Tele2 Testbericht

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ab 97,55
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Summe aller Bewertungen
  • Geschwindigkeit:  sehr schnell
  • Verfügbarkeit:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  sehr gut
  • Abrechnung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von gk60

Telefon- und Internetanschluß bei Tele2 - bitte nicht!!!

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  • Verfügbarkeit:  schlecht
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Abrechnung:  sehr schlecht

Pro:

Nichts

Kontra:

Fehlender Kundenservice

Empfehlung:

Nein

Im Juli 2007, kurz vor einem Umzug, kam ich auf die Idee, doch einmal zu einem billigeren Anbieter als zur Telekom zu gehen. Bisher hatten meine Frau und ich immer nur einen herkömmlichen Telefonanschluss, über den wir auch manchmal ins Internet gegangen sind. Dass ein DSL-Anschluss viel besser zum Surfen im Internet geeignet ist, hatte ich zwar gehört, war aber noch unschlüssig wegen der Mehrkosten.
Doch durch die Fernsehwerbung des Telekommunikationsunternehmens Tele2 wurde ich auf diesen günstigen Anbieter aufmerksam. Dort sollte ein Telefon- und Internetanschluss nur 19,90 Euro im Monat kosten. Na toll, dachte ich, warum mehr zahlen, wenn es auch preiswerter geht…

Telefonische Bestellung, Zusendung der Hardware - noch keine Probleme
Bei der telefonischen Bestellung unter einer kostenfreien Nummer erfuhr ich, dass das Einrichten eines Anschlusses etwa vier bis sechs Wochen dauern würde. Ich wurde schon etwas stutzig, dass diese „Vorlaufzeit“ so lange dauert. Ich müsste nach dem Umzug also vorerst nur mit unserem Mobiltelefon auskommen. Aber immerhin ist der Anschluss dann ja so günstig. Zudem sollten die ersten 3 Monate bei Tele2 gratis sein. Und die vorläufige Laufzeit des Vertrags wären nur 6 Monate. Kurz und gut, es hörte sich alles gut an!
Nach der Postidentifikation an der neuen Wohnadresse wurde der Auftrag schriftlich bestätigt, und kurz vor dem Freischaltungstermin wurde die erforderliche Hardware in einwandfreiem Zustand zugesandt, mit gut verständlicher Gebrauchsanweisung. Der Freischaltungstermin für den Komplettanschluss mit Telefon und Internet bei Tele2 sollte der 13.09.2007 sein. Es waren damit also für Tele2 etwa 6 Wochen Zeit notwendig, den Telefon- und Internetzugang einzurichten.

Es kommt keine Freischaltung
Nun fingen die Probleme an. Es gab am vereinbarten Datum keine Freischaltung seitens Tele2. Am späteren Nachmittag rief ich bei der Kundenhotline von Tele2 mit meinem Handy an. Ein teurer Spaß, wie ich jetzt erst bemerkte. Denn der Anruf kostete 0,99€ pro Minute (nur die telefonische Bestellung war kostenfrei). Ich musste minutenlang in der Warteschleife auf eine Verbindung warten. Meistens habe ich nach 5 bis 10 Minuten aufgelegt, da ich niemanden erreicht habe. Ich habe es auch bei der Bestellhotline versucht, um überhaupt jemanden zu erreichen. Aber da konnte ich keine Hilfe bekommen, ich müsste schon die technische Hotline anrufen.
Somit war ich also gezwungen, wiederum bei der Kundenhotline von Tele2 anzurufen, wo man für 0,99 Euro pro Minute in der Warteschleife auf eine teure Geduldsprobe gestellt wird.
Nach etlichen vergeblichen Versuchen war schließlich ein Tele2-Kundenberater zu sprechen. Doch der Mann war offensichtlich total überfordert und auch nicht besonders höflich. Und eine Auskunft, warum der Anschluss nicht zustande gekommen ist, konnte er überhaupt nicht geben. Ich müsste einfach noch warten. Er wüsste nicht, woran es liegt.
Damit war auch für mich klar, warum der Anschluss bei Tele2 so günstig ist…
Nach dem ich, einige Tage später, am 18.09.2007 zum inzwischen 15. Mal bei Tele2 mit Handy angerufen hatte und wieder niemanden erreicht habe, war meine Geduld endgültig zu Ende!!!

Mein Vertragsrücktritt wegen Nichterfüllung des Vertrags von Tele2
Also erklärte ich Tele2 schriftlich meinen Rücktritt vom Komplettvertrag.
Der Grund für meinen einseitigen Vertragsrücktritt war: Nichterfüllung des Vertrags von der Firma Tele2. In diesen 8 Wochen ohne Festnetz hatte ich inzwischen eine Mobilfunk-Rechnung von ungefähr 300 Euro!!!

