Die drei ??? (118) - Das düstere Vermächtnis (Hörbuch) Testbericht

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Erfahrungsbericht von linnie

Die perfekte ???-Folge gibt es einfach nicht

Pro:

Harry Rowohlt, gelungene Soundeffekte, atmosphärische Musik, größtenteils überzeugende Sprecher, die Geschichte lässt sich anfangs ganz gut an

Kontra:

misslungener Spannungsaufbau, lange Durststrecken im Verlauf der Geschichte, zu viele konstruierte Verwicklungen und enttäuschende Auflösung

Empfehlung:

Nein

Nach den positiven Eindrücken der Folge 93 um das Geisterschiff in Rocky Beach muss ich langsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren, um mich dort einer eher schwächeren Fragezeichenfolge zu widmen, nämlich der aktuellen Folge Nr. 118 „das düstere Vermächtnis“.

** Die drei Fragezeichen
Inzwischen wird es auch für mich immer schwieriger, mir etwas über unsere beliebten Jungdetektive auszudenken, ohne von mir selbst abzuschreiben. Daher fasse ich mich heute kürzer als sonst, wer mehr über die drei Fragezeichen erfahren möchte, kann dies in folgender Kategorie: http://musik.ciao.de/Die_drei_Horspielserie__129050

Bei den drei Detektiven handelt es sich um:
~ Justus Jonas, den ersten Detektiv, der durch seine überdurchschnittliche Intelligenz besticht und die meisten auftauchenden Rätsel im Handumdrehen lösen kann
~ Peter Shaw, den zweiten Detektiv, der zwar sportlich, aber meistens auch ängstlich ist, was sich oft in seiner zitternden Stimme widerspiegelt und
~ Bob Andrews, der für Recherche und Archiv zuständig ist und den Fall von einem intensiven Bücherstudium aufrollt.

Ihre Zentrale haben sie aufgeschlagen in einem Wohnwagen im Gebrauchtwarencenter von Titus Jonas in Rocky Beach. Insgesamt haben sie in den letzten 25 Jahren genau 118 Fälle gelöst.

Weitere Informationen unter:
http://www.diedreifragezeichen.de oder
http://www.rockybeach.de


** Allgemeines
Sprecher:
Erzähler: Thomas Fritsch
Justus Jonas: Oliver Rohrbeck
Peter Shaw: Jens Wawrczeck
Bob Andrews: Andreas Fröhlich
Kommissar Reynolds: Wolfgang Draeger
Ralph: Jan-David Rönfeldt
Robbie: Manfred Reddemann
Dennis: Stefan Brönneke
Gina: Chiara Ferrau
Charly: Aaron Lee Ullmer
Sheriff: Harry Rowohlt
Turnbull: Detlef Bierstedt
Jenny Collins: Anja Topf
Jack: Daniel Brühl
Dizzy: Marion Klaus

Buch und Effekte: André Minninger
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Musik: J.F. Conrad, Morgenstern, Zeiberts
Eine BMG Ariola Miller Produktion
Cover-Illustration: Silvia Christoph
Erscheinungsdatum: 06.09.2004
Laufzeit: ca. 67 Minuten


** Inhalt
Peter und Bob wollen für ihren Literaturleistungskurs ein Praktikum bei der Theatergruppe Reality 5 machen. Auf dem Gelände können sie allerdings keine Menschenseele sehen, sodass sie beschließen, an einem Wohnwagen zu klopfen. Schon werden sie von einem haarigen Steinzeitmonster überrascht, das aus dem Wohnwagen gestürmt kommt und Peter die Tür gegen die Schläfe knallt. Als Bob im Wohnwagen nach Eis suchen will, um einer Beule vorzubeugen, wird er von der heraneilenden und aufgeregten Gina entdeckt, die sofort Peter und Bob für die Einbrecher hält. Gina verständigt Ralph, um ihm von dem Einbruch in seinen Wohnwagen zu berichten. Dieser bemerkt sofort, dass auf dem Fußboden das wichtige Manuskript des letzten Theaterstückes von Scott Carrera verteilt liegt, das Reality 5 demnächst als Premiere aufführen will. Schnell fällt Ralph auf, dass die Seite 219 fehlt. Leider existiert von dem Theaterstück nur das eine handgeschriebene Manuskript, das Ralph bedauerlicherweise erst am Tag danach kopieren wollte. Peter bietet sofort an, das fehlende Blatt wiederzufinden und reicht die Karte der drei Fragezeichen an Ralph weiter.

