Pro:
gut zu sehen auf die Bühne, Klang ist OK
Kontra:
kein Imbiß, außer nebenstehende teure Gaststätte
Empfehlung:
Ja
Am 27.01.2005 war es soweit. Die Karten hatten wir bereits seit Dezember 2004. Ich rede von einem Konzert von Juliane Werding. Doch bevor ich zu dem eigentlichen Konzert komme, möchte ich euch erst einmal erzählen, wo es diesmal stattfand.
Im Tempodrom
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Das Tempodrom befindet sich in der Nähe des Anhalter Bahnhofes in Berlin, die genaue Adresse ist die Möckernstraße 10 in 10963 Berlin. Es hatte vordem schon 3 andere Standorte, bevor es nun seit 2001 an dieser Stelle seinen Platz gefunden hat.
Von Weitem sieht es schon außergewöhnlich aus. Es hat ein Dach, an dem man das Tempodrom sofort erkennt. Denn das ist oben überlappend gezackt. Auf den Fotos, die ich hoffentlich hochgeladen bekomme, könnt ihr das schön sehen. Wenn nicht, dann schaut doch einfach mal bei http://www.tempodrom.de vorbei und guckt euch die Bilder an.
Auf dieser Seite, die auch die Geschichte des Tempodroms beschreibt, die bis in das Jahr 1980 zurückgeht, gibt es jede Menge Informationen über dieses Haus, das schon einiges erlebt hat. Ich möchte aber nicht die Fakten alle dort abschreiben, was außerdem einen kopierartigen Charakter hätte. Wer sich dafür interessiert, der liest es dort bitte selbst nach.
Ich möchte eher meine Eindrücke von meinem gestrigen Besuch im Tempodrom schildern. Natürlich auch ein wenig von dem Konzert mit Juliane Werding erzählen, das außerdem gleichzeitig über die Akustik etwas aussagt.
Also meine Eindrücke
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Wie ich schon sagte, man kann es auf Grund seines Daches und des außergewöhnlichen Baues nicht verfehlen.
Wir sind von Hellersdorf aus gefahren, zuerst mit der U-Bahn bis Alexanderplatz, dann weiter mit der U-Bahn bis Potsdamer Platz und von dort weiter mit der S-Bahn, eine Station bis Anhalter Bahnhof.
Nachdem wir dort in die nur eine mögliche Richtung ausgestiegen sind, denn eine Spur ist gesperrt wegen Bauarbeiten, sahen wir schon die imposante Erscheinung am Ende eines Parkes. Die gezackt gebaute Kuppel ist nicht zu übersehen.
Desto näher wir kamen, desto eindrucksvoller wurde die Erscheinung. Wir mussten unten hinein, aber es gehen noch außen Treppen hoch, von denen man wahrscheinlich dann in noch andere Gefilde des Tempodroms hineingehen kann, denn es befinden sich noch weitere Veranstaltungsorte innerhalb des Tempodroms.
Wir mussten in die sogenannte große Arena, es gibt aber noch die kleine Arena und das Liquidum – ebenfalls in der gleichen Adresse Möckernstraße 10. Da ich noch nicht dort drin war, vermute ich, dass die außen befindlichen Treppen um unseren Eingang herum genau dorthin führten.
Das Foyer und die untere Ebene
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Der Eingang besteht aus vielen verschiedenen Glastüren, die in eine große Fläche führen, ich nenne es mal Foyer, genau weiß ich nicht, wie es dort heißt. Bevor wir aber das Tempodrom betreten durften, mussten wir erst unsere Karten für das Konzert vorzeigen. Vom Foyer aus gehen dann Treppen hoch und auch herunter. Die nach unten gehenden Treppen sind rechts davon, die anderen in der Mitte.
Unten
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Wenn ich hinunter gehe, komme ich von da an die etlichen Bars, zur Garderobe und zu den Toiletten. Die Toiletten befinden sich innerhalb des runden Ganges, der um den gesamten Innenteil verläuft, auf der rechten Seite. Auf der linken Seite sind in Abständen Bars, die verschiedene Getränke anbieten. Daran anschließend sind die weit ausladenden Garderoben.
Das Personal sowohl bei den Bars als auch bei den Garderoben war kompetent und schnell. Obwohl ganz viele Leute angestanden haben, ging es doch relativ schnell, bis wir drankamen. Eigentlich gab es so gut wie kaum Gedränge. Auch beim Abholen der Garderobe war das so. Sitzkissen konnte man sogar ausleihen mit einem Pfandbetrag, den man aber dann zurückbekam. Die Garderobe pro Mantel oder Jacke kostet 1,20 Euro, das Sitzkissen 50 Cent plus Pfand von 3,50 Euro.
An der Bar ist für Gläser und Flaschen ebenfalls ein Pfand mit zu entrichten, diesmal war dieser Betrag mit 1 Euro angesetzt. Die Getränke gingen von alkoholfreien Getränken, über Bier und Sekt bis hin zu Cocktails. Klar, dass es dort verschiedene Preise gab, die ich unmöglich alle hier aufzählen kann. Etwas gehoben würde ich sagen, aber bezahlbar.
