Das Eulenhaus (Taschenbuch) / Agatha Christie Testbericht

ab 6,19
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von mars725

Eulen nach Athen...

5
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

Die Autorin!

Kontra:

Poirot stört ein wenig..

Empfehlung:

Ja

tragen. Dasselbe ist es, Agatha Christie zu loben. Aber da komme ich einfach nicht drum herum.

Mich hat nämlich das Agatha- Christie- Fieber wieder einmal gepackt, und so steht nun der nächste Bericht über einen ihrer inzwischen klassischen Krimis an. Diesmal geht es - der Titel verrät es ja fast - um „Das Eulenhaus“.
Gekauft habe ich den Roman diesmal „offline“, also im Buchladen um die Ecke, für 7,95 Euro.
Schnell die allgemeinen

Informationen zum Buch
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- 224 Seiten, broschiert
- Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 2., Aufl. (27. September 2004)
- ISBN-10: 3596167620
- ISBN-13: 978-3596167623
- Originaltitel: The Hollow
- Größe: 17,6 x 11,6 x 2 cm
- Gewicht: 180g

Kurzbeschreibung
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„Wenn Lady Angkatell ihre Freunde übers Wochenende auf ihr Anwesen einlädt, kommen alle. Doch die heitere Zusammenkunft der feinen Gesellschaft im Eulenhaus endet tödlich. Der erfolgreiche Londoner Arzt John Christow liegt mit einer Kugel im Kopf am Swimmingpool. Wer von den Gästen ist der Täter? Hercule Poirot hat natürlich schon einen Verdacht.“ (Covertext)

Auch heute verzichte ich auf Bemerkungen zur Autorin, die wohl hinlänglich bekannt sein dürfte und komme gleich zum Wesentlichen:

Handelnde Personen / eigene Meinung
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- Lucy Angkatell: die Gastgeberin ist eine überwältigend charmante Frau, ausgestattet mit „der gefährlichen Waffe sprunghafter Eingebungen“
- Sir Henry: Lucys Mann, ehemaliger Gouverneur der Hollowene-Inseln
- Midge Hardcastle: Lucys Kusine, die Einzige aus der Familie, die sich ihr Geld mit Arbeit (als Verkäuferin) verdient
- Dr. John Christow: ein erfolgreicher Arzt, das spätere Opfer
- Gerda Christow: für die nicht eben besonders intelligente Gerda sind die Besuche im Eulenhaus ein Alptraum
- Beryl Collier: Johns Sprechstundenhilfe
- Terence: Johns wissbegieriger Sohn, der z.Z. chemische Experimente liebt
- Zena: Johns Tochter, die diesem vor dem Wochenende die Karten legt und die Zukunft inklusive des Todes schon voraussagt
- Henrietta Savernake: die selbstbewusste Bildhauerin ist Johns heimliche Geliebte
- David Angkatell: der Student aus Oxford sympathisiert mit kommunistischem Gedankengut; auch er fühlt sich in der Gesellschaft nicht wirklich wohl
- Edward Angkatell: Lucys Vetter, hat „Ainswick“ geerbt; „...ein blasser Typ. Man vergisst ihn sofort wieder“
- Mr. Gudgeon: der Butler
- Simmons: ein Hausmädchen
- Veronika Cray:eine sehr egoistische Schauspielerin, die als Nachbarin in die Wochenendgesellschaft platzt
- Inspektor Grange: ermittelt im Fall
- Poirot: der „Mörderfänger“ ist auch eingeladen

