ING-DiBa Testbericht

Bei der Direktbank DiBa (Allgemeine Deutsche Direktbank), mit Sitz in Frankfurt am Main, bin ich schon seit mehreren Jahren Kunde. Aufgefallen ist mir die Bank, weil sie mit besseren Konditionen als der Markt wirbt und hier oft auch günstiger ist, als andere Direktbanken.



Meine Erfahrungen im Bereich Kreditaufnahme sind etwas zwiespältig, mit der Einführung von Basel II dürften sich die Erlebnisse aber sicher nicht zum positiveren gewandelt haben.

Vor einigen Jahren war ich auf der Suche nach einem günstigen Ratenkredit. Die Angebote meiner damaligen Hausbank (siehe mein Bericht zur Kreissparkasse Augsburg) und anderer Banken in Augsburg waren im etwa gleichen Rahmen. Bei meiner Recherche im Internet klapperte ich mehrere Direktbanken ab, viele davon sind heute bereits vom Markt verschwunden bzw. von anderen Banken geschluckt worden. Der Name DiBa ist immer noch präsent, wenn sich auch in der Zwischenzeit die Eigentümer geändert haben. Vielleicht ein Indiz dafür, dass hier Angebot und Leistung stimmen.



Jedenfalls gestaltete sich schon damals die Vergabe eines Ratenkredits über das Internet recht einfach. Enttäuscht war ich anschliessend aber von der Einforderung zusätzlicher Sicherheiten. Bei Antragstellung im Internet wurde der aktuelle Finanzstatus abgefragt und für die Gewährung des Kredits sollte als Sicherheit das monatliche Gehalt dienen.

Ein paar Tage später flatterte dann der Kreditvertrag mit der Identitätsfeststellung (PostIdent) ins Haus. Im Kreditvertrag wurde jetzt zusätzlich auch noch der Rückkaufswert meiner Lebensversicherung als zusätzliche Sicherheit verlangt. Mit beidem zusammen verlangte die DiBa jetzt plötzlich eine mehr als 100%-Sicherheit Ihres Kredits. Nachdem das Angebot aber über 3% pro Jahr günstiger, als vergleichbare Angebote war, unterschrieb ich den Kreditvertrag doch. Die weitere Abwicklung verlief dann problemlos und schnell, manche Bank vor Ort dürfte hier nicht schneller sein. Die fälligen Raten werden monatlich von meinem Girokonto bei meiner Hausbank abgebucht und einmal jährlich bekomme ich einen Kontoauszug per Post.

Hier zeigte sich mal wieder das übertriebene Sicherheitsdenken der Banken bei doch recht kleinen Kreditbeträgen. Wenn man sich an die verschiedenen Bankskandale der letzten Jahre erinnert, sind die Banken bei grösseren Kreditsummen scheinbar nicht so auf Sicherheiten erpicht. Leider benötigte ich zu diesem Zeitpunkt keinen Millionenkredit :-)



Meine zweite Erfahrung mit der DiBa machte ich bei der Einrichtung eines Sparkontos. Dies wird bei der DiBa als Extra-Konto bezeichnet. Auch hier zeigte sich ein grosser Abstand zu den Angeboten anderer Banken. Ähnlich wie beim Kredit, war auch hier ein Zinsvorteil von gut 2% zu erzielen. Mit den sinkenden Zinsen am Markt und scheinbar auch durch die noch vorsichtigere Vergabe von Krediten, ist der Vorsprung mittlerweile auf etwa 1,5% pro Jahr geschrumpft. In Schwaben geben die meisten Banken für Gelder auf dem Sparbuch mit gesetzlicher Kündigungsfrist höchstens noch 1%. Man hat dann aber für Beträge grösser 1000 EUR eine Kündigungsfrist von mindestens einem Monat oder man zahlt Strafzinsen.

Hier ist die DiBa wesentlich kundenfreundlicher. Das gesamte Sparguthaben ist jederzeit ohne Kündigungsfrist verfügbar und die Zinsen sind momentan bei 2,25%. Da die DiBa aber eine Direktbank ist, muss man das Geld erst auf ein Referenzkonto überweisen lassen. Hier sind Banken mit eigenem Filialnetz oder die Postbank natürlich bequemer.

Mein Extra-Konto nutze ich mittlerweile nicht nur, um monatlich einen Betrag vom Girokonto auf das Sparbuch zu überweisen, nein auch wenn ich meine Bankverbindung für Überweisungen (Ebay-Verkäufe, Lese-, Vermittlungsprovisionen) benötige, gebe ich diese Kontendaten an. So ist sichergestellt, dass niemand unberechtigt Geld von meinem Girokonto abhebt. Natürlich kann man Abbuchungen vom Girokonto wieder zurückbuchen lassen, dass ist aber immer mit unnötigen Scherereien verbunden. Darum lieber vorbeugen, als heilen.