EMI Eiskalte Engel Soundtrack (CD) Testbericht

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ab 7,39
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Pici16

Heiße Musik zum eiskalten Film

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Liebe ist ein Spiel. Ohne Gewinner.

So lautet ein Spruch auf dem Cover des Soundtracks zu meinem absoluten Lieblingsfilm „Eiskalte Engel“. Der Inhalt des Filmes ist für mich schwer in Kurzform zusammenzufassen, dennoch will ich es versuchen:

Die verwöhnte Kathryn macht ihrem Stiefbruder Sebastian ein außergewöhnliches Wettangebot: Wenn er es schafft, die keusche Tochter Annette des neuen Schuldirektors zu entjungfern, verbringt sie eine Nacht mit ihm – schafft er es nicht, bekommt sie seinen Wagen.
Sebastian geht auf die Wette ein, da Kathryn die einzige Frau ist, die er nicht haben kann. Und es kommt tatsächlich dazu, dass Sebastian die Wette gewinnt, jedoch will er seinen Gewinn gar nicht einlösen, da er sich in Annette verliebt hat...

Das war jetzt die Handlung in Kurzform – weitere Infos könnt ihr den Berichten der anderen Kategorie entnehmen...

Doch kommen wir zum eigentlichen Thema – die Musik zum Film. Ich habe diesen Soundtrack geschenkt bekommen und war echt begeistert, als ich ihn das erste Mal anhörte: Ich habe den ganzen Film im Geiste noch einmal vor mir gesehen. Ich könnte fast jedes Lied den einzelnen Szenen zuordnen.
Meiner Meinung nach ist es bei der Wahl der Filmmusik wichtig, die Handlung zu untermalen und ihr einen persönlichen Touch zu geben – Aufgabe des Soundtracks sollte folglich sein, den Film ohne visuelle Hilfe wiedererzählen zu können. Bei dem Soundtrack zu „Eiskalte Engel“ ist es durchaus gelungen.

Insgesamt 14 Tracks enthält die CD. Fangen wir bei der Nummer 1 an:


„Every You Every Me“ – PLACEBO

Dieses Lied ist ein etwas schnelleres rockiges. Gitarrenklänge leiten den Song ein und werden dann von einer relativ hohen Männerstimme und Schlagzeug untermalt. Das Lied wird ganz zu Beginn des Filmes gespielt, während Sebastian mit seinem Jaguar zur Psychotherapeutin fährt, deren Tochter er kürzlich verführt hat. Wer Placebo kennt, kann den Stil vielleicht nachvollziehen.


„Praise You“ – FATBOY SLIM

Fatboy Slim ist in der Musikszene nicht unbedingt unbekannt – das Lied spiegelt absolut seinen Stil wieder: Es beginnt mit einer Art Klavier, wird dann von der typischen dünnen Stimme besungen und anschließend vom Schlagzeug unterstützt. Insgesamt ist das Lied etwas langsam rockig...


„Coffee & TV“ – BLUR

Gitarrenklänge leiten diesen Song ein, ein Schlagzeug kommt hinzu, hohe Männerstimmen folgen und runden das ganze zu einem gemütlichen Rocksong ab.


„Bedroom Dancing“ – DAY ONE

Eins meiner Lieblingsstücke ist das Bedroom Dancing! Dieses beginnt mit etwas dumpfen Tönen und wird dann
von einer Männerstimme eher besprochen als besungen. Das Schlagzeug steht hier eher im Hintergrund, was
aber den gleichmäßigen eindeutigen Rhythmus nicht unterdrückt. Auch dieser Song geht in Richtung Rockpop.


„Colorblind“ – COUNTING CROWS

Dieses Lied ist mal eine sehr langsame und auch etwas dramatische Abwechslung. Was aber nicht bedeutet, dass es fehl am Platz ist, keineswegs. Es beginnt mit tiefen Klaviertönen und das einzige was hinzukommt, ist eine sanfte Männerstimme und nachher vereinzelt ein Streichinstrument und eine Flöte. Ein richtiges Lied zum Weinen – dieses kommt an der Stelle, als Sebastian zum Bahnhof fährt, um Annette abzupassen und als er nachher mit ihr schläft.


„Ordinary Life“ – KRISTEN BARRY

Eingeleitet wird dieser Track wieder einmal von Gitarrenklängen, auch kommt das Schlagzeug hinzu – doch etwas ist ganz anders als bei den bisherigen Tracks: Eine Frauenstimme! Dieser Song ist etwa im Stil von Blur (Coffee & TV, siehe oben) – ein gemütlicher Rocksong. Finde ich toll und gehört auch zu meinen persönlichen Favoriten.


