Das erste Mal Testbericht

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Erfahrungsbericht von fuertherbube

Vielleicht Ungewöhnlich aber tatsächlich so passiert

Pro:

Beide Partner suchten nicht die schnelle Befriedigung; Es war Liebe und Zärtlichkeit dabei; Reife und einfühlsame Partnerin

Kontra:

Die Trennung tat unheimlich weh!

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe/r Leser/in,

wie Du bestimmt schon gemerkt hast, bin ich zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch nicht lange bei Yopi.de.
Beim stöbern duch die einzelnen Kathegorien, stieß ich auf diese. Ich stellte fest, dass noch nicht viel darin veröffentlicht wurde und so beschloss ich, selbst einen Bericht zu diesem Thema zu verfassen. Ich erhoffe mir dadurch andere Mitglieder dazu zu ermutigen, selbst tätig zu werden.

Nichts liegt mir ferner, als über so ein sensibles Thema wie das erste Mal Dinge zu schreiben, die ich nicht selbst erlebt habe. Selbst wenn einige beim Lesen dieses Berichtes womöglich die Stirn runzeln und am Wahrheitsgehalt zweifeln, so kann ich trotz allem versichern, dass nichts frei erfunden ist.
Du sollst dazu ermutigt werden, dir deine eigenen Gedanken zu machen. Und wenn Du sie mit mir teilen möchtest, dann tu dir keinen Zwang an.


So kam es zum 1 Mal


Zuerst müssen wir zurück ins Jahr 1996. Es ist anfang Sommer. Ich war damals 15 Jahre alt und bei weitem nicht das, was man als Mann bezeichnen kann. So wie jeder in diesem Alter, war ich mitten in der Pubertät, mit allem was dazugehört. Auch ich fand jedes Bild, welches eine halbnackte Frau zeigte erregend. Überhaupt drehte sich ein Großteil meiner Gedanken um das „eine“. In der Gruppe gab man entweder an, oder schwieg das Thema aus Scham tod.
Ich war ein Mauerblümchen. Jemand dem man im Pausenhof gerne mal das Brot wegnahm. Jemand der bevorzugt das Opfer der Schüler höherer Klassen war. In der ersten Klasse sitzen geblieben. Hänseleien waren für mich normal, und es verging kein Tag, an dem ich nicht Angst hatte in die Schule zu gehen.

Als es nun an der Zeit war, über eine Berufsausbildung nachzudenken, hatte meine Mutter eine der gloreichsten Ideen überhaupt. Und für diese könnte ich sie heute noch an die Wand klatschen...
Da wir nicht besonders viel Geld hatten, und mein Vater ein Alkoholiger war, hatte sie seit Jahren eine Putzstelle in einer Firma für Sanitärinstallationen. Nach der Schule machte ich dort bisher immer meine Hausaufgaben. Doch nun kam sie eines Tages in mein Zimmer und teilte mir voller Freude mit, sie habe eine Lehrstelle für mich gefunden. Und was glaubst Du wohl wo das war? Richtig, ich der Sanitärfirma.
Überglücklich über ihren Erfolg, zwang sie mich dazu, diese Lehre anzutreten. Sie beteuert heute noch ihre Unschuld und dass sie mich doch nie dazu gezwungen hätte. Doch man kann einen Pubertierenden Jungen auch ein schlechtes Gewissen machen und permanent auf ihn einreden. Schließlich wissen Erwachsene ja immer, was besser für deren Kinder ist...
Man muss ihr zugute halten, dass sie nur das beste wollte. Und aus dieser Haltung heraus, wollte sie mir auf biegen und brechen diese Lehrstelle beschaffen. Frei nach dem Motto: was man hat, das hat man.

Auf diesen Druck hin, nahm ich also an.
Dumm war nur, dass Mauerblümchen bei „echten Kerlen“ und „ganzen Männern“ wie Installateure es sind, kaum eine Chance haben ernst genommen zu werden. Und so musste ich mir wieder Hänseleien und Spott anhören. Nur gab es diesmal einen großen Unterschied: ich wurde dafür bezahlt...
Während sich die Zustände immer mehr zuspitzten, und meine Gesellen immer agressiver mir gegenüber wurden, wurde ich immer ängstlicher. Auch hier graute es mir dann bald, vor jedem neuen Tag.

