Kurzgeschichten Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Gänsehaut
- die erwartete erweiterung..
- :)
Nachteile / Kritik
- eventuell schlechte Träume *smile*
- einbisschen vulgär
- :(
Tests und Erfahrungsberichte
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Zombie Cruiser
06.08.2011, 00:25 Uhr von
freetibet
"Als ich die Hebamme sah, die mich empfing, war ich sprachlos. Ich hatte diese Frau ja noch nie i...3Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Noch ist er einige Sekunden eingeschlossen in den Zwischenbereich aus Traum und Wirklichkeit, ehe sich der Geist, ohne dass er etwas tun müßte, formiert. Dabei sind es doch die friedlichsten Minuten am Morgen, im Bett liegen, die Welt dreht sich bereits wieder; jedoch noch ohne mich, denkt er. Bleiben wir also noch etwas liegen, mit geschlossenen Augen. Der Körper ist angenehm schwer, der Kopf liegt bequem, nur auf den Unterarmen ist ein leichter Druck. Aber die Helligkeit dringt durch die geschlossenen Augen in die Pupille ein und kitzelt das Bewußtsein wach. Das Zeichen um Aufzustehen, denkt er und kratzt sich am Kopf. Der Kopf fällt nach vorne. Das hat er doch vorher noch nie gemacht, denkt er und wundert sich über den leichten Schmerz auf seiner Stirn. Hatte er gestern getrunken?
Es dauert ein Weilchen. Zuerst fließt nur der Strom unzusammenhängender Einzelheiten durch seinen Kopf hindurch. Sie verbinden sich mit keinem Wort, keinem Konzept. Stücke der geborstenen Windschutzscheibe auf dem Armaturenbrett, (die tanzenden Lichter bringen ihn dazu, wieder nach vorne zu blicken), eine Wolke wie ein kleiner Amboß am hohen blauen Himmel, und, als sich sein Blick wieder auf seine unmittelbare Umgebung fokussiert das gesplitterte, in die Windschutzscheibe hinein gebohrte Holz, das Steuer, seine Arme. Die Enge. Der dumpfe Schmerz im geschundenen Oberkörper. Dort, wo der Gurt sitzt, brennt es höllisch. Abschnallen und sich zurück lehnen sind eins. Die Beine bewegen sich nicht mit. Sirenen zermahlen die festsitzende Stille.
Zermahlene Stille, zermahlene Tage. Hatte es einen Anlaß gegeben? Brauchte es noch einen Anlaß? Nachdem er sich gefunden hatte, war er vor lauter Freude unaufmerksam gewesen, war ihm das Gefährt seines Lebens Stück für Stück wieder aus den Händen geglitten. Als wenn ein böser Kobold im toten Winkel gesessen hätte, der subtil in einen andere Richtung steuerte, minutiös dafür gesorgt hatte, dass zur falschen Zeit das falsche passierte. Die Krankheiten, die auch tausend andere bewältigen müssen. Die beruflichen Zumutungen, mit denen alle zu kämpfen haben. Fast bewunderte er die perfekte Art, mit der er eingesponnen wurde in das Netz aus falschen Freunden, schlechten Gewohnheiten, schädlichen Bewältigungsmechanismen. Als er es bemerkt hatte, war es schon zu spät gewesen. Jeder Versuch auszubrechen, hatte ihn nur fester gebunden. Wie weit weg von seinen ursprünglichen Plänen er war! Traumwandlerisch hatte er – war es wirklich er gewesen? - an der Kreuzung Gas gegeben. Untote treffen keine Entscheidungen mehr. Sogar der Selbstmordversuch passiert Dir einfach, denkt er verwundert. Bleiben Sie ganz ruhig, sagt der Helfer mit dem Brecheisen. Ich bin ganz ruhig, denkt er und dreht den Kopf. Er schafft nur wenige Zentimeter.
Auf der Bahre fällt ihm auf, wie hell der Tag ist. Die Helfer nimmt er nur als Schatten wahr. Jetzt würden Sie ihn wahrscheinlich ins Hildegardis-Krankenhaus bringen, vor dem er beinahe direkt lag. Dort würde er wieder ein Einzelzimmer haben, wie damals, bei der Augenoperation. Die Pause würde ihm gut tun. Er würde jeden Tag durch das beschauliche Lindenthal laufen. Und sich für die richtigen Dinge die Zeit nehmen. Beim nächsten Mal würde alles anders laufen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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[email protected], 06.08.2011, 10:19 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
würde mich sehr über deine gegenlesung freuen, liebe samstagsgrüße v. simone
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!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!SCHWEIGEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Immer wieder diese Nachrichten das Kinder verschwinden ist einfach Schrecklich
Mädchen werden Vergewaltigt, wenn ich so was in den Nachrichten höre bekomme ich eine Wahnsinnige Gänsehaut, ich muss immer Schlucken:
weil mir das Gleiche passiert ist, ich war 6 Jahre alt, und immer Unterwegs, wir Kinder haben viel draußen Gespielt eigentlich immer.
Eines Tages war es wieder so das wir uns alle auf der Großen Wiese getroffen haben, und haben unsere Spiele Gespielt, wie sie Kinder nun mal spielen (fangen, ticken, Gummitwist......)doch einer hatte die Idee in den Großen Wald zu fahren(was wir nicht durften)aber wir sind gefahren ich war bei dem Jugendlichen auf dem Gepäckträger der immer bei uns war, wir fuhren zu erst ,es dauerte eine viertel std bis man da war, er sagte er holt die anderen auch noch mit dem rad, alle waren einverstanden und blieben da um zu warten, Ich vertraute ihm, doch als wir dort ankamen wurde er so komisch er schubste mich auf den Boden , ich stand wieder auf und fragte was es soll er packte mich und schmiss mich auf den Autositz der dort lag, es war alles so schmutzig, es war Sommer und Ameisen krabbelten auf dem sitz, r hielt mich fest ich Weinte es war im egal er verging sich an mich ,es war Schrecklich, ich trat ihm in die Hoden sackte er zusammen, ich versuchte zu entkommen, doch er packte mich und hielt mir einen Schraubenzieher an die Brust und verletzte mich damit ,er sagte zu mir ich sollte meinen Mund halten, oder er tötet mich .Ich war noch so klein und hatte totale Angst, er haute ab ich lief nach hause, meine Eltern waren nicht da, sie waren Arbeiten ,ich klebte mir ein Pflaster auf die Wunde, und habe mich gewaschen alles tat so doll weh....Ich ging ins bett und versuchte zu schlafen, als meine Eltern nach hause kamen wunderten sie sich warum ich schon im Bett sei, ich sagte ich habe Bauchschmerzen und bin Müde, sie glaubten mir, ich habe mir nie getraut etwas zu sagen ich wurde versetzt da ich es Schulisch nicht mehr gepackt habe ,Ich musste jeden Tag an der Wohnung vorbei wo dieses Schwein Wohnte ich hatte so eine Große Angst.....Ich habe es 3Jahre aus Angst für mich behalten als wir Umgezogen sind war ich so erleichtert ich habe mich riesig gefreut.....
es vergingen die Jahre, als ich mit 14J bei meiner Cousine war gingen wir zu ihrer Tante Babysitten ,es war wie immer wir hatten ne menge Spaß, wir machten die Kids ins Bett ,und wollten auch schlafen gehen ,plötzlich wurde die Tür verschlossen ,meine Cousine schrie ich noch mehr es war dunkel wir konnten nix sehen ich versuchte zu Tür zu kommen doch es klappte nicht ich wurde gefesselt und hörte wie meine Cousine Weinte und ich weinte auch ich spürte wie nah er kam ich musste an damals denken ich dacht nein und Schrie um Hilfe aber es hörte uns keiner er Vergewaltigte uns beiden, und ging aus dem Schlafzimmer als wäre es das normalste von der Welt, und auch er drohte uns zu schweigen sonst gibt es zwei tote Mädchen.............. wir Schwiegen.
Nach einem Jahr konnte ich nicht mehr ich habe es erzählt meiner Tante ,aber sie wollte es nicht War haben und Glaubte ihn ,ich war so verloren ,dann erzählte ich es meinem Cousin und mein Bruder sie fackelten nicht lange und fuhren zu ihm er hatte seinen Hochzeitstag, und den wird er nie wieder Vergessen ,mein Cousin hat ihn so die Weichteile verletz das er nun impotent ist und nix mehr kann ,wir wollten eine Anzeige machen aber es war zu Spät wurde uns gesagt es hätte viel eher passieren müssen, aber er bekam seine strafe beide Vergewaltiger wurden Festgenommen und mussten eine mehrjährige Haftstrafe absitzen wegen Sexuellen Missbrauch an 5 Minderjährigen Mädchen, aber ich finde es gibt für solche Typen nicht strafe genug sie müssen für immer weg .
meine Eltern erfuhren auch alles sie waren Natürlich Geschockt wie ihre kleine Tochter alles so lange für sich hielt und nie was sagte........meine Tante ist auf der Seite ihres Schwagers der nach 2 Jahren wieder frei war. von dem Täter der mir das als erstes angetan hat weiß ich er ist in einer Geschlossenen Phsychartrie....
Ich habe jeglichen Kontakt abgebrochen.
Nach einer langen Therapie kann ich auch mein leben genießen .........ich kann heute mit ruhigem gewissen drüber reden weil fast alle Opfer wie ich es war so handeln wie ich es getan habe.
Mein Mann habe ich von Anfang an davon Erzählt weil noch mal so lange schweigen ich konnte nicht............Ich war 2Jahre in Psychologischer behandlung und kann heute offen über dieses Thema reden…
ABER ES WAR EINE SCHWERE ZEIT
UND ICH HABE ES GESCHAFFT weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Lotosblüte, 08.03.2006, 11:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Nie und niemals sollte man dazu schweigen!!! <br/>lg
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dg1m4l, 28.02.2006, 23:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh..sehr gut beschrieben, freue mich über gegenlesungen.
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anonym, 27.02.2006, 16:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh
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Sein ohne Schein
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Liebe Leser!
Anfang vergangenen Jahres hat die Frauenzeitschrift "allegra" zum wiederholten Male einen Literaturwettbewerb ausgeschrieben. Da ich bis dahin immer im "stillen Kämmerlein" vor mich hingeschrieben hatte, habe ich, nach ein, zwei Schubsen meiner Musen, mich dazu entschlossen, ebenfalls einen Beitrag einzusenden. Das Motto des Wettbewerbs lautete "Briefgeheimnisse". Tja, was soll ich sagen, über ein halbes Jahr auf das Ergebnis warten, macht einen irgendwie kirre. ;-) Letztlich wurden über 3000 Beiträge eingesandt, wovon nach einer Vorauswahl lediglich 25 an eine Jury weitergereicht wurden. Meine leider nicht. *sniff*. Aber naja es gibt ja ein nächstes Mal und so kann ich Euch nun meine Geschichte zur Verfügung stellen. vielleicht hat ja die/der eine oder andere Gefallen daran.
Die 25 Geschichten, die an die Jury gegeben wurden, sind unter dem Titel "Briefgeheimnis" als Buch veröffentlicht worden.
RED DRESS INK Taschenbücher
CORA Verlag GmbH & Co, KG, Hamburg
ISBN 3-89941-105-6
7,95 Euro
Ob es diesen Wettbewerb in irgendeiner Form weiterhin geben wird, kann ich nicht sagen, wurde die Zeitschrift doch zwischenzeitlich eingestellt, wie es scheint.
So, und nun hoffe ich, Ihr habt Freude an meiner Geschichte:
*Sein ohne Schein*
Magda. Magda Schneider war ihr Name. Eine frühere Arbeitskollegin von mir. Warum muß ich gerade jetzt an sie denken? Vielleicht wegen des Briefes, den ich gerade in der Hand halte...und mit dem ich im Moment so gar nichts anfangen kann. Er macht mich nahezu fassungslos. Das Denken friert ein. Zumindest das Thema des Briefes betreffend. Die Vergangenheit hingegen wird wieder faszinierend real. Gedankenwellen überfallen mich wegen der Geschichte damals.