Foyer selbst
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Wie gesagt, diese Treppen, die einmal hoch und einmal rechts hinunter gehen sind von dort zentral zu erreichen.
Das Foyer selbst ist fast ein eigener Saal. In diesem befinden sich Tische, an die man sich stellen kann und eventuelle Getränke zu sich nehmen kann, denn innerhalb des Foyers gibt es auch noch einmal eine andere Getränkequelle, bei der man sich etwas kaufen konnte.
Dahinter auf der linken Seite ist ein Merchandising-Shop von Juliane-Werding-Artikeln aufgestellt gewesen, dort gab es jede Menge Produkte von und um Juliane Werding. Zum Beispiel das Prospekt der Tour, Tarotkarten, die aktuelle CD, eine DVD vom Konzert im Friedrichstadtpalast, T-Shirts, Taschen, Kugelschreiber, Schlüsselanhänger. Wer sich mehr davon informieren möchte, dem empfehle ich die Seite www.juliane-werding.de oder auch die Seite www.die-welt-danach.de .
Ganz links, wenn ich im Foyer stehe, gibt es auch eine Gaststätte, das Möckernstübel. Dort gibt es auch etwas zu essen. Das ist aber sehr teuer – die Getränke dort und auch das Essen, so dass wir das dort nicht wahrgenommen haben.
Innerhalb des Tempodroms als solches gab es leider nichts zu essen, sondern nur Getränke in der von mir schon erwähnten Form von Bars.
Die Treppen hoch
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Ich stehe nun immer noch im Foyer (oder wieder, denn unten war ich schon) und wenn ich nun die Treppen hochgehe, die ich schon erwähnt habe, komme ich auf die nächste Ebene des Veranstaltungsortes.
Gehe ich jetzt geradeaus ohne Treppen weiter, komme ich in den Innenraum des Tempodroms, bei dem ich die Sitzplätze vorfinde, die die Bühne praktisch im Parterre sehen können. Dieser Innenraum ist nicht immer bestuhlt, denn es finden genau dort Zirkusveranstaltungen oder ähnliches statt.
Aber es gehen nun rechts und links vom Innenraum noch weitere Treppen seitlich hoch, die mich auf den Rang führen, für den wir auch unsere Karten hatten. Wir suchten dann also unseren Platz und setzten uns.
Wir stellten fest, dass wir alles gut überschauen konnten, einerseits den gesamten Raum im Tempodrom und vor allem die Bühne. Es war ein guter Platz, denn die Leute dort, waren in keiner Weise bedeckt. Wir hatten also einen schönen Ausguck und freuten uns auf das Konzert.
Die Bühne ist rechteckig gebaut und im Halbkreis herum, fast wie im Zirkus, saßen die Zuschauer. Bei unserer Veranstaltung nun also auch im Innenraum, denn die Manege, die sonst für Zirkus oder ähnliches benutzt wurde, war bestuhlt. Das Konzert sollte 20.00 Uhr beginnen und außer die Plätze, die sowieso keinen guten Blick versprachen, war jeder Platz besetzt.
Das Konzert / Akustik
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Die Beteiligten von der Juliane-Werding-Band hatten auf der rechten Seite das Schlagzeug aufgebaut, auf der linken Seite das Keyboard, dazwischen noch ein Keyboard, ich sah ein paar Gitarren, die parat standen, Mikrofone und was mir noch aufgefallen ist, die Lautsprecher hingen über der Bühne auf der rechten und linken Seite.
Hinter den Instrumenten waren Wände aufgestellt, die auf der einen Seite schwarz und auf der anderen Seite weiß waren. Je nachdem, wie die Kulisse auf der Bühne gebraucht wurde, drehten die Verantwortlichen diese Wände um. Denn manchmal wurden nur einzelne Leute angestrahlt, dann blieb die Bühne neutral in Schwarz. Oder es ging um Schattenspiele und farbigen Lichtern, dann wurde die weiße Seite der Wände verwendet.
Mich hat das fasziniert, mit welchen einfachen Mitteln die Kulisse der Bühne anschaulich gestaltet wurde. Auch konnte man die weißen Wände dafür benutzen, um Filme abzuspielen, die dann praktisch hinter der Band abliefen und das Konzert belebten.
Im Vordergrund stand natürlich Juliane Werding, die je nach Titel auch ihre Kleidung wechselte, die sie den Liedern, die sie vortrug, angepasst hat.
Angefangen hat sie ihr Konzert mit der Vorstellung ihrer aktuellen CD „Die Welt danach“, sie begann sogar mit dem gleichnamigen Lied, das also das vorgesehene Repertoire einleitete.
Gleich nach diesem Lied fingen die Leute an mitzugehen. Es wurde ein Einwurf laut, der sie aufforderte, die Musik etwas lauter zu drehen. Das setzte sie auch gleich in die Tat um, indem sie ihren Tonmeister dazu animierte, die Instrumente und Mikrofone etwas höher zu drehen. Nach dem nächsten Titel fragte sie dann die Zuschauer, ob das so richtig war und das Publikum mit der Lautstärke zufrieden ist.
