Porsche 911 Testbericht

Porsche-911
Abbildung beispielhaft
ab 35,02
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5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  durchschnittlich
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von simon.riecke

315 km/h - 2 fast 4 you

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Art und Weise wie ein Auto unsere Emotionen weckt, ist fast so facettenreich wie die Modellvielfalt selbst. Mal ist es das besonders gelungene Design der Karosserie mit seinen wohlproportionierten Formen und der unvergleichlich eleganten Linienführung, mal ist es das feudale Interieur mit seinen edlen Ledersitzen, schönem Holz und klassischen Instrumenten, das uns fasziniert.
Aber es gibt nur wenige Autos, die das Zeug dazu haben, rein aufgrund ihrer Technik und Performance, für tiefgreifende Gefühlsausbrüche zu sorgen. Wer kommt schon bei Begriffen wie Trockensumpfschmierung, Sperrdifferential und Nikasil-beschichtete Zylinderlaufbuchsen ins Schwärmen? Wenn ein Auto so etwas schafft, dann nur der Porsche 911 GT2. Der mit 462PS bisher stärste in Serie gebaute Sportwagen aus Zuffenhausen, ist eine verschärfe Mischung aus 911Turbo und dem 911GT3. Und das Sesultat dieser Verschmeltzung ist würzig. In jeder Komponente des GT2 spiegelt sich wider, dass es eines der primären Entwicklungsziele der Porsche-Ingeneure war, dieses Fahrzeug Rennsport-tauglich zu machen:
Runter mit überflüssigen Pfunden. Der GT2 hat nicht nur zehn Prozent mehr Leistung als der 911Turbo, er wiegt auch 100Kilo weniger. Servolenkung, elektrische Fensterheber und Außenspiegel sowie eine Zentralverriegelung sind die einzigen Komfort-Zugeständnisse. Die liderbezogenen Schalensitze müssen von Hand bewegt werden - aber viele Verstellmöglichkeiten gib\'ts ohnehin nicht. Dafür bieten sie Seitenhalt wie ein Schraubstock. Selbst die Schultern werden von der Lehne umklammert. Dass der GT2 im Gegensatz zum Turbo ohne Allrad auskommt, hat abgesehen von der Geschwindigkeitsreduzierung noch einen zweiten Grund: Es gibt im Motorsport kaum eine Serie, deren Reglement den Einsatz von Allradantrieb erlaubt. Und was bringt ein renntaugliches Auto, wenn man damit keine Rennen mitfahren darf? Gut, nur mit Heckantrieb erfordert der GT2 eine gehörige Portion fahrerisches Können, zumal es kein ESP als \"Notbremse\" gibt. Aber genau das sorgt für den Kick, der beim normalen Turbo fehlt.
Auch ohne Allrad erlaubt der GT2 eine extrem hohe Querbeschleunigung - ein Beweis für das perfekte Zusammenspiel von Reifen, Lenkung und Fahrwerk. Die 18-Zöller verbeißen sich förmlich in den Asphalt, sagt Porsche. Bei der Abstimmung des Fahrwerks hat der \"Alt-Meister\" Walter Rohrl persönlich mitgewirkt. Vorder und Hinterachse stammen in der Grundkonstruktion vom GT3. Die Stabis sind verstellbar. Verstärkte Schwenk- und Radlager sowie ein erweiterter Verstellbereich des Achsgeometrie machen die Verwendung von Rennreifen möblich. Im Straßenverkehr kann man kaum \"erfahren\", welches enorme Potential in diesem Super-Porsche steckt. Die wahre Performance des GT2 drückt sich nicht nur in der Motorrad-ähnlichen Beschleunigung aus. 315 Spitze sind drin.
Für GT2-Fahrer, die an genehmigungspflichtigen Motorsport-Veranstaltungen teilnehmen, bietet Porsche die Clupsport-Version an. Zur Ausstattung gehören ein mit der Karosserie verschraubter Überrollkäfig, ein Feuerlöscher sowie ein Sechs-Punkt-Sicherheisgurt. Zudem sind die Schalensitze nciht mit Leder, sondern mit schwer entflammbarem Stoff bezogen.

In Anbetracht der vielen Detail-Verbesserungen relativiert sich sogar der Mehrpreis von über 100000Mark gegenüber dem 911Turbo. Immerhin sind beim GT2 bereits die Keramik-Bremsen Serie, und die kosten sonst schon 15000Mark extra.

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