Stolz und Vorurteil (Taschenbuch) / Jane Austen Testbericht


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Erfahrungsbericht von mg81
Stolz und Vorurteil - Jane Austen
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Allgemeine Buch - Informationen:
- Titel: Stolz und Vorurteil
- Originaltitel: Pride and Prejudice
- Autorin: Jane Austen
- Verlag: Anaconda
- Seitenzahl: 361
- Preis: 6,95 Euro
- ISBN-13: 9783866471788
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Klappentext:
Im England des ausgehenden 18. Jahrhunderts seht die junge und schöne Elisabeth Bennet vor einer großen Lebensentscheidung: der Wahl eines geeigneten Heiratskandidaten. Ihr allzu stolzes Wesen jedoch vernebelt ihr ein ums andere mal den Blick, bis sie nach vielen Verwicklungen schließlich doch die Liebe ihres Lebens findet.
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Autorin:
Jane Austen wurde 1775 in Steventon (Hampshire) als Tochter eines Landpfarrers geboren. Sie gilt als die herausragendste Vertreterin des englischen Gesellschaftsromans. Jane Austens berühmtester Roman „Stolz und Vorurteil“, der 1813 erschien, krönt die erste Schaffensphase der englischen Autorin und sicherte ihr einen Platz in den Annalen der Weltliteratur. Jane Austen starb 1817 im Alter von einundvierzig Jahren an Tuberkulose. Erst nach ihrem Tod wurde sich als Schriftstellerin anerkannt.
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Meine Meinung + zwei kleine Leseproben:
Nach den vier Büchern der Twilight-Reihe wollte ich mal was „Anspruchsvolleres“ lesen und entschied mich für einen englischen Klassiker: Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, das zum ersten Mal 1813 erschien.
Im Buch geht es um die Familie Bennet, die fünf Töchter hat. Die Mutter hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die fünf Töchter möglichst bald zu verheiraten. Klar, dass es jede Menge Aufregung im Hause Bennet gibt, als zwei junge Männer mit Vermögen in die Gegend ziehen. Die Hauptperson ist die zweiälteste Tochter Elisabeth. Eigentlich ist es ihre (Liebes-)Geschichte, doch man erfährt auch allgemein sehr viel über die einzelnen Familienmitglieder, insbesondere die vier Schwestern, und andere Charaktere.
Das Buch ist nicht besonders einfach zu lesen, was ja auch kein Wunder ist, denn die Story ist knapp 200 Jahre alt. Dementsprechend ist auch die Sprache sehr altmodisch. Manche Sätze musste ich zwei oder drei Mal lesen, bevor ich den Sinn verstand. Ich habe für das Buch etwas länger gebraucht als sonst. Die Dialoge sind übertrieben höflich, selbst Gleichaltrige sietzen sich. Besonders die Art wie Mr. Collins spricht, war sehr gewöhnungsbedürftig. Von dem Mr. Darcy, der ja später der Auserwählte von Elisabeth sein wird, und demnach eine der Hauptfiguren im Buch ist, erfährt man nicht einmal den Vornamen, zuerst dachte, er würde Witzwilliam heißen, aber später hat sich rausgestellt, dass sein älterer Cousin diesen Vornamen trägt. (Oder war ich hier zu unaufmerksam?).
Die Stellung der Frau zu der Zeit steht im krassen Gegensatz zur heutigen Zeit. Die einzige Karriere , die das Leben den Frauen zu bieten hat, ist eine Heirat mit einem möglichst vermögenden Mann. Liebe spielt in den meisten Fällen nur eine sehr geringe Rolle. Dagegen wehrt sich Elisabeth mit Erfolg. Für sie kommt es auf gar keinen Fall in Frage, des Geldes wegen zu heiraten.
Eigentlich soll das Buch die Liebesgeschichte Elisabeths und Darcys erzählen, aber es wird irgendwie alle Mögliche erzählt. Hätte ich vorher nicht gewusst, dass es um die beiden geht, wäre ich wohl auch nicht darauf gekommen, bis sich die beiden ausgesprochen haben. Ich denke, vor allem weil man zu der Zeit nicht die lange Kennenlerndauer hatte, sondern sofort geheiratet hat, gab es ja eigentlich auch nicht viel über die Annährung der beiden zu erzählen. Dafür verschafft das Buch verschafft dem Leser einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit.
