Der Euro - unsere neue Währung Testbericht

Ich meine: NEIN!

Alle Welt redet darüber, wie teuer ALLES seit der Einführung des Euro geworden ist. Im Radio werden ebenso solche Behauptungen für die Durchführung von Spielen genutzt. Im Internet wird eine schwarze Liste geführt, unter dem gleichen Motto.

Aber so einfach ist es nicht.

Als erstes bin ich ein Gegner solcher pauschaler Behauptungen. Niemand kann beweisen, dass seit der Euro-Einführung ALLES teurer geworden ist. Im Gegenteil, es gibt genügend Beispiele dafür, dass man bei der Umrechnung auch abgerundet hat.
Sicher gibt es „schwarze Schafe“, die aus dem DM-Zeichen einfach ein €-Zeichen gemacht haben. Ich bin auch dafür, solche Geschäftemacher zu meiden. Von mir aus können die auch auf die schwarze Liste im Internet.
Aber alle anderen, die ihre Preise nur der Inflation angepasst haben? Oft wird behauptet, dass die Preise in den Restaurants gestiegen sind. Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Viele Restaurants haben noch heute DM- und €-Preise auf den Karten. Gerade die Gastronomie verstehe ich aber auch wenn es zu Preisschwankungen kommt, da diese ja von der witterungsabhängigen und skandalgeschüttelten Lebensmittelindustrie abhängig sind.

Die großen Preissteigerungen sind vor der Euro-Einführung geschehen. Man sollte sich die Preisentwicklung im vergangenen Jahr ansehen. Bis Mitte des Jahres hat man die Preise kräftig angezogen. Sicher auch unter dem Vorzeichen Euro.

Zum zweiten möchte ich die Frage in den Raum stellen, wenn es zu Preissteigerungen seit der Euro-Einführung gekommen ist, ob diese nicht auch stattgefunden hätten, wenn wir noch die DM hätten???
Wahrscheinlich wäre genau das passiert. Also nicht der Euro ist die Ursache der Preissteigerungen, sondern wir sind nur durch die Medien so sensibilisiert worden. Die Ursachen sind wo anders zu suchen. Genauso hätte man behaupten können, dass 1990 in den neuen Bundesländern die DM Ursache für die Preiserhöhungen gewesen war.
Das Leben wird jedes Jahr teurer, ob Euro, DM oder Lire. Die Preissteigerungen haben meist Ursachen, die Wirtschaft und Klima zu suchen sind. Was mich stört, ist dass man oft die Preise hochsetzt, ein großes TamTam macht (Beispiel Benzin), weil die OPEC wieder die Rohölpreise angehoben hat, dann aber vergisst, diese wieder herabzusetzen oder mit beträchtlicher Verspätung reagiert. Das Hochsetzen geht immer schnell.

Zum dritten sollten wir uns vielleicht auch ml den guten Seiten des Euro widmen.
Ist es nicht gut, in fast ganz Europa mit einer Währung bezahlen zu können. Gerade für uns Deutsche als Reiseweltmeister müsste das doch von Vorteil sein.
Endlich werden Preise in den europäischen Ländern transparent, da man nicht mehr umrechnen muss.
Ich bin auch der Überzeugung, dass sich die Preise im Laufe der zeit in allen Ländern anpassen werden, schon auf Grund der Vergleichbarkeit und Transparenz der Preise.
Das Exportgewerbe sollte auch begeistert sein. Einsparungen in der Buchhaltung dürften das mindeste sein.

Also unter dem Strich betrachtet würde ich mich freuen, wenn man sich mit dem Euro abfinden könnte. So schlecht ist er nicht. Und an allem Schuld ist er auch nicht.
Und wir haben ihn und werden ihn so schnell nicht wieder los. Machen wir also das Beste daraus.