Justus Jonas dagegen ist momentan außer Gefecht gesetzt, da er sich beim Eiskaufen das Bein gebrochen hat, dennoch ist er gleich hocherfreut, als er von dem neuen Fall erfährt. Die drei Fragezeichen müssen den Steinzeitmenschen ausfindig machen, der in den Wohnwagen von Reality 5 eingedrungen ist. Um auf den Stand der Dinge gebracht zu werden, erkundigt sich Justus, ob seine Kollegen bereits den Theaterfundus nach dem Steinzeitkostüm durchsucht haben und ob das flüchtende Monster mit einem Auto oder Motorrad davongefahren ist. Bei letzterem ist sich Bob recht sicher, doch den Fundus haben Peter und er noch nicht durchsucht. Justus will mit Bob die Rollen tauschen und die Recherche übernehmen, zunächst möchte der erste Detektiv mehr über Scott Carrera herausfinden, während seine Kollegen die Schauspieler befragen und sich nach dem ominösen Theaterstück erkundigen sollen. Justus kann schon riechen, dass ausgerechnet die fehlende Seite eine entscheidende Rolle spielen wird.

Auf dem Theatergelände bekommen Peter und Bob einen freistehenden Wohnwagen zugeteilt und erfahren, dass Ralph inzwischen das restliche Manuskript kopiert hat. Bob möchte am liebsten gleich die Schlafsäcke auspacken, doch dann hören die beiden Detektive einen Streit mit. Ein gewisser Jack beschwert sich über seine zu kleine Nebenrolle in dem Theaterstück. Vor der Tür des Wohnwagens treffen Peter und Bob auf den Regisseur Robbie, der sie zum Baumhaus von Dennis und Gina einlädt. Dort angekommen begrüßt Gina überaus freundlich ihre neuen Gäste und stellt ihren Mann Dennis vor, der bereits herausgefunden hat, dass das Steinzeitkostüm im Theaterfundus fehlt. Peter erkundigt sich nach dem Inhalt der verschwundenen Seite 219 und bekommt eine recht weit hergeholte Geschichte über das Rätsel um einen wertvollen Edelstein zu hören.

Peter und Bob rufen Justus über Handy an, der sich die neuen Entwicklungen geduldig anhört und seine Kollegen lobt. Doch auch Justus hat inzwischen wichtige Informationen parat, denn er hat mehr über Scott Carrera herausgefunden. Außerdem konnte Tante Mathilda ihm sagen, dass ein gewisser Turnbull sich für das Theatergelände interessiert, um dort ein Fitnesscenter zu bauen. Nun schmieden die drei Detektive neue Pläne, um sich sogleich wieder der Aufklärung des Falles zu widmen.

Zunächst machen sich Peter und Bob auf die Suche nach dem verschwundenen Steinzeitfell und stoßen auf eine Art Geisterhaus, in welchem sie tatsächlich das Fell finden. Anschließend präsentieren sie Robbie das Fell, der zu berichten weiß, dass das Anwesen früher Phil Thompson gehörte, der „Fly, die Fliege“ genannt wurde und berühmte Kunstwerke kopiert hat. Leider weiß niemand, wem das Haus heute gehört, da der mysteriöse Käufer nie in Erscheinung getreten ist. Auf ihrem nächsten Streifzug über das Gelände spüren Peter und Bob nicht nur die Maske zum Steinzeitkostüm auf, sondern entdecken einen in Stein gravierten merkwürdigen Schriftzug, den sie nicht übersetzen können. Was hat der zu bedeuten?

Derweil hat Ralph ein neues Rätsel für das Theaterstück geschrieben, da die Seite 219 weiterhin verschwunden ist. Justus liest in der Zwischenzeit weitere Stücke von Scott Carrera und weiß nun, dass dieser am Ende seiner Stücke immer eine große Überraschung aus dem Ärmel schüttelt. Als dann auch noch ein Feuer auf dem Theatergelände ausbricht, ist das Chaos nahezu perfekt, denn während des Feuers werden sämtliche Kopien des neuen Theaterstückes entwendet. Doch die Premiere kann stattfinden, da Justus Jonas eine letzte Kopie besitzt. Große Überraschungen warten auf den Premierenbesucher...