Aber erst einmal zurück zu dem Brief: Er ist von einem Ex-Freund von mir, den ich seit mindestens 12 Jahren nicht gesehen habe. Der Schlußstrich unter unserer Beziehung war so ziemlich der härteste, den ich je ziehen mußte. Die Schlußphase war geprägt von hitzigen (sinnlosen) Diskussionen, Anschreien, Wutausbrüchen, Heulkrämpfen und allem, was sonst noch so „dazu gehört“. Mit einem Satz: es war entsetzlich, schrecklich, grauenvoll. Ich habe bis heute nicht begriffen, wie Männer es immer wieder schaffen, frau ein schlechtes Gewissen damit zu machen, daß er angeblich „gezwungen war, fremdzugehen“ und sie gleichzeitig als „Schlampe“ zu bezeichnen.
Warum stellt sich in den meisten Fällen immer heraus, daß das, was frau an einem Mann anfangs faszinierend fand, seine schlechten Charaktereigenschaften waren; sofern er im Nachhinein überhaupt einen hatte. Charakter meine ich.
Dieser Ex-Freund meldet sich nun also wieder mit den Worten:
„Hallo Helen!“ (das bin ich)
„Bin demnächst geschäftlich in der Stadt und dachte, wir könnten uns mal wieder sehen und einen Kaffee trinken gehen. Hast Du Lust?“
Entschuldigen Sie, aber ich muß mich erst einmal setzen. Wie dreist kann mann eigentlich sein? Es gab keinerlei Entschuldigung, kein „klärendes“ Gespräch. Nichts! Nur Streit und Vorwürfe. Und jetzt kommt der Kerl und will mal eben „einen Kaffee“ mit mir trinken?? Sorry, aber auch frau lernt dazu. NEIN, ich werde keinen Kaffee mit ihm trinken. Auch nach der langen Zeit nicht. Oder vielleicht gerade deswegen nicht.
Muß mich ablenken, um nicht durchzudrehen...
Also die Gedanken fließen lassen.
Magda ist immer noch da.
Vielleicht sollte ich lieber ihr Raum in meinen Gedanken geben. Der Brief. Mit einem Brief fing alles an. Irgendwie.
Aber lieber von vorne. Magda und ich arbeiteten damals in einer kleinen Firma zusammen mit etwa einem Dutzend weiterer Frauen. Magda war eine kleine graue Maus. Trug unaufällige Kleidung, unaufällige Frisuren, unaufälliges Make-up und überhaupt: fiel sie keinem auf. Sie saß immer alleine, wirkte stinklangweilig, machte ihre Arbeit und ging nach Hause. Keiner wußte, wo sie wohnte oder was sie sonst noch machte. Es interessierte auch niemanden.
Der einzige Gedanke, den ich anfangs über sie hatte, war: „Magda Schneider, was für ein bescheuerter Name...“. Bis mir auffiel, daß mein eigener, Helen Müller, auch nicht viel besser war. Nun ja, sie störte nicht und wir ließen sie in Ruhe.
Eines Tages nun bekam sie einen Brief in die Firma. Was ja noch nichts ungewöhnliches war, da wir viel mit Schriftverkehr zu tun hatten. Dieser Brief allerdings war „persönlich“, was der Postbote auch ausdrücklich betonte. Nun ja, wir nahmen es zur Kenntnis und vergaßen es wieder.
Bis sie einen weiteren „persönlichen“ Brief bekam...und noch einen und noch einen. Plötzlich waren es zwei oder drei in der Woche. Nun will ich ja nicht das Vorurteil unterstützen, Frauen seien neugierig, aber DAS war nun doch ein Umstand, der uns
alle irgendwie beschäftigte. Was war das? Von wem kamen die Briefe? Und warum kamen die Briefe in die Firma?
In der nächsten Zeit war wesentlich viel mehr Bewegung bei uns im Büro, da alle meinten, sie müßten plötzlich unglaublich oft Kopien machen oder sonst etwas. Natürlich „zufällig“ immer gerade dann, wenn Magda gerade wieder einen Brief bekommen hatte. Manchmal gab es einen richtigen Auflauf hinter ihrem Platz. Und glauben Sie mir: es sieht mehr als lächerlich aus, wenn ein ganzer Pulk Frauen plötzlich völlig unschuldig in der Gegend herumguckt, als könnten sie kein Wässerchen trüben. All dies half indessen nichts, da Magda immer darauf achtete, daß niemand außer ihr in diese Briefe hineinschauen konnte und sie anschließend sofort in ihrem Schreibtisch einschloß.
Meinen „lieben“ Kolleginnen blieb also nichts anderes übrig, als sich mit Magda „anzufreunden“, wenn sie mehr herausbekommen wollten. Und siehe da: Von nun an war Magda immer wieder in diverse Gespräche mit ihren Kolleginnen vertieft, die es ja alle soooooo bedauerten, daß man bisher so gar nichts miteinander zu tun hatte. Jaja, ich muß ja zugeben: so ein klein wenig mitgemischt habe ich da auch. Bitte mir das zu verzeihen. Heute würde ich das sicher nicht mehr tun.
Aber ein wenig mehr Abstand hatte ich schon, denke ich.
Zumindest schien es mir, als hätte Magda nun auch nicht mehr ganz so „unaufällige“ Kleidung an und insgesamt wirkte sie frischer. Was die anderen wiederum nicht wirklich zu bemerken schienen.
Irgendwann fing sie dann an, Parfüm zu benutzen. Was dann allen auffiel. Desweiteren bekam sie ein intensives Strahlen in den Augen, wenn der Postbote sich ankündigte. Welches um so mehr erlosch, wenn er keinen „persönlichen“ Brief für sie dabei hatte. Und in ein regelrechtes Feuer überging, wenn er einen hatte.
Kurzum: Magda blühte regelrecht auf. Ihr Leuchten wurde immer heller. Nun war sie der Mittelpunkt, während alles andere um sie herum „grauer“ zu werden schien. Jeder wollte an ihrem Leuchten teilhaben. Also versuchten wir alles mögliche, um in ihrer Nähe zu sein, wenn die Briefe kamen.
So nach und nach kam ein Puzzleteilchen zum anderen: Die Briefe waren immer mit irgendwelchen netten Kleinigkeiten verziert (Herzchen, kleine Bildchen etc.), die Handschrift war sehr angenehm anzuschauen und die Schreiben rochen nach Rosenwasser oder dezentem männlichen Parfüm.
Irgendwann einmal vergaß Magda, einen Brief in ihren Schreibtisch einzuschließen. Vorwitzig lugte er unter einem Haufen mit Arbeitspapieren hervor. Unschuldig und doch mit einer derartigen Anziehungskraft, daß der gesamte Raum um ihn herum zu knistern schien. Nach einigen wenigen „Anstandsmomenten“ saß alles, was noch im Büro anwesend war, um Magdas Schreibtisch herum und las diesen Brief:
„Liebe Magda!
Die Zeit, die ich bisher mit Dir verbringen durfte, war die schönste meines Lebens! Und ich bin sehr froh darüber, daß Dein Empfinden dem meinen sehr ähnlich ist. Irgendwie scheinen also die vielen kleinen Entscheidungen unseres Daseins doch ihren Sinn gehabt zu haben. Wäre nur eine einzige meines Lebens anders ausgefallen, wären wir uns möglicherweise nie begegnet. Auch wenn man Verlust letzlich erst wirklich beurteilen kann, wenn man ihn erlitten hat: diesen hätte ich gespürt! Dessen bin ich sicher. Mein Leben lang hätte ich zurückgeschaut und mich gefragt, an welcher Stelle ich die Abfahrt verpaßt habe. Durch Dich habe ich gelernt, die Farben des Lebens zu erkennen. All die Pracht, die uns umgibt, und die wir doch im Normalfall nicht sehen, da wir mehr mit uns beschäftigt sind als mit den schönen Dingen des Lebens. Du bist die schönste Farbe von allen, denn in Dir liegt die Erkenntnis!
In Liebe
Bernd“
Pause.
Anschließend heulte das ganze Büro über eine halbe Stunde lang. Einige Tropfen erreichten auch den Brief, was Magda am nächsten Tag jedoch nicht zu bemerken schien. Vielleicht hatte sie selbst dabei schon die eine oder andere Träne vergossen.
Was freuten wir uns für Magda! Das es etwas so schönes noch gab... Und einer von uns war es widerfahren.
Die nächsten Tage wurden allerdings sehr schwer. Jede wollte Magda sagen, das sie sich mit ihr freute. Was natürlich nicht ging, da ja offiziell niemand etwas davon wußte.
Aber nach einer Weile ging es dann wieder. Es wurde ein wenig ruhiger um Magda (da das „Geheimnis“ ja nun gelüftet war), aber jeder war weiterhin nett zu ihr und sie wurde Teil unserer kleinen Gesellschaft. Das Strahlen in ihren Augen blieb, auch wenn die Briefe seltener wurden. Und wenn es einer von uns mal nicht so gut ging, schwelgten wir in dem Glück, welches Magda uns vorlebte.
Dummerweise bemerke ich, wie mich die Zeilen meines Ex-Freundes wieder in Beschlag nehmen und der Rest der Geschehnisse um Magda zieht im Zeitraffertempo an mir vorüber.
Eines Tages mußte ich spät abends noch einmal ins Büro, da ich eine Sitzung für den nächsten Tag vorbereiten mußte. Beim Eintreten staunte ich nicht schlecht, als ich merkte, daß das Licht brannte. Und Magda an ihrem Schreibtisch saß und schrieb. Mit der Hand. In dem Moment fiel mir auf, daß eigentlich niemand von uns wußte, wie Magdas Handschrift aussah, da bei uns im Büro alles über Computer abgewickelt wird.
Als Magda mich bemerkte, bekam sie einen hochroten Kopf und machte den Versuch, das Geschriebene zu verstecken. Besann sich dann aber eines anderen und schaute nur betreten zu Boden.
Beim Nähertreten lag auf ihrem Schreibtisch ein halb vollendeter Brief. In der Handschrift ihres „Verehrers“, auf „seinem“ Papier und mit „seinem“ Duft. Magda versuchte gar nicht erst, irgendetwas zu erklären, sondern schaute mich nur mit großen, dunklen Rehaugen an und wartete auf ihre Hinrichtung.
Ich mußte erst mal selber mit der Situation klarkommen und bat sie, dort solange sitzenzubleiben, bis ich mit meinen Vorbereitungen für die Sitzung fertig wäre. Was sie auch tat. Ich glaube, sie hat in der Zeit nicht einmal geatmet.
Die Gedanken schossen mir durch den Kopf: „Warum hatten wir nie etwas bemerkt? Wie konnte es dahin kommen? Warum hatte sie etwas derartiges getan?“ Meine Gefühle schwankten zwischen Mitleid und Wut. Am Ende rang ich mich dazu durch, mit ihr darüber zu reden. Wir gingen also zu mir (sie trottete gehorsam wie ein Schaf hinter mir her) und redeten. So nach und nach taute sie auf und erzählte von ihrer Kindheit und von all den anderen Problemen, die wir alle irgendwo haben und hatten, aber jeder anders verarbeitet haben.
Bei ihr führten all diese Dinge in eine Art innere Isolation. Als sie dann sah, daß alle um sie herum „ihr Leben hatten“, wie sie sagte, begann sie sich ihren kleinen Prinzen selber zu erschaffen. Sie wußte irgendwann, daß es „falsch“ war, hatte aber gleichzeitig Gefallen daran gefunden, von uns wahrgenommen zu werden, so daß sie nicht wieder aufhören konnte. Im Grunde genommen, sagte sie, wollte sie irgendwann ertappt werden, um mit der Geschichte abzuschließen. Daher auch das Schreiben im Büro.