Die Akustik war klasse, es war an keiner Stelle übersteuert noch gab es irgendeinen Ausfall. Wie ich schon sagte, haben sie auch während des Konzertes lauter gemacht, auch das führte nicht dazu, dass sich etwas Negatives in der hörendwerten Hinsicht ergab. Im Gegenteil. Diese dann eingestellte Lautstärke wurde also vom 2. Lied bis Ende so gehalten und ergab eine super Stimmung.
Vor jedem Titel gab es eine Einleitung, eine Geschichte, die dann gekonnt zu dem Lied führte und das ich toll fand. Zeigt Juliane damit doch, dass sie sich etwas denkt, bei dem was sie schreibt, dass jeder Titel eine Bedeutung hat und auch welche. So konnte man das folgende Lied – vor allem der neuen CD – besser verstehen und auch inhaltlich mitgehen.
Aber auch ältere Titel spielte sie, die fügte sie thematisch mit hinein und jedes Mal wenn ein schon bekanntes Lied gespielt wurde, fingen die Leute spontan an zu klatschen und manchmal sangen sie auch mit.
Die Titelliste, die ich euch jetzt aufschreibe, ist grob und es kann sein, dass ich noch ein Lied vergessen habe. Im Großen und Ganzen entspricht sie aber der Struktur und der Gestaltung des Konzertes:
Die Welt danach
Lass es geschehen
Sei geheilt
Das Würfelspiel
Vergibst du mir
Tarot
Engel an meiner Seite
Der Fluch
Engel wie du
Pause
~~~~~~
Angeklagt ist die Liebe
Du schaffst es
Weißt du wer ich bin
Nachdem die vorhergehenden Titel vorbei waren, setzte sie sich locker auf einen Sitz, ebenfalls die Backgroundsängerinnen Petra Laser und Annette Steinkamp und sie erzählte von früher. Gemeinsam oder auch einzeln sangen sie dann folgende Titel, die auch nicht immer von ihr stammten:
Auf den Hockern:
~~~~~~~~~~~~~~
Stimmen im Wind
Song von Crosby, Steels, Nash and Young
Du hast den Farbfilm vergessen (von Nina Hagen)
Sehnsucht ist unheilbar
Alt wie ein Baum (von den Puhdys)
Sag mir wo die Blumen sind
Über sieben Brücken musst du gehen (von Karat)
Nacht voll Schatten/Moonlight Shadow
Danach folgten noch diese Titel, die dann so langsam auf das Ende des Konzertes zugingen. Die Stimmung war bis dahin auf dem Siedepunkt und sie forderte die Leute sogar auf, ihre Plätze zu verlassen und sich im Innenraum vor sie zu stellen, so wie das eigentlich sonst Rockgruppen machen. Danach folgten:
**Drei Jahre lang** und **Conny Cramer in der Originalversion**.
Dann ging sie zum ersten Mal von der Bühne, kam aber dann fast sofort wieder, was auch den Zuschauern zu verdanken war und auch gewollt, denn die Annette forderte das Publikum im Weggehen der Bühne auf, Stimmung zu machen und zu klatschen und mit den Füßen zu trampeln. Dann kamen die Titel:
**Wenn du denkst du denkst** und **Nacht voll Schatten**. Bei diesem Lied gab sie den ganz vorn stehenden Zuschauern einzeln die Hand und die Band sang mit den beiden anderen Damen das Lied in Englisch weiter. Also **Moonlight Shadow**.
Irgendwo dazwischen stellte sie auch ihre Leute der Band vor, die sie auf der Tournee und auf der Bühne die ganze Zeit begleiteten. Sie verabschiedete sich ein vorletztes Mal, bis sie dann allein zurückkam und dann nur spärlich mit einem Instrument begleitet den Titel **Nur Sterne** vortrug.
Danach war leider das Konzert zu Ende. Zu dem Zeitpunkt war es dann 22.50 Uhr.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Sängerin Juliane Werding an keiner Stelle langweilig war. Sie brachte eigentlich von der ersten Minute bis zur letzten eine Stimmung mit, die durchgängig war und sich dann noch steigerte. Sie hatte keine Ausfälle und war gut und deutlich zu hören, hatte eine klare Aussprache in Text und Lied.
Die Instrumente waren gut aufeinander abgestimmt und hörten sich an, wie auf der CD. Natürlich kamen Live-Geräusche hinzu, die auch die Zuschauer mit vorgaben. Diese gingen bei jedem bekannten Lied mit, worüber sich auch Juliane sehr gefreut hat. Blümchen für sie gab es auch.
Sie unterhielt sich locker mit den Zuschauern und dadurch entstand auch eine Nähe zum Publikum. Es machte ihr Spaß, nicht nur zu singen, sondern Zugang zu den Leuten zu haben. Auch die Band war locker drauf und insgesamt reiht sich das Konzert in die gewohnte angenehme Stimmung mit Juliane oder auch anderen ein.
Eure DagSonja
Die Angaben hier unten passen nicht immer. Einen Stern habe ich abgezogen wegen der fehlenden Imbissmöglichkeit. weiterlesen schließen
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