** Kritische Betrachtung
Die aktuelle Folge der drei Fragezeichen beginnt sofort mit einem kleinen Knalleffekt, denn kaum haben Peter und Bob die ersten Worte gesagt, da werden sie auch schon Zeuge eines Einbruches durch eine verkleidete Gestalt, der Einstieg in das Hörspiel ist also durchaus erwähnenswert. Später allerdings plätschert die Geschichte oftmals nur vor sich hin, da tauchen Personen auf, die später überhaupt keine Rolle mehr spielen und einfach nur überflüssig sind (wie Charly z.B.). Über längere Passagen kommt der Fall gar nicht voran, sodass natürlich auch keine Spannung aufgebaut wird. Schon in dem Moment, in dem Peter und Bob die mehr als merkwürdige Geschichte über den Edelstein der Königin von Saba hören, wird die Story immer abgedrehter und unwahrscheinlicher. Etwa auf der Hälfte des Hörspiels hatte ich das Gefühl, dass man nun dem Ende und der Lösung schon recht nahe sein müsste, doch muss man auf das wahre Ende der Folge noch über eine halbe Stunde warten, da zwischendurch kleinere Episoden passieren, wie der Brand, die zwar nicht die Erzählung voranbringen, die aber wohl irgendwo Spannung aufbauen sollen.

Anfangs hatte ich mich noch sehr darüber gefreut, dass Justus Jonas sich das Bein gebrochen hat (Schadenfreude ist die reinste Freude....), weil ich mir einen Fall erhofft habe, in dem Peter und Bob eine größere Rolle zugestanden wird, doch taucht Justus im Laufe des Falles immer häufiger in Erscheinung und ist selbstverständlich wieder maßgeblich am großen Finale während der Premiere des Theaterstückes beteiligt. Natürlich ist es einmal mehr Justus, der die entscheidenden Dinge herausgefunden hat und das Rätsel somit lösen kann. Schade, denn auch Peter und Bob hätten es verdient, einmal eine wichtigere Rolle zu spielen.

Gespickt ist das Hörspiel zudem durch kleinere bis größere Ungereimtheiten, die einem das Hören nicht gerade angenehmer machen. Es fängt damit an, dass beim Diebstahl die Seite 219 entwendet wurde, das Manuskript umfasst demnach zahlreiche Seiten, doch nach nur einem kurzen Blick registriert Ralph sogleich, dass es einzig und allein die Seite 219 ist, die nunmehr fehlt. Darüber hinaus wollte Ralph selbstverständlich erst am nächsten Tage das Manuskript kopieren, schon in der ersten Szene sind das also mehr Zufälle, als mir lieb waren.

Im nächsten Kapitel fragt Justus seine beiden Kollegen, ob der Dieb mit einem Auto oder einem Motorrad geflüchtet ist. Zunächst zögert Bob, doch dann ist er sich recht sicher, dass er etwas dergleichen gehört hat. Leider fehlte das entsprechende Geräusch im Hörspiel, denn es war weder Auto noch Motorrad zu hören. Später wünscht Ralph Peter und Bob eine gute Nacht und verlässt ihren Wohnwagen. Dabei hört man laut und deutlich eine zufallende Tür, die wie bei den drei Fragezeichen üblich, unüberhörbar am Quietschen ist. Kurz darauf will Bob die Tür zumachen.

Ein weiteres Beispiel kommt in der Szene, in der Robbie Peter und Bob zum Baumhaus führt, dort zeigt er auf das Baumhaus, dann hört man kurz ein paar Fußschritte und dann staunt Peter auch schon über das tolle Baumhaus, obwohl die drei Männer keine fünf Schritte zurückgelegt haben können. Es hört sich eher so an, als ob sie schon vorher direkt vor dem Baumhaus stehen müssen.

Negativ aufgefallen ist mir außerdem, dass besonders Robbie häufig englische Redewendungen benutzt (z.B. „I can’t control myself“), das klingt einfach nur lächerlich und ist doch völlig unnötig in einem deutschen Hörspiel, warum können die Sprecher nicht Deutsch reden? Später meint sogar Bob dann „Let's go“, was ich für sehr übertrieben halte. Gerade in einem deutschen Hörspiel, das häufig auch Jugendliche hören (das soll es bei den drei Fragezeichen tatsächlich auch noch geben!), sollte man auf korrekte Sprache achten.