Während dieser Zeit begab es sich, dass in der Klause der katholischen Kirchengemeinde eine Art Discoabend veranstaltet wurde. Da ich ja ohnehin absolut „out“ war, konnte ich mit Discos nie etwas anfangen.
Wieder tat ich meiner Mutter den Gefallen und ging mit. Und wer hätte es gedacht? Ich beräuhe es im nachhinein nichtmal!

Die relativ kleine Klause war dekoriert mit bunten Lichtern, einer Discokugel, einer Bar und sogar Nebel. Die Musik traf genau (nicht) meinen Geschmack.
Die Veranstaltung neigte sich langsam dem Ende entgegen und die meisten Gäste waren schon gegangen. Lediglich ein paar wenige trieben sich noch an den Tischen oder der Tanzfläche herum. Ich selbst stand irgendwo in einer Ecke und beobachtete die paar leute die noch da waren.

Irgendwann sah ich ziemlich abseits, eine Frau an der Bar sitzen. Sie rauchte und nippte hin und wieder an einem Glas Rotwein. Bemerkt hatte sie mich aber nicht. Zum Glück, denn was in mir vorging war mir selbst bis dahin völlig unbekannt.
Ich erlebte einen Tunnelblick. Alles um mich herum wurde von mir gedämpft wahrgenommen. Ich bin mir nichtmehr ganz sicher, aber ich muss diese Frau regelrecht angestarrt haben. Mein Herz klopfte, sodass ich es bis in meinem Kopf spüren konnte und in meinem Magen gab's so ein seltsames Gefühl...
Ich verbrachte schätzungsweise zehn Minuten damit, diese Frau am Tresen wie ein Bekloppter anzustarren. Vielleicht war's auch eine Stunde.
Plötzlich schaltete mein Kleinhirn offensichtlich vollkommen ab. Also zumindest der Teil, der für's rationale denken zuständig ist. Ich ging auf diese Frau wie in Trance zu und sprach sie an. Wie ich das gemacht habe, weiss ich beim besten Willen nichtmehr. Ich weiss ebenso wenig, mit welchen Worten ich sie angesprochen habe und schon garnicht, was wir danach besprochen haben. Waren es tiefsinnige Sachen oder nur Smalltalk? Ich kann es dir nichtmehr sagen, weil ich mich beim besten willen nicht daran erinnern kann.
Das einzige was ich sicher noch weiss ist, dass ich ihren Namen und weshalb auch immer, ihre Adresse rausfinden konnte. Wie hab' ich das bitte angestellt?
Jedenfalls war es für sie auch irgendwann an der Zeit zu gehen. Wir verabschiedeten uns freundlich. Später verließen auch meine Mutter und ich die „Disco“.
Was Ulrike (so war der Name der Frau) nicht wusste war, dass sie mir nichtmehr aus dem Kopf ging. Eine Frau im Alter von 39 Jahren, ließ einem fünfzehnjährigen keine Ruhe mehr.
Tagelang drehten sich meine Gedanken nur um sie. Ich lag in meinem Zimmer und dachte an sie. Diesmal war es anders als bei jenen weiblichen Wesen, bei denen ich sexuelle Gefühle bekam. Statt dass sich zwischen meinen Beinen etwas regte, meldete sich mein Herz und mein Bauch. Ein seltsames Gefühl: schön und gleichzeitig unangenehm drückend.
Wenige Tage später, hielt ich es einfach nichtmehr aus. Ich musste Ulrike dringend mitteilen, wie ich für sie empfand. Auch hier hatte ich mich nichtmehr unter Kontrolle. Ich überlegte krampfhaft, wie sie es am Besten von mir erfahren sollte.

Schließlich tat sich folgendes: Aus etwas dickerem, rosa Papier, schnitt ich etwa zweihundert kleine Herzchen aus. Auf jedes dieser Herzchen schrieb ich dann „Ich liebe Dich!“ auf Vorder und Rückseite. Wieviele Stunden ich damit verbracht habe, weiss ich nichtmehr.
Diese vielen kleinen Liebeserklärungen steckte ich zusammen mit einem Zettel auf dem meine Telefonnummer stand, in einen Briefumschlag, klebte ihn zu und schrieb darauf „Für Ulrike“.
Da ich ja von ihr irgendwie die Adresse erfragt hatte, marschierte ich los. Ich kam an und klingelte an der Haustür. Aber natürlich nicht an Ulrikes Klingel. Dazu war ich zu feige. Stattdessen leutete ich bei einer Nachbarin, die dann auch den Türsummer betätigte.