Teilweise habe ich mich aber auch über einige Sätze sehr aufgeregt, mir als Möchtegernfeministin ;-) stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich z. B. folgenden Absatz lese, in dem Elisabeth Freundin Überlegungen über die Heirat mit Mr. Collins anstellt:
„Mr. Collins war weder klug, noch sehr angenehm; seine Gegenwart fiel einem auf die Neven, und seine Liebe bestand nur in seiner Einbildung, aber – er würde ihr Gatte sein. Ohne daß sie jemals viel von Männern oder der Institution der Ehe gehalten hätte, war die Heirat doch immer ihr Ziel gewesen; es war die einzig ehrbare Möglichkeit, sich zu versorgen, die ein Mädchen aus gutem, aber nicht eben reichem Hause besaß; und mochte aus das Glück, das sich daran knüpfte, höchst zweifelhafter Natur sein, so stellte es doch die annehmbarste Sicherung gegen künftige Not dar. Das hatte sie jetzt erreicht, und mit ihren siebenundzwanzig Jahren und ihrem nicht sehr reizvollen Gesicht durfte sie sich ihres Glückes durchaus bewußt sein.“
Oder noch besser, als die jüngste Schwester von Elisabeth mit einem Offizier durchgebrannt ist, schrieb der Vetter des Vaters einen Brief an diesen mit u. a. folgendem Wortlaut:
„(…) Nehmen Sie meine Versicherung entgegen, lieber Vetter, daß meine Frau und ich den Schmerz teilen, den Sie und Ihre liebe Familie in diesen Tagen empfinden werden und der umso bitterer ist, als die Umstände, die ihn verursacht haben, selbst nach Jahren in keinem milderen Licht erscheinen können. Von meiner Seite wird nichts unversucht gelassen werden, um Ihnen Ihren Kummer zu erleichtern und Ihnen Trost zu spenden in dieser Prüfung, die gerade für eines Vaters Herz so schwer zu tragen sein muß. Selbst der Tod Ihrer Tochter hätte im Vergleich zu solchem Unglück ein Segen genannt werden müssen.“
Unglaublich, oder? Mann bin ich froh, dass ich nicht vor zweihundert Jahren geboren bin. Obwohl es ja immer noch zu viele Länder gibt, in denen es auch heute noch so zugeht.
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Mein Fazit:
Es war sehr interessant, mal ein Buch aus einer anderen Zeit zu lesen. Auch wenn das Lesen und Verstehen des Gelesenen nicht immer ganz einfach war, hat es doch Spaß gemacht das Buch zu lesen und dabei habe ich mich doch sehr gut unterhalten gefühlt. Jane Austen bekommt von für „Stolz und Vorurteil“ alle fünf Sterne.
Auf Amazon.de gibt es die ersten 10 Seiten des Buches zu lesen. Bevor man sich für den Kauf des Buchs entscheidet, sollte man da vielleicht reinschauen.
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63 Bewertungen, 17 Kommentare
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30.03.2010, 22:32 Uhr von Jack100
Bewertung: sehr hilfreichDanke für das Lesen meines Berichtes. Viele Grüße
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03.03.2010, 18:42 Uhr von Hot_Rider
Bewertung: sehr hilfreichGruß vom Markus !!!!
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20.02.2010, 20:38 Uhr von hjid55
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüße Sarah
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30.01.2010, 21:07 Uhr von fantagirlie
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich Dir.
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30.01.2010, 14:37 Uhr von tipsi3
Bewertung: sehr hilfreichEinen schönen Tag wünsche ich dir.LG tipsi3
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28.01.2010, 20:48 Uhr von misscindy
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr schöner Bericht, lg Sylvia
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27.01.2010, 12:49 Uhr von ronald65
Bewertung: sehr hilfreichlg
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26.01.2010, 21:35 Uhr von Chandini
Bewertung: sehr hilfreichProud & Prejudice kann man getrost zu "Weltliteratur" zählen!
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24.01.2010, 16:17 Uhr von giselamaria
Bewertung: sehr hilfreich...hm .... Weltliteratur ?? - mit diesem Inhalt ? - bedenke: Weltliteratur nur, weil das Buch oder die Autorin viel gelesen wurde oder wird, zählt nicht ;-)))) - okee, hat dir gut gefallen, Bericht ist okee, also was solls gell ;-) - LG Gisela
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23.01.2010, 21:58 Uhr von dkali
Bewertung: sehr hilfreich*****Liebe Grüße*****
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23.01.2010, 16:28 Uhr von Clarinetta2
Bewertung: sehr hilfreichschöner bericht.........
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23.01.2010, 14:50 Uhr von laeuft
Bewertung: sehr hilfreichToll geschrieben, LG Franz
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23.01.2010, 13:54 Uhr von 1simsgirl
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht und ein SH von mir Lg Melli
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23.01.2010, 13:41 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreichSehr Hilfreich. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende. Lg Bunny84
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23.01.2010, 12:31 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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23.01.2010, 12:21 Uhr von liebes35
Bewertung: sehr hilfreichGut beschrieben. LG Steffi
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23.01.2010, 12:16 Uhr von minasteini
Bewertung: sehr hilfreichGute Buchvorstellung. LG und ein schönes We.
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