Auch die Auflösung am Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, da zu viele Konstruktionen zusammenkamen, zum Schluss verdächtigt im Prinzip jeder jeden und nur Justus hat die wahren Zusammenhänge erkannt und kann den Fall lösen. Als Hörer bleibt man dann unbefriedigt zurück und fragt sich, ob das nun wirklich alles gewesen ist.


** Sprecher
Aufgrund der zahlreichen Verwicklungen in dieser Folge ist die Zahl der Sprecher groß wie selten und so kommen hier erfreulicherweise interessante Gastsprecher zum Zuge, wie Daniel Brühl und Harry Rowohlt. Daniel Brühl spricht den enttäuschten Jack, der mit seiner kleinen Rolle unzufrieden ist, weil er in seinem Leben Größeres vorhat. Als er auf Peter und Bob trifft, berichtet er stolz von einer Filmrolle, die er vorbereitet und spricht ihnen einen Teil seines Textes als Radiomoderator vor, der ziemlich übertrieben klingt. Seine Stimme hört sich dabei kein bisschen nach einem Filmstar an, sondern eher nach einer übertriebenen Stimme in einem Hörspiel. Da hätte ich Daniel Brühl wirklich mehr zugetraut, zudem ist seine Rolle natürlich viel zu klein, um ihn besser beurteilen zu können, aber er klingt schon etwas durchgeknallt. Das gleiche Problem hat auch Harry Rowohlt, der nur in einer Szene kurz auftaucht und dann durch seine tiefe Whiskeystimme überzeugt. Ein wenig hat sie mich an die Stimme erinnert, die Rowohlt Pu dem Bären verliehen hat. Rowohlt ist einfach ein großartiger Sprecher und das hört man sogar in dieser viel zu kurzen Sequenz heraus.

Eine größere Sprecherrolle hatte unter anderem Chiara Ferrau als Gina zu meistern. In der ersten Szene hört man ihrer Stimme die Aufregung an, die sie empfunden haben muss, als sie die vermeintlichen Einbrecher auf frischer Tat ertappt hat. Sie klingt dabei ein bisschen zu wenig ängstlich, aber dennoch recht realistisch. Im weiteren Verlauf des Hörspiels wird ihre Stimme freundlicher, in der Szene, in der sie auf der Suche nach Charly ist, hört man ihr ein bisschen Verzweiflung an, die dann sogleich der Wiedersehensfreude weicht. Ferrau macht ihre Sache hier ziemlich gut.

Etwas weniger gut hat mir Jan-David Rönfeldt gefallen, der den Ralpf spricht. Als er die Karte der drei Fragezeichen vorliest, betont er die Worte dermaßen über, dass es schon etwas lächerlich klingt. Ralph klingt mitunter auch sehr überheblich, beispielsweise als er noch einmal hervorhebt, dass er der schwierigen Rolle im Theaterstück bestimmt gewachsen ist. Er kommt beim Zuhören nicht gerade sympathisch rüber. Detlef Bierstedt als Turnbull weckte bei mir die Assoziationen eines prolligen Cowboys, seine Stimme klingt in dieser Rolle einfach nur dämlich und mir ist nicht ganz klar geworden, ob das wirklich so beabsichtigt war.