Ich ging auf die Briefkästen zu und warf den Umschlag ohne zu zögern hinein. Blitzschnell schlich ich mich wieder zur Tür hinaus.
Und da wurde mir zum ersten Mal bewusst, was ich damit möglicher Weise heraufbeschworen hatte.
Ich dachte mir, es würde folgender Maßen ablaufen: Ulrike kommt nach Hause und öffnet wie immer ihren Briefkasten, sich wundernt über den seltsamen Brief, der keine Absenderadresse enthält. Oben setzt sie sich an den Küchentisch und beginnt die Post zu öffnen. Als sie fertig ist, sich über die Herzchen zu wundern, bricht sie in schallendes Gelächter oder aber bemittleidendes Schmunzeln aus. Danach wandert der Umschlag samt Inhalt, kopfschüttelnd in die Tonne. Thema erledigt.

...doch es kam völlig anders.
Es dauerte eine ganze Woche bis ich Antwort bekam. Eine Woche in der ich glaubte sterben zu müssen. Ich war fest davon überzeugt, sie hätte sich über mich lustig gemacht.
Schließlich drückte mir meine Mutter einen Umschlag in die Hand. Und auf dem Umschlag stand „Für Marcus“. Er war bei uns in den Briefkasten geworfen worden.
In dem Moment kam dieser Tunnelblick wieder. Es war ein Gefühl der Erleichterung, aber der Löwenanteil dessen was in mir vorging, war Angst. Angst vor dem, was ich für am wahrscheinlichsten hielt.
Ich ging in mein Zimmer und öffnete den Brief. Dort stand: „Marcus, ich denke wir beide sollten mal miteinander reden. Ruf mich doch bitte mal an. Ulrike“
Dass das genau der Wortlaut war der dort stand, wage ich hier stark zu bezweifeln. Aber sinngemäß ist das in jedem Fall richtig. So viel weiss ich noch.

Jetzt riss mich das ganze brutal auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich wusste genau, das nun ein Treffen folgen sollte, indem sie mir klarmachen wollte, dass zwischen uns nie etwas tieferes als Freundschaft sein würde. Etwas wie „ich weiss deine Mühe zu schätzen, aber der Altersunterschied ist einfach zu groß.“
Vielleicht noch ein mitleidiges Lächeln und ein Händedruck und das war's dann. Und soll ich dir was verraten? Genau so kam es...

Ich rief sie an und wir verabredeten uns. Wir gingen spazieren. In meiner Nähe gab es einen nicht sehr steilen Abhang, der zu einer Wiese mit einem Weg für Spaziergänger und Radfahrer führte. Wir liefen endlos und unterhielten uns über alles Mögliche. Zuerst erfuhr ich dass Ulrike während dieser Woche im Urlaub war, und sich bei Ihrer Rückkehr schwere Vorwürfe gemacht hatte, als sie festellte, dass der Brief dort schon eine Woche in ihrem Briefkasten lag. Irgendwann schnitt sie das Thema an, worum es eigentlich ging. Sie sagte, dass ihr meine Liebeserklärungen sehr geschmeichelt hätten. Niemals zuvor hatte sie von jemandem so oft gehört, er würde sie lieben. Doch sie sei zu alt für mich und ich zu jung für sie und es würde uns beiden nicht gut tun.
Danach liefen wir noch eine ganze Weile mehr schweigend als redend durch die Natur. Dass ich innerlich kaputt war und mich zutiefst verletzt fühlte, kannst Du dir ja denken.
Schließlich verabschiedeten wir uns voneinander. Sie ging ihren Weg und ich meinen. Wie ein geprügelter Hund ging ich nach Hause und sofort auf mein Zimmer. Dort dachte ich nach. Stundenlang lag ich auf meinem Bett und trauerte.
Dieser Zustand hielt an und wurde nach einigen Tagen dermaßen unerträglich, dass ich sie erneut anrief und um ein Treffen bat. Ich musste mit ihr reden. Aber wenn ich ehrlich bin, wollte ich sie einfach nur um mich haben. Ich genoss ihre Anwesenheit einfach.

