Oleco Testbericht

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ab 17,20
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Verfügbarkeit:  sehr gut
  • Preis-Leistungs-Verhältnis:  gut
  • Abrechnung:  gut

Erfahrungsbericht von _matthias_

Nicht wirklich gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Und das ist der Testsieger im Ciao-Urteil? Nee, oder?

Kostenlos, einfaches Call by Call ohne, dass man sich um irgendwas kümmern muss

falsche Tarife nach Installation, keine Änderungsmöglichkeiten, keine Anbieter mit Anmeldung/Einwahlgebühr etv.

Wer nur an der Zusammenfassung interessiert ist, warum ich das Programm für nicht empfehlenswert halte, darf zu den Berichtabschnitten VORTEILE und NACHTEILE IM FAZIT scrollen. Alle anderen sind herzlich zum Weiterlesen eingeladen. Das waren noch Zeiten, als es als sensationell galt, dass man für nur 8 DM Grundgebühr und sagenhafte 12 Pfennig pro Minute ins Internet durfte. Was haben wir uns da doch Zeit gelassen, weil wir dachten, so billig wird es eh nie wieder, oder? Nur wenige Jahre später sieht das Ganze doch schon etwas anders aus. Jede Preiserhöhung um wenige Zehntel Cent wird von uns nur noch müde belächelt, weil wir uns sicher sind, dass irgendein Anbieter mit Sicherheit gleichzeitig wieder ein paar Zehntel runtergegangen ist.
Trotzdem und gerade deshalb ist es aber wichtig, die aktuellen Tarife im Auge zu behalten, denn gerade durch die vielen Änderungen in der Preisstruktur ist es zur Mode geworden, den einwöchigen Billigtarif zum Ködern zu benutzen, um danach den Minutenpreis und/oder die Einwahlgebühr beim Einwählen ins Internet zu erhöhen.
Dieses Auf-dem-neuesten-Stand-halten kann man natürlich auf mehrere Arten und Weisen machen. In vielen Computerzeitschriften und auf ebenso vielen Internetseiten gibt es Gebührenübersichten, die einem sagen, wann man mit welchem Anbieter und mit welchen Netzwerkeinstellungen man am günstigsten surft.
Und bevor diese Einleitung genauso unübersichtlich wird wie der Tarifdschungel erwähne ich lieber gleich, dass es Programme gibt, die einem all dieses Vergleichen, Einstellen und aktualisieren abnehmen können. In diesem Bericht geht es um den bisherigen Favoriten der Ciao-Berichterstatter auf diesem Sektor, dem Programm "oleco", das die Freiburger Craft AG kostenlos zur Verfügung stellt.

INSTALLATION: Das Programm findet sich auf einigen Heft-CDs der Computerzeitschriften, kann aber auch in der angeblich aktuellsten Version (im Moment die Version mit der außerordentlich übersichtlichen Nummer 2.50.81) auf der Internetseite http://www.oleco.de herunterladen. Es ist mit seinen 840 KiloByte relativ klein und ist relativ schnell installiert. Zur optimalen Ausnutzung von Tarifen erfordert es nur die Angabe der Ortsvorwahl, danach steht einem das Programm per Doppelklick aufs neu erzeugte Symbol zur Verfügung. Gespannt war ich schon, was das Programm im Vergleich zum wahrscheinlich bekannten Smartsurfer von der Karlsruher Mailboxschmiede web.de leistet. Zu erwähnen ist, dass das Programm für Mac-PCs und Windowsbetriebssysteme erhältlich ist, wobei aber lediglich die Einwahl per Modem oder ISDN unterstützt wird. DSL-Kunden schauen hingegen in eine lange, dunkle Röhre.

FUNKTIONEN: Das Kürzel oleco steht gleichermaßen für OnLine ECOnomic beziehungsweise Online LEast COst, soll also den Internetzugang möglichst billig ermöglichen. Zu diesem Zweck gibt das kleine Programmfenster eine Liste der gespeicherten Provider wieder, deren Preise man sich auf Wunsch in Cent pro Minute beziehungsweise Euro pro Stunde ausgeben lassen kann. Klickt man nun auf Verbinden, wird man standardmäßig mit dem billigsten zur Verfügung stehenden Anbieter verbunden. Es bedarf keiner Eingabe von Netzwerkeinstellungen, Benutzernamen oder Passwörtern (besonders geistreich sind Kombinationen wie "Online" / "Online" oder "Gast" / "Beliebig") für irgendeinen Internetzugang, soweit ist das Programm also eine echte Hilfe für all diejenigen, die bisher zu faul waren, sich um billige Onlineprovider zu kümmern.
Eine große Hilfe ist auch die Aktualisierung der Daten per Internet, die automatisch abgeglichen wird, wenn man sich mit dem oleco-Programm einwählt. Man muss also dem Programm gestatten, Informationen über das Internet an den Server des Betreibers zu senden und zu laden; über irgendwelche eingebaute Spyware ist mir jedoch bisher nichts zu Ohren gekommen. Wirklich schlimm finde ich den Zustand des Programms nach dem ersten Programmstart. Dieses wird nämlich mit einer 6 Wochen alten Tarifdatei angeboten und die erste Einwahl kann einen gleich teuerer zu stehen kommen als erwartet.
Abhilfe schafft dabei aber die Möglichkeit, dass ein "Wechsel in Echtzeit" während des Surfens zum billigsten Anbieter möglich ist, der direkt nach der Einwahl beim Tarifupdate greift. Dennoch ergab eine erste vergleichende Überprüfung mit einer anderen Tarifliste, dass viele, viele Anbieter fehlen.
Woran liegt das? Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass man sich auf eine relativ eingeschränkte Auswahl beschränkt hat. Denn es sind nur Anbieter des echten Call-by-Calls erfasst. Also keine Anbieter mit Grundgebühr, mit Anmeldung etc. Auch Anbieter, bei denen man kostenlose Surfzeit hat, kann man so nicht nutzen. Und nicht einmal die Möglichkeit, eigene Änderungen vorzunehmen ist gegeben. Schade eigentlich, denn durch das bloße Anbieten der reinen Call-by-Call-Anbieter surft man doch manchmal sehr viel teurer als man könnte ...
Wenigstens ist die oleco-Software in der Lage, den XXl-Tariflern sonntags ein kostenloses Surfen zu ermöglichen, indem es eine passende Einwahl über das Festnetz der deutschen Telekom ermöglicht.

OPTIONEN: Die Optionen sind relativ begrenzt. Das Point-to-Point-Protocol lässt sich einstellen, wird aber scheinbar auch automatisch erkannt. Für Modemuser lässt sich auch noch die Vorlaufzeit vor der Einwahl einstellen, damit das Modem nicht zu sehr erschreckt, wenn es urplötzlich in Beschlag genommen wird. Auch die Ton- und Impulswahl ist eine weitere Option; das Programm wird also auch für diejenigen interessant, die noch mit einer älteren Konfiguration umhersurfen.
Dass die Gebührenanzeige sowohl in DM beziehungsweise Euro und die Preise als Stunden- beziehungsweise Minutenpreise angezeigt werden können, ist zwar ganz nett, aber der Centpreis pro Minute dürfte sich wohl doch bei den meisten Usern durchgesetzt haben.
Nett ist das Feature, dass man die Systemuhrzeit mit der Atomzeit abgleichen kann, was aber ebenfalls voraussetzt, dass man dem Programm erlaubt, selbständig Datenverbindungen im Internet herzustellen. Damit haben sich die Optionen aber auch schon erledigt, die Surf-Kosten kann man sich übersichtlich anzeigen lassen.

DEINSTALLATION: Eine Deinstallationsroutine ist nicht vorhanden, auf den nicht vorhandenen Hilfeseiten findet man logischerweise also auch nichts. Hilfe hätte es im Internet geben können, aber auch hier habe ich nichts gefunden. In der Softwareliste der Windows-Deinstallationsroutine ist das Programm auch nicht eingetragen, sodass ich soeben schlicht und ergreifend den Ordner gelöscht haben. Eine Suche nach oleco-Dateien ergab dann, dass sich das Programm freundlicherweise in verschiedensten Ordnern auf meiner Festplatte eingenistet hat. Diese darf ich dann manuell löschen. Vielen Dank, oleco, vielen Dank ...

VORTEILE IN DER ZUSAMMENFASSUNG: Das Programm ist kostenlos und dürfte zumindest völligen Neulingen und Laien helfen, Kosten zu reduzieren, wenn man bisher nur teure Anbieter wie AOL oder T-Online genutzt hat. Die Bedienung ist einfach, letztendlich klickt man nur auf den "Verbinden"-Button und darf schließlich nicht vergessen, die Verbindung wieder zu trennen. Automatisch geht dies nach einer Leerlaufzeit übrigens nicht, siehe unten. Das Tarifupdate ist auch zuverlässlich und scheint regelmäßig aktualisiert zu werden, auch wenn es wohl nicht täglich geschieht.
Wer die Arbeit an dem kostenlosen Programm unterstützen will, kann über die so genannte "Kaffeekasse" surfen. Für einen Stundenpreis von 86 Eurocent kann man Surfen und gleichzeitig die Programmierer der oleco-Software mit einem kleinen Obulus per Telefonabrechnung unterstützen. Ein ungewöhnliches, aber prinzipiell interessantes Prinzip.

NACHTEILE IN DER ZUSAMMENFASSUNG: Das Programm nutzt die Vorteile der billigen Einwahlmöglichkeiten bei Weitem nicht aus. Durch eine einfache Registrierung lassen sich je nach Surfverhalten ohne Zusatzkosten wie Grundgebühren etc. ansehnliche Beträge sparen, ebenso lässt sich bei Anbietern mit Grundgebühr erstandene freie Surfzeit nicht verwalten. Die Deinstallation ist mehr als mangelhaft, doch das erwarte ich eigentlich auch von einem als Freeware vertriebenen Programm.
Eine Warnung vor 0190er-Dialern ist nicht integriert, ebenso wenig wie das automatische Trennen nach einer gewissen Leerlaufzeit.
Die Informationen auf der Homepage sind auch dürftig, die presseberichte über oleco völlig veraltet. Es scheint, dass man sich nicht mehr allzu sehr wird durchsetzen können, wenn man nicht die Funktionsvielfalt deutlich erweitert.

EMPFEHLUNG: Wer nicht die über den Radiosender SWR3 vertriebene Shareware benutzen möchte, der ist mit dem als Freeware erhältlichen Smartsurfer besser beraten. Die Verwaltung des XXl-Tarifes ist beim Smartsurfer zwar nicht möglich, aber ansonsten bietet der Smartsurfer wesentlich mehr Möglichkeiten bei ähnlich einfacher Bedienung.

Internette Grüße, euer mr.matze (c) 23.3.02
Wer klaut dem soll das DFÜ-Netzwerk explodieren.
Respect all Colours.

23 Bewertungen, 1 Kommentar

  • proggi

    24.03.2002, 16:04 Uhr von proggi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. Schönen Sonntag noch. ciao proggi