Gut aufgelegt waren dagegen in jedem Fall die drei Hauptsprecher Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich, die im Laufe der 25 Jahre nahezu perfekt in ihre Rolle hineingewachsen zu sein scheinen. In Justus' Stimme klingt meist ein wenig Arroganz mit, was auch recht gut zu der Person des Justus Jonas passt, Rohrbeck schafft es einmal mehr, den ersten Detektiv überzeugend zu sprechen, auch seine Freude angesichts der Entwicklungen während des Falles ist durchaus gut gelungen. In dieser Folge hatten Wawrczeck und Fröhlich erfreulicherweise eine größere Rolle zu sprechen. Wawrczeck beweist dabei einmal mehr, dass er den Angsthasen Peter perfekt beherrscht, seine Stimme zittert immer wieder, wenn etwas Aufregendes passiert, aber auch Stolz schwingt in seiner Stimme mit, als er die Karte der drei Fragezeichen weiterreicht und seine Hilfe bei der Suche nach dem verschwundenen Blatt anbietet. Als Peter das Fell im Geisterhaus entdeckt, hört er sich an, als würde er sich gleich in die Hose machen und auch als das Feuer ausbricht hört man Peter sofort seine Panik an. Fröhlich ist mir nicht ganz so häufig aufgefallen, aber seine höhnische Lache Justus gegenüber klingt sehr ironisch und lustig fand ich auch die Stelle, in der Bob den spanischen Text vorliest, der im Fels eingraviert war, dabei verhaspelt er sich mehrfach, obwohl selbst Peter den Text besser hatte vorlesen könnten. Auch Thomas Fritsch gefiel mir wie gewohnt gut, seine Stimme ist ein versöhnlicher Ersatz in der Rolle des Erzählers, auch wenn langjährige drei Fragezeichenfans natürlich immer noch dem ersten Erzähler hinterher trauern.


** Soundeffekte & Musik
Die Soundeffekte in dieser Folge sind abgesehen von dem fehlenden Wagen- bzw. Motorradgeräusch am Anfang und der zuklappenden Tür, die später noch offen ist, durchweg gut gelungen. Zu hören sind dieses Mal wieder Standardgeräusche wie das Klopfen an eine Tür, das ewig schrillende und veraltete Telefon in der Fragezeichenzentrale samt krächzendem Blacky, raschelnde Blätter beim Durchsehen des Manuskriptes, das Zwitschern von vielen fröhlichen Vögeln und natürlich die immer wieder knartschenden Türen, die eine neue Ölung vertragen könnten. Darüber hinaus ruft ein nächtlicher Vogel, der zunächst für die richtige nächtliche Atmosphäre sorgt, der dann aber leider auch kaum noch aufhören will und auf Dauer etwas nervt. Einzig und allein das Wasser zum Löschen des Feuers auf dem Theatergelände hört sich eher an wie ein kleiner Gartenschlauch. Dennoch sind die Soundeffekte solide gelungen, sie sorgen einmal mehr dafür, dass man sich die Situationen besser vorstellen kann.

Die Musik untermalt gekonnt spannende und dramatische Szenen, wie gleich am Anfang, als der Steinzeitmensch aus dem Wohnwagen stürmt. Auch bei der Überleitung zwischen den Kapiteln wird die Musik immer wieder eingesetzt. In den Zwischenspielen variiert die Musik sehr stark, so ist sie zu Beginn des Hörspiels mysteriös und wird dominiert von einem einzelnen Saxophon, was dem Stück einen leicht jazzigen Charakter verleiht, dieses Stück hat mir besonders gut gefallen. Die Musik ist insgesamt sehr atmosphärisch, auch wenn sie teilweise ein wenig elektronisch klingt. Eine musikalische Überleitung ist ein wenig merkwürdig geraten, sie erinnerte mich zunächst an das Einwahlgeräusch eines Modems, wurde dann aber plötzlich viel ruhiger und sogar ein wenig geheimnisvoll. Die Musik steckt hier voller Überraschungen! Es wird teilweise sehr unterschiedliche Musik eingesetzt, so wirkte das eine Zwischenspiel fast wie Meditationsmusik, was recht nachdenklich stimmte, es gibt aber auch rockige Musik zu hören, bei der man mit dem Fuß den Takt mitklopfen möchte. Insgesamt ist die Musik recht gelungen, wenn auch nicht ganz so gut wie in Folge 117, aber dennoch sehr überzeugend.

** Fazit
Was am Ende übrig bleibt ist ein wenig Enttäuschung aufgrund des konstruierten Falles mit der abstrusen Auflösung und den langen Durststrecken während des Hörspiels, aber auch ein positiver Eindruck durch gelungene Soundeffekte, atmosphärische Musik und größtenteils überzeugende Sprecher. Besonders gut gefallen hat mir selbstverständlich Harry Rowohlt, aber auch die Sprecher der drei Fragezeichen waren auffallend gut aufgelegt. Eine Empfehlung für diesen Fall möchte ich nicht aussprechen, da mich der Fall nicht wirklich überzeugt hat und auch nicht viel Spannung aufgebaut wurde, der Gesamteindruck war ähnlich wie bei Folge 117, sodass ich zu zwei Sternen gelange.

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