Die Nacht wurde noch sehr lang und es sollte nicht die letzte gewesen sein. Magda kündigte und suchte sich eine neue Stelle. Wir wurden richtige Freundinnen, bis sie vor ein paar Jahren in eine andere Stadt zog. Sie kam nun besser mit der Welt zurecht: In all der Zeit, in der sich diese Geschichte zugetragen hatte, war ihr Selbstvertrauen gewachsen, da sie lernte, mit sich und ihrer Umwelt klarzukommen. Von daher hatte das alles doch so sein Gutes.
Und wir schwelgen immer noch ab und zu in Magdas Glück (ich habe meinen Kolleginnen nie von dieser Geschichte erzählt).
Wenn dieser Brief, den ich blödsinnigerweise immer noch in der Hand halte, von Magda wäre, würde ich mich freuen...
2003 by Himmelssurfer
03.08.2004
auch auf Ciao veröffentlicht
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-10-11 21:37:50 mit dem Titel Spaziergang im Herbst
Spaziergang im Herbst
Endlich einmal hatte er sich aufgerafft und seine vertrauten vier Wände verlassen, um einen Spaziergang zu machen. Schon ewig hatte er das vor sich hergeschoben.
Im Grunde genommen wußte er nur zu gut, wie wichtig es war, jeden Tag hinaus zu gehen und seinem Körper die Entspannung zu geben, die regelmäßige Bewegung hervorbrachte. Doch meist siegte in diesem Punkt die Lethargie des Alltags. Heute jedoch sollte ihm das nicht passieren. Und als er die langen Finger des Vorsichhindämmerns wieder nach sich greifen fühlte, machte er sich auf den Weg...
Auf den Weg zum See, der ganz in seiner Nähe lag. Der See war ein beliebtes Ziel für Jogger und Spaziergänger und eigentlich immer gut besucht. Trotzdem mußte man nicht das Gefühl haben, nur einer unter vielen zu sein.
Schnell hatte er die ersten Meter hinter sich gebracht, voller Freude, daß er den Schritt nach draußen gewagt hatte. Immer nur die Sonne von drinnen zu betrachten bereitete einfach viel weniger Freude.
Dunkel und geheimnisvoll lag der See vor ihm. Das Wasser kräuselte sich ganz vorsichtig unter den sanften Berührungen des Windes, der über ihn dahinstrich. Ein wohliges Erschauern schien den See zu erfüllen, so wie es die Berührungen unter Liebenden hervorzurufen vermag.
Das diesseitige Ufer lag in einer kühlen Dämmerung gehüllt und schaute neidisch auf die andere Seite, wo die Sonne die unter ihr liegende Welt in ein gänzlich davon unterschiedliches Licht hüllte. Ein paar einsame Angler haben sich die Stille ausgesucht, um ihre Ruten auszuwerfen. Die Wiesen sind endlich einmal komplett vom Müll befreit, die Badezeit ist längst vorbei.
Es herrscht eine wundervolle Harmonie zwischen kalter, reiner Luft und der angenehmen Färbung des Lichts. Fühlt sich der Körper genötigt zu frieren, so heizt ihn die Wärme der Seele wieder auf.
Eine Gruppe Jogger zieht an ihm vorbei, fröhlich plaudernd und menschliche Wärme und Nähe demonstrierend. Die äußeren Widerstände können ihnen nichts anhaben. Auch die anderen Begegnungen sind durchaus angenehm. Obwohl viele alleine unterwegs sind, wirken sie nicht abweisend. Allenfalls in sich gekehrt.
Alleine (unterwegs) sein ist noch lange keine Einsamkeit. Auch im Herbst des Lebens nicht. Es gibt viel mehr Einsame in der Menge als es allein lebende Einsame gibt...
Auf das in der Sonne liegende Ufer blickend, saugt er die malerische Kulisse in sich auf. Vereinzelt schaukeln auf dem See ein paar Enten vor sich hin, die Terasse des Seerestaurants ist aufgrund der Temperaturen nahezu leer. Ein paar Kirchtürme ragen über die majestätisch aufragenden Bäume hinweg, die allmählich beginnen, sich mit roten und goldenen Gewändern zu schmücken. Sie ziehen ihre Festkleider an, um sich damit gebührend vom bisher vergangenen Jahr zu verabschieden.
Der Boden wiederum deckt sich langsam mit Blättern zu, um sich auf den Winter vorzubereiten.
Das Knarzen der Bäume im Wind, leises Stimmengewirr. Ansonsten: Stille.
Einzelne Punkte der Begegnung wehen zu ihm herüber. So klein und so weit weg und doch spürt er die Nähe der Menschen, die sich dort vor seinen Augen sehen können, berühren und miteinander sprechen.
Langsam umrundet er, voller Gedanken, den See und tritt ein in das goldene Licht des Herbstes. Das Licht, welches er vom anderen Ufer bereits sehen und erahnen konnte. Nun jedoch kann er es fühlen. Dieses wundervolle, alles in einen Goldton tauchende, Licht. Selbst jetzt noch vermag die Sonne eine intensive Wärme auszustrahlen. In diesem Fall eine Wärme, die direkt nach innen vordringt.
Er setzt sich auf eine Bank und schließt die Augen. Läßt sich von der Wärme und dem Licht durchdringen, die ihn die Anstrengungen des Alltags vergessen lassen. Genießt das Licht, die Geräusche von ruhigen Schritten, leichtes Stimmengewirr, ein Summen entfernter Autos und die Stille, die trotzdem über allem liegt.
Der Bootssteg, der direkt vor ihm ins Wasser hineinragt, spiegelt sich auf der sanft gekräuselten Oberfläche, das knarzende Tröten der Bläßhühner durchdringt die Luft.
Erinnerungen an geschehene und erhoffte Dinge durchdringen seine Gedanken und geben ihm längst verloren gegangen geglaubte Hoffnungen zurück.
Als er sich schließlich wieder auf den Heimweg macht, läuten gerade die Kirchenglocken den Rest des Abends ein. Eines Abends, der vielleicht einmal anders enden mag als so viele andere. Bewußter, Ruhiger, Zufriedener, Erfüllter...
So kann eine kurze Spanne des Lebens für lang anhaltende Wärme sorgen.
Genau so wie ein Lächeln das Herz erwärmt...
11.10.2004
by Himmelssurfer
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-06-04 19:11:00 mit dem Titel Der Seele Wanderung
Es war einmal ...
Es war einmal eine kleine Seele.
Diese wandelte voller Freude im Universum des Lichts zwischen den einzelnen Sphären hin und her.
Es gab dort die Sphäre der Glückseligkeit, der Zufriedenheit, des Wissens, der Liebe, des Lebens und viele andere. All diese Sphären enthielten die Quint-Essenz des Gebietes der persönlichen Entwicklung, für das sie standen. Die kleine Seele durfte die Sphären noch nicht betreten, dazu war sie noch lange nicht weit genug, aber alleine das Vorbeigleiten an einer solchen Sphäre erzeugte einen solch hohen Grad der Berührtheit, das es mit Worten nicht zu beschreiben war. All diese Eindrücke versuchte sie in sich aufzusaugen, da sie wußte, daß sie früher oder später diese Welt wieder verlassen mußte, um sich neuen Aufgaben zu widmen. In dem Fall wollte sie versuchen, soviele Erinnerungen wie möglich mit „hinüber“ zu nehmen. So glitt sie unentwegt zwischen den Sphären hin und her, nicht wissend, wann ihre Abberufung erfolgen würde.
Daß sie überhaupt hier sein durfte, verdankte sie ihrem Erstbesitzer, der sich als Glücksfall erwiesen hatte. Wäre er nicht gewesen, hätte sie von alldem hier höchstens gehört, aber niemals in der Nähe der Sphären sein dürfen.
Ihr Erstbesitzer war ein militärischer Stratege auf einem kleinen Planeten gewesen, denn seine Bewohner „Erde“ nannten. Nun, im Gegensatz zu der Masse an bewohnten Planeten des physikalischen Universums war die Erde ziemlich unbedeutend. Die Bewohner kannten weder Anstand, noch Ehre, oder das Wissen, sich Frieden und Anerkennung zu erarbeiten. Schon gar nicht in der frühen „Epoche“ dieses Planeten, in der sie gelandet war. Deswegen war ihr erstes Gefühl auch eine schwere Enttäuschung. Warum hatte man ausgerechnet sie auf diesen rückständigen Planeten geschickt?! Es gab doch so viele andere...
Nun, sie lernte, das man die Masse von Bewohnern eines Planeten nicht „über einen Kamm scheren“ konnte, wie die Menschen das nannten. Es gab immer Individuen, denen man Aufmerksamkeit zollen sollte und die sich von ihren Artgenossen abhoben. Oft wurden diese Ausnahmen von ihrer Umwelt, ihren Artgenossen angegriffen und zuweilen sogar vernichtet, da sie große Unruhe unter sie zu bringen vermochten. Und Unruhe mag die Masse gar nicht. Es sei denn, sie verursacht sie selbst. Was den Herdentrieb anbelangt, der ist Planetenunabhängig. Vor diesem Phänomen ist nahezu keine Gesellschaft(sform) gefeit. Sie lernte also schnell, daß es durchaus noch Seelen gab, die es schlechter getroffen hatten als sie.
Das Schweben durch die Kraft der Sphären bereitete ihr bei diesem Gedanken noch größeres Wohlbehagen als ohnehin schon, da sie sich des Privilegs sehr bewußt war, welches sie damit genoß.
Sie hatte auch das Gegenteil dessen erfahren. Wesenheiten, seien es nun Menschen oder andere, hatten allzu oft die zweifelhafte Gabe, all diese Inhalte der Sphären in ihr Gegenteil zu verkehren. Sie verzehrten sich nahezu darin, in Unzufriedenheit, Hass und Todessehnsucht zu leben; und auch ihre Artgenossen darin anzustacheln. Ein ganz besonderes Phänomen dabei war, daß es immer Wesen gab, die andere mit Absicht dumm hielten, um sie dann zu „führen“ und selber als schlauer dazustehen. Der Begriff der „Macht“ war ihr vor ihrem ersten Einsatz nie über den Weg gelaufen. Eine reine Seele kannte diese Darstellungsform gar nicht.
Vor ihrem ersten Einsatz war sie noch nie hier gewesen. Genau genommen war sie sich erst innerhalb ihres Erstbesitzers bewußt geworden, daß sie überhaupt existierte. Sie war sich ihrer selbst bewußt geworden. Sie hatte den Sinn ihres DaSeins auf Anhieb verstanden; und verzweifelt gehofft, es möge ein Irrtum sein. Was hatte es für einen Zweck, diese primitiven Kreaturen anzuleiten, so etwas wie kosmisches Bewußtsein zu entwickeln? Diesen Wesen, denen in erster Linie daran gelegen war, sich selber zu vernichten, indem sie andere unterdrückten?! Aber wie bereits gesagt, hatte sie Glück gehabt. Auch wenn ihr Erstbesitzer in der Anfangszeit das Verhalten seiner Umwelt übernahm, war er doch etwas besonderes. Zu einem Zeitpunkt, als Artgenossen von ihm seine Familie und seinen Stamm vehement unterdrückten und ihnen die komischen Gesetze dieser Welt aufzudrücken versuchten, änderte er seine Gesinnung und lernte ab dem Zeitpunkt, den Pfad der „Besserwerdung“ zu erkennen und zu beschreiten. Er übte sich in Philosophie und Humanismus (beschreibt den positiven Umgang von Wesenheiten untereinander). In Anteilnahme und Weitergabe der Liebe, die er in sich spürte. Und er suchte nach Wegen, wie er, mit den Mitteln dieser Welt zwar, jedoch einem höheren Zweck untergeordnet, das Joch der Selbstzerstörung aufhalten konnte.
