Die Schattenhand (Taschenbuch) / Agatha Christie Testbericht

ab 12,07
Auf yopi.de gelistet seit 02/2005
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von gloriaforever

Sie haben Post … von einem Mörder

5
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  jedermann

Pro:

spannend, kurzweilig, schöne Personen- und Umgebungsbeschreibungen, Miss Marple ist besonder gut.

Kontra:

Miss Marple kommt erst im letzten Viertel des Buches vor.

Empfehlung:

Ja

Zur Abwechslung kommt mal wieder ein Miss Marple-Krimi an die Reihe. Das Buch heißt Die Schattenhand.

Aussehen des Buches

Bei meiner Ausgabe handelt es sich um Eine Weltbild Verlag Edition, die vor etlichen Jahren einmal erschienen ist. Die Bücher sind alle fest gebunden, haben einen harten, schwarzen Deckel und rote und weiße Schrift. Es gibt keinen extra Einband. Dieses Exemplar zeigt auf der Vorderseite eine erhobene Hand mit einem Messer.

Text von der Vorderseite:
Agatha Christie
Die Schattenhand
Ein Miss Marple-Krimi


Allgemeine Buchdaten

Das englische Original erschien 1942 unter dem Titel The Moving Finger. Die deutsche Originalausgabe liegt beim Scherz Verlag vor. Die Ausgabe des Weltbild Verlages ist eine Lizenzausgabe.

Leserschaft: Jedermann
Seitenanzahl: 215
Übersetzung: A. K. Rehmann
Weltbild Artikelnummer: 29684813
Preis: Das Buch kostete in der Weltbild Edition vor einigen Jahre 11,00 Euro. Das war der monatliche Preis für zwei Buchausgaben. Bei Amazon.de kostet ein broschiertes Buch von 2005 7,95 Euro.


Über die Autorin

Agatha Christie wird nicht umsonst die Queen of Crime genannt. Sie wurde 1890 in England geboren und pflegte während des 1. Weltkrieges Verwundete und arbeitete in einer Klinikapotheke. Dort erlange sie ihr Wissen über Gifte. Nachdem sie ihren zweiten Ehemann, einen Professor für Westasiatische Archäologie geheiratet hatte, bereisten die beiden den vorderen Orient. Daher spielen dort auch einige ihrer Krimis. Insgesamt schrieb sie 66 Kriminalromane, 144 Stories und 15 Theaterstücke. 1976 starb sie mit nur 85 in Oxford an einem Schlaganfall.


Beschreibung auf der Rückseite

Die Geschwister Joanna und Jerry Burton mieten in Lymstock ein kleines Haus. Inmitten dörflicher Idylle will sich Jerry von einem Flugzeugabsturz erholen. Doch vorbei ist es mit dem geruhsamen Landleben, als sich anonyme Briefe mit schmutzigen Verleumdungen in Briefkasten finden. Die „Schattenhand“, die schon seit geraumer Zeit im Dorf ihr Unwesen treibt, hat wieder zugeschlagen. Aus den üblen Scherzen wird bald blutiger Ernst: Die schamlosen Schriftstücke treiben Mrs. Symmington in den Selbstmord. Als bald darauf auch noch ein Dienstmädchen erstochen aufgefunden wird, herrscht bei der Polizist hektische Betriebsamkeit. Wer ist die „Schattenhand“, die unerkannt im Dunkeln nach ihren Opfern greift? Bald beargwöhnt ein Nachbar den anderen. Da greift Miss Marple ein...


Meine eigene Buchbeschreibung

Jerry Burton ist Flieger und wurde bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt. Er konnte sich aber soweit erholen. Jetzt schickt ihn sein Arzt auf Urlaub. Er soll sich ein kleines, ruhiges Städtchen aussuchen und dort einige Wochen mit seiner Schwester Joanna leben. Vor allem soll er sich Ruhe gönnen und sich ab und zu in die Sachen seiner Nachbarn einmischen.

Jerry und Joanna suchen sich ausgerechnet Lymstock aus, da das Haus, dass man dort mieten kann, Joanna so gut gefällt. Sie mieten es von einer älteren Jungfer namens Emily Barton, die dort schon ihr ganzes Leben wohnt. Was Jerry und Joanna noch nicht wissen. In Lymstock geht ein anonymer Briefeschreiber um und Joanna bekommt schon bald nach ihrer Ankunft auch so einen hässlichen Brief, in dem der Schreiber behauptet, dass die angemalte Dirne (Joanna schminkt sich gern) nicht Jerry Schwester wäre, sondern sein Verhältnis. Die beiden erfahren, dass alle im Dorf solche Briefe erhalten haben. Die Buchstaben sind aus einem alten Buch herausgeschnitten worden. Der Schreiber beschriftet die Umschläge mit einer Schreibmaschine, die ausgerechnet in Frauenvereinshaus steht – also für jeden im Dorf eigentlich zugänglich ist.

Und dann bekommt Mrs. Symmmington einen solchen Brief und nimmt sich mit Zyankali das Leben. Sie ist die Frau des Anwalts. Jetzt untersucht die Polizei die anonymen Briefe natürlich ernsthafter. Verschiedene Damen des Dorfes sind verdächtig. Darunter Miss Griffith, die Schwester des Dorfarztes, Mrs. Calthrop, die Frau des Pfarrers und sogar Emily Barton. Anscheinend hat das Hausmädchen Agnes der Symmingtons etwas bemerkt. Die Tochter von Mrs. Symmington, Megan Hunter, findet sie ermordet in dem kleinen Raum unter der Treppe. Was wußte Agnes über den Briefeschreiber, der jetzt zum Mörder geworden ist? Die Polizei scheint auf dem Holzweg zu sein. Da beschließt Mrs. Calthrop einen Fachmann hinzuzuziehen, damit die anonymen Briefe endlich aufhören. Und wer wird das schon sein? Natürlich Miss Marple, die den Fall lösen will bevor noch Schlimmeres passiert…


Meine Meinung und Fazit

Die Schattenhand ist einer der besten Krimis mit Miss Marple. Auch wenn sie erst ziemlich im letzten Viertel auftaucht. Die Geschichte wird aus der Sicht von Jerry Burton erzählt. Er ist bei einem Unfall schwer verletzt worden und muss auf Anordnung seines Arztes zur Erholung aufs Land, wo es möglichst ruhig ist und er als einzige Neuigkeit die Probleme seiner Nachbarn auskundschaften kann. Davon verspricht sich der Arzt eine baldige Genesung. Vor allem geht es auch darum, dass Jerry, der sehr depressiv ist und nicht wirklich glaubt, dass er wieder ganz gesund wird, eine bessere Laune bekommt. Was ist da besser als stilles Landleben. Doch bereits am zweiten Tag in Lymstock trifft der erste anonyme Brief ein. Und vorbei ist es mit der Ruhe. Es stellt sich nämlich heraus, dass alle Bewohner von Lymstock solche abscheulichen Briefe bekommen. Die Briefe sind voll von Unzucht und Schimpfwörtern. Zunächst sehen Jerry und Joanna das ganze spaßig und versuchen aus Ulk dahinter zu kommen wer der Schreiber sein könnte. Doch dann nimmt sich die Anwaltsfrau Symmington das Leben und die Sache spitzt sich zu. Denn jetzt misstraut jeder jedem.

Besonders dieses Misstrauen hat Agatha Christie sehr eindrucksvoll beschrieben. Zunächst glauben die Dorfbewohner nicht, dass es jemand aus ihrem kleinen Städtchen sein kann. Es muss ein Landstreicher sein. Als klar wird, dass der Briefeschreiber eine Frau ist, kommen alte Vorurteile auf. Da gibt es doch die alte Mrs. Clea, die in Mondnächten Kräuter sammelt und Kinder erschreckt. Sie wird als Dorfhexe verschrien und muss die Briefeschreiberin sein. Das ganze Dorfleben ist durcheinander. Erst recht als klar wird, dass das Hausmädchen ganz sicher ermordet wurde. Jetzt muss der Briefeschreiber gefunden werden. Immerhin hat er jetzt nicht nur jeden mit Briefen belästigt, sondern auch noch einen Menschen umgebracht. Aber warum hat er bzw. sie jemanden getötet? Nur weil Agnes ihn beim Briefeeinwerfen beobachtet hat? Für Miss Marple, die jetzt von der Pfarrersfrau auf den Plan gerufen wird, ist natürlich sofort klar, dass sogar der angebliche Selbstmord von Mrs. Symmington kein Selbstmord war. Doch auch sie kann dem überaus intelligenten anonymen Briefeschreiber nur durch eine List überführen.

Die Sprache im Buch ist einfach verständlich. Es kommen keine schwierigen Begriffe vor. Der Schreibstil ist sehr flüssig und durch immer wieder neu auftauchende Fakten wird die Sache spannend gehalten. Immer wenn man glaubt eine Ahnung zu haben, trifft entweder ein neuer Brief ein, der Verwirrung schafft, bzw. eine Person wird umgebracht. Dadurch flacht die Spannung bis zuletzt nicht ab. Der eine Mord ist zwar grausam, wird aber nicht näher beschrieben. Im Grunde wird nur die Leiche des Hausmädchens Agnes gefunden und dann gesagt wie sie umgebracht wurde. Das Hauptaugenmerk liegt bei den Ermittlungen bei den anonymen Briefen. Daher würde ich das Buch auch für reifere Jugendliche empfehlen. Es ist wirklich nicht brutal. Ein bisschen Liebe ist auch noch enthalten. Nicht nur verliebt sich Joanna in den Dorfarzt Griffith und umgarnt ihn. Auch Jerry verliebt. Ausgerechnet in Symmingtons Stieftochter Megan, die alle für ein Kind halten. Doch Jerry blickt durch die unordentliche Fassade der jungen Frau und sieht einen angenehmen Charakter. Und wie das so oft in Märchen passiert. Das Aschenbrödel verwandelt sich durch ein bisschen Mithilfe von schönen Kleidern und einer neuen Frisur in einen schönen Schwan.

Mein Buch ist ja eine gebundene Ausgabe. Sie ist stabil und sieht nach all den Jahren noch sehr gut aus. Die Schrift ist etwas klein gewählt. Dafür ist das Buch nicht so dick. Die Seiten sind aber nicht zu eng bedruckt. Es gibt viele Kapitel. Manche sind etwas länger. Andere sehr kurz und gehen nicht mal über eine ganze Seite. Die Kapitel haben immer eine bestimmte Information die abgeschlossen behandelt wird. Aber trotzdem weiß man natürlich nicht wer der Briefeschreiber und Mörder ist. Das Buch ist auch schon vor etlichen Jahren mit Joan Hickson in der Hauptrolle von BBC sehr eindrucksvoll und nahe am Buch verfilmt worden.

Ich kann Die Schattenhand wirklich zum Lesen empfehlen. Das Buch ist nicht nur spannend. Es hat auch einen psychologischen Effekt durch den mysteriösen Briefeschreiber und die ganze Unruhe im Dorf. Dadurch ist es nochmal interessanter zu lesen, da man in wahre Abgründe der menschlichen Seele blicken kann. Am Ende wird der Täter nur durch eine Falle von Miss Marple, die den Fall unglaublich schnell durchschaut hat, gestellt. Von mir bekommt Die Schattenhand die volle Wertung von 5 Sternen.

64 Bewertungen, 9 Kommentare

  • Miraculix1967

    09.04.2012, 20:27 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Frohe Ostern und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • katjafranke

    09.04.2012, 01:34 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Ostergrüße von der Katja

  • Lale

    08.04.2012, 00:47 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*

  • sirikit06

    07.04.2012, 21:29 Uhr von sirikit06
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche Dir ein schönes Osterfest! LG

  • anonym

    07.04.2012, 19:21 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wünsche Dir ein frohes Osterfest mit vielen, bunten, dicken Eiern:-))

  • michelle975

    07.04.2012, 19:12 Uhr von michelle975
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und viele Grüße---

  • minasteini

    07.04.2012, 18:37 Uhr von minasteini
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ich wünsche ein schönes Osterfest. LG Marina

  • XXLALF

    07.04.2012, 14:43 Uhr von XXLALF
    Bewertung: besonders wertvoll

    ...ganz herzliche ostergrüße und fröhliches eiersuchen wünscht rosi

  • atrachte

    07.04.2012, 13:36 Uhr von atrachte
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. lg