„Comin` Up From Behind“ – MARCY PLAYGROUND

Dieser Track erinnert ein wenig an Marylin Manson – rockig und irgendwie etwas bedrohlich. Hier ist wieder mal eine männliche Stimme am Zug, auch Gitarren und vordergründiges Schlagzeug sind typisch für diesen Song. Keiner meiner Lieblinge, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.


„Secretly“ – SKUNK ANANSIE

Diese Gruppe hat sich in der Musikszene ebenfalls bereits einen Namen gemacht. Und tatsächlich mit der Leadstimme einer Frau. Dieser Song ist eher langsam rockig und wird von Streichern eingeleitet. Es folgt ein etwas ungleichmäßiger Schlagzeugbeat und die typische Stimme von Skunk Anansie Sängerin, deren Namen ich nicht kenne...


„This Love“ – CRAIG ARMSTRONG feat. ELIZABETH FRASER

Dies ist wieder ein trauriger Song. Streichinstrumente mit einem entfernten Schlagzeug machen den Anfang. Es folgt eine hohe sanfte Frauenstimme, das Schlagzeug wird deutlicher. Das Lied vermittelt durch die etwas abgedumpften Töne den Eindruck, als befände man sich in einem Traum. Sehr schön...


„You Could Make A Killing“ – AIMEE MANN

Dieser Song spiegelt ein wenig den Stil von „Coffe & TV“ und „Ordinary Life“ wieder – eine rockige gemütliche Ballade. Gesungen wird von einer Frau, Schlagzeug und Gitarren unterstützen sie klanglich.


„Addictive“ – FAITHLESS

Ein mysteriöser Anfang mit geheimnisvollen Klängen geht über in einen rockigen typischen Faithless-Stil. Insgesamt ist der Rhythmus mäßigschnell, ein toller Song.


„Trip On Love“ – ABRA MOORE

Gitarren und Schlagzeug fangen diesmal gemeinsam an, eine Frauenstimme kommt hinzu. Der Song ist wieder etwas rockig popig in einem gemäßigten Tempo. Insgesamt ein absolut hörbarer Track.


„You Blew Me Off“ – BARE JR.

Der Anfang ist genial – doch wie beschreibt man so etwas?! Es hört sich an, als ob ein Schlagzeug spielt und im Wechsel eine Menschenschar in die Hände klatscht. Doch die netten Töne werden schon bald von einer lauten Männerstimme begleitet von wildem Gitarren- und Schlagzeugspiel unterbrochen. So geht es das ganze Lied über: Mal ruhig, mal total ausgeflippt. Kein Song zum Entspannen!


„Bitter Sweet Symphony“ – THE VERVE

Dieser Song ist wohl der charakteristischste von allen. Wenn man den Film gesehen hat, bleibt einem dieser Song auf jeden Fall im Gedächtnis. Nicht nur, weil er damit aufhört, sondern weil er absolut passend zur Schlussszene ist. Da ich in meinem Filmbericht nicht erzählt habe, wie der Film ausgeht, will ich es auch an dieser Stelle nicht verraten. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass dieses Lied Triumph und Verlust in einem wiederspiegelt und den Film absolut genial abschließen lässt. Nach Gucken des Filmes ist ein Ohrwurm quasi vorprogrammiert.
Zum Song selber: Hier spielen Streichinstrumente, eine Männerstimme singt und ein Schlagzeug gibt den Rhythmus an. Der Song war damals auch längere Zeit in den Charts und ist dem einen oder anderen vielleicht noch bekannt.



Das Cover der CD ist identisch mit dem der Kinoplakate und Videos/DVDs: Links sieht man Kathryn, die traurig und arrogant zugleich nach rechts unten schaut. Rechts oben schaut einen Sebastian verführerisch an, unterhalb seines Kopfes sieht man Annette, die unschuldig und wohl in Gedanken vertieft zur rechten Seite schaut. Der Hintergrund ist rötlich braun.
Klappt man die CD-Hülle auf, erkennt man ein schönes Bild aus dem Film: Sebastian und Kathryn mit Sonnenbrille und einem Brief in der Hand. Die Filmszene ist, als Ronald aus dem Fahrstuhl steigt, nachdem er von Ceciles Mutter rausgeworfen wurde.
Und nimmt man die CD heraus, schaut einen Kathryn etwas erschrocken an.

Insgesamt ist dieser Soundtrack einfach genial! Besser kann man es nicht ausdrücken!
Die Lieder erinnern an den Film und sind auch so nett anzuhören für zwischendurch. Ich mag die Musik zum Beispiel sehr gerne während des Autofahrens anhören. Irgendwie passt sie mir dann einfach gut.

Es gibt selten Soundtracks, die es schaffen, die Handlung des Films gut zu betonen – doch dieser gehört absolut zu der seltenen Spezies! Ein Erwerb, der sich echt lohnt. Wenn man sich vorher noch den Film antut, wird man ja vielleicht auch zum eiskalten Engelchen...

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