Also trafen wir uns nochmal. Diesmal landeten wir wieder in der Gegend. Allerdings legten wir uns ins das nicht allzu hohe Gras. Die Sonne schien und wir starrten in den Himmel und beobachteten die Bäume und Vögel. Es dauerte lange bis jemand das Schweigen brach. Schließlich tat sie es. Wieder ließ sie mich wissen, dass das was ich tat, sie ungemein schmeichelte. Letztendlich würde es aber keine Zukunft haben. Ich sprach nicht viel, da ich unfähig dazu war.
Und auch da war es an der Zeit sich zu trennen.

Als ich wieder zu Hause war, begannen meine Gedanken wieder zu kreisen. Wieder drehte sich alles in mir und Ulrike ging mit einfach nicht aus dem Kopf. Ich heulte und war zutiefst verletzt. Und auch da war irgendwann der Punkt erreicht, bei dem mich der Schmerz so unsagbar quälte, sodass ich sie wieder anrief. Ich wollte sie nochmal treffen, obwohl ich es besser hätte wissen sollen.

Ulrike erklärte sich erstaunlicher Weise auch diesmal dazu bereit. Erst Jahre nach dieser Begebenheit wurde mir bewusst, welche Gedult diese Frau mit mir hatte.

Diesmal war es bei unserem treffen allerdings am späten Abend, fast schon Nachts. Wir gingen nebeneinander durch die Straßen. Die Sonne war schon längst untergegangen und der Mond schien. Die Straßenbeleuchtung tauchte besonders die verwinkelten Gassen in ein schönes Licht. Soweit ich mich erinnern kann, unterhielten wir uns nur wenig oder garnicht. Ich bin mir nichtmehr sicher.
Als wir dann etwa zweihundert Meter von Ihrer Haustüre entfernt waren, war mir alles egal. Mehr als eine Ohrfeige konnte ich nicht kassieren.
Ich blieb stehen und sah sie an. Graue Augen glaube ich. Und ich bin der Meinung, ihr Blick verriet eine Mischung aus Sorge und nicht-wissen-was-zu-tun. Jedenfalls schien sie extrem unsicher.
Ich sah ihr genau in die Augen. Dann näherte ich mich ihrem Gesicht und küsste sie vorsichtig. Wider erwarten wich sie aber nicht zurück, sondern erwiederte. In diesem Moment durchfuhr mich ein derart heftiges Glückgefühl, dass ich butterweiche Knie bekam. Mein Herz raste wie verrückt und meine Stimme wurde danach stotternd. Der Kloß in meinem Hals muss so dick wie eine Bowlingkugel gewesen sein.
So standen wir da, nachts und küssten uns in einer kleinen Seitenstraße, die vom fahlen Licht des Mondes und der Straßenlampen beleuchtet wurde.
Als wir uns langsam voneinander trennten, sah sie mit weit aufgerissenen Augen die Straße hinunter und sagte „Mein Gott, was werden die Leute blos denken?“
Ich antwortete nicht, weil ich nichtmehr dazu in der Lage war. Stattdessen schloss ich die Augen, und lehnte meine Stirn an ihre. So standen wir dann eine ganze Zeit noch da.
Schließlich lösten wir uns wortlos. Wir nahmen uns an der Hand und gingen in Richtung ihres Hauses.
Vor der Tür sahen wir uns nochmal an und küssten uns lange. Und dann trennten wir uns wortlos. Sie öffnete die Haustür und ich sah diese ins Schloss fallen.

Vollkommen überwältigt von dem was soeben passiert war, schlich ich nach Hause. Total im Gedanken versunken. Einerseits überglücklich, andererseits besorgt. Wie lange würde das nur gutgehen. Dabei muss gesagt werden, dass ich letztere Gedanken krampfhaft versuchte zu verdrängen. Der Meinsch neigt dazu zu vergessen, was er nicht wahrhaben oder hören will.

