame und kurzweilige Lektüre – geschrieben in einer Art und Weise, dass das Buch von Anfang bis Ende flüssig zu lesen ist. Lustig, amüsant und auch ironisch angehaucht.

Schön ist es, wie die Protagonistin für sich im Lauf des Buches merkt, dass ihr Leben noch lange nicht vorbei ist – mehr möchte ich nicht verraten. Es lohnt sich echt, das Buch zu lesen. Man könnte süchtig werden nach Susanne Fröhlich, weil sie so „einfach“ und doch so hintergründig schreibt, wie nur jemand schreiben kann, der Lebenserfahrung hat.

Ich bewundere diese Frau als Frau und Autorin sehr.