Die bereits von Tele2 erhaltene Hardware habe ich kostenfrei an eine Retouren-Adresse zurückgesandt. In den Rücksendekarton habe ich noch ein Begleitschreiben gelegt, dass ich von dem Vertrag zurücktrete, weil kein Anschluss möglich ist. Das wichtigste war natürlich die eigentliche schriftliche Kündigung, die ich an die Hauptgeschäftsstelle von Tele2 gesandt habe. Auch hier habe ich den Verlauf geschildert, dass ich nach etlichen vergeblichen Anrufen feststellen musste, dass Tele2 nicht in der Lage ist, den Telefon- und Internetanschluss einzurichten. Und dass eben keine Gründe genannt werden und ich in der Ungewissheit gelassen werde, ob denn ein Anschluss überhaupt möglich ist.
Noch am gleichen Tag habe ich bei der Telekom angerufen und mich dort, nach kurzer telefonischer Beratung, zu einem Komplettanschluss entschlossen. Der Anschluss war nach 3 Tagen eingerichtet, Telefon und Internet funktionierten endlich, und eine kostenlose Hotline bei Fragen gab es auch. Der Anschluss kostete zwar 34,95 Euro im Monat (ohne Sonderruf-Nummern und Anrufe von Festnetz zu Mobiltelefon), aber ich konnte endlich telefonieren und auch richtig im Internet surfen.

Mein Vertragsrücktritt wird von Tele2 ignoriert
Im Dezember 2007 bemerkte ich, dass Tele2 von meinem Girokonto einen Betrag von etwa 20 Euro abgebucht hatte. Bei Vertragsabschluss war ich gezwungen, Tele2 eine Abbuchungsermächtigung zu erteilen. Da man Abbuchungen innerhalb von 6 Wochen problemlos zurückbuchen kann, habe ich die Abbuchung einfach rückgängig gemacht. Daraufhin habe ich einen verärgerten Brief an Tele2 geschrieben, dass ich kein Kunde von ihnen wäre. Ich habe auch nochmal erklärt, dass ich zwar Kunde werden wollte. Aber da die Freischaltung nicht möglich war, wäre ich vom Vertrag zurückgetreten. Ich habe auch auf die gesetzliche Möglichkeit eines Vertragsrücktritts bei Nichterfüllung hingewiesen.
Tele2 reagierte nicht auf meine Kündigung und versuchte auch in den Folgemonaten, von meinem Girokonto Geld abzubuchen. Ich habe alle Abbuchungen storniert und insgesamt dreimal an Tele2 geschrieben, dass die Abbuchungen zu Unrecht erfolgen.
Anfangs wurden meine Schreiben ignoriert, doch nach meinem dritten Brief bekam ich zur Antwort, dass ich nicht zum Vertragsrücktritt berechtigt bin und alle gestellten Rechnungen bezahlen müsste. Die Dame von Tele2 meinte, ich müsste eine weitere Kündigung schreiben. Erst dann könnte ich nach 6 Monaten Laufzeit aus dem Vertrag aussteigen.
Ich habe also nochmal schriftlich gekündigt und auch in der zweiten Kündigung darauf hingewiesen, dass ich bereits wegen Nichterfüllung des Vertrags vor etwa3 Monaten gekündigt hätte und Tele2 meine Kündigung ignoriert. Und ich habe stets Kopien meines Schriftverkehrs aufgehoben.

Mahnungen von Tele2 sowie von einem Inkassounternehmen, Schreiben von Anwälten
Tele2 machte weitere Abbuchungen von meinem Girokonto, die ich jedesmal innerhalb von 6 Wochen storniert habe. Und ich erhielt darauf immer eine Mahnung.
Erst nach 6 Monaten (die vorgesehene Vertragslaufzeit) hörten die Abbuchungen auf. Aber ich erhielt eine Rechnung von Tele2 über einen Gesamtbetrag von 150,72 Euro.

Bald darauf folgte ein Schreiben von einem Inkassounternehmen mit einem Hinweis zur Zahlungsverpflichtung und weiteren Kosten für das Inkassoverfahren. Der Rechnungsbetrag belief sich angeblich auf 205,52 Euro (inklusive Zinsen).
In der festen Überzeugung, im Recht zu sein, habe ich weiter nicht bezahlt. Bald erhielt ich einen Brief von einer Anwaltskanzlei. Ebenfalls mit der Aufforderung, sämtliche Rechnungen zu bezahlen, außerdem die Kosten für das Inkassounternehmen und natürlich noch die Kosten für die Anwälte selbst. Der geforderte Betrag summierte sich inzwischen auf 356,72 Euro. Ich war sehr wütend, fühlte mich nach wie vor im Recht und habe nicht bezahlt.

