Die drei ??? (118) - Das düstere Vermächtnis (Hörbuch) Testbericht

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Erfahrungsbericht von OllerTeddy

\"Nervtüte\" Bob und \"Schleimer\" Justus

Pro:

Justus’ Gipsbein und die Folgen, Bobs Spanisch-„Künste“, „Schleimer Justus“ & weitere amüsante Momente

Kontra:

langweilige, teilweise langatmige & lieblose Umsetzung, schwaches Rätsel, Kommissar Reynolds, Justus’ Auflösung

Empfehlung:

Ja

Heute geht es bei meinem aktuellen Bericht um die neuste Folge der Hörspielreihe der drei Fragezeichen mit dem Titel „Das düstere Vermächtnis“.


[ Die Hauptdarsteller - Die drei Fragezeichen ]

Und selbst in der 118. Folge der nun seit 25 Jahren laufenden Hörspielserie sind die drei befreundeten Hobbydetektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews noch fast so jugendlich wie zu Beginn der Serie - bemerkenswert.
Unverändert ist auch der mit Telefon, Fax, Anrufbeantworter, PC, Internet, Labor und Dunkelkammer eingerichtete Wohnwagen auf dem Schrottplatz - Entschuldigung „Trödel- und Gebrauchtwarenhandel“ - von Justus’ Onkel Titus die Zentrale der drei Fragezeichen.
Die Aufklärung von ungeklärten Rätseln, unbeantwortete Fragen, mysteriöse Vorkommnisse und sogar Verbrechen sind das Betätigungsfeld der drei Detektive, weswegen sie auch die drei Fragezeichen zu ihrem „Markenzeichen“ erklärt haben; schließlich übernehmen sie jeden Fall und lösen ihn natürlich auch - aber das nur am Rande.


[ Besetzungsliste - Die Folge ]

Erschienen am 6. September 2004 bildet die auf Kassette (ca. 5 Euro) und CD (ca. 7 Euro) erhältliche 118. Folge den momentanen Schluss der Hörspielreihe um die drei Fragezeichen. Geschrieben hat die Buchvorlage für die ca. 67-minütige Folge, bei der Heikedine Körting für Regie und Produktion verantwortlich war, Ben Nevis.

Die Rollen und ihre Sprecher:

Hitchcock, Erzähler – Thomas Frischt
Justus Jonas, Erster Detektiv – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw, Zweiter Detektiv – Jens Wawrczeck
Bob Andrews, Recherchen und Archiv – Andreas Fröhlich
Kommissar Reynolds – Wolfgang Draeger
Ralph - Jan-David Rönfeld
Robbie – Manfred Reddemann
Jack – Daniel Brühl
Dennis – Stefan Brönneke
Gina – Chiara Ferraú
Charly – Aaron Lee Ullmer
Sheriff – Harry Rowohlt
Turnbull – Detlef Bierstedt
Jenny Collins – Anja Topf
Dizzy – Marion Klaus


[ Vorhang auf - Story ]

Bob und Peter wollen bei der Theatergruppe REALITY 5, die mit Wohnwagen etwas außerhalb vom Rocky Beach ihr Quartier aufgeschlagen hat, nachfragen, ob sie dort ein Praktikum absolvieren können. Vor Ort sehen sich die beiden prompt mit dem Verdacht konfrontiert, dass sie in einen der Wohnwagen eingebrochen seien und die entscheidende Seite der einzigen Ausfertigung von Scott Carraras letzten Theaterstücks „Das düstere Vermächtnis“, das der Autor REALITY 5 hinterlassen hat, gestohlen hätten.

Bob & Peter können ihre Unschuld jedoch rasch beweisen und bieten an, im Rahmen ihres Praktikums auch im Fall des Einbruchs durch einen vermeintlichen Steinzeitmenschen zu ermitteln.
Unterstützt werden sie dabei von Justus, der - durch ein Gipsbein gehandicapt - in der Zentrale die Stellung hält und seine beiden Kollegen durch Recherchen unterstützt.

Während der Ermittlungen kommt es bei den Theaterleuten zu einem Brand und auch sämtliche Manuskripte des Theaterstücks werden gestohlen, so dass die Detektive bis zur Premiere eine Reihe von Fragen zu klären haben.

Was hat es mit dem rätselhaften Edelstein auf sich, um den sich das Theaterstück dreht? Wieso ist die Seite mit dem Rätsel der Königin von Saba verschwunden und welche Bedeutung hat es? Und was führt Mr. Turnbull im Schilde, der das Theater-Gelände kaufen will, um dort angeblich ein Fitnessstudio zu errichten?


[ Sein oder Nichtsein? - Meinung ]

* Story *
Der Einstieg in das Hörspiel, bei dem Peter & Bob gleich in den Verdacht geraten, Einbrecher zu sein ist durchaus gelungen und hat mich auf eine spannende Folge der drei Detektive hoffen lassen.
Diese Hoffnung wurde jedoch im weiteren Verlauf recht herbe enttäuscht, da die Handlung ohne wirkliche Höhepunkte und große Überraschungen vor sich hin „plätschert“ und mich eher langweilt. Die Folge hat keine wirklichen Spannungsmomente - nur 1 oder 2 Mal blitzt kurz etwas davon auf, aber ist auch recht rasch wieder erloschen – da hätte man aus der Geschichte sicher mehr machen können.

