Telekom (WKN555750) Testbericht

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Erfahrungsbericht von ukrupp

Analyse Deutsche Telekom, Stand: 24.08.2004

Pro:

Marktführer im Festnetz und Mobilfunk in Deutschland Gutes Standbein mit T-Mobile in den USA Gewinndynamik nimmt zu

Kontra:

Verluste im Festnetz auf Grund harten Wettbewerbs Mögliche Aktienplatzierung von Bund und KFW Eingriffe durch die Regulierungsbehörde

Empfehlung:

Ja

Analyse Deutsche Telekom, Stand 24.08.2004

WKN: 5557508, ISIN: DE0005557508, Reuters-Kürzel: DTEGn.F, USA: DT
Firmensitz: Friedrich Ebert Allee 140
53113 Bonn
Homepage: www.telekom3.de/
Handelsplatz: Alle deutschen Börsenplätze
52 Wochen Spanne: 9,04 – 16,87 US-$
Aktueller Kurs: 14,20 US-$
Marktkapitalisierung: 59.387 Mio Euro

Wer ist Deutsche Telekom?
Die Deutsche Telekom ist der größte Anbieter von Telekommunikationsdiensten in Europa. Weltweit nimmt der Konzern den dritten Platz ein. Der Geschäftsbereich ist in vier Sparten, Festnetz ( T-Com), Mobilfunk (T-Mobile), Systemhaus (T-Systems) und Internet (T-Online)
Gegliedert. In den 90er Jahren wurde der Konzern teilprivatisiert. Die Bundesregierung Deutschlands plant, seine restlichen Aktienpakete bis 2006 zu verkaufen. Damit wäre die Privatisierung des deutschen Telekommunikationsdienstlers vollständig abgeschlossen.

Kursentwicklung und Lagebild:
Die Deutsche Telekom konnte sich dem allgemeinen Abwärtstrend der letzten Jahre an den Technologiebörsen nicht entziehen. Im Juli 2003 erreichte der Kurs bei etwa 8,50 Euro ein Allzeittief. Die steigende Verschuldung, der zunehmende Konkurrenzdruck und Ergebnisverschlechterungen waren für den Kursabschwung ursächlich. Immer wieder aufflammende Platzierungsängste der Bundesbeteiligung hemmten den Kurs zusätzlich. Nach einem markierten Zwischenhoch im März 2004 bei 16,87 Euro fiel der Kurs auf eine Unterstützungslinie um 13 Euro zurück. Dort konnte sich der Kurs stabilisieren. Ein charttechnischer Widerstand bei 14,50 Euro scheint derzeit unüberwindbar. Aktuell notiert die Aktie bei 14,20 Euro.

Wachstumspfad:
Nach der Ablösung von Ex-Telekomchef Ron Sommer übernahm Kai Uwe Ricke den Vorstandsvorsitz. Ricke setzte sich zum Ziel, den Schuldenabbau zu beschleunigen. Ferner will er eine Verbesserung der Effizienz erreichen, um die Kapitalrentabilität des Konzerns zu stärken. Als Zielgröße für die Kapitalrentabilität sah Kai Uwe Ricke ein Ziel von zunächst 8,5 % vor. 2003 wurde 7,6 % erreicht. Der Vorstand will die für 2004 gesetzten Ziele auf Grund der wachsenden Dynamik übertreffen.

- Das Konzernergebnis soll auf mindestens 2,5 Milliarden Euro verdoppelt werden.
- Das EBIT soll verdreifacht werden.
- Der freie Cashflow soll 7 Milliarden Euro erreichen.
- Für 2004 will man eine attrakive Dividende für das Geschäftsjahr 2003 zahlen.
- Die Zahl der DSL-Anschlüsse soll 5,6 Mio betragen. Derzeit nutzen 4,7 Mio. Kunden
- Den Breitbanddienst der Deutschen Telekom.
- In den USA soll die Tochter T-Mobile USA auf 17 Mio Kunden kommen. Mit aktuell15,4 Mio Kunden wurde bereits ein altes Ziel nach oben revidiert.
- Die Nettoverschuldung wurde im ersten Halbjahr um 3,3 Mrd Euro auf nunmehr 43,4 Euro abgebaut. Auf Grund dessen prüft die Ratingagentur Moodys eine Heraufstufung der Kreditwürdigkeit des Konzerns.
- Mit Pauschalleistungen will die Deutsche Telekom die durch den harten Wettbewerb im Festnetzbereich schmelzenden Erträge sowie Marktanteilsverluste auffangen.
Vor einigen Tagen präsentierte das Unternehmen seine Halbjahreszahlen. So wurde im ersten Halbjahr 2004 bei einem leichten Umsatzanstieg von 4,4 % auf 28,4 Mrd Euro der Konzernüberschuß auf 1,8 Mrd Euro um 64 % gesteigert. Damit verzeichneten die Bonner einen Gewinnsprung von 256 Mio auf 1,65 Mrd Euro. Der hohe Anstieg ist unter anderem auf die Neubewertung der Mobilfunklizenzen in den USA zurückzuführen. Der durchschnittliche Kundenumsatz fiel um 0,8 Euro auf 23 Euro zurück. Positiver lesen sich die Zahlen der Tochter T-Mobile USA Hier wurde im zweiten Quartal ein Umsatzanstieg um 41 % auf 5,4 Mrd $ erreicht. Der Kundenumsatz stieg von 53 auf 55 US-$ an. Mit diesem Ergebnis lag zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Telekom der Umsatz in den USA über die der deutschen Mobilfunksparte, wo T-Mobile auf 27,1 Mio Kunden zurück greift.

Konkurrenten:
Im heimischen Markt konkurriert die Deutsche Telekom mit vielen regionalen und überregionalen Firmen. Marktanteile gingen insbesondere nach der Aufhebung des Festnetzmonopols für Ortsgespräche durch die Regulierungsbehörde verloren. Der Markt ist einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Nach AT&T und Verizon ist T-Mobile USA in den Vereinigten Staaten die Nummer drei auf dem Mobilfunkmarkt.

Ausblick:
Nach Ernennung von Kai Uwe Ricke ist die Deutsche Telekom auf den Erfolgspfad zurück gekehrt. Der Konzern verfügt über eine gute Stellung im heimischen Markt und in Osteuropa. Im Mobilfunkbereich in den USA ist die Telekom gut positioniert. Hier sind größere Wachstumsraten möglich, ergibt aber ein zusätzliches Marktrisiko bei einer Konsolidierung des Mobilfunkmarktes in den USA. Die Reduzierung der Verschuldung ist das zentrale Anliegen des Vorstandes. Eine weitere Aktienplatzierung durch den Bund sowie durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau könnten den Kurs belasten. Das Gesamtzahlenwerk war durchaus solide. Die Prognosen wurden seitens des Konzerns angehoben. Die Deutsche Telekom ist günstig bewertet. So stellt sich das Kurs Gewinn Verhältnis für 2004 auf 12,9. Analysten schätzen einen Gewinn pro Aktie für 2004 auf 1,10 Euro, der in 2005 auf 1,29 Euro anwachsen soll. Damit ergibt sich auf Basis des geschätzten Gewinns für 2005 ein günstiges Kurs Gewinn Verhältnis von 11. Die Dividende schätzen wir für das Jahr 2003 vorsichtig auf 0,35 Euro. Damit ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,6 %. Auf diesem Kursniveau gehört die Aktie als Basisinstrument in ein gut durchstrukturiertes Depot.

Fazit: Kaufen

Hinweis: Für diese Analyse sowie den prognostizierten Erfolg übernimmt http://www.aktiennetz.de keine Gewähr. Die vorhandenen Informationen wurden gewissenhaft recherchiert. Sie basieren auf Angaben der letzten SEC Filings, der offiziellen Homepage von der Deutschen Telekom sowie anderen frei zugänglichen Informationsquellen. Für eine Anlageentscheidung sollte ein Bankberater hinzugezogen werden

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