Ulrike und ich trafen uns öfter. Wir redeten, kuschelten und küssten und ich war im siebten Himmel. Ich hatte bisher noch nie solch starke Gefühle für eine Frau entwickelt. Den ganzen Tag hatte ich diese Rosa Brille auf und konnte nur an Ulrike denken.

Eines Tages, es war etwa ein Monat vergangen, stellte ich Ulrike meiner Mutter vor. Irgendwann würde sie ja doch erfahren dass ich eine Freundin hätte. Ich sagte ihr lediglich, dass sie überrascht sein würde und sich besser auf was gefasst machen sollte.
Ulrike und ich waren aufgeregt als ich sie zu mir nach Hause brachte. Meine Mutter erwartete uns auh schon.
Und als sie meine Freundin sah, veränderte sich ihr Blick radikal. Sie wirkte verstört. Gerade so, als wüsste sie nichtmehr wo oben und unten sei. Sie sah eine Frau, die nur wenige Jahre jünger war, als sie selbst. Und diese Frau gab sich als diejenige aus, die ihr Sohn küsste und streichelte.
Meine Mutter war innerlich fertig mit der Welt. Ich sah es ihr an, aber sie versuchte es zu verbergen. Es gelang ihr mehr schlecht als recht.
Ich muss dazuschreiben, dass meine Mutter immer sehr aufgeschlossen war. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich so ziemlich alles, was das Thema Sexualität betraf. Zumindest das, was in diesem Alter wichtig war. Jedenfalls wusste ich woher die Babies tatsächlich kommen und vorallem, WIE sie in den Bauch einer Frau kommen...

Dass Mama trotzdem besorgt war, ist aber verständlich. Das hatte ich auch damals schon kapiert und eingesehen.
Sie war nett zu Ulrike. Damit machte sie etwas wahr, was sie mir früher immer versprach: „Solltest Du jemals eine Freundin haben, dann sag's mir gleich. Selbst wenn ich nicht von ihr begeistert bin, kann ich nichts dagegen tun. Ansonsten verliere ich dich.“
Und meine Mutter unterhielt sich mit ihr, als seien sie alte Freundinnen, die sich im Café kennen gelernt hätten. Doch ich weiss, dass in ihr ganz andere Gedanken herumgingen. Unruhige Gedanken.