Für mich ist es immer wieder gewöhnungsbedürftig, wenn Häuser Namen haben. Bei Agatha Christie ist das oft der Fall; vermutlich drückt das eine enge Beziehung zum jeweiligen Haus aus. Auch im vorliegenden Roman spielen viele Häuser eine Rolle, die wichtigsten zwei sind dabei das titelgebende „Eulenhaus“ und das durch Kindheitserinnerungen der handelnden Personen verklärte „Ainswick“.
Der Roman beginnt fast gemächlich, der Mord geschieht erst relativ spät. Was der Geschichte keineswegs schadet, gibt das doch Agatha Gelegenheit für einige ihrer stets ausgezeichneten Charakterstudien (hier vor allem von John Christow, von Gerda Christow, von Lucy Angkatell und Henrietta Savernake; aber auch einige andere Personen werden zumindest kurz, aber sehr prägnant charakterisiert). Darin ist Agatha ja ohnehin eine unumstrittene Meisterin – und ebenso perfekt sind die Dialoge, die man in allen ihren Werken bewundern kann.
Der Roman lässt sich also auch vor dem Mord sehr flüssig und vergnüglich lesen, lediglich die Spannung setzt erst mit diesem richtig ein.
Der Mord wird unmittelbar vor dem Eintreffen des Meisterdetektives Poirot, der zur Wochenendgesellschaft geladen war, verübt; Poirot sieht den Arzt folglich noch sterben. Und irgendwie scheint das Ganze inszeniert zu sein, es sieht aus wie eine gestellte Szene. Gestellt für Poirot?

Wie auch immer, Poirot spielt in diesem Roman eher eine untergeordnete Rolle; er überlässt das Handeln weitgehend Inspektor Grange und tritt selbst nur sporadisch in Escheinung (obwohl es am Schluss natürlich Hercule ist, der den Fall löst). Was dem Roman aber keinerlei Abbruch tut (lediglich das Fehlen von Captain Hastings fällt mir etwas negativ auf – wenn schon Poirot, dann bitte komplett mit Hastings!). Eigentlich fast im Gegenteil: tatsächlich braucht das Buch Poirot nicht wirklich.
Das sah Christie anscheinend selbst auch so, denn in ihrer Autobiographie (die übrigens auch absolut lesenswert ist!) schreibt sie zu diesem Buch:
„In mancher Hinsicht war ‚Das Eulenhaus’ natürlich mehr ein Roman als eine Detektivgeschichte. Überdies hatte ich immer das Gefühl, das Buch damit verpfuscht zu haben, dass ich Poirot als handelnde Person einfügte. Ich war daran gewöhnt, Poirot in meinen Büchern zu haben, und so hatte ich ihn auch bei ‚Das Eulenhaus’ dabei, obwohl er da eigentlich gar nicht hingehörte.“ (Agatha Christie, Scherz 1977, „Meine gute alte Zeit“, S. 477)

Verpfuscht ist das Buch definitiv nicht, im Gegenteil, es ist wieder ein gelungener Krimi mit feinen Charakterstudien und wie immer meisterhaften Dialogen, der nur ein Fazit zulässt:
Maximale Sternchenzahl und eine unbedingte Leseempfehlung!

Danke fürs Lesen!
Mars

78 Bewertungen, 17 Kommentare

  • Lenni26

    16.11.2011, 17:45 Uhr von Lenni26
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße, Lenni26

  • hameln58

    28.10.2011, 10:41 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße..Gina

  • tina08

    28.09.2011, 23:00 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße ... Tina

  • furthy

    24.09.2011, 00:10 Uhr von furthy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr lesenwerter Bericht

  • titus01

    23.09.2011, 18:42 Uhr von titus01
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG...und ein schönes Wochenende!

  • Lale

    18.09.2011, 11:22 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß *~*

  • anonym

    14.09.2011, 06:31 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße und einen schönen Mittwoch

  • JoergTh

    12.09.2011, 21:52 Uhr von JoergTh
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße und einen schönen Abend aus Hessen!

  • mima007

    11.09.2011, 17:23 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele gruesse, mima007

  • giselamaria

    11.09.2011, 12:32 Uhr von giselamaria
    Bewertung: besonders wertvoll

    oh, ob mich das je mal wieder packt - lach -. ich glaube nicht. ;-) - LG gisela

  • paula2

    10.09.2011, 23:50 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • morla

    10.09.2011, 23:28 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^^petra

  • katjafranke

    10.09.2011, 21:31 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße von der KATJA

  • Miraculix1967

    10.09.2011, 18:29 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes Wochenende und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • sirikit06

    10.09.2011, 17:01 Uhr von sirikit06
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche Dir ein schönes WE! LG

  • 0Laggy0

    10.09.2011, 16:16 Uhr von 0Laggy0
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein angenehmes Wochenende wünscht der Laggy

  • sigrid9979

    10.09.2011, 15:43 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche ein schönes Wochenende ...