Nun, wie sie inzwischen wußte, hatte das Ergebnis lediglich zu einer Phase des Friedens geführt, aber gleichzeitig durfte sie erkennen, wie wichtig auch diese Phasen für das einzelne Wesen war. Jeder noch so kleine Ruheraum, den Wesen einer Seele schaffen konnten, war wichtig für deren Entwicklung.
Später dann scharte ihr Erstbesitzer Freunde um sich, die er von seinen gedanklichen Ergebnissen überzeugen konnte. Er rüstete eine große Streitmacht aus mit Waffen, Liebe und Erkenntnis. Mit dieser Streitmacht schließlich zog er hinaus „in die Welt“ und ließ sie alles (zer)schlagen, was die Ruheräume der Seelen behinderte. Er hatte so großen Erfolg, daß ein ganzer Landstrich schließlich ihm zugesprochen wurde, auf daß er seine Seelenruhe dort verkünden konnte. Und auch nachdem er als Herrscher eingesetzt war, verlor er nie seine Weiterentwicklung aus den Augen. Auch im Kleinen setzte er sich für seine Artgenossen ein. Seine Handlungsweisen entsprachen nicht seinem eigenen Bestreben, sondern dem, was seinem „Volk“ (so nennt man die Masse der Wesenheiten auf der Erde, die einem einzigen Herrscher unterstehen) am wohlsten tat. Auch wenn er gewisse Dinge für gut befand, setzte er nur das durch, was das Volk auch verstand. Denn Überforderung des Einzelnen hätte unweigerlich wieder zu den Zuständen geführt, die vor seiner Herrschaft geherrscht hatten. Obwohl es auch gewisse Entscheidungen gab, die er treffen mußte, *obwohl* das Volk sie nicht verstand, es aber das Beste für sie war. Das beste Beispiel dafür war, ihnen den Glauben zu geben, die Religion aber zu verbieten. Glauben war individuell erfahrbar. Religion wiederum von Menschenhand aufbereitet, um die Artgenossen zu unterdrücken. Ein Großteil der Negationen der Sphären, die auf Welten entstehen können, stammen aus dieser unsäglichen Unsitte, Religion zu gründen. Das Ausüben von Macht unter einem Vorzeichen der individuellen Freiheit. Die propagierte Freiheit, welche in die Abhängigkeit (von Artgenossen) führt. Seelenheil und Religion passte einfach nicht zusammen. Auf dieser Welt nicht und auch auf anderen nicht. Auch wenn die „Glaubenssätze“ und die Kleidung jeweils andere waren, die falsche Ausrichtung blieb.
All dies erkannte ihr Erstbesitzer und verhinderte diese Zustände, so gut er konnte. Die Entwicklung seiner Seele, also ihre eigene Entwicklung, nahm große Schritte an und alles schien gut. Aber die nächste Erkenntnis, die sie, im wahrsten Sinne des Wortes, „traf“, war die, das es immer Wesen gab, die den Fortschritt der Seele mit allen Mitteln aufhalten wollten. Aus der irrigen Annahme heraus, daß es sie persönlich weiterbringen würde. Und wenn da meine kleinen Geschwister nicht entsprechend eingreifen können, führt dies unweigerlich dazu, das die Entwicklung des Wichtigen abrupt gebremst wird. So geschah es auch meinem Erstbesitzer. In einem Moment der Unachtsamkeit „entsorgten“ ihn seine Artgenossen; und damit die Zeit des Seelenheils. Bis wieder jemand aufsteht, um dafür zu kämpfen. Aber der Weg der Erkenntnis ist hart und ungerecht. Jeder, der Gutes will, ist seinen Artgenossen ein Feind.
Das Seelenheil auf jedem Planeten ist schwer erkämpft. Viele der kleinen Seelen kehrten von solchen Einsätzen mit Narben im Geiste zurück. Diese verschwinden zu lassen war ihr höchstes Ziel. Und dementsprechend waren ihre Bemühungen, einen neuen Auftrag zu erhalten.
Sie jedenfalls freute sich, schon im ersten Einsatz solch ein Glück gehabt zu haben. Sie durfte die Sphären bereits kosten, wenn auch nur ansatzweise.
Sie schwebte weiterhin durch die einzelnen Sphärenbereiche, als sich vor ihr ein großer breiter Tunnel öffnete. Dieser Tunnel war dunkel, jedoch schien am Ende ein sehr großes, helles Licht auf sie zu warten. Ein Licht, welches sie magisch anzog. Sie hatte unweigerlich das Bedürfnis, diesen Tunnel zu betreten. Einfach nur, um das Licht am Ende zu sehen.
Nachdem sie eine Weile in diesen Tunnel geschaut hatte, hatte sie das unbegreifliche Gefühl, daß am Ende dieses Tunnels ihre Bestimmung auf sie warten würde. Ihr persönliches Maß an Glück, an Entwicklung. Schließlich überlagerte der Sog des Tunnels die Ausstrahlung der Sphären und sie betrat den Tunnel, um sich seinem Ende entgegentreiben zu lassen.
Die Schwester durchtrennte die Nabelschnur und übergab das schreiende Kind der überglücklichen Mutter. Diese flüsterte bloß: „Möge es Dir wohlergehen in dieser Welt, mein Sohn!“
20.01.2004
by Himmelssurfer weiterlesen schließen -
Die Geräusche der Stadt
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
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Die Gedanken und Fragen einer Jugendlichen, die ihren Weg sucht.
Als ich diesen Text schrieb, war ich gerade 18 Jahre und stellte alles in Frage, was mir über den Weg lief. Schade, dass man diese Neugier häufig mit dem Alter verliert. :)
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Die Geräusche der Stadt
Kennt Ihr die Geräusche Eurer Stadt bei Nacht? Habt Ihr sie jemals bewusst erlebt? Wenn ja, dann werdet Ihr die Eindrücke und Gefühle, die ich Euch jetzt beschreiben möchte kennen. Wenn nicht, folgt meiner Reise zu den Geräuschen der Stadt bei Nacht.
Auch bei Tag hat die Stadt ihre eigenen Geräusche, aber die sind uns viel zu selbstverständlich geworden, als dass wir sie besonders beachten würden. Wenn man sich abends hinlegt, wird einem zuerst alles ganz ruhig erscheinen, jedoch nach einer Weile bemerkt man, wie die Stadt da draußen arbeitet. Versucht nicht, die Geräusche zu identifizieren, sondern lasst sie einfach nur auf Euch wirken, kuschelt Euch in die Bettdecke, schließt die Augen und startet die Reise…
In der Ferne rollt langsam ein Zug heran, rauscht für eine Weile am lautesten und verschwindet langsam wieder. Ich weiß, dass es ein Zug ist, denke aber nicht weiter darüber nach, sondern lausche einfach nur der wunderbaren Musik des Klanges. Dazwischen immer wieder metallene Geräusche, wie als ob jemand Stahlstangen aus einer beträchtlichen Höhe fallen lassen würde. In meinem Zimmer ist es vollkommen still geworden, fast andächtig still, als würde alles in diesem Zimmer den Klängen von draußen lauschen wollen.
Kühler Wind bläst durchs Fenster, ich ziehe mir die Decke bis unters Kinn. Es scheint eine lange Nacht zu werden. Die Laute da draußen sind ein einziges Rauschen, mal höher, mal tiefer, dazwischen Einzelgeräusche.
Doch alles ganz sanft und rein. Mir ist, als würden die Töne Himmel und Erde miteinander verbinden, wie der Horizont Himmel und Erde miteinander verbindet. In Wirklichkeit sind diese beiden Elemente ja eins, nur der Mensch sieht sie getrennt, wie er alles trennt, was eigentlich zusammen gehört. Wir unterscheiden zwischen schön und hässlich, zwischen gut und böse, zwischen männlich und weiblich und vergessen dabei, dass alles was existiert, so ist, wie es ist, wie es entstand. Warum akzeptieren wir das nicht? Wir wollen alles verändern, einer bestimmten Form anpassen. Einer Form, die uns vertraut ist, mit der wir etwas anzufangen wissen. Nehmen wir einen Baum – er wächst geradeheraus, doch den Menschen gefällt er so nicht, man stutzt ihn, bis er eine bestimmte Form erhält. Weshalb tun wir das? Oft versteht man das Leben nicht. Und was macht man dagegen? Sich einen festen Punkt suchen, an dem man sich festhalten kann. Genau, wie mit diesem Baum, man passt ihn einer Form an und schon entspricht er dem Bild, das der Mensch sich von der Welt macht.
Und warum sieht der Mensch die Dinge nun getrennt? Vielleicht, weil er sich selbst auch getrennt von allem anderen betrachtet. Es gibt ihn und die anderen. Betrachtet man seine Mitmenschen mal, dann sieht man, wie sehr sie an dieser Vorstellung hängen. Man denkt, man unterscheidet sich von den anderen, weil man anders aussieht, eine andere Meinung hat, anders gekleidet ist. Doch all diese Sachen machen doch noch keinen Menschen aus. Wir alle gehören zu derselben Materie, dem Universum. Genauso wie eine Ameise, ein Baum oder ein Stein. Woher nehmen wir uns eigentlich das Recht, auf dieser Erde zu bestimmen, was schön und was hässlich ist, was gut und was böse ist? Der Mensch hält sich für etwas Besonderes auf diesem Planeten, er denkt, er hat das Sagen. Es gibt zu wenig Menschen, die darüber nachdenken. Sie folgen einfach dem, was vorgegeben wird. Möglicherweise wehren sie sich gegen die eine Form, folgen dafür aber einer anderen.
Langsam baut sich in mir ein Bild auf – eine ewige Weite, das Schwarz der Nacht wird zu hellem grau, ja wie Nebelschwaden, die in Wintermonaten die Landschaft einhüllen und einheitlich grau erscheinen lassen. Das Gefühl von Weite breitet sich aus, nimmt mir die Angst und Zweifel. Ich werde eins mit diesen sanften Lauten. Es scheint, als ob das Dach über mir fehlen würde, dann das ganze Haus. Es ist so, als ob ich im Freien liegen würde, ohne dabei zu frieren, denn ich habe mich ja schön mollig warm in meine Decke gekuschelt. Ich werde also nicht frieren da draußen.
Was sind diese Laute eigentlich – eine Bewegung. Ich befinde mich also mitten in einer Bewegung. Die Erde lebt und arbeitet weiter, selbst wenn ich schlafen gehe. Es ist eine ruhige, ständige Bewegung. Nicht Ruhe im Sinne von lautlos, sondern von Harmonie. Harmonie zwischen lautlosem und lautem, zwischen ruhendem und sich bewegenden. Fehlt diese Harmonie, werden wir uns nie wirklich wohl fühlen. Wir müssen Harmonie entwickeln zwischen dem was wir sind und dem was wir tun. Harmonie zwischen uns und dem ganzen Sein. Wir müssen mit dem, was existiert leben und können uns nicht davon abwenden. Wenn wir es nicht verstehen, Harmonie zwischen Körper und Geist zu entwickeln, wird der Geist uns beherrschen. Unsere Meinung und unsere Denkweise kann unseren Körper nachteilig beeinflussen, ja ihn sogar krank machen. Ich weiß dies alles, es ist nur nicht leicht, das Wissen auch umzusetzen. Warum ist es nur so schwer, sich von den festgesetzten Vorstellungen zu befreien?
Durch das Fenster fließt frische Luft und streift mein Gesicht. Ganz sacht fängt es an zu regnen. Das leise Tropfen des Regens verbindet sich harmonisch mit den Geräuschen der Stadt. Ich frage mich, warum es gerade mich gibt, warum es gerade mein Bewusstsein gibt. Wenn ich mir diese Frage oft genug stelle, durchfließt mich ein seltsames Gefühl, es gleicht dem Gefühl, das man hat, wenn am voller Entzücken eine wunderbare Landschaft betrachtet. Ich weiß noch nicht genau wie, aber irgendwie muss ich es schaffen, all die Fragen, die sich mir stellen, zu beantworten.
