Arzthelferin Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  durchschnittlich
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  gut

Erfahrungsbericht von Tussi1901

Stress und immer lächeln..

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Bentötigter Schulabschluss: Hauptschule


Hi!
Über meine Ausbildung zur Arzthelferin möchte ich nicht viel schreiben, weil das wirklich eine der schlimmsten Zeiten meines Arbeitslebens war...

In Kürze:
-Mobbing (ist leider in diesem Beruf unter vielen Mädels weit verbreitet....
-Praxis putzen (gehört zwar zum Teil zum Berufsbild, aber die Toiletten macht eigentlich die Raumpflegerin)
-ich hatte in meiner Ausbildung zum Teil Arbeitszeiten von morgens 8 bis abends 21:30.

Als ich meine Ausbildung fertig hatte, bekam ich ein tolles Angebot von einem HNO-Arzt, bei dem ich sofort als leitende Arzthelferin eingestellt wurde.
Ich muß sagen: Der Job macht wirklich Spaß, ist abwechslungsreich und anspruchsvoller, als die meisten Leute glauben.
Man hat immer was zu tun, langweilig wirds einem nie, und man hat das Gefühl, etwas Gutes zu tun, indem man den Leuten bei der Behandlung die Angst nimmt oder einfach mal zuhört (aus Zeitmangel aber leider nicht oft möglich..).

Zu dem Arbeitsgebiet einer Arzthelferin gehört nicht nur das Erledigen der Arbeiten an der Anmeldung. Nein...es geht noch viel weiter:
Blutentnahmen, Audiogramme (Hörtests), Allergietests, Assistenz, Abrechnung, ENGs (Schwindeltest), Abrechnung am Ende des Quartals, Verwaltungsarbeiten, Briefe tippen, Spritzen verteilen, Ausbilden von Azubis, Terminvergabe, Saubermachen von Instrumenten (Praxishygiene allgemein), und vieles mehr....
(leider kann ich nur über die Aufgaben in einer HNO-Praxis berichten, da ich nie in einem anderen Fachgebiet tätig war).

Was mir sehr viel Spaß gemacht hat, war die Assistenz. Bei kleineren Eingriffen war ich immer an der Seite meines Chefs, mit dem ich im Übrigen so prima ausgekommen bin, daß es mir sogar leid tat, daß ich vor nem 3/4-Jahr gegangen bin.

Warum ich gegangen bin?

Ja, das ist eine gute Frage: Ich bin der Meinung, daß dieser Beruf keine oder nicht allzu gute Zukunftsperspektiven hat.
Je älter man ist, umso teurer wird man für den Chef.
Mit steigenden Dienstjahren rutscht man im Tarif immer weiter nach oben. Mein Verdienst lag weit über dem Tarif, der mir eigentlich zugestanden hätte, aber dennoch war er mit DM 3100,- brutto wirklich nicht so, daß man sich davon ein etwas gehobeneres Leben leisten konnte.
Leider kann ich über den aktuellen Tarif keine Auskunft geben, da ich nicht mehr in dem Beruf arbeite.
Desweiteren fand ich es manchmal wirklich schlimm, wie manche Patienten sich schon nach 10 Minuten Wartezeit beschwerten und mich zum Teil übel beschimpften. Ich mußte immer lächeln und höflich bleiben, auch wenn ich beleidigt wurde. Und das geht auch an die Nerven.
Und dann waren noch die Arbeitszeiten....von 8-12 und dann 2 Stunden Mittagspause (was macht man mit 2 Stunden? Rumsitzen, Geld ausgeben.....:-(() und dann gings um 14 Uhr weiter bis 18 Uhr.
Ich muß dazu sagen, daß ich immer pünktlich gehen konnte, auch wenn noch Patienten da waren. Das hat alles mein Chef selber zu Ende gebracht (Eine wirkliche Ausnahme, wenn man bedenkt, daß viele meiner Kolleginnen in anderen Praxen nie pünktlich gehen dürfen.)

Ich habe mich letzten Sommer für die Büroarbeit in einer Berufsgenossenschaft entschieden, denn Aufstiegsmöglichkeiten sah ich in dem Beruf der AH kaum eine.
Wenn man sich fortbildet zur Arztfachhelferin wird man nur noch teurer und da die Ärzte ja auch nicht mehr Geld als nötig ausgeben wollen, legt kaum einer Wert auf so eine Ausbildung.

Ich habe einen wahnsinnigen Respekt vor allen Arzthelferinnen, die diesen Beruf durchziehen. Macht weiter so! Wir brauchen Euch wirklich, denn ohne Euch sind die Ärzte aufgeschmissen.

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