An sich mag ich ja Rätsel in Hörspielen der drei Fragezeichen, doch das spanische Rätsel aus dieser Folge hat es mir ganz und gar nicht angetan; es kommt mir sozusagen spanisch vor.

Peters und Bobs Aussprache beim Vorlesen des Rätsels hingegen hat bei mir für ein Schmunzeln gesorgt und ist nahezu so etwas wie ein kleiner Höhepunkt dieser ansonsten mauen Folge.
So gibt es noch weitere nette und amüsante Momente, die für weitere Lichtblicke sorgen. So wird Bob von einem Schauspieler als „Nervtüte“ bezeichnet – dieses Wort hat es mir irgendwie angetan.
Und Peter tituliert Justus halblaut und erst bei ganz genauem Hinhören verständlich als „Dieser Schleimer“ (oder Schlaumeier?), nachdem dieser seine Kollegen mit der Begründung „Das wird der Geheimnisträger erst verraten, wenn er seiner Sache sicher ist.“ mal wieder nicht in seine Gedankengänge eingeweiht hat. Damit trifft er meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf.
Immerhin ist Justus so ehrlich, zuzugeben, dass er überall der Beste sein will, „außer im Sport“, was wirklich treffend ist und für einen weiteren Lacher sorgt.

Anfangs durchaus originell und in meinen Augen positiv zu beurteilen ist die vorrübergehende neue Aufgabenverteilung bei den Detektiven, da Justus sich aufgrund des Gipses nicht aktiv vor Ort beteiligen kann und stattdessen bekannt perfektionistisch die Recherchen übernimmt. Allerdings wurde die Chance vertan, Peter und Bob mal mehr als nur Gehilfen und Befehlsempfänger von „Super-Justus“ sein zu lassen.

Denn Justus’ Auflösung des Falles, bei der er sich wieder selbstdarstellerisch und übertrieben altklug absolut in den Vordergrund drängt, obwohl er sonst kaum in Erscheinung getreten ist, ist in meinen Augen zu langatmig und dadurch auch langweilig, sehr verworren und für den Zuhörer nur schwer nachvollziehbar. Beim Zuhören habe ich dabei einfach nur die Ohren auf Durchzug geschaltet.

Wie schon bei Folge 115 „Auf tödlichen Kurs“ wurde der im Ruhestand befindliche Ex-Kommissar Reynolds, der alte Freund der Detektive, „hervorgekramt“ und mit einer Rolle bedacht, wohl um an den Erfolg der alten Folgen anknüpfen zu können. Bei mir geht dieser Versuch allerdings nach hinten los, da Samuel Reynolds für mich fest mit der markanten Stimme des verstorbenen Horst Frank verbunden ist, so dass
sich bei mir zumindest kein Nostalgie-Gefühl einstellt.


* Sprecher *
Bei den Sprechern ist mir bei dieser Folge auch nichts Außergewöhnliches in Erinnerung geblieben. Die drei Detektive werden souverän und glaubwürdig gesprochen und sonst sind mir weder besondere Stärken noch Schwächen aufgefallen.
Als sich Peter, Bob & Kommissar Reynolds über das Gipsbein von Justus lustig machen, wird so etwas wie Spaß vermittelt. Gelungen sind auch die oben erwähnten Versuche, das spanische Rätsel vorzulesen.

* Geräusche und Musik *
Kurz und knapp lässt sich hier auch hier nichts Besonderes vermelden: Die Geräuschkulisse findet bis auf wenige Naturgeräusche, Türen- und Treppenknarren so gut wie nicht statt und vermittelt so kaum Atmosphäre. Das passt nur insofern zur Folge, als dass sich die Geräuschkulisse auf einem ähnlichen Niveau bewegt, wie das restliche Hörspiel.
Die Zwischenmusiken sind musikalisch zwar interessant und haben einen Hauch von Jazz, doch tragen sie nicht dazu bei, die Spannung, die ja eh kaum vorhanden ist, zu erhöhen. Insofern passt die Musik meiner Meinung nicht zwingend zur Folge


[ Der letzte Vorhang - Fazit ]

Die neueren Folgen der Hörspiele mit den drei Fragezeichen haben ja generell den
Trend, etwas schwächer zu sein als die „Klassiker“, doch konnte ich den meisten noch irgendetwas Positives abgewinnen.

Bei der neusten Folge „Das düstere Vermächtnis“ ist mir das allerdings anfangs unglaublich schwer gefallen, da sie auf mich einfach nur langweilig und irgendwie lieblos produziert wirkt. Mit der Zeit und nach mehrmaligem Anhören konnte ich ihr dann doch noch ein paar nette Momente abgewinnen.

Die Idee hinter der Geschichte ist - im Gegensatz zur ihrer Umsetzung - gar nicht mal so übel, der durch das Gipsbein gehandicapte erste Detektiv ist auch eine originelle Idee, die allerdings nicht konsequent genug umgesetzt wurde.
Nicht zuletzt weist die Folge auch noch eine Reihe amüsanter Momente auf, so dass ich mich zu einer bedingten Empfehlung (in erster Linie für „Fans“) mit knappen drei Sternen durchringen kann!

34 Bewertungen, 2 Kommentare

  • morla

    06.12.2005, 22:29 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Lisolotto

    25.01.2005, 15:04 Uhr von Lisolotto
    Bewertung: sehr hilfreich

    HÖRT SICH GAR NICHT SCHLECHT AN;MUSS ICH DOCH MAL REINSCHAUEN;VIELEN DANK FÜR DEN TIPP