Ein Schreiben vom Amtsgericht
Wenn man ein Schreiben von einem Amtsgericht erhält, ist man gezwungen, darauf zu reagieren. Man erhält einen Vordruck, auf dem man ausfüllen soll, ob man sich gegen die Anklage verteidigen möchte. Dies habe ich getan und das Schreiben an das Amtsgericht zurückgeschickt.
Anders als Inkassounternehmen und Anwälte ist ein Amtsgericht allerdings unparteiisch. Hier ist es aber sehr wichtig, dass man auf ein Anschreiben reagiert. Auf Inkassounternehmen und Anwälte, die ja parteiisch sind, also im Interesse der Auftraggeber handeln, muss man nicht reagieren. Ich habe den Anwälten von Tele2 den Sachverhalt aus meiner Sicht schriftlich geschildert. Als Antwort bekam ich ein Schreiben, welchen Einwand ich denn gegen die Forderung hätte…

Ein Rechtsbeistand zur Sicherheit
In der festen Überzeugung, dass ich im Recht bin mit meiner Kündigung wegen Nichterfüllung des Vertrags habe ich weiter nicht gezahlt. Trotzdem hatte ich immer wieder ein unsicheres Gefühl, vielleicht doch etwas vergessen oder falsch gemacht zu haben.
Daher wandte ich mich an eine Rechtsanwältin mit Spezialgebiet Vertragsrecht. Sie war erfreulicherweise nach Durchsicht der Unterlagen und meiner Schilderung des Falles auch der Meinung, dass ich im Recht wäre. Sie erklärte sich auch dazu bereit, den Fall zu übernehmen. Allerdings hatte ich dadurch Kosten für die Beratung, die ich allerdings wieder erstattet bekommen sollte. Aber nur, wenn ich den Prozess gewinne.
Ich bekam vom Amtsgericht im Jahr 2011 schriftlich Bescheid, dass der Gerichtstermin im Mai 2012 angesetzt ist. (Meinen Vertragsrücktritt machte ich im September 2007).

Der Gerichtstermin findet nicht statt
Genau 2 Tage vor dem Gerichtstermin nahmen die Anwälte von Tele2 die Klage zurück. Offensichtlich hatte man doch noch darauf gehofft, dass ich nervös werde und den geforderten Betrag im letzten Moment doch bezahle.
Das Beratungshonorar für meine Anwältin soll ich zurückerstattet bekommen, da Tele2 nun für alle geforderten Kosten aufzukommen hat.

Einige abschließende Empfehlungen
Vor dem Wechsel des Telefon- und Internetanbieter sollten Sie einige Punkte vorab bedenken:
Wie lange wird die Einrichtungszeit für den neuen Zugang sein? Passen Sie auf, dass Sie alten Telefonanschluss nicht zu schnell kündigen! Idealerweise gibt es mit der Kündigungsfrist für Ihren alten Anschluss keine Überschneidung!
Wie lange ist die Laufzeit für den neuen Anschluss im Vertrag des neuen Anbieters?
Falls Sie mit dem neuen Anbieter nicht zufrieden sind: Was für eine Kündigungsfrist hat der neue Anschluss?
Eine Bestell-Hotline ist meistens umsonst. Aber hat der Anbieter auch eine kostenlose und erreichbare Service-Hotline?
Lesen Sie den Vertrag in Ruhe durch. Sind die Bedingungen ansprechend für Sie? Bei Tele2 waren die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ in hellgrauer Farbe gedruckt, so dass den Verbrauchern von vornherein das Lesen schwer fällt.

Viele Telekommunikationsunternehmen, nicht nur Tele2, geben viel Geld für Werbung aus, aber in Mitarbeiterschulung wird nicht viel investiert. Dabei sind zufriedene Kunden immer noch die beste Werbung. Es darf nicht sein, dass die Verbraucher solche Fehlentscheidungen zu tragen haben!

17 Bewertungen, 4 Kommentare

  • nadjasturm

    20.10.2012, 16:47 Uhr von nadjasturm
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grüße, würde mich über eine Gegenlesung freuen ;D

  • katjafranke

    20.10.2012, 01:38 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der Katja

  • sigrid9979

    19.10.2012, 22:31 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche ein erholsames Wochenende...

  • uhlig_simone@t-online.de

    19.10.2012, 22:30 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    mit denen hatte ich vor Jahren ebenfalls schlechte Erfahrungen gemacht, freue mich über Gegenlesungen, GLG Simone