Es wird langsam hell, die Laute werden intensiver. Leben erwacht, Vögel fangen ganz leise an zu zwitschern, wie um den neuen Tag zu begrüßen. Langsam lösen sich die grauen Nebelschwaden, was bleibt, ist eine friedvolle Landschaft, die sich weit über mich hinaus erstreckt. Ich werde dieses Gefühl warm halten, dann begleitet es mich den ganzen Tag. Ich fühle mich frisch und frei. Mein Bewusstsein ist erweitert,… grenzenlos… weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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retilein, 13.04.2005, 21:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
starke gedanken einer 18-jährigen, meinen respekt, noch sg zur woche
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ohne Worte
04.06.2004, 17:53 Uhr von
mbumr
Hallo ich bin Melanie aus Schleswig Holstein!Ich bin eine junge Mutti von einem kleinem süßen Jun...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
...
Sie war noch klein, etwa 6 Jahre alt, und doch spürte sie das was nicht stimmt.
Der Mann legt seine großen Hände auf ihren Kopf und streichelt sanft und doch bestimmend über ihr Haar.
Das Kind sitzt auf seinem Schoß.
Die Augen des Mädchens wirken in der Dämmerung größer als sonst und man sieht deutlich Angst darin.
Sie will weichen, sich des Mannes entziehn doch es gelingt ihr nicht.
Sein Griff wird fester und sein Atmen schneller.
Der Versuch zu schreien hat ihn wütend gemacht.
Er zieht ihr am Haar und küßt sie am Hals.
Sie versteht nicht was er tut und läßt so geschehen.
Sie spürt seinen Atem ganz heiß und laut am Hals, im Ohr und überall.
Ein kalter Hauch auf ihrem Bauch, ihr Shirt mußte weichen, seine Hände fassen sie an.
erst am Bauch und dann immer höher.
NEIN!
Sie wehrt sich nicht mehr, sie hat es aufgegeben.
Zu fest ist sein Griff und seine Macht über sie.
Tränen laufen über ihr Gesicht, aber das stört ihn nicht.
Seine Hände wandern von er kindlichen Brust zu den Beinen und suchen gezielt das zwischendrin.
Der Rock stellt kein Hinernis dar.
Er fühlt sie und will mehr, immer mehr.
Sie verzieht das Gesicht.
Es tut weh, ganz fürchterlich.
Aber sie rührt sich nicht.
Er bewegt sich über ihr.
Immer mehr und mehr ... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Wurzelchen2, 03.08.2004, 16:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich hoffe nur, dass das nicht dir passiert ist.
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Ein Mann, der...
27.03.2004, 22:11 Uhr von
novia
Ich habe jetzt schon für zwei Berichte keine Vergütung bekommen...so macht das keinen Spass mehr....Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Sie stand am Fenster und sah hinaus.
Es dämmerte.
Als sie das Pärchen sah, dachte sie gleich daran, wie es wohl ist, wenn sie diese Frau wäre. Wäre sie glücklich?
Wie sähen ihre Pläne für die Zukunft aus?
Manchmal kommt ihr der Gedanke, ob sie jemals einen Mann finden wird.
Wird sie heiraten und Kinder haben oder ist sie dafür bestimmt, ihren Weg allein zu bestreiten?
Findet sie jemanden der sie liebt, mit all ihren Schwächen, mit all ihren Stärken?
Gibt es jemanden der für sie bestimmt ist oder ist das alles nur Wunschdenken?
Ist man später mit jemanden zusammen, nur um nicht allein zu sein?
Tag für Tag, immer wenn sie ein Pärchen sieht, Hand in Hand, fragt sie sich, ob sie mit ihren Leben glücklich sind.
Oder ist es reine Gewohnheit, die sie zusammenhält?
Das Vertraute?
Man kennt den Partner, weiß wie er denkt, weiß wie er fühlt.
Doch entdecken sie immer noch neue Seiten an sich?
Finden sie sich immer noch genauso aufregend, anziehend, wie frisch verliebt?
Sie hatte mal gehört, man soll nicht auf der Suche sein.
Doch wie sonst, sollte sie jemanden finden, der für sie bestimmt ist?
Schlägt hier dann das Schicksal zu?
Verbindet es zwei Menschen, die füreinander geschaffen sind?
Doch hier ist sie wieder bei ihrer Frage, ob es nicht der Wunsch der Menschheit ist, das es so wäre.
Die Menschen reden immer von der großen Liebe!
Doch wissen sie überhaupt, was sie sagen?
Sie trauern um ihre große Liebe, weil er/sie, ihn oder sie verlassen hat.
Doch wäre es die große Liebe gewesen, hätte sie einen dann verlassen?
Sie denkt, das sie mit ihrer großen Liebe in achtzig Jahren auf einer Parkbank sitzt und nichts bereut.
Keine Entscheidungen bereut, die sie zusammen getroffen haben.
Sie müssen glücklich sein, so wie es gelaufen ist, denn rückgängig kann man nichts mehr machen.
Doch wie lange soll sie noch allein ihre Wege gehen?
Wie viele Enttäuschungen noch hinnehmen?
Kann man umdenken, Strategien entwickeln, um nicht immer auf den gleichen Typ Mann reinzufallen?
Eine Freundin sagte mal zu ihr, dass sie sich jeden Tag sagen soll: „Ich möchte einen Mann, der...“
und hier soll sie alles aufzählen, was er haben muss. Wenn man dies lange genug tut, sucht man sich nur noch diesen Typ Mann, der einen das gibt, was man braucht.
Hmm, mal sehen, ob dies klappt.
Sie wird jetzt jeden morgen vor dem Spiegel stehen und sagen: „Ich möchte einen Mann der mich liebt. Einen Mann, der in mein Herz sieht.
Der, wenn er in ihre Augen sieht, sie sieht.
Ihr wirkliches ich.“
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Ein wenig trüb, aber bei dem Wetter kommt man irgendwie auf solche Gedanken!!
Hoffe es hat euch trotzdem gefallen
liebe grüße
p. s. diese geschichte ist auch bei ciao erschienen! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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XXLALF, 06.10.2007, 15:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Viele Mensche die keinen Partner finden, stellen einfach zu hohe Ansprüche. Lg XXLALF
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SuicideToday, 05.06.2006, 22:32 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Fragen über fragen... und jedesmal behaupten wir die große Liebe gefunden zu haben, stürzen uns kopfüber ins Wasser und merken dann, dass eh alle Männer gleich sind und man nie den perfecten finden kann.. sehr schöne Geschichte und wundebare Gedanken.. sh
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Kreidepünktchen
Pro:
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Kontra:
***
Empfehlung:
Ja
Dort saß er.
Den Blick gesenkt auf seine Hände, als hoffte er Antworten in ihnen zu finden. Antworten auf Fragen, die er nie laut gestellt hatte. Als hätte ihn jemand vor drei Stunden an diesen Ort bestellt und wäre dann selbst nicht erschienen. Und er, fremd in dieser Gegend, wüsste nun nicht, wohin er gehen sollte. Die Kastanienblätter, die vor ihm auf den Boden fielen, beachtete er nicht.
Zwei Straßenbahnen hatte er bereits davon fahren lassen. Es war zu kalt, um auf einer Metallbank in einem zugigen Wartehäuschen zu sitzen. Aber das interessierte ihn scheinbar nicht.
Sie sah ihn, beobachtete ihn ungeniert von ihrem warmen Platz im Café. Schaute ihm zu, wie er die Hand hob, um sich für einen Moment an der Nase zu reiben und dann sofort wieder in seiner vermeintlichen Lethargie zu versinken. Gedankenverloren rührte sie mit dem Löffel in ihrem Cappuccino. Der Milchschaum war schon längst in sich zusammengefallen, tödlich getroffen und außerstande noch weitere fantasievolle Kaffeelöffel-Gemälde in sich entstehen zu lassen. Sie kannte seine Augen. Dunkel wie eine Schultafel. Mit ein paar leuchtenden Kreidepünktchen, wenn er lachte. Woran erinnerte sie das nur?
Ganz langsam hob er den Kopf. Er musste gemerkt haben, dass jemand den Blick nicht von ihm wenden konnte. Er kannte ihre Augen. Hell und klar wie das Wasser im Königssee. Woran erinnerte ihn das nur? Er lächelte, und sie erkannte, obwohl das auf die Entfernung unmöglich war, die Kreidepünktchen.
„Die Vergangenheit ist dazu da, dass wir uns an sie erinnern; die Zukunft ist da, um von ihr zu träumen“. Dieser Satz war von ihm. Und jetzt wusste sie wieder, wer er war. Sie sprang auf, legte einen Geldschein auf den Tisch und warf sich ihre Jacke über, während sie nach draußen lief. Sie verfluchte die Straßenbahn, die ausgerechnet jetzt kam und ihr den Weg zu ihm versperrte. Als sie endlich an der Haltestelle ankam, war er verschwunden.
Abschied
Nicht zum ersten Mal
Doch dieses Mal endgültig weiterlesen schließen -
Peterchen....
Pro:
..
Kontra:
...
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich vor ca 7 Jahren irgentwann mal auf die Idee kam mir ein Haustier zuzulegen, verschlug es mich in eine Zoohandlung in unserer Stadt. Obwohl meine Eltern damals schon absolut gegen ein Haustier waren, beschloss ich auf eigene Faust mir eines zu kaufen, und dies ohne eben um die Erlaubniss meiner eltern zu bitten. Ich ging an einem Vormittag in die besagte Zoohandlung und es verschlug mich sofort in die Ecke mit den Wellensittichen. Mir war in diesem Moment schon klar das es ein Wellensittich auch sein sollte, und nachdem ich ca 10 Minuten ausschau nach dem hübschesten hielt, ging ich zur Verkäuferin und sagte "den blau-weissen bitte". Unter den vielen fiel mir dieser sofort auf und ich wollte ihn unbedingt haben. Nachdem die Verkäuferin ihn mehr oder weniger sanft eingefangen hatte, kam er in eine kleine Pappkiste welche nur wenige Luftlöcher enthielt. Die Tatsache das es gerade Winter war machte den Transport bis zu mir Nachhause nicht gerade einfach, da ich damals noch kein Auto hatte musste ich die 20 Minuten zu Fuß gehn und den "kleinen" bis dahin unter meiner Jacke halten.
Als ich Zuhause ankam schaute ich erstmal vorsichtig ob er auch unverzerrt noch in seiner kleiner Kiste war. Er schaute mich nur an und man merkte bereits das er sehr aufgeregt war. Mit viel Geduld und Geschick schaffte ich es dann den "kleinen" in seinen neuen Käfig zu buxieren. Nachdem er die ersten 5 Minuten nur wie verrückt von einer Seite zur anderen Flog oder besser gesagt sprang, dachte ich mir im stillen schon "das wird doch nie was mit dem zahm kriegen". Irgentwann war er dann endlich müde und saß still auf seiner Stange, dies gab mir Zeit meiner Mutter erstmal vorsichtig klarzumachen das ich mir mal eben nen Wellensittich angeschafft hatte ^^. Erstaunlicherweise nahm sie es relativ locker und nach nem kurzen Rüffel aktzeptierte sie meine Entscheidung. Nun mussten wir es nur noch meinem Vater klarmachen und da er eigentlich absolut gegen Haustiere in der Wohnung war, war mir beim Gedanken ihm dies zu beichten nicht gerade sehr wohl. Als er von der Arbeit kam sagte ich nur er solle doch mal auf die Schrankwand schauen, er drehte sich um und sah den Käfig samt Inhalt und war erstmal platt. Nach einigem verhandeln und meiner versicherung das ich mich um den Vogel kümmern würde und die Kosten tragen würde welche bei nem Wellensittich im laufe der Jahre entstehen, willigte er ein und das Problem war gelöst.
Kleiner Zeitsprung: Der Wellensittich oder wie er nun bereits hieß "Peterchen" war unglaublich zutraulich geworden und hatte vorallem zu mir sehr viel Vertrauen. Ich konnte ihn am Kopf kraulen und ihn verwurschteln ohne das es ihm störte, jedesmal wenn ich an seinen Käfig kam, da merkte er dies sofort und kam angelaufn wie ein Dackel und hielt mir nur frech seinen Kopf hin damit ich ihn auch ja kraulen und verwöhnen würde. Mitlerweile kannte "Peterchen" jede Ecke in der Wohnung und man wusste genau das wenn er mal nicht in seinem Käfig anzutreffen war, das er entweder auf irgenteiner Lampe oder oder einem Schrank zu finden war. Er war bereits mehr als nur ein normales Haustier für mich geworden, selbst wenn ich aufwachte saß er öfters auf meinen Bauch und schlief mit eingezogenem Schnabel im Gefieder. Die Strecken zum Tierarzt gingen wir im Sommer auch zu Fuss, ich trug ihn in seinem Käfig und er lauschte nur und antwortete den anderen Vögeln die er auf dem Wege hörte. Nun war der "kleine" schon fast 5 Jahre alt und ein Problem was wir bis dato nie als bedrohlich ansahen wurde immer ersichtlicher. Mein Peterchen wurde immer pummeliger, und auch der Tierarzt bestätigte das er schon sehr gut genährt sei und das man ihn doch auf Diät setzten sollte.
Wir gaben ihm nun etwas weniger in seinen Napf und obwohl er wie ein Rohrspatz meckerte weil zu wenig Futter in seinem Napf sei und er deswegen sich zu sehr strecken müsse um an die Körner zu kommen, so blieben wir doch meistens streng und hielten uns an den Ratschlag des Arztes. Auch auf andere Gewohnheiten musste er verzichten, so lies ich ihn zum Beispiel nicht mehr an meine Brötchen herran, und auch sonstige Naschereien waren für ihn nun Tabu. Trotz all dieser Bemühungen war es wohl schon etwas zu spät, als ich unter der Woche erschöpft von meiner Arbeit kam, stand meine Mutter nur kurz auf und sah mich schon so ganz seltsam an. Es war merklich still und ich wusste das da irgentwas fehlte was ich 5 Jahre lang bei mir hatte. Sie sagte "Peterchen ist Tod", in diesem Moment war ich erstmal völlig neben mir und wollte es nicht glauben, vor einigen Stunde war er noch da und nun sollte er aufeinmal Tod sein? Ich ging zum Käfig und da lag er, er wurde von meiner Mutter abgedeckt mit einem Taschentuch. Ich wollte ihn unbedingt sehn also nahm ich das Tuch hoch, da lag er regungslos und in diesem Moment war mir erst richtig klar das ich mein bis Heute am meisten geliebte Haustier verloren hatte. Ich nahm ihn nochmal in die Hand und streichelte ihn noch einige Minuten. Danach ging ich irgentwann schlafen auch wenn ich kein Auge zubekam. Am nächsten Morgen begrub ich ihn bei uns vor dem Haus, ich wollte dies schnell erledigen da es für mich ein schwerer Weg war.
Nachdem ich ihn dann begruben hatte, verharrte ich noch fast 20 Minuten vor der Stelle und dachte an vielen schönen Zeiten die ich mit meinem "Peterchen" erleben durfte. Ich gehe auch heute noch öfters an dieser Stelle vorbei und es kommt einem immer wieder hoch wenn ich mich an ihn Erinnere. Ich glaube solch ein Haustier werde ich nie mehr finden, und da kann auch mein seit dem Tod von Peterchen neuer Wellensittich kein wirklicher Ersatz sein. Es ist nun schon ca 2 Jahre her, aber ich kann mich noch genau an alles erinnern was da war, und dies ist nicht unbedingt nur vom Vorteil für mich. Irgentwie mache ich mir auch noch Vorwürfe dass ich eventuell früher hätte merken sollen das er etwas pummelig geworden war, aber dies kann ich jetzt leider auch nicht mehr ändern. Ich hab den Bericht auch zu einem grossen Teil für mich selbst geschrieben, damit ich eine Art andenken so festigen kann und immer wieder draufzurück schauen kann. Jedenfalls ist "Peterchen" seitdem in meinem Herzen (auch wenns kitschig klingt) und ich denke noch sehr sehr oft an ihn zurück.....
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Schnittblumen
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich kann Lücken füllen.
Ich kann Narben sehen.
Und ich kann Glühbirnen zerplatzen lassen.
Die S-Bahn hält am P-Friedhof - ich stolpere hinaus und humple zum nahegelegenen Blumengeschäft
(an der Strasse gibt es ausschliesslich Steinmetze und Blumenläden), um Gestrüpp oder eine einzelne Blume zu erwerben. Die Verkäuferin überzeugt mich, eine "faire" Blume kaufen zu wollen, aus fairem Handel. Mit einem Bund bunter Blumen, sehr fairen, in der linken Hand und der Krücke in der rechten wandere ich durch den Haupteingang.
Ich lasse das Krematorium links liegen und bewege mich weiter in Richtung des alten Friedhofes mit seinen schwarzen Grabsteinen, Riesenengeln, die sich voller Gram auf Marmor stützen und Inschriften, wie "Warte auf mich" und einem rührenden Buntstiftbild an einem naturbelassenen Stein, sowie etlichen ovalen Porträts, in Stein eingelassen.
Ich stecke eine einzelne Schnittblume mit etwas Grünzeug umwickelt durch das Gitter und -swiff- schubse diese in den Vorraum der Familiengruft. Auf die Sitze im Inneren wird sich keiner der Grafen setzen und die Blume wird unbesehen welken. Dennoch spüre ich hier keine Hinfälligkeit, Trauer, noch Tod. Der Friedhof wird nicht gerade stark frequentiert und doch bekommen Tote mehr Besuche, auch von Fremden, als zu ihren Lebzeiten?
Als ich neuen Jahre alt war und zehn werden sollte, wußte ich plötzlich, ich würde sterben. Irgendwann. Oder vielleicht schon im Alter von zehn. Oder einer anderen zweistelligen Zahl. Erst im Alter von etwa neun ist man in der Lage, Gefahren richtig abzuschätzen. Und diese auch zu erkennen, z.B. im Straßenverkehr.
Nun, ich lebe noch. Ich bin kein Geist und auch kein Steinengel mit gezerrten Bändern , der versehentlich annimmt, er lebe. Ziemlich munter gehe ich weiter und steure auf den Seitenausgang zu, an einem regelrechten Massengrab vorbei: Alle Familienmitglieder samt Angeheirateteten ruhen hier. Gestapelt?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-16 22:36:51 mit dem Titel Personenschaden
Personenschaden
Häufig werden ihre Schlüsselgedanken wiederholt. Eben denkt sie noch 'Schmerzen', dann klingt es außen nach, in zweiseitiger Harmonie also. Auf der anderen Straßenseite: 'Schmerzen' aus dem Munde einer der beiden fremden Frauen, die sich untergehakt haben und trödelig vorübergehen.
Im Zug sitzend dachte sie '24'. Schon hielt der Zug direkt vor Haus Nr. 24. Nicht 3a, nicht 6, die Quersumme von 24.(Das wäre nicht bedeutsam gewesen)
Nun rutscht sie etwas nervös auf der Bank umher, lehnt so lässig, wie es eben gerade möglich ist, wenn etwas schmerzt. In diesem Augenblick (sie hielt kurzzeitig die Augen geschlossen) klatschte ein Schneeball HART gegen die Glasscheibe...das wird ja wohl nicht Kinski sein?
Nein. Es ist Roman, der jetzt neben ihr auf der Bank sitz. Munter darauflos redend.
(Kinski fuhr morgens stets mit ihr im Abteil und steckte ihr jedesmal kleine, rührende, weltverachtende Mitteilungen zu. Niemals sprachen sie ein Wort.Beide haßten radikal jegliche Störungen und Störende, sogenannte Störer).
Worte störten. Der Zug war ohnehin lärmerfüllt genug. Immer dieses Quietschen hoher Frequenz und das konstante, fortwährende Rattern und das Gehuste und das dumme, stumpfe Geplänkel. Es wäre wahrlich SEHR unhöflich, in diese Nichtstille ein Wort auszusprechen.
Ein Ton hoher Frequenz war es auch, der sie mit Roman verbunden hatte.'Hörst du das auch?', hatte er sie damals laut gefragt, das Summen seines PCs nicht übertönend.
'Ja. Du hast keinen Hörsturz.'
Während Roman zutraulich so ziemlich alles erzählte, und sie kopfnickend und -schüttelnd, gestikulierend und zustimmend lächelnd, augenbrauenhebend lauschte, ohne selbst auch nur 'hi' gesagt zu haben, läuft ein Zwillingspaar vorbei.
Wiederum auf der gegenüberliegenden Seite.
Roman sucht die Formel für Roy's Identität. Sie notiert sie, 'delta v (p,M) / dpi usw. usf. Jeder hat seinen eigenen Zwilling.
Im Abstand von 20 Metern läuft ein anderes Zwillingspaar, diesmal Damen. Sie für ihren Teil wundert sich nicht darüber, sie wundert sich selten. Kürzlich entstiegen dem Bus hier an der Haltestelle 100 Stewardessen. Alle mehr oder weniger ähnlich. Selbst identische Lidstriche. Gewiß Lufthansa-Standard. Kongreßzentrum in der Nachbarschaft.
'Allmählich könnte der Bus ja angekrochen kommen', dachte sie.
Der Zug ratterte wie eh und je. Ein kleiner Junge nannte eine häßliche Teletubbies-Puppe sein eigen. Sie war gelb (Gelb ist die Farbe der Geschlechtskranken), schlimmer noch, sie trällerte eine kleine Melodie, diese Puppe, war wohl Lala. Constant Repeat, zwei zermürbende Takte vielleicht.
Weitaus schlimmer noch: Weit und breit kein erschütterndes Kinskigesicht zu erblicken. Keine zugesteckten, liebevollen Zettel. Also versiegelte sie Ohr und Auge. Es half nichts, ein Mann hatte sie bereits erspäht und redete trotz ihres Discman-Mauer auf sie ein. Welch feines Gespür er wohl haben mochte.
Unvermittelt bremst der Zug sanft ab und hält. Mitten im Nirgendwo. Der Zugschaffner schwebte nach vorne, jede Hektik schien an ihm abzuprallen. Sie mochte das.
Dann tönte es aus den Lautsprechern: 'Bitte verlassen sie den Zug nicht. Wir sind auf unbestimmte Zeit nicht in der Lage weiterzufahren.'
'Wir haben Personenschaden.'
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-16 22:41:11 mit dem Titel Sleazy Gonzáles
Was andere hinter sich lassen, ausspucken und im Abfalleimer entsorgen würden, das beanspruche ich für mich. - Sleazy Gonzáles
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KNIETIEF.
You take me for a fool,
if you only knew, what I do,
in my dreams with you.
- Steve Vai
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Knietief . ! Hombre ! KNIETIEF. Soy Sleazy Gonzáles de Alarcón - und ich stecke
k-n-i-e-t-i-e-f in der Scheiße, hijo. Sprichwörtlich. Na, vielmehr: im Abfall.
Und ich habe mich selbst hinein manövriert, wenn Du verstehst, was ich meine...
Eigentlich wollte ich bei Arnica einen positiefen Eindruck hinterlassen.
?Claro?
.... aber so, wie es aussieht, war mir wohl nicht danach.....
Knietiefer Eindruck.
Alles ist am Arsch...alles habe ich versucht. Versucht, mich ihr mittels flüssiger Extrovertiertheit anzunähern.....
Doch: 5 Brown Eyes und 2 Auftragsarbeiten später bin ich noch immer so aufgewühlt, dass ich bei ihrem Anblick, als sie nur um die Ecke zu biegen droht, kurzerhand in diesen Container hier springe.
Ich sitze also IN einem Müllcontainerkomplex eines Häßlich-Häuserblockes. Des Häuserblockes von Arnica Montana. Hier hinein dürfte auch der Montana Müll seinen Weg gefunden haben, wenn du verstehst...
-O. Kekse! Fast noch original verpackt!-
Arnica ist meine Angstmarke. Und sie war meine Blume.
Wenn ich sie sehe, so höre ich immer dieselbe Hintergrundmusik. Ich sitze hier in verrottetem Müll, Amigo. Und das nicht zum ersten Mal heute. ?Comprende?
...Dios mio.....
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PORENTIEF.
(wenige Stunden zuvor)
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Er steckte seine Nase tief in das Toilettenpapier. Es duftete dezent nach Kamille.
(Ob es das auch in Arnika-Duft gab?)
"Wenn Sie mir nun bitte folgen mögen....?", sagte Holly etwas pikiert.
"Es handelt sich um folgendes, Mr. Pan...." Sie hielt inne.
(Er erinnerte sie stark an Sancho Pansa aus: Don Quijote de la Mancha. Mit mehr krimineller Energie vielleicht)
"Es handelt sich um den korpulenten Jungen."
"Wicked", machte Gonzáles und freute sich. Er schuldete dem seligen Boss nur noch einen kleinen Gefallen. Es ging also um den fetten Jungen.
"Haben Sie das auch in Arnika - Duft?" - Gonzáles (Holly Witherspoon eine Rolle unter die Nase haltend...)
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KNIETIEF.
(45 Minuten später)
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Ich lungerte also. Ich lungerte vor, hinter und neben den Müllcontainern etwas abseits vom Schulhof. Ich wartete auf den fetten Jungen.
Einem Impuls folgend stieg ich endlich in eine der Riesentonnen. - Ist das jetzt diskret genug, Holly? - Knietief, hijo. Up to my knees, son. So sah mich keiner, und niemand würde mich mit einem Dealer verwechseln...
Ich gammelte also. Sprichwörtlich. Abwartend gammelte ich.
Mir fällt auf, dass die Tasche zu leicht ist, ich fühle, taste, etwas fehlt hier, das draußen noch anwesend war....Ich liebe Aufträge, bei denen man seine Siesta im Müll machen kann. Vor allen Dingen, wenn alles so glatt läuft. Scheiße. Egal. Ich suche.
Hauptsächlich der Übersicht wegen (aber auch weil es mir Spass macht), werfe ich so etliches aus dem Container.
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KNIEFREI
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Die Pausenaufsicht eilt herbei. Irgendein Obdachloser wirft Müll auf "Himmel und Erde".
Sie trägt einen kniefreien Rock und ruft: "Hey."
"Fuck." - Gonzáles ist aber nicht weiter beunruhigt. Soll er erzählen, es sei Kunst, Müll hinauszuwerfen? Oder lieber auf spanisch eine Accoralado-Story? Mal sehen.
(KNIETIEF)
Ich sage also: "O. Arnica! Mrs. Montaaaaaaana. Hi!"
Y te oigo decir: "WAS TUN SIE DA, BITTE?"
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Immer hatte sie ihn vollendet ignoriert. IMMER, hombre. Nun, zum ersten Mal, nahm sie Kenntnis von seiner Person. Sie trug einen kniefreien Rock und musterte ihn. Knietief. Y no dejas aire que respirar. Knietief. Und keine Luft zum Atmen.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-17 18:46:34 mit dem Titel Wha mek ju ron so?
(Im Trakt der Selbständigen)
Es stand nur ein Bett im Zweibettzimmer. Cortex hatte das seine hinausgeschafft, und dies war nur folgerichtig und einleuchtend, da Cortex niemals dort schlief. Er schlief allerorten, aber nie in in jenem Raum.
Höckelmann konnte jedem zuverlässig versichern, dass Cortex durch und durch pathologisch und überhaupt eine Zumutung war.
Die beiden wohnten in Schichten.
Des Nachts malte Höckelmann Gefühle auf sein Gesicht.
Tagsüber malte Cortex Symbole an die Wand.
Einmal am Tage, wenn Höckelmann im Speisesaal (s)aß, betrat Cortex das Zimer und malte: Jeweils ein Auge in ein Dreieck, das er dann mit einem Strahlenkranz versah. Auf den Schrank, an die Wände. Die Zeichen für Gott. Höckelmann und er waren ein eingespieltes Team.
Höckelmann wischte.
Er malte.
Höckelmann kam und wischte alles ab und steckte das Netzteil des Radioweckers in die Steckdose. Ohne die Uhrzeit einzustellen, sondern um die Stunden zu zählen. Cortex steckte aus, er steckte ein. C fand, dass t nicht meßbar ist. Cortex war buckelig, stank unvorstellbar. Höckelmann hielt sich gerade und rein und roch nach Wasserlilie.
Eines Tages nun kam Cortex, und die Zeichen waren noch an Wand und Schrank.
Höckelmann hatte sich zuerst unkonzentriert gefreut, dann drehte sich die Umgebung. Und er sank ohnmächtig zu Boden.
Cortex saß auf Hs frischbezogenem Bett und wartete.
Der Waschraum stand offen. Sie beugte sich über den am Boden Liegenden. Als Höckelmann geduscht hatte, war der Gastherme Kohlenmonoxid entströmt. Sie reichte ihm die dunkle, massive Hand, er sah sie nicht. Doch seine Sinne hatten sich geschärft (einige von ihnen):
-Mit Blitzen zuckte ein Bild durch seine Großhirnwand-
Er:"Gott. Gott. Gott". Und "IgittigittIgitt. IGITT."
Sie: "Jah? Iiiiih?"²
"Choooo!!!!!" Der Putzeimer fiel um.
"WHA MEK JUH RON SO?³" frug die Gebäudereinigunskraft.....
Cortex saß auf Höckelmanns Bett und wartete bis sich die Ordnung wiederhergestellen würde. Cortex saß auf Höckelmanns Bett und hatte sich seit 12 Monaten nicht gewaschen*...Höckelmann rannte, nicht weil er ob seiner Nacktheit verschämt war, der Putzfrau wegen, nein, nicht ihretwegen, sondern der Ordnung wegen.
Höckelmann machte hin und wieder "IgittIgittIiiiiiiigitt", während er wischte. Cortex hatte tatsächlich auf Hs Bett gesessen.
Da End.
---------------
Bemerkungen des Autors:
²= What make you run so?" Warum rennst du so? Was läßt dich derart rennen? Das ist Patois/Jamaika.
³ Jah=Gott, der Rest jamaikanische Interjektionen, fragend und Widerwillen unterstreichend.
* Man kann niemanden dazu zwingen;-) ........, der nicht in eine Pflegestufe eingestuft wurde
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-10-11 16:50:26 mit dem Titel Die Fleckgeschichte
Es ist ein Fleck auf der Bodenkachel im Badezimmer. Er ist schon drei Tage da. Er bewegt sich, um Aufmerksamkeit buhlend, ohne dabei aber die Begrenzung der Kachel zu verlassen. Wilma ignoriert, wie er sich fortbewegt, als sie sich die Hände abtrocknet. Nicht, dass sie sich diese tatsächlich gewaschen hätte, aber so vermittelt sie ihrer sehr hygienischen Mutter den Eindruck, sie hätte die Hände vorm Essen noch ein zweites Mal gewaschen.
Wilma missachtet den Fleck, sie tut so, als gäbe es ihn gar nicht - oder vielmehr: als sei er ohne jede Bedeutung.
Wilma ignoriert.
Das macht den sonst so ausgeglichenen und hoffnungsfrohen Fleck etwas traurig. Aber er bekommt ja von ganz anderer Seite gebührende Beachtung: Ihre Mutter hat die beiden vorangegangenen Tage über Stunde um Stunde versucht, den Fleck wegzuwischen oder sonstwie zu entfernen. Daher kann man beruhigt davon ausgehen, dass das kein Krabbeltier ist, was sich manchmal minimal fortbewegt. Dass es ein Fleck ist, der sich hier fortbewegt, steht für Wilma zwar fest. Doch Wilma ist bodenständig und nüchtern. Es interessiert sie einfach nicht.
„Also“, hat der Fleck sich gedacht, „muss ich andere Maßnahmen ergreifen.“ Wirkungsvolle. Ein Fleck ist dazu da, wahrgenommen zu werden.
Des Morgens also, während die Kleine sich im Badezimmer wäscht, hüpft der Fleck (denn er kann nicht nur kriechen - nein, auch hüpfen) in den rechten (oder linken) Schuh und reist mit in die Grundschule. Wilma ist sehr klug. Wo sonst also wäre er besser aufgehoben als in Wilmas Heft? Er setzt sich mitten in die aktuelle Hausaufgabe und ist gespannt. Er ist gespannt, was passieren wird.
Nun, nichts passiert. Wilma sitzt ausdruckslos da, liest aus ihrem Heft vor. Und das obzwar der Fleck sich daran gemacht hat, Löschungen, sinnvolle Erweiterungen und insgesamte Änderungen vorzunehmen. Sie berichtigt alles und tut so, als sei nichts weiter.
Unser Fleck schlüpft ganz frustriert in ein Badetuch, als er wieder zuhause ist. Wie deprimierend das ist. So geht es Tag um Tag um Tag. Bis der Fleck schließlich einen bitteren Entschluss fast. Ein Fleck ist da, um wahrgenommen zu werden, und nun ignoriert ihn selbst die Mutter mit dem Putzfimmel (der Traum eines jeden Fleckes), da sie ihn nicht entfernen kann. Wird ein Fleck nicht wahrgenommen, versucht er sich unter Umständen selbst zu entfernen. Das braucht man nicht zu beschönigen: Gelegentlich, aber nicht sehr häufig, wird ein Fleck suizidal.
Er möchte sich zunächst in einem sehr ätzenden Abflussreiniger auflösen. Aber irgendwie klappt das nicht so gut - er ist ja auch kein Abfluss. Das Fleckwegpulver hält auch nicht das, was es verspricht. Unser Fleck ist gerade im Begriff, in die fiese Scheuermilchflasche hineinzukriechen, als Wilma fragt: „Wieso?“
Unser Fleck kann natürlich nicht antworten, aber er wird wahrgenommen und hüpft entzückt auf des Mädchens linken (oder rechten) Ärmel. Von da an wird er hin und wieder beachtet. Ihn immerzu zu beachten, wäre gegen die Natur von Wilma gewesen - und nebenbei bemerkt, auch etwas besessen. Und die Mutter blickte ihn wieder ab und zu an und machte „Ach“.
ENDE
(c) EsMi, 11/10/03, eingestellt in Yopi + Hitwin weiterlesen schließen -
Die Abenteuer von Tim und Mim
Pro:
selbst erfunden, Kindergeschichte
Kontra:
müsst ihr mir sagen
Empfehlung:
Nein
Die Klassenarbeit oder wie Tim drumrum kam
Tim lief neben seiner Freundin Mim durch die Strassen von New York zur Schule. Tim war ein kleiner, brauner Kater, der am liebsten faulenzte und Basketball spielte. Er trug seine Lieblingshose, die blau war mit einem lila Flicken mit gelben Punkten, ein weißes T-Shirt und darüber sein rotgelbes Basketballhemd mit der Nummer 00.
Mim lief neben ihm her, wie sie es seit Schulbeginn vor zwei Jahren machte. Mim hatte sich am ersten Schultag, sehr zum Bedauern ihrer Eltern, unsterblich in Tim verliebt und folgte ihm seitdem auf Schritt und Tritt. Sie war ein graues Kätchen, das ein pinkes Kleid mit lila Punkten und eine riesige Schleife in den gleichen Farben trug. Lila war überhaupt ihre Lieblingsfarbe, ihre Schultasche war lila, die Söckchen, die Federmappe, samt Inhalt und sogar ihre Ohrenschützer, die sie so gut wie nie benutzte.
Mim sah zu Tim hinüber und wunderte sich, dass er heute so still war. "Was hast du Tim?" fragte sie mit ihrer hohen Stimme.
Tim zog seine Katerstirn kraus, was sehr komisch aussah, und antwortete nicht.
;Ach, ich weiß, die Klassenarbeit in Geschichte. ; Sagte Mim und bot ihn an, noch ein bisschen zu lernen.
;Och, das bringt doch auch nichts mehr. ; Damit hatte er recht, das einzige, was er noch wusste war, dass Pummel McCat der erste Einwanderer in der Neuen Welt, also die erste Hauskatze die in Amerika gelandet oder besser gesagt gestrandet war.
Woher er das wusste? Seine Mutter hielt ihm das jedes Mal unter die Nase, weil dieser Pummel McCat sein Ururururu- und was weiß ich wie viele ur- Großvater war.
;Man müsste sich was einfallen lassen... ; überlegte Tim. Mim wurde sofort hellhörig, denn wenn Tim sich was einfallen ließ, wurde es lustig, endete jedoch fast immer in einer Katastrophe!
Plötzlich stand George vor ihnen. George war eine kleine graue Maus und Tim`s bester Freund. Er war wahrscheinlich der einzige Mäuserich in ganz New York, der mit einem Kater befreundet war, halt mit Mim war er auch befreundet, das darf man nicht vergessen.
Wie es dazu kam? Na ja, Tim hatte George das Leben gerettet, als dieser von der Fleischerkatze gejagt wurde, und dass nur weil George sich in der Tür geirrt hatte und die große dicke Fleischerin vor Schreck in Ohnmacht gefallen war. Seit jenem Tag waren sie die dicksten Freunde, Tim und George. Auch wenn Tim George bei jeder Kleinigkeit, die er wollte, George daran erinnerte, dass er, Tim, ihm, also George, das Leben rettete.
;Hi Leute. ; Begrüßte George die Beiden. ;Na wieder auf den Weg zur Schule? ; George brauchte nicht in die Mäuseschule, erstens weil sie wegen Randale in diesem Viertel dicht gemacht worden war und zweitens, weil George schon gewitzt genug, jede Katze an der Nase herum zuführen, außer die Fleischerkatze, um die machte er einen großen Bogen.
Tim fiel sofort ein Plan ein, wie er um die Arbeit drumrum kommen könnte. Er erklärte seinen Plan George und Mim. Mim hörte zu und sagte ;Das klappt eh nicht! ; Darauf drehte Tim ihr den Rücken zu, so das Mim sofort bereute, überhaupt etwas gesagt zu haben.
George aber wollte nicht mit Spielen, doch Tim fing wieder mit seiner alten Leier an, außerdem wusste er, wie gern George Paukerkatzen ärgerte.
;Ach, komm schon, George bitte, du bist der Einzige der mir noch helfen kann. Du bist doch so clever... ; George reckte stolz seine Nase empor ;...und außerdem schuldest du mir noch was! ; Tim musste George noch eine Weile bearbeiten, doch endlich hatte er es geschafft.
Mim drängelte schon, sie wollte nicht zu spät kommen. Zwei Minuten vor dem Klingelzeichenbetraten sie das Klassenzimmer, alle anderen waren schon da, hatten noch mal schnell die Nase ins Buch gesteckt oder unterhielten sich. Auch auf dem Gang war noch ein ganz schöner Tumult. Jede Katze der näheren Umgebung, zwischen sechs Wochen und drei Jahren ging auf diese Schule, ausnahmslos jede, denn auch unter Katzen gab es die Schulpflicht. Es klingelte, die Lehrerin, eine schwarzweiße Katze, betrat den Raum. Sofort wurde es Mucksmäuschen still. ;Guten Morgen Kinder, ich hoffe ihr habt alle fleißig gelernt. Nehmt ein leeres Blatt heraus und wehe ich erwisch einen beim abschreiben! ; belehrte sie, während die Aufgaben ausgeteilt wurden. Tim sah sie sich entsetzt an, Mim schrieb schon eifrig, aber Tim wagte es nicht einmal kurz rüber zugucken.
Die Lehrerin setzte sich auf ihren Stuhl, schob ihn zurecht und schaute streng in die Klasse.
Plötzlich sprang George direkt vor ihrer Nase auf und ab und streckte ihr die Zunge raus. Vor Schreck kippte sie samt Stuhl auf dem Fußboden und begann zu schreien.
Es brach das totale Chaos aus, denn so etwas hatte es noch nie gegeben, eine Maus in der Katzenschule, unerhört! Alle, außer Tim und Mim, versuchten die Maus zu fangen. Sie schlugen sich gegenseitig die Köpfe ein, doch George war längst in Tim's Schultasche verschwunden. Erst als es zur Pause klingelte, beruhigten sich alle halbwegs. Tim brachte George unbemerkt aus der Schule und Mim spielte dabei Aufpasser, das ja niemand etwas merkte. Die Einzige, die immer noch im Klassenzimmer war, war die Frau Lehrerin, sie nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Teeflasche und beschloss zum Arzt zu gehen.
So kam es, dass Tim um die Arbeit drumrum kam und obendrein noch drei ganze Tage schulfrei bekam, weil die Lehrerin krank war.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-08-14 09:44:46 mit dem Titel Die Abenteuer von Tim und Mim
Die Klassenarbeit oder wie Tim drumrum kam
Tim lief neben seiner Freundin Mim durch die Strassen von New York zur Schule. Tim war ein kleiner, brauner Kater, der am liebsten faulenzte und Basketball spielte. Er trug seine Lieblingshose, die blau war mit einem lila Flicken mit gelben Punkten, ein weißes T-Shirt und darüber sein rotgelbes Basketballhemd mit der Nummer 00.
Mim lief neben ihm her, wie sie es seit Schulbeginn vor zwei Jahren machte. Mim hatte sich am ersten Schultag, sehr zum Bedauern ihrer Eltern, unsterblich in Tim verliebt und folgte ihm seitdem auf Schritt und Tritt. Sie war ein graues Kätchen, das ein pinkes Kleid mit lila Punkten und eine riesige Schleife in den gleichen Farben trug. Lila war überhaupt ihre Lieblingsfarbe, ihre Schultasche war lila, die Söckchen, die Federmappe, samt Inhalt und sogar ihre Ohrenschützer, die sie so gut wie nie benutzte.
Mim sah zu Tim hinüber und wunderte sich, dass er heute so still war. "Was hast du Tim?" fragte sie mit ihrer hohen Stimme.
Tim zog seine Katerstirn kraus, was sehr komisch aussah, und antwortete nicht.
"Ach, ich weiß, die Klassenarbeit in Geschichte." sagte Mim und bot ihn an, noch ein bisschen zu lernen.
"Och, das bringt doch auch nichts mehr." Damit hatte er recht, das einzige, was er noch wusste war, dass Pummel McCat der erste Einwanderer in der Neuen Welt, also die erste Hauskatze die in Amerika gelandet oder besser gesagt gestrandet war.
Woher er das wusste? Seine Mutter hielt ihm das jedes Mal unter die Nase, weil dieser Pummel McCat sein Ururururu- und was weiß ich wie viele ur- Großvater war.
"Man müsste sich was einfallen lassen..." überlegte Tim. Mim wurde sofort hellhörig, denn wenn Tim sich was einfallen ließ, wurde es lustig, endete jedoch fast immer in einer Katastrophe!
Plötzlich stand George vor ihnen. George war eine kleine graue Maus und Tim`s bester Freund. Er war wahrscheinlich der einzige Mäuserich in ganz New York, der mit einem Kater befreundet war, halt mit Mim war er auch befreundet, das darf man nicht vergessen.
Wie es dazu kam? Na ja, Tim hatte George das Leben gerettet, als dieser von der Fleischerkatze gejagt wurde, und dass nur weil George sich in der Tür geirrt hatte und die große dicke Fleischerin vor Schreck in Ohnmacht gefallen war. Seit jenem Tag waren sie die dicksten Freunde, Tim und George. Auch wenn Tim George bei jeder Kleinigkeit, die er wollte, George daran erinnerte, dass er, Tim, ihm, also George, das Leben rettete.
"Hi Leute." begrüßte George die Beiden. "Na wieder auf den Weg zur Schule?"
George brauchte nicht in die Mäuseschule, erstens weil sie wegen Randale in diesem Viertel dicht gemacht worden war und zweitens, weil George schon gewitzt genug, jede Katze an der Nase herum zuführen, außer die Fleischerskatze, um die machte er einen großen Bogen.
Tim fiel sofort ein Plan ein, wie er um die Arbeit drumrum kommen könnte. Er erklärte seinen Plan George und Mim. Mim hörte zu und sagte "Das klappt eh nicht!" Darauf drehte Tim ihr den Rücken zu, so das Mim sofort bereute, überhaupt etwas gesagt zu haben.
George aber wollte nicht mit Spielen, doch Tim fing wieder mit seiner alten Leier an, außerdem wusste er, wie gern George Paukerkatzen ärgerte.
"Ach, komm schon, George bitte, du bist der Einzige der mir noch helfen kann. Du bist doch so clever..." George reckte stolz seine Nase empor "...und außerdem schuldest du mir noch was!" Tim musste George noch eine Weile bearbeiten, doch endlich hatte er es geschafft.
Mim drängelte schon, sie wollte nicht zu spät kommen. Zwei Minuten vor dem Klingelzeichenbetraten sie das Klassenzimmer, alle anderen waren schon da, hatten noch mal schnell die Nase ins Buch gesteckt oder unterhielten sich. Auch auf dem Gang war noch ein ganz schöner Tumult. Jede Katze der näheren Umgebung, zwischen sechs Wochen und drei Jahren ging auf diese Schule, ausnahmslos jede, denn auch unter Katzen gab es die Schulpflicht. Es klingelte, die Lehrerin, eine schwarzweiße Katze, betrat den Raum. Sofort wurde es Mucksmäuschen still.
"Guten Morgen Kinder, ich hoffe ihr habt alle fleißig gelernt. Nehmt ein leeres Blatt heraus und wehe ich erwisch einen beim abschreiben!" belehrte sie, während die Aufgaben ausgeteilt wurden. Tim sah sie sich entsetzt an, Mim schrieb schon eifrig, aber Tim wagte es nicht einmal kurz rüber zugucken.
Die Lehrerin setzte sich auf ihren Stuhl, schob ihn zurecht und schaute streng in die Klasse.
Plötzlich sprang George direkt vor ihrer Nase auf und ab und streckte ihr die Zunge raus. Vor Schreck kippte sie samt Stuhl auf dem Fußboden und begann zu schreien.
Es brach das totale Chaos aus, denn so etwas hatte es noch nie gegeben, eine Maus in der Katzenschule, unerhört!
Alle, außer Tim und Mim, versuchten die Maus zu fangen. Sie schlugen sich gegenseitig die Köpfe ein, doch George war längst in Tim's Schultasche verschwunden. Erst als es zur Pause klingelte, beruhigten sich alle halbwegs. Tim brachte George unbemerkt aus der Schule und Mim spielte dabei Aufpasser, das ja niemand etwas merkte. Die Einzige, die immer noch im Klassenzimmer war, war die Frau Lehrerin, sie nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Teeflasche und beschloss zum Arzt zu gehen.
So kam es, dass Tim um die Arbeit drumrum kam und obendrein noch drei ganze Tage schulfrei bekam, weil die Lehrerin Krank war. weiterlesen schließen
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