Etwa eine Woche später, stellte ich meine Mutter auf die wohl härteste Probe seit langem. Nicht dass ich sie testen wollte, aber es wurde zwangsläufig zu solch einem Test.
Ich lud Ulrike zu mir nach Hause ein. Diesmal wollten wir in meinem Zimmer allein sein. Wir schlossen die Tür und nahmen uns erstmal leidenschaftlich in den Arm.
Nachdem ich ein paar Kerzen angezündet hatte, kuschelten wir auf meinem Bett. Das einzige was wir taten, war streicheln und küssen. Zumindest eine ganze Zeit lang...
Später wurde es intensiver. Die Hände (besonders meine) blieben nichtmehr oberhalb der Kleidung. Ich fuhr unter ihren Pullover und streichelte ihren Bauch. Schließlich auch ihre Brüste.
Sie wich nicht zurück, was ich nicht erwartet hatte. Auch nicht, als ich den Knopf ihrer Jeans öffnete und meine Hand in ihren Slip schob. Sie schien es sogar zu genießen. Ich streichelte dabei aber nur ihr Schamhaar, behielt meine Finger aber weit genug von ihrer Scheide entfernt.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Mutter stand in der Tür und sah was wir da machten. In diesem Moment war sie sowas von verstört, regelrecht geschockt. Wortlos, weil unfähig etwas zu sagen, schloss sie die Tür wieder. In mir kam eine unbeschreibliche Wut auf. Konnte diese Frau denn nichtmal ein bisschen an meine Privatsphäre denken? Sie hatte nämlich grundsätzlich die Angewohnheit, ohne zu klopfen mein Zimmer zu betreten. Das nervte mich ohnehin gewaltig. Aber diesmal platzte mir der Kragen. Ich rief ihr nach, sie solle verdammt nochmal die Tür zulassen und uns in Ruhe lassen. Das konnte sie unmöglich überhört haben, aber sie reagierte nicht, sondern blieb draussen. Zumindest diesen Anstand hatte sie...
Ulrike beruhigte mich. Meine Mutter würde sich nur Sorgen machen und ich solle mich nicht so aufregen darüber.
Sie schaffte es tatsächlich, mich wieder von meiner Wut zu lösen. Wir küssten und streichelten uns nun heftiger. Die ganze Sache wurde ziemlich leidenschaftlich.
Ich sah sie kurz an und stand plötzlich auf. Ich lief zu einer Schublade und holte ein Kondom heraus. Ulrike hielt ich es dann mit fragendem Blick vor die Nase. Doch sie meinte, es wäre nicht gut und wir sollten besser noch warten.
Ich sagte nichts, sondern sah sie nur lange an. Dabei muss ich einen Dackeblick zum Stein erweichen hehabt haben, denn schließlich willigte sie ein.
Ich legte mich wieder zu ihr und wir schmusten lange weiter. Dabei entkleideten wir uns immer mehr. Und dann sollte es auch passieren. Ich lag auf dem Rücken und Ulrike öffnete das Kondombriefchen. Sie streifte es mir vorsichtig über. Schon allein das Gefühl ihrer Hand, ließ mich förmlich explodieren.
Doch als sich Ulrike dann zärtlich auf mich setzte, und ich spürte wie mein Penis in sie eindrang, war ich wie gelähmt. Ein derart intensives Gefühl hatte ich in meinem Ganzen bisherigen Leben noch nicht gehabt. Ich hatte keine Macht mehr über mich. Um mich herum verschwamm alles. Mein ganzes Empfinden schien sich nurnoch auf mein Glied zu konzentrieren. Alles andere war irgendwie taub.
Als ich mich von diesem gefühlsmäßigen, wahnsinnigen Overkill einigermaßen beruhigt hatte, sah ich Ulrike sich auf mir bewegen. In diesem Moment empfand ich nichts als Liebe für diese Frau. Ich hätte sie mit Haut und Haaren verschlingen können. Diese extreme Form der Zuneigung habe ich seither nichtmehr empfunden. Man kann es mit einem Cracksüchtigen Vergleichen: der erste Flash dieser Droge ist immer der heftigste. Alle folgenden mögen zwar auch heftig sein, erreichen aber nie mehr ein solches Level. Und Ulrike so intensiv zu spüren, war eine Droge die süchtig machte.

Ich kann es mir heute nichtmehr erklären weshalb, aber plötzlich wurde ich aufgedreht. Ich wollte mit ihr Dinge tun, die ich bisher nur vom hören-sagen kannte. Verschiedene Stellungen.
Leider kam ich recht schnell zum Orgasmus. Ich hatte mich einfach nichtmehr unter Kontrolle.
Nachdem ich wieder Luft bekam, fing ich an zu heulen. Ich entschuldigte mich bei Ulrike wohl etwa tausend Mal, dass das nicht meine Absicht war.
Ulrike nahm mich in den Arm, streichelte mich zärtlich und sagte mit ruhiger Stimme, dass ich mir keine Sorgen machen solle. Das wäre alles nicht so schlimm und ich würde mir deswegen zu viele Vorwürfe machen.
In ihren Armen fühlte ich mich wohl. Pudelwohl um genau zu sein. Ulrike war sehr liebevoll zu mir und machte mein erstes Mal mit einer Frau zu etwas ganz besonderem. Etwas an das ich mich immer gerne zurückerinnere.

Wir beide waren dann noch einige Zeit ein Paar. Es mag vielleicht unglaublich klingen, aber wir schliefen von diesem Punkt sehr oft miteinander. In einigen Nächten wurden etliche Kondome verbraucht. Allerdings taten wir das bei ihr zu Hause. Wir schliefen im Wohnzimmer, da ihr Bett nur breit genug für eine Person war und die Couch ausgezogen werden konnte.
Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke frage ich mich, wie ich das damals geschaft habe. Ich kann mir das nur so erklären, dass damals die ganze angestaute, pubertäre sexuelle Energie, gepaart mit der Liebe zu dieser Frau an die Oberfläche kam. Eine derart übergroße Lust kann ich heute leider nichtmehr empfinden, obwohl es an der Häufigkeit des Sex nichts zu meckern gibt. Würde ich mit meiner heutigen Freundin so oft schlafen, wie ich es mit Ulrike damals tat, würde sie mir womöglich einen Arzt empfehlen...

Ulrike hatte eine Tochter im Alter von zwölf Jahren und war alleinerziehend. Ja, Du vermutest richtig: es gab Probleme mit ihr. Der Freund ihrer Mutter war ja fünzehn, also gerade mal 3 Jahre älter als sie selbst.
Nora war mir gegenüber sehr kalt, fast schon arogant. Sie zeigte mir permanent die kalte Schulter und ließ mich dadurch deutlich wissen, was sie von mir hielt.
Ihre Tochter bedeutete für Ulrike alles, und das wusste Nora auch. Indem sie beleidigt spielte, und immer wieder kam um unser beisammensein zu unterbrechen, schaffte sie es tatsächlich die Beziehung von Ulrike und mir zu kippen. Nora hatte ihre Mutter in der Hand, und diese merkte es nichteinmal richtig.

So blieb es nicht aus, dass Ulrike mir gegenüber immer zurückhaltender wurde. Sie drehte zuletzt ihren Kopf zur Seite, kurz bevor meine Lippen die ihren treffen sollten. Das hat weh getan.
Eines Abends war ich wieder mal bei Ulrike. Wir unterhielten uns lange über unsere Beziehung. Beim Versuch mit ihr zu kuscheln, wich sie zurück.
Später sollte ich dann gehen. Diese Bitte versetze mir einen schmerzhaften Stich. Im Wohnungsflur fragte ich dann die Frage, die mir das Herz brechen sollte. Ob Ulrike möchte, dass wir nurnoch Freunde bleiben.
Und Sie sagte ja...
Das war zu viel für mich. Ich bekam einen Heulkrampf, sackte zusammen und fiel auf den Boden. Ich lag da wie ein Häufchen Elend. Zusammengekauert und schluchzend wie ein Schlosshund. Ulrike kam auf die Knie, sagte kein Wort aber versuchte mich zu trösten. Erfolglos.
Ich lag dort mindestens eine halbe Stunde, bis ich mich soweit wieder in der Gewalt hatte, dass ich aufstehen und gehen konnte.
Weinend und wie ein geprügelter Hund lief ich nach Hause. Dort angekommen stapfte ich wie ein Zombiein Richtung meines Zimmers.
Doch dort stand meine Mutter. Sie sah was mit mir los was und wusste sofort bescheid. Sie nahm mich in den Arm und streichelte mich. Es dauerte lange, bis ich in mein Zimmer verschwinden konnte, wo ich mich noch weiter ausheulte.
Diese Heulorgie zog sich noch viele Tage oder Wochen hin. Ich durchlebte alle Phasen des Liebeskummers: den Ohnmächtigen Schmerz, das Selbstmitleid, die Hoffnung und zuletzt die Erkenntnis, dass alles vorbei ist.
Zuvor rief ich aber etwa zehn Mal am Tag bei Ulrike an und wollte sie zrückerobern. Ich flehte förmlich. Immer weinend und schluchzend.

Es dauerte lange, bis ich wieder einiger Maßen normal leben konnte.

Wenige Jahre später lernte ich dann Lucia (41) und Kerstin (34) kennen. Aber das sind andere Erlebnisse, die ich eventuell noch schreiben werde.
Vielleicht soll mir dieser Bericht etwas helfen diese Dinge besser verarbeiten zu können. Ich hoffe dass mir niemand deswegen böse ist!
Ich habe Dir die Geschichte meines ersten Males so geschrieben, wie ich sie erlebt habe. Nichts dara ist erfunden. Und ich möchte auch keinen Augenblick davon missen...



Liebe Grüße von

Marcus

23 Bewertungen, 1 Kommentar

  • neverfree

    21.02.2007, 15:59 Uhr von neverfree
    Bewertung: sehr hilfreich

    Echt ausführlich und nachvollziehbar. Klar klingts ein bisschen ungläubig, aber bei sowas ist das normal. Mich freut es total, dass dein erstes Mal für dich so ein schönes Erlebnis war, Denn ich kenne genug die es einfach nur